Abronsius - Kommentare

Alle Kommentare von Abronsius

  • 9

    Nachdem er anlässlich der letzten Olympischen Spiele die Queen (deren Ritterschlag er ablehnte) aus einem Helikopter schmiss, kehrt Danny Boyle nun mit "Trance" auf die große Leinwand zurück. Da Boyle eine simple Krimihandlung nicht reicht, streift der Film das Terrain des spaßigen Caper Movie, entwickelt sich zeitweise zum psychologischen Kammerspiel und endet dann als gewalttätiges Mindgame. Es gibt etliche Wendungen und einige Symbolik zu verarbeiten, aber innerhalb dieser filmischen Fiktion ist für mich alles logisch, plausibel und spannend miteinander vernetzt.
    Die drei Hauptdarsteller liefern eine beeindruckende Leistung. James McAvoy mentale Geisterbahnfahrt schockiert und verwirrt nachhaltig. "I dream of Heaven and I live in Hell."
    Seine Voice-over Einführung und sein Blick ins Publikum (a la Trainspotting) sorgt sofort für eine Kinosessel-Hauptdarsteller-Bindung, welche über die volle Filmdistanz hält.
    Vincent Cassel gibt den smarten Gangster und nutz den ihm gebotenen Raum wie immer optimal. Rosario Dawson bietet der Leistung von McAvoy aber deutlicher Paroli. Sie agiert so zerbrechlich und mysteriös, dass man lange Zeit übersieht, wie groß ihr Einfluss in der entstandenen Dreiecksbeziehung ist. Über den denkwürdigen Nacktauftritt, der Sharon Stones Beinüberschlag von 1992 wie eine verkrampfte Turnübung aussehen lässt, lohnt es sich nachzudenken - simpler Selbstzweck ist der nicht. Boyle schuf mit bewährtem Team, wie Kameramann Anthony Mantle und Co-Writer John Hodge (mal wieder), einen packenden und edel anzusehenden Noir-Alptraum, dessen polierte Glas- und Spiegelflächen im scharfen Kontrast zum Innenleben der Figuren steht. Der Film hat einige gut gesetzte Action- und Gewaltsequenzen, die, wenn man sich den ästhetisierten Rätselrausch hingibt, kleine Schockwellen auslösen können. Wie üblich bei Boyle zeichnet sich Trance durch ein fiebriges Vorwärtsstreben aus, den maßgeschneiderten Soundtrack dazu liefert Rick Smith (Underworld). Ergänzend gibt es noch Songs von Moby, Unkle, Emeli Sandé und MPeople. Jeden Song kann man als Kommentar oder emotionalen Wegweiser hören. Eine Insel der Ruhe im aufziehenden Sturm ist der Song "Sandman" von Kirsty McGee. Der wohnt jetzt in meiner rechten Gehirnhälfte.

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    • Álex de la Iglesias Filme sind immer eine Tour de Farce. Seine Antwort lautet immer:volle Schubumkehr!Bis zum Wahnsinn und noch viel weiter.....und irgendwann/wie/wo entdeckt man immer einen schmerzhaften Sinn.Freu mich.

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      • "Zum kommenden Blockbuster"-wie prophetisch. Nicht-Talent vererbt sich also auch.

        • Man nimmt was man kriegen kann.Ich hoffte auf "American Gods" oder einen HBO/Showtime "Dream".Gaiman nach Austen,Tolstoi und McEwan zu bringen, das gefällt mir aber.

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          • 6 .5

            "John McClane is back in the wrong place at the wrong time!"
            Die Tagline des zweiten Teils paßt zum fünften Auftritt von Detective McClane wie seine Faust in eine skrupellose Verbrechervisage.
            Warum Oberflächenreize und Tiefenstruktur endlos imitieren? Natürlich ist der fünfte Teil Mimikry.Als Male Rampage-Film funktioniert er aber ganz hervorragend.
            Sensibel beginnt es mit einer angeschimmelten Vater-Sohn-Beziehung und endet mit Detonationen und einem gigantischen Feuerball.
            Nach kurzem Beschleunigungsweg entfacht der Film einen atemlosen Exzeß an großartigen Actionszenen. Allein von der Autoverfolgungsjagd klingeln mir heute noch die Ohren. Schon lange nicht mehr soviel Spaß am Kaputtmachen gehabt. Nie war ein"Die Hard"so schnörkellos-geradlinig auf Spektakel aus,nie so nah am Verlassen der Umlaufbahn. Lag der Focus immer zu fifty-fifty bei den dauer-harkenschlagenden Monsterterrorverbrechern und McClane, so scheint es diesmal als beansprucht Willis die Leinwand ganz für sich allein, was aber nicht weiter stört, denn solange er in allerhöchster Not den Verbrecherhorden den Mittelfinger so schön präsentiert wie in den letzten Minuten des Films, solange will ich weitere „Die Hard“-Filme sehen. Ob zersplittertes Glas, Beethoven oder beherzte Hans Gruber Sprünge ins Leere, es fehlt bis auf Holly Gennero (und ab und an ein wenig Logik) eigentlich nichts liebgewonnenes.
            ps (13.02.13): meinen deutsch-sowjetischen freundschafts-mitgliedsausweis halte ich nicht nur aus tränensacknostalgie in ehren.agascha-forever druschba!
            Tip:"Hollywood heute"von Thomas Elsaesser.Kapitel II -(Post-)Klassisches Hollywoodkino: Die Hard

