Mit Transatlantic erzählt Netflix eine wahre Geschichte über Widerstand, Mut und Menschlichkeit. Dabei tauchen wir tief ein in die faszinierende Biografie zweier Widerstandskämpfer:innen, die versuchen, sich gegen eine Diktatur zu behaupten.
Jetzt bei Netflix streamen: Darum geht's in Transatlantic
Marseille zwischen 1940 und 1941: Der amerikanische Journalist Valerian Fry (Cory Michael Smith) und die französische Übersetzerin Mary Jane Gold (Gillian Jacobs) helfen mit dem Emergency Rescue Comittee – einem geheimen Netzwerk – über zweitausend Menschen, vor den Nationalsozialisten zu fliehen. Darunter sind besonders Künstler:innen, Intellektuelle und Regimekritiker:innen.
Für das Netzwerk wird es auf politischer Ebene stets gefährlicher, den Verfolgten eine sichere Flucht zu ermöglichen, denn Kollaborateur:innen und falsche Fährten lauern überall. Auch persönliche Spannungen innerhalb des Netzwerkes entwickeln sich und machen es Valerian Fry und Mary Jane Gold schwer, ihre Arbeit fortzuführen. Doch das Emergency Rescue Comittee gibt nicht auf.
Mit Transatlantic gelingt Netflix ein spannender Einblick in eine grausame Epoche
Die Serie verliert – wie ihre anfänglichen Hauptfiguren Mary Jane Gold und Valerian Fry – keine Zeit und so werden wir augenblicklich in das Szenario hineingeworfen. Drehbuchautorin Anna Winger (Deutschland 83, Unorthodox) gelingt es dabei, den Zuschauer:innen die verschiedenen (schwierigen) Ebenen aufzuzeigen, mit denen das damalige Fluchtnetzwerk zu kämpfen hatte.
Mit dem jüdischen Widerstandskämpfer Albert Hirschmann (Lucas Englander) erleben wir hautnah die Flucht. Durch Mary Jane Gold erfahren wir, was es bedeutet, ein Fluchtnetzwerk auf organisatorischer Ebene am Leben zu erhalten. Denn auch ein Emergency Rescue Comittee braucht finanzielle Mittel, um weiterexistieren zu können. Oder einen Unterschlupf, der aus Sicherheitsgründen in eine abgelegene Villa auf dem Land verlegt werden muss.
Zwischen Todesangst und rauschenden Festen: Transatlantic feiert das Leben, ohne den Schrecken zu vergessen
Besagte Villa wird zum zentralen Schauplatz der Handlung und zeigt die dritte und schwierigste Ebene: Neben den organisatorischen sehen die Figuren sich besonders mit den persönlichen Herausforderungen konfrontiert: Mary Jane, die sich in Albert verliebt. Valerian, der eine heimliche Beziehung zu einem Mann unterhält.
Die Serie entscheidet sich wie auch die themenverwandte Produktion Ein Funken Hoffnung - Anne Franks Helferin eine Perspektive einzunehmen, die nicht nur auf das Grauen blickt, das damals herrschte. Auch Transatlantic sieht nicht über den Horror hinweg, dem die Menschen damals ausgesetzt waren. Trotzdem erleben wir in der Villa auch Ekstase, durchfeierte Nächte und den aufrichtigen Versuch, an den schönen Momenten im Leben festzuhalten.
Das Regie-Trio um Stéphanie Chuat (Das kleine Zimmer, Schwesterein), Véronique Reymond (Das kleine Zimmer, Schwesterlein) und Mia Meyer (Die Saat, 22 Bahnen) übersetzt diesen Lebenswillen in rauschende Hochglanzbilder, die eine einzigartige Atmosphäre vermitteln.
Dabei gelingt es Transatlantic eine glaubwürdige Balance zwischen authentischer Spannung und kleinen, zwischenmenschlichen Momenten zwischen den Figuren zu wahren.
Transatlantic hatte seine Premiere am 7. April 2023 und ist im Abo von Netflix enthalten.