Tron Legacy - visuell überwältigend, storytechnisch abgedreht

17.12.2010 - 08:50 Uhr
Tron Legacy
Disney Enterprises
Tron Legacy
7
6
Bereits am 5. Dezember dieses Jahres kam ein ausgewähltes Publikum in den Genuss von Disneys heiß erwartetem SciFi-Abenteuer Tron Legacy. Amerikanische und deutsche Kritiker sind sich einig: Berauschende Bilder entführen in eine völlig neue Welt.

Während wir uns in Deutschland noch bis Anfang nächsten Jahres gedulden müssen, kommen die SciFi-Fans vieler anderer Ländern bereits jetzt voll auf ihre Kosten: Tron Legacy zeigt sich in voller, dreidimensionaler Pracht auf der Leinwand und soll laut Kritikern, nicht nur dank Olivia Wilde, ein visueller Augenschmaus sein. Fast 30 Jahre haben die Fans auf eine Fortsetzung des virtuellen Disney-Abenteuers gehofft und gewartet. Der Großteil der Filmexperten ist der Meinung, dass sich diese Geduld ausgezahlt hat.

Laut Peter Hammond vom Boxoffice Magazine ist Tron Legacy eine wirklich gelungene Fortsetzung: “Fans des ersten Teils werden nicht enttäuscht sein. Modernste Digitaltechnik verhilft dem Film zu völlig neuen Höhen und die visuellen Verbesserungen zum Vorgänger sind atemberaubend. Tron Legacy ist wirklich großes Kino, welches spielend den Erfolg des Vorgängers überbieten sollte.”

Roger Ebert geht auf seinem Blog sogar noch weiter und findet, dass Disney – trotz undurchsichtiger Story – filmtechnisch erneut Maßstäbe setzt: “Als Fortsetzung, die 28 Jahre nach dem ersten Teil gemacht wurde und die auch auf die Originalbesetzung zurückgreift, bleibt Tron Legacy seinem Vorgänger treu. Wie der erste Teil ist auch der Zweite nicht wirklich zu verstehen, sieht aber großartig aus. Beide Filme, die so viele Jahre auseinander liegen, liefern ein Abbild des derzeitig technisch Machbaren. Heutzutage bedeutet dies eben auch den Einsatz von 3D-Technik, was im Falle von Tron Legacy auch wirklich zum Tragen kommt.” Fast genauso sieht das Peter Debruge von der Variety: “Während die neuste Digitaltechnik dafür sorgt, dass Tron Legacy zu einem überwältigendem visuellen Spektakel wird, bleiben die Filmemacher bei der zugrundeliegenden Geschichte dem altbewährten, abgedrehten Abenteuer in der Computerwelt treu.”

An einer Zusammenfassung und Erläuterung der Geschichte hat sich Victoria Alexander von filmsinreview.com versucht: “Wer bitte erinnert sich noch an das Original von 1982? Wie wohl die meisten des Zielpublikums tue ich es nicht mehr. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich den Film überhaupt gesehen habe. Haben sie es? Wie wäre es also mal mit ein paar Erklärungen gewesen? Trotzdem, ich glaube, ich habe die Geschichte weitgehend durchschaut. Im Grunde ist es Gott gegen Luzifer. In diesem Fall ist Gott der geniale Softwareentwickler Kevin Flynn (”Jeff Bridges (Jeff Bridges)":/people/jeff-bridges), der ein virtuelles Universum geschaffen hat, in das er, wie auch immer, eingedrungen ist. Flynn verbringt dann so viel Zeit in seinem Universum, dass er beschließt, ein virtuelles Duplikat von sich anzufertigen, welches ihm helfen soll, den täglichen Papierkram zu erledigen. Nun, der alternative Flynn, namens Clu, hat es allerdings ziemlich schnell satt, Befehle anzunehmen. Er rebelliert. Wie die Engel, die Menschen, und der General von Alexander dem Großen, will scheinbar auch Clu [seinen Meister] Flynn loswerden und die “Programme” nach seinen Vorstellungen gestalten."

Nick de Semlyen von Empire Online stellt fest, dass "bei Tron Legacy auf liebevolle Details geachtet wurde: So gibt es beispielsweise im “The End Of Line”-Club keine Eiswürfel, sondern Eispixel […]. Und Olivia Wilde ist eine verführerische Freude als Quorra, deren Naivität für den ein oder anderen großen Lacher sorgt. Schade ist nur, dass eine insgesamt allzu ernste Stimmung und sterile Dialoge für einen schwachen dritten Akt sorgen. […] Alles in allem kann Tron Legacy einen Sieg für die gestalterische Umsetzung, den Ton und die Musik verbuchen, könnte aber ein Drehbuch-Upgrade und eine Nachinstallation von Spaß gebrauchen."

Wenn ihr bei unserem moviepilot Adventskalender also bald das letzte Türchen geöffnet habt (und vielleicht eine der Premierenkarten gewinnt), dann könnt ihr die Zeit zwischen den Feiertagen nutzen, einen Tron-Kalender zu basteln, um die Tage bis zum deutschen Kinostart am 27.01.2011 herunterzuzählen.

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News