Dass in der eher ungebildeteren Bevölkerungsschicht der USA eine gewisse Uninformiertheit bezüglich allem unamerikanischen und teilweise ernsthaftes Misstrauen und sogar Angst insbesondere gegenüber osteuropäischen Ländern herrscht, ist bekannt und wird seit jeher durch Klischees im eher massentauglichen Kino mit Filmen wie Top Gun - Sie fürchten weder Tod noch Teufel gerne bestärkt. Auch die 96 Hours-Reihe mit dem jüngst angelaufenen 96 Hours - Taken 3 schlägt wieder in diese Kerbe und bedient mit Vorliebe Klischees wie Entführungen und Prostitution durch Osteuropäer.
Wie der Hollywood Reporter berichtet, hat Hauptdarsteller Liam Neeson nun erzählt, dass ihn die Briefe besorgter US-Amerikaner erreichten, die ihm schreiben, sie würden nicht mehr nach Europa reisen wollen, nachdem sie 96 Hours gesehen hatten. In der Graham Norton Show erzählte Neeson außerdem:
Erst neulich habe ich einen Brief einer texanischen Lehrerin erhalten, die mit 60 Schülern nach Europa reisen wollte. Allerdings haben die Eltern von 40 Schülern ihren Kindern den Ausflug verwehrt, da sie 96 Hours - Taken 2 gesehen hatten. Und in diesem Jahr wollte sie nur mit 20 Schülern verreisen, aber die Eltern sagten alle 'Nein, wir haben diesen Film gesehen!'
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Neeson war als Gast in der Show, um den für ihn letzten Teil der Reihe zu promoten, warf aber ein, dass er bei Teil 3 nicht mitgemacht hätte, wenn wieder die gleichen Ideen umgesetzt worden wären.
Ich sagte ich würde den dritten nicht machen, wenn wieder jemand entführt wird. Das wäre sowohl für das Publikum als auch für mich eine Beleidigung. Es ist eine gute Handlung und dieses mal bin ich nicht mehr der Jäger sondern der Gejagte.
Ob Liam Neesons letzter Arschtritt-Ausflug als Bryan Mills etwas taugt, davon könnt ihr euch ab dem 8. Januar 2015 überzeugen, wenn Taken 3 in den deutschen Kinos startet.
Was denkt ihr über die Schürung von Vorurteilen durch Filme wie 96 Hours?