Die Twilight-Mania zum New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde -Release schafft riesige Schlupflöcher für unzählige Vampir-Nischenprodukte, die von dem dicken Kuchen des New Moon-Hypes ein Stückchen abbekommen wollen. Das neueste Produkt dieser Vampir-Maschinerie ist die US-amerikanische Serie Vampir Diaries. Die Produzenten machen aus ihrem Plagiatversuch keinen Hehl, mit altbekannten Handlungsbögen genau jene Community zu erschließen, die seit Monaten auf das Twilight-Sequel New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde wartet.
Vampir Diaries ist eine billige Vampirseifenoper für Teenies. Um dieses Urteil fällen zu dürfen, bedarf es nur, den Preview-Trailer der Serie zu sehen. Die Serie riecht förmlich nach Dawson’s Creek meets Scream – Schrei!. Kein Wunder, denn der Produzent hat genau diesen beiden Teenie-Projekte erfunden, aber mit Vampir Diaries einfach nur in seinen alten Vorratskeller gegriffen und sich ansonsten fein bei Twilight und New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde bedient. Schauplatz der Serie ist ein kleines amerikanisches Kaff mitsamt Highschool und einer düsteren Waldumgebung. Dieses Setting gibt es wohl kostenlos in jeder Teenie-Serie zu bestaunen.
Der Extended Serien-Trailer reicht als schlechter Vorgeschmack aus
Die Geschichte der Serie ist leicht erzählt. Zwei Vampirbrüder kämpfen um die Liebe eines unschuldigen Highschool-Mädchens. Jedoch ist einer der Brüder ein friedvoller und blut-abstinenter Vampirschönling, während der böse Brüder noch immer seinen Durst auf brutale Weise stillt. Zwischen den beiden entsteht eine große Rivalität, als sie in der Highschool-Schönheit Elena die Reinkarnation einer Frau entdecken, die sie in der Vergangenheit beide geliebt und begehrt haben.
Soviel zur kitschigen Love-Story. Auch die Darsteller-Riege von Vampir Diaries strotzt nicht gerade vor Star-Appeal. Der Schauspieler Paul Wesley verkörpert den guten Vampir Stefan Salvatore. Vielleicht kennen ihn einige aus der Miniserie Fallen. Seinen brüderlichen Gegenpart Damon Salvatore übernimmt der etwas bekanntere Darsteller Ian Somerhalder, der in den ersten Lost-Staffeln eine größere Nebenrolle spielte. Für die weiblichen Reize wurde die bis dato unbekannte Schauspielerin Nina Dobrev gecastet.
In den USA schalteten lediglich 4,84 Mio. Menschen zur Pilotfolge von Vampire Diaries ein. Das ist für einen Serienstart mit New Moon-Hintergrund ein eher schwaches Ergebnis, zumal die Quoten im Laufe der Serien oftmals abnehmen. Gegen die erfolgreiche Vampir-Serie True Blood hat diese Abklatsch-Version wenig entgegenzusetzen, es sei denn, die New Moon-Fans erbarmen sich und trinken auch dieses unschmackhafte Serien-Blut.