Nach Persepolis und Huhn mit Pflaumen verfilmt die Iranerin Marjane Satrapi mit The Voices erstmalig ein Drehbuch, an dem sie nicht mitgeschrieben hat. Außerdem drehte sie komplett auf Englisch. Zuvor wurde an ihrem Set zu großen Teilen Französisch gesprochen. Nun hat sie Ryan Reynolds in Deutschland vor die Kamera gebracht und ihn mit seinen Haustieren und Leichen reden lassen. Das Ergebnis ist die bunte Horrorkomödie The Voices.
Ryan Reynolds spielt in The Voices Jerry, einen Fabrikanten in einer Badewannenfirma, der nicht der sozial Kompetenteste zu sein scheint. Außerdem hat er einen psychischen Knacks, sodass ihm seine Therapeutin Tabletten verschrieben hat, die ihn im Zaum halten sollen. Als er diese jedoch absetzt, fangen sein Hund und seine Katze an mit ihm zu reden. Vor allem die Katze Mr. Whiskers versucht ihn davon zu überzeugen, dass die Menschen ihm nur Böses wollen. Eher zufällig passieren Jerry plötzlich einige blutige Dinge.
Hier die harten Fakten zu The Voices:
14 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 5.2
37 Kommentare und 11 Kritiken
307 haben den Film vorgemerkt und 4 sind uninteressiert
Was sagen die englischsprachigen Kritiker zu The Voices?
Nick de Semlyen vom Empire Magazine findet die Idee gut und den Hauptdarsteller noch besser:
Die perfekte Mischung aus Dr. Dolittle und Dr. Lecter; es ist tonal etwas wackelig und nicht ganz so lustig, wie es wahrscheinlich gedacht war, aber der unterschätzte Reynolds spielt seine Rolle mit voller Kraft.
Boyd van Hoeij von The Hollywood Reporter ist sogar nahezu begeistert von Ryan Reynolds Leistung:
Reynolds setzt seine sehr zufriedenstellende Reihe von komplexeren Rollen in Indiefilmen fort [...] und beeindruckt mit einer alles auf eine Karte setzenden Leistung.
Peter Debruge von Variety hält Marjane Satrapi für die richtige Regisseurin, hat jedoch trotzdem einen kleinen Kritikpunkt:
Satrapi in dieses Projekt zu bringen, war bei diesem Material von den Produzenten so gut, wie man erwarten konnte. Trotzdem, ein bisschen mehr Konsistenz im Aussehen hätte dem Film weiter geholfen.
Was sagen die deutschsprachigen Kritiker zu The Voices?
Andreas Busche von epd film ist enttäuscht von der Umsetzung der Regisseurin:
Leider lässt [Satrapi] in The Voices das Gespür vermissen, die unterschiedlichen Genres zu einer runden Geschichte zu verbinden. [...] Als ironische Variation des Serial-Killer-Themas enttäuscht The Voices trotz interessanter Ansätze.
Falk Straub von kino-zeit hält den Film für absolut gelungen:
Trotz aller Überzeichnung schlägt der Film auf diese Weise ernste Töne an, auch wenn stets die Komik überwiegt. Und es funktioniert wunderbar. Auch dank eines glänzend aufgelegten Ryan Reynolds, der mühelos zwischen Witz und Wahnwitz wechselt.
Gregor Torinus von spielfilm findet, die Horrorkomödie funktioniere nicht als bunter Mix der Genres:
The Voices ist ein schrill bunter Genrecocktail, der eine dümmliche Komödie, einen blutigen Slasher und ein Psychodrama unter einen Hut bzw. in einen adrett gestapelten Haufen von mit Leichenteilen gefüllten Tupperdöschen zu bekommen versucht.
Fazit über die Kritiken zu The Voices:
Die Kritiker sind sich ziemlich uneinig, was das Endprodukt angeht. Manche sind der Meinung, dass der Film das Potential des Drehbuchs von Michael R. Perry nicht genutzt hat, andere wiederum glauben, dass die überspitzte Darstellung der Story genau so ausfällt, wie sie sein muss. Bei Ryan Reynolds sind sich alle jedoch ziemlich einig, dass sein stoisches und unbeholfenes Spiel eines kranken Grinsegesichts sehr gut in den Film passt.
Ob der Film am Ende gelungen ist oder doch besser vergessen werden sollte, müsst ihr letztlich selbst entscheiden.
Gebt ihr The Voices ein Chance?