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            • 8 .5

              Damals habe ich es wegen blöder Vorurteile verpaßt und jetzt, ja jetzt haben die mich schon beim erklingen von "Walls come tumbling down"nach 0.1 Nanosekunden Sendezeit bekehrt. Ulmen als Auge des Sturms. Irrsinn, der mal in die Wirklichkeit flüchten möchte, das ist ja mal was ganz neues. Dysfunktionale Beziehungen als einfühlsame Nonsensparade 1,5 Zentimeter neben der Realität entlang marschieren zu lassen, traut sich in bekannt engen Grenzen ja kaum einer. Schön das sich C.Ulmens manierierte Spielsucht mit Dr. Max Munzl endlich rechtfertigt. Neben Munzl werden aus Klischeeknete einige Typen kreiert, die jeder kennt, die aber durch dramaturgische Kniffe und ihre schnoddrige Unart zu echten Typen härten. Unterhaltsameres für das Vor-Dem-Fernseher- Dahinsiechen kam für mich aus dt. Think Tanks/Fernsehforschungsanstalten seit Sendeschlußzeiten schon nicht mehr.So,jetzt erstmal wieder eine Doc Who-Folge und dann weiter mit der 2.Staffel Psycho -Grippe schafft Zeitfenster.

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              • ich bedanke mich ausdrücklich für einige sporadisch auftretende zwangsneurosen...und hoffe er ist auch weiterhin so nach vorne denkend,wie es die geste auf dem bild vermuten läßt.ps:bitte keine blutsauger mehr!

                • "...besteht bislang(?) aus 60 Heften"-ich laß mich ja gerne überraschen.
                  Der Stoff ist nur mittels einer Serie zu bändigen,welche mir natürlich nicht gefallen wird.
                  Sollte Brian Vaughans maßgeblich mitrudern, überlege ich es mir aber nochmal.
                  Trachtenberg? Laut seiner Homepage hatte er weitläufig Kontakt zu Hellboy, also soll er es ruhig versuchen.

                  • Jean-Louis Trintignant nicht traurig sein! Für mich bist du der rätselhaft Größte-Höchste-Tiefste-Beste.

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                    • 7 .5

                      Welch eine nette und posthume Ehrung für alle zur Schlachtbank geführten Teenager.
                      Bis auf den dreiköpfigen Koala mit Haizähnchen, Stielaugen und Multitentakel ist eigentlich alles dabei. Mythen werden genährt, Hirngespinste wiedergeboren.
                      Bei den ganzen Bezugs- und Referenzpunkten verliert man sich leicht im vor sich hin sabbern, was man denn alles entdeckt hat. Da sind diese vertrauten Fabelwesen und Monster,Settings voller blutiger Erinnerungen,Verweise und Zitate, alles so vertraut und doch ganz anders.Eine Legende jagt die Andere,was fast schon die Qualität eines Moore-Werks hat. Blutgefäße platzen.Jede Menge guter Ideen und Köpfe rollen vorbei. Irgendwann zieht alles in einem Tempo vorbei,dem höchstens der tasmanischer Trick-Teufel der Warner Brothers folgen kann. Eine verdrehte Stereotypenparade und Illusionsdopplung,die mich am Ende überwältigt zurückließ – nur Plissken hätte das auch gebracht.Weltrettungsritual! Tolle Referenzen, Gags und Monsterartwork.

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                      • Captain America 2 kann ich kaum verhindern,worauf ich mich aber freiwillig und mächtig freue......New Line Cinema hat sich Y:The Last Man angenommen.

                        • 6 .5

                          "Der Wechsel zwischen Piano und Fortissimo gelingt nur mit viel Feingefühl",sagt Brandauer zu Hoppe in Mephisto 82.Feingefühl bzw.ein emotionales Warmlaufen vorm Sprint bietet der Film überhaupt nicht.Im Gegenteil,sofort und immer Dramatik,Dramatik,Reizmagen. Es wird permanent über Beweggründe hinweg gesprintet.Diese bedingungslose andauernde Zuspitzung,die mich schnell ermüdete, machte mich (leider) unempfänglich für die Leiden der Diktaturgeknechteten-eine Diktatur, die ich bis zur Volljährigkeit auch genießen durfte. Dass mein Aufmerksamkeitspegel trotzdem hoch blieb, ist wohl hauptsächlich den oftmals großartig aufspielenden Darstellern zu verdanken und einigen neuen Erkenntnissen über die untergegangene Republik. Etwas Auflockerung gibt es mit der vorletzten Klappe, als die ganze Absurdität des Ministeriums für Hirngeschädigte nackisch auf die Bühne gezerrt wird und die Rolle von August Diehl plötzlich eine glänzende Lasur bekommt. Konspiration! Was sonst? Trotzdem hat Anke Westphal recht:"Das war ein dominanter Aspekt,aber eben nur einer des Lebens in der DDR."-Berliner-Zeitung
                          PS: Wie oft Rolf Hoppe seitdem ich ihn kenne die Uniform wechselte weiß ich nicht, als verwirrter Verführer tritt er jedenfalls nicht zum ersten Mal in Erscheinung und erspielt sich meine uneingeschränkte Bewunderung.

                          • Dr. D/W.Allens "Orgasmatron" oder Wangs"Sex Ray"-denke diese Dinge würden mein Leben sehr bereichern.

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                            • Hätte Wenders 1989 in Cannes den besseren Film--"Do the Right Thing"-geehrt, dann wären dem besseren Filmemacher die Dollarnoten hinterher gerannt.Soderbergh als Mensch sympathisch,als Filmemacher ein bedeutungsheischender Langweiler.
                              "Ich schätze ,von nun an gehts bergab"-Soderbergh mit Palmede'Or in der Hand 89

                              • B.Wilder sagte 1987 (seine Aussagen v.1959 waren liebevoll gemeint):"Ich vermisse sie sehr. Eine ganze Reihe von Filmen, die man vorhatte mit ihr, die sind weg.Sie ist unersetzbar.Sie war ein Original".....hey,einen Billy Wilder folge ich gerne. Als Stereotyp habe ich MM niemals wahrgenommen - gut, ich pubertierte auch nicht in den 50/60/70ziger Jahren-, eher als lustgeleiteten unsicheren Freigeist. Leicht abwaschbare Abziehbilder sehe ich aber heute, in wirklich allen Medien.

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                                • Brannigan - "Killerroboter haben ein vorprogrammiertes Tötungslimit.Da ich diese Schwäche kenne,habe ich ihnen Welle nach Welle meiner eigenen Männer entgegen geschickt bis sie ihr Limit erreicht hatten und aufhörten. Kiff,zeig ihnen den Orden den ich dafür bekommen habe!"

                                  • 4
                                    • Spätestens beim Schlußbild dieser Ausnahmeserie weiß man, es war kein Einzelner, man wird allen hinterher trauern - auf ewig.....selbst Billy Chenowith.

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                                      • Merkwürdige Rubrik.Wirkt ein wenig wie Schattenboxen.

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                                        • 7 .5

                                          Böses Kino.Man kann dabei sein,bei der Geburt einer neuen Psychopatenlegende:Der Hausmeister.Ein Mann,dem einige chemische Botenstoffe im Hirn,die zum normalen Tick-Tack gehören,eindeutig fehlen.Der Wellenbrecher im Meer der Glücksdussligen.Ohne Horde hinkender Mutantenklumpen und ohne viel Farbstoff,dafür mit einigen netten Doppeldeutigkeiten(Radioshow-"Mir hat Ihre Sendung sehr geholfen."),webt Regisseur Balaguero ein atemstockendes-stilles Stück Terrorkino. Was Señor César mit Grinsebacke Clara abzieht, das ist –für mich- allenfalls damit zu vergleichen,was der Dämon (Exorzist) mit der kleinen Regan abzieht.Die filmische „Anleitung zum Unglücklichsein“ erinnert an einige Klassiker und natürlich an den 2004'er „Uncertain Guest“.

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                                          • Seine „Eis und Feuer“-Reihe ist ideal für alle,die einen Haftaufenthalt vor sich haben,einige Wochen im Komplettgips liegen oder einfach gerne großartige Fantasyliteratur lesen,die nicht nur mit ein paar Seiten auch in der Belletristik-Ecke stehen könnte.Fesselnde Charaktere,kleine und episch-große Spannungsbögen sowie ein Schuss:„Da draußen ist irgendwas!“,machen auch noch im mittlerweile 9.Band Lust auf viel,viel mehr. Möge meine Sehkraft bis zur letzten Seite mit mir sein.Schreibe!

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                                            • man bezahlt 60€ für ein konsolen-spiel und dann streikt der superheld. das wär was: frau croft hört auf rumzuturnen und geht mit sam fisher in den saunaclub,während isaac im deadspace das einzig richtige macht,sich verpissen. das werden ich mir ansehen, weil eine selbsthilfegruppe für psychisch instabile pixelheroes einfach zum piepen ist.

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                                              • Die Gastauftritte von Harrison Ford und Christopher Lee in"Young Indiana Jones" und von Christopher Reeve in"Smallville" bleiben mir ewig in Erinnerung.

                                                • John -A History of Violence- Wagner? Das wird ordentlich zecken!

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                                                  • Billy Elliot wütet wundervoll zu Jams "Town Called Malice".Niemand starb jemals wie Roy Scheider-ByeByeLife- in "All That Jazz".
                                                    Großartig auch Steve Martin und L.Tomlins Tanzeinlage am Ende von "All Of Me"-zum Titel"AllOfMe".Der "Summer Stock Dance"von Gene Kelly ist auch große Klasse,wie eigentlich alles von Kelly."West Side Story","Fame"(80).....

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