Der Sohn des Heilers Soma möchte genau wie sein Vater zur Schicht der Weisen Männer aufsteigen, in die jedoch nur Ausgewählte Zugang haben. Daraufhin möchte er die gleichen Aufgaben seines Vaters übernehmen und ebenfalls Heiler werden, doch sein Vater sieht seine Position bedroht und hasst seinen Sohn von ganzem Herzen. Also macht sich der junge Nyanankoro gemeinsam mit der Mutter auf die Reise zu seinem Onkel, um dem Vater aus dem Weg zu gehen und vom Onkel die Aufgaben des Heilers zu erlernen. Auf dieser Reise quer durch die verschiedenen Stammeszonen Malis wohnt Nyanankoro Kampfritualen bei, kehrt bei fremden Stämmen ein und lernt eine Frau kennen, die vom Stammeskönig verstoßen wurde. Doch sein Vater ist ihm auf den Fersen und will ihn tot sehen.
Yeelen – Das Licht ist der vierte Spielfilm von Regisseur Souleymane Cissé, der in den 60er Jahren die Filmhochschule in Moskau besuchte und zum Filmemachen wieder nach Mali zurückkehrte. Auch seine Hauptdarsteller suchte er hauptsächlich in Mali, viele von ihnen Laien und Analphabeten, wodurch sie ihren Text häufig erst direkt am Set lernten. Rebellion und Berufung, aber auch die Suche nach der eigenen Identität sind die zentralen Themen dieses visuellen Erlebnisses, das 1987 beim Fimfestival in Cannes antrat und dort zweifach von der Jury mit Preisen geehrt wurde.
Regisseur Souleymane Cissé sagt selbst über seinen Film, dass er zum Teil gegen die ethnographischen Filme aus Europa entstanden sei: „Ich wollte auf einen Blick von außen reagieren, auf den Blick von weißen Gelehrten und Technikern, auf einen fremden Blick, der manchmal dazu neigt, die Afrikaner zum Objekt zu machen, zu Tieren, die man in ihren exotischen Riten zeigt.“ Ein hoher Anspruch, dem er mit Yeelen mehr als gerecht wird.
Heute im TV: Yeelen – Das Licht
Wann: 23:50 Uhr
Wo: arte