Walt Disney-Clan im Erbstreit heillos zerstritten

02.12.2013 - 15:00 Uhr
Das Dschungelbuch - eines der letzten Projekte unter der Leitung Walt Disneys
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Das Dschungelbuch - eines der letzten Projekte unter der Leitung Walt Disneys
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Der Walt Disney Konzern ist weiterhin gut im Geschäft. Hinter der strahlenden Fassade droht aber ein unrühmlicher Erbstreit, das Ansehen Walt Disneys und das seiner Kinder zu beschädigen.

Walt Disney gründete sein Unterhaltungsimperium auf dem fröhlichen Miteinander der Menschen, wie er es in Dutzenden Filmen umsetzte. Als der Firmenchef 1996 verstarb, traten seine Töchter Diane und Sharon das Millionenerbe an. Die Familie sieht sich jetzt nur noch vor Gericht, um über 400 Millionen US-Dollar streiten.

Mehr: Walt Disney Studio knackt 4 Milliarden-Dollar-Marke

Der unrühmliche Streit um das Erbe von Walt Disney
Nach einem Bericht von Spiegel Online begann alles vor 50 Jahren. William Lund, Walt Disneys Projektentwickler, leierte damals den Ankauf von Grundstücken vor den Stadttoren von Orlando, Florida, an. Hier sollte 1971 Disney World entstehen, der bis dahin größte Vergnügungspark der Welt. William Lund heiratete Walt Disneys Adoptivtochter Sharon und bekam Zwillinge mit ihr, Brad und Michelle. Trotzdem die Ehe der beiden nur bis 1977 hielt, blieben sie befreundet und Sharon ernannte William ein Jahr vor ihrem Tod 1993 als einen von vier Treuhändern ihres Erbteils. Seitdem werden alle fünf Jahre 20 Millionen Dollar an die zwei Kinder des Paares und eines aus Sharons erster Ehe, Victoria, ausgezahlt.

Koma und Unzurechnungsfähigkeit
Anfang September 2009 fiel Michelle nach einer Gehirnblutung ins Koma. Sofort wurden die Stimmen entfernter Familienangehöriger laut, sie zu entmündigen und ihr Erbanteil einzubehalten. Ihr Vater wollte sie nach Arizona bringen lassen, wo er mit seiner zweiten Frau Sherry und seinem mittlerweile 42jährigen Sohn Brad Tür an Tür lebt. Ihm wurde vorgeworfen, seine Tochter zu isolieren wie auch, Brad zu manipulieren. Als Michelle wieder gesundete, stellte sie sich daher gegen ihren Vater. Ihr zur Seite sprang Walt Disneys Tochter Diane. Seitdem werfen sich beide Seiten Unzurechnungsfähigkeit vor. Michelle, weil sie an einem Gehirnschaden leide, und Brad, weil er ebenfalls unzurechnungsfähig sein soll. Diane kümmerte sich seither um das geistige Erbe ihre Vaters, verhinderte zum Beispiel schlecht recherchierte Biografie. Im November diesen Jahres verstarb sie fast 80jährig. Um das finanzelle Erbe kümmern sich jetzt die us-amerikanische Gerichte.

Es ist traurig, wie um das Erbe eines so einflussreichen Filmemachers und Produzenten gestritten wird.

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