Das AFI Festival in Los Angeles konnte bereits ein großes Staraufgebot verbuchen. Am vergangenen wurde es von Glaubensfrage eröffnet, einem Film über eine Nonne, die einen vermeintlich pädophilen Priester anklagt. Keine andere als Meryl Streep spielt die Hauptrolle, an ihrer Seite Philip Seymour Hoffman und Amy Adams. Glaubensfrage ersetzte Der Solist als Eröffnungsfilm, der ursprünglich vorgesehen war. Der Regisseur des Films, John Patrick Shanley, adaptiert damit sein eigenes gefeiertes Theaterstück, welches den Pulitzerpreis und einen Tony Award erhielt.
Heiß erwartet wurde auch das Screening von Two Lovers, dem letzten Film mit Joaquin Phoenix (wir berichteten hier). Joaquin Phoenix zog seine Absage an das Filmbusiness jedoch keineswegs zurück. Ganz im Gegenteil: Er malte die Worte “Good” und “Bye” provokativ auf seine Fingerknöchel und zeigte diese – leider verkehrt herum – in jede ihm sichtbare Kamera.
Das AFI-Festival dient selbstverständlich auch als Plattform der Oscar-Spekulierungen. So schreibt ein Journalist im Blog der L.A. Times, er sehe Benicio del Toro als Kandidaten für den Oscar der besten männlichen Hauptrolle in Che – Guerrilla. Steven Soderbergh s zweiteiliges Werk über Che Guevara erhielt zwar in Cannes gemischte Kritiken, aber die Zuschauer auf dem AFI hätten das 262minütige Screening wohlgesonnen verlassen. Auch Philip Seymour Hoffman erhielt tosenden Beifall.
Das Festival wird am 9. November mit Edward Zwick s Unbeugsam beendet werden. Bis dahin wird das Publikum in Kalifornien noch weitere Highlights wie The Wrestler, The Chaser, Timecrimes – Mord ist nur eine Frage der Zeit oder Wendy und Lucy mit Michelle Williams in der Hauptrolle erleben. Wer erste Kritiken lesen will, kann dies hier in einem US-Blog tun.