Auf dem Höhepunkt der Karrieren von Sylvester Stallone und Kurt Russell haben die beiden Action-Schwergewichte der 1980er Jahre mit Tango & Cash einen Fiebertraum von Buddy-Film abgeliefert. Dass der so weird und wild geworden ist, verdankt er wohl seiner Entstehungsgeschichte.
Bei Tango & Cash mit Sylvester Stallone ist offenbar alles schiefgelaufen, was schieflaufen konnte
Kurt Russell plus Sylvester Stallone und streng genommen sogar vier Regisseure ergibt den wirklich kuriosen Tango & Cash. Das hat The Dissolve bereits vor gut zehn Jahren auseinanderklamüsert, es sorgt aber auch heute noch für großes Staunen. Angesichts des Trubels wirkt vor allem verwunderlich, dass der Film überhaupt erschienen und einigermaßen kohärent ist.
Drei Regisseure sollten es richten, aber so richtig geklappt hat das nicht. Zunächst war Andrei Konchalovsky (Express in die Hölle) mit dem Dreh beauftragt. Der Regisseur wurde aber nach nur drei Monaten von Produzent John Peters gefeuert. Offenbar hatten die beiden unüberbrückbare Differenzen im Hinblick auf das Ende des Films.
Der zweite Regisseur war offiziell eigentlich Albert Magnoli, zwischenzeitlich kam aber auch noch Peter MacDonald zur Rettung, weil Magnoli nicht sofort starten konnte. Stallone kannte MacDonald noch von der gemeinsamen Arbeit an Rambo III und hatte ganz eigene Vorstellungen.
Die gingen sogar so weit, dass Sylvester Stallone etwa von SlashFilm als inoffizieller, vierter Regisseur von Tango & Cash angeführt wird. Er soll sogar den ursprünglichen Kameramann Barry Sonnenfeld gefeuert haben, weil der ihn seiner Meinung nach nicht ins rechte Licht rücken wollte.
Der Regie-Bereich war nicht die einzige Baustelle bei Tango & Cash
Auch das Drehbuch soll durch unzählige Hände gewandert und mehrmals umgeschrieben worden sein, obwohl Randy Feldman als einziger Autor in den Credits steht. Dazu kamen ein aufgeblähtes Budget und die Tatsache, dass der Film während eines Rechtsstreits zwischen Sony und Warner Bros. um die Produktionsfirma gedreht wurde. Pures Chaos!
Es grenzt also beinahe an ein Wunder, dass der Film überhaupt zustande gekommen ist und ein finanzieller Erfolg war. Er soll bei Kosten von 54 Millionen US-Dollar satte 120 Millionen eingespielt haben, wie SlashFilm schreibt. Das sei in erster Linie dem Cutter Stuart Baird zu verdanken, der es geschafft hatte, trotz aller Widrigkeiten etwas Brauchbares zusammenzuschustern.