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Auf den Hund gekommen oder eigentlich sogar ... auf eine ganze Menge! Kornél Mundruczós apokalyptischem Drama Underdog
sei Dank. Hier sind es nicht die Menschen, die im Mittelpunkt stehen, sondern unsere
allseits beliebten, vierbeinigen Freunde. Und dafür lässt der ungarische
Regisseur mal eben rund 200 trainierte Hunde durch Budapests Straßen
ziehen, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Wuff!
Eigentlich will die
dreizehnjährige Lili bloß mit ihrem besten
Freund, dem süßen Hund Hagen zusammen sein, doch ihr Vater hat von dem Köter gehörig die
Schnauze voll. Also: Ab auf die Straße mit dem Vieh
und Lili soll sich gefälligst wieder auf ihren Musikunterricht
konzentrieren. Hagen, ganz auf sich allein gestellt, macht sich jedoch
daran, die große Stadt zu durchqueren und zu seinem Frauchen
zurückzukehren. Wäre doch gelacht!
Das bedeutet: Auf in eine wunderbare Abenteuergeschichte für die ganze Familie im Stile der Disne-Realfilme. Aww!
Nun ... wie soll ich sagen, leider - nein, zum Glück - entpuppt sich Underdog tatsächlich als psychisch wie physisch brutales Drama, dem Zartbesaitete wohl
eher aus dem Weg gehen sollten. Hungernde Straßenköter, knallharte
Hundefänger und skrupellose Trainer für Hundekämpfe sind die brutalen Hindernisse, die Hagen auf seinem Weg überwinden muss.
Aber da bei bleibt es nicht, wenn das Ganze vom spannenden Kampf Hagens zu etwas Größerem, etwas Monumentalem wächst. In einer Stadt, in der Hunden mit nur wenig Wetschätzung und Mitgefühl begegnet wird, in welcher der Mensch das Tier dominiert, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die misshandelte, ausgestoßene Spezies das Ruder rumzureißen versucht. Aus dem Moloch, aus dem Schmutz und dem Dreck, dem Leid und der Qual, zwischen Fangdrähten und Kampfarenen erhebt sich schlussendlich die “Bestie” über den Menschen.
Ein bildgewaltiger Sturm der Vergeltung fegt über die Straßen hinweg und ernährt sich von der Panik verängstigter Menschen. Animalisch ist das Stichwort, denn der Wunsch nach Freiheit und
Gerechtigkeit ist ein instinktiver, der gar nicht rationalisiert werden muss. Der Hund folgt seiner Nase. Immer und immer weiter in den surrealen Alptraum der Menschheit hinein.
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