Zwielicht ist für kleine Kinder nicht

25.07.2011 - 08:50 Uhr
Aktion Lieblingsfilm: Zwielicht
Paramount Pictures/moviepilot
Aktion Lieblingsfilm: Zwielicht
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In der Aktion Lieblingsfilm schreiben User in ganz persönlicher Art und Weise über ihren Leinwandfavoriten. Dieser User präsentiert uns diesmal ein “zwielichtiges” Akronym.

Zwielicht ist für mich ein ganz besonderer Film. Natürlich gehört er mit zu meinen Lieblingen, aber dies ist nicht nur dem Umstand geschuldet, dass er eine wirklich spannende und fesselnde Geschichte erzählt.

Warum also noch? Zwielicht sah ich das erste Mal mit zarten 12 Jahren. Dank einiger wirklich brutaler Szenen kann sich wohl jeder denken, dass dies nicht das richtige Alter für solch einen Film sein kann.

Im Grunde hatte mein Vater ihn mir auch verboten, aber was Papi nicht weiß, macht ihn nicht heiß. Im Nachhinein muss ich natürlich gestehen, dass er recht hatte, denn ich erlitt Albträume nach dieser ersten Sichtung im Spätprogramm.

Edward Norton faszinierte mich aber so sehr, dass ich einfach nicht abschalten konnte. Er war auf der einen Seite so verletzlich, hatte schlimmes erlebt und versuchte sich nun stotternd vor einer Strafe zu schützen. Auf der anderen Seite spielte er diesen Fiesling, der wirklich Böses getan hatte mit solch einer Bravour, dass es mir schauerlich kalt über den Rücken lief. Eine Frage wurde mit zunehmender Laufzeit immer überflüssiger.

Lieber Edward Norton oder Richard Gere? Ich habe Richard Gere in seiner Rolle erst gehasst, dann wieder geliebt, dann war er mir egal. Mittlerweile mag ich seine Figur zwar immer noch nicht, finde aber, dass gerade er sie wunderbar spielt. Denn wer sonst hätte besser in diesen schnöseligen Anwaltsanzug gepasst?

Im Mittelpunkt steht für mich aber dennoch Edward Norton, der die alteingesessenen Darsteller ganz gehörig blass aussehen lässt. Denn eine Laura Linney, eine Frances McDormand oder ein John Mahoney versuchen zwar ihr Bestes, können in diesem Katz-und-Maus-Spiel aber leider nur die Maus darstellen.

Charmant ist die Geschichte selbst im Übrigen eher weniger. Ein junger Messdiener ermordet den katholischen Erzbischof von Chicago. Die Hintergründe, wie es zu dieser Tat kommt, erfährt man erst nach und nach. Immer mehr Informationen kitzelt der Anwalt Martin Veil aus dem schüchternen Aaron Stampler heraus.

Hier und da mag es die ein oder andere überflüssige Szene geben, den ein oder anderen
überflüssigen Satz, aber im kompletten Kontext funktioniert der Film einfach großartig. Am Schluss lässt mich Zwielicht jedes Mal wieder mit einer schallenden Ohrfeige zurück, die, obwohl ich das Ende nach unzähligen Sichtungen nun mehr als gut kenne, ordentlich nachfeuert.

Täter oder Opfer heißt die Finalfrage in vielen Filmen, hier wird sie eindeutig geklärt. Zwielicht hat mich nicht nur zum bedingungslosen Edward Norton Fan werden lassen, Zwielicht hat auch mein Interesse für die große Welt der Thriller geweckt. Wäre dieser Streifen nicht gewesen, hätte ich mich wahrscheinlich niemals aus der behüteten Welt der Disney-Zeichentrickfilme heraus getraut. Und genau deswegen gehört er zu meinen Lieblingsfilmen!


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