Amarawish - Kommentare
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Alle Kommentare von Amarawish
Liebe Samantha,
vermutlich bist du gerade in einem Universum zwischen Raum und Zeit, auf das die Menschen wohl noch lange nicht treffen werden. Ob dich dieser Brief jemals erreichen wird, bezweifle ich, allerdings ist es notwendig dir diesen zu schreiben, um einen Abschluss zu finden.
Du sagtest einmal zu mir, dass die Vergangenheit eine Geschichte sei, die wir uns selbst erzählen. Genau das mache ich in diesem Moment meines Daseins, denn ich bin gerade wieder durch einen glücklichen Zufall auf unser „Foto“ gestoßen. Der liebliche Klang der Erinnerung ist noch immer voller Leben, Freude und Gefühl, einfach wundervoll, so wie du es immer warst.
Die Zeit mir dir war wie in einem wahr gewordenen Traum. Wir wandelten auf den Wolken, machten uns in der Öffentlichkeit lächerlich, tanzten, sangen und machten Witze. Wir waren völlig losgelöst von den Tücken und Herausforderungen des alltäglichen Lebens und ich genoss es jede einzelne Minute. Ich könnte dich als die Wiedergeburt meiner Lebensfreude und zugleich als den neuerlichen Tod meiner Gefühle bezeichnen, der notwendig war, um sie letzend Endes erneut und freier auferstehen zu lassen.
Nachdem du mich verlassen hattest konnte ich die Welt wieder für mich entdecken. Ihre Schönheit und ihre Unberechenbarkeit, die Vermählung von Zufall und Schicksal, ihre Realität und sogar ihre Grausamkeiten. Ich konnte meine quälende Einsamkeit besiegen und wurde wieder gesellig.
Ich möchte dir dafür danken, dass unsere gemündete Erfahrung der Liebe ein Schubs in die richtige Richtung war, ohne die ich wohl immer noch allein mit mir selbst sein würde. Durch dich konnte ich meine immer währende Angst besiegen und in Neugierde für die vor mir liegende Zukunft umwandeln.
Danke, für diese Chance, liebe Samantha. Ein Teil von dir wird immer einen Platz in meinem Herzen finden.
Alles Liebe,
dein Theodore
Ich muss dazu sagen, dass ich einige Filme, die 2015 entstanden sind noch immer auf meiner Liste habe und vermutlich auch nicht mehr zu allen kommen werde, daher schon meine Nominierungen:
1- Bester Film: "Frank" (Für die Nominierung gewann er nun doch gegen MM:FR)
2- Bestes Drehbuch: Alejandro González Iñárritu ("Birdman")/Lenny Abrahamson ("Frank")
3- Beste Regie: Alejandro González Iñárritu ("Birdman")
4- Beste darstellerische Leistung: Benedict Cumberbatch in "The Imitation Game"
5- Beste Technik: "Mad Max: Fury Road"
6- Wichtigster Film: The Imitation Game (""Sometimes it's the very people who no one imagines anything of who do the things no one can imagine.")
7- Bestes Popcorn-Kino: "Mad Max: Fury Road"
8- Bester Soundtrack: "I love you all" ("Frank"), Whiplash
9- Bester Filmcharakter: Frank aus "Frank"
10- Bestes Filmpaar: Furiosa (Charlize Theron) und Max (Tom Hardy) in "Mad Max: Fury Road"/Caleb (Domhnall Gleeson) und Ava (Alicia Vikander) in "Ex Machina"
11- Bester Look: "Mad Max: Fury Road", "Birdman"
12- Bester Feel-Good Movie: -
13- Beste Direct to DVD Veröffentlichung: -
14- Bester Genre-Film: "Birdman"
15- Sonderpreis Kreativster Film: "Frank"
4# für colorandi_causa: http://www.moviepilot.de/movies/skhizein/comments/1456950
4# Dieser Kommentar entstand im Rahmen meiner "Kommentargeschenk-Aktion". - Jeder der diese Liste findet darf sich einen Kommentar zu einem Film seiner Wahl von mir wünschen. Ich werde versuchen diesen mit bestem Willen zu erfüllen.- Dieser Kommentar ist für colorandi_causa, der mir mit diesem Kurzfilm Tränen in die Augen gezaubert hat, die aber nicht fließen wollten. Ein Gefühl der Tränen sozusagen. Der Film hat mein Innerstes mit seiner etwa 15 Minuten-Länge mehr berührt als so mancher Kinofilm. Was du natürlich nicht wissen konntest: Die dargestellte Krankheit ist ein familiäres Thema bei mir, daher hab ich sie zwar nicht sofort, aber bald entziffert, wenn man sich den Titel etwas genauer ansieht und den Inhalt etwas zu analysieren versucht. Also, der Text ist daher emotionaler und kürzer als sonst geraten, aber ich hoffe er gefällt dir dennoch, denn er soll nichts weiter als berühren, genauso wie der Film.
„So there was no actual damage after all, is that right?“
„No damage? What do you mean?
Well, just the aerial on the building opposite mine.
And me.“
Du gehst in dich und alle sind da, willst aber nichts anderes, als mit dir allein zu sein. Die Farben des Universums verschwinden aus deiner Welt, was bleibt ist nur noch ein trübes Licht, ein Schwarzweißfilm deines Lebens.
„I am exactly 91 centimeters from myself…“
Du schrumpfst nicht nur selbst, sondern auch deine Empfindungen.
Was ist Liebe, was ist Freude? Emotionaliät? Was ist das anderes als eine Erinnerung eines vergangenen Lebens?
„They never tell you, how crazy you are…“
Ein Bild, was einmal deine Wenigkeit dargestellt hat ist verschwommen und gedanklich nicht mehr greifbar. Alles was zählt ist deine innere und äußere Situation. Was kümmert es die anderen? Sie wissen garnicht was geschieht. Sind das Trugbilder? Nein, das passiert wirklich und nur mir!
„…out of my mind.“
Mein Kampf scheitert, je mehr ich versuche es wieder zum Positiven zu wenden, denn die erforderliche Quelle der Kraft ist versiegt. Die eigene Wahrheit ist nichts weiter als eine Verfremdung meines Bewusstseins und meiner Wahrnehmung. Das einzige was ich weiß ist, dass es mir nun egal ist, wo ich gerade bin, jedenfalls lebe ich bei mir und nicht bei euch.
---
♫ Wake up, wake up, the sun cannot wait for long
Reach out, reach out before it fades away
You will find the warmth when you surrender
Smile into the fear and let it play ♫
Bin ja quasi eh schon beauftragt ;-)
3# für Friedsas: http://www.moviepilot.de/movies/birdman/comments/1455946
❆ Schöne Weihnachten und erholsame Feiertage! ❆
3# Dieser Kommentar entstand im Rahmen meiner "Kommentargeschenk-Aktion". - Jeder der diese Liste findet darf sich einen Kommentar zu einem Film seiner Wahl von mir wünschen. Ich werde versuchen diesen mit bestem Willen zu erfüllen.- Als ich diesen Film gestern auf Wunsch von Blogger-Kollege Friedas gesehen habe (wollte ich eigentlich schon ewigst), ließ er mich völlig ahnungslos zurück. Was war das gerade? Wer mich vielleicht schon etwas gelesen hat, der weiß, dass ich kein Mensch bin, der nach einem Kinobesuch, bzw. einer Filmsichtung sofort sagen kann, wie ich den Film gefunden habe.
In diesem Fall verlasse ich mich auf mein analytisches Geschick und versuche meine Emotionen gleichsam, aber nicht zu viel zu beachten. Hier gab es keine Emotionen, weil ich nicht wusste, wie ich empfinden sollte. Ich war verwundert, verwirrt und fühlte mich völlig im Regen stehen gelassen mit meinen Gedanken, die um mich kreisten wie Vögel, ha wie passend. Aber eine wirkliche Emotion tat sich nicht ab. Ich kam zu dem Entschluss, dass ich für mich den Film eingehender analysieren musste, denn er schien voller Symbolik und Metaphern zu sein, also geht mein Text dementsprechend etwas in diese Richtung. - Aber, für alle Nichtkenner des Films, Spoiler sind leider enthalten!
Jedenfalls genug der Einleitung. Zuvor allerdings wünsche ich nochmals allen ein schönes Weihnachtsfest und erholsame Feiertage!
„Er stiehlt dir deine Show, er hält dich für einen Witz.
Jetzt sind 2 Millionen Menschen seiner Meