Was sagen die Kritiker zu... The Grandmaster

27.06.2013 - 09:20 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Tony Leung in The Grandmaster
Wild Bunch/Central
Tony Leung in The Grandmaster
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Heute startet endlich der neue Film von Wong Kar-Wai in den deutschen Kinos. The Grandmaster wurde auf der diesjährigen Berlinale gezeigt und ist schon jetzt der erfolgreichste Film Wongs. Aber bezirzt der Streifen auch die Kritiker?

Jahre und verschiedene gebrochene Knochen des Hauptdarstellers Tony Leung Chiu Wai dauerte es, bis The Grandmaster in China und später auch auf der Berlinale Premiere feierte. Wieder einmal verfolgte die Filmwelt gebannt, wie der Starttermin eines neues Werks von Kar Wai Wong ein ums andere Mal verschoben wurde. Die Vorfreude auf The Grandmaster war auch deswegen so hoch, weil Wongs letzter, in de USA gedrehter Film My Blueberry Nights viel Enttäuschung in Fan- und Kritikerkreisen zurückließ. Der Martial Arts-Streifen The Grandmaster über den legendären Ip Man wurde nach seiner Premiere in China und Hongkong von der Kritik gefeiert. Die bei der Berlinale, aber auch ab heute in den deutschen Kinos gezeigte internationale Schnittfassung wurde von deutsch- und englischsprachigen Kritikern allerdings verhalten aufgenommen.

Was sagen die internationalen Kritiker zu The Grandmaster:
Bei Hitfix schreibt Guy Lodge, dass für “jede kreative Entscheidung, die erlesen und gründlich durchdacht wurde, es eine andere gibt, die völlig nachlässig oder schlimmer noch, wie ein Kompromiss wirkt.”

Beim Guardian gibt Andrew Pulver dem The Frandmaster 4 von 5 Sternen und meint: “The Grandmaster besitzt nichts von der Leichtigkeit von Lees [Tiger & Dragon]. […] Wongs Film ist eine Studie der Textures, designt, um die Sinne zu entzücken.”

Bei mubi fasst Adam Cook The Grandmaster folgendermaßen zusammen: “Ungeschickt beginnend mit einer aml schönen, mal unleserlichen Actionsequenz, findet The Grandmaster seinen Halt, wenn sich der Film auf das bekannte Terrain Wongs bewegt: unerwiderte Liebe, sorgfältige, exakte Gesten, verschnörkelte Monaten, die die Zeit verkürzen, aber die Emotionen ausdehnen.”

Was sagen die deutschsprachigen Kritiker zu The Grandmaster:
Georg Seeßlen zeigt sich begeistert von The Grandmaster: “Dass die Bilder mehr enthalten als die Geschichte wird da offenbar; die Dialoge mehr als das Sichtbare, die Blicke mehr als die Wahrnehmung, die Geschichte mehr als einen plot, die Bewegungen mehr als eine Konfrontation, dass die Einstellung mehr als einen Raum und eine Zeit beschreibt, mit einem Wort, der Reichtum des Kinos. The Grandmaster ist der schönste Film dieses Kinojahres bislang.”

Nino Klingler dagegen sah einen Wong Kar-Wai, der sich nur für “nostalgisch eingefärbte Geschichte [interessiert]. Das heißt im schlimmsten Fall: Legitimationsgeschichte für den Status quo Chinas, weshalb The Grandmaster auch selbst irgendwie altbacken erscheint und fast so, als hätte er keinen wirklichen Platz in unserer heutigen Kinolandschaft.”

Bei Ray schreibt Ralph Umard: “The Grandmaster ist eine aus Handlungsfragmenten zusammengesetzte, wortreiche Mischung aus Kung-Fu-Film, Schicksals- und Liebesdrama, serviert mit bekannten Zutaten aus Wong Kar-wais Stilmittel- und Motiv-Fundus: Dazu gehören der stockende Bildlauf, Rückblenden, Spiegelbilder oder die unerfüllte Liebessehnsucht. […] Streckenweise wirken die visuellen Effekte selbstzweckhaft und kunstgewerblich.”

Das Kritiker-Fazit zu The Grandmaster:
Die Kritiker sind von The Grandmaster nicht durchweg begeistert. Zum einen loben viele die visuelle Pracht des Films, andererseits wird die bruchstückhafte Story und die leere Handlung bemängelt.

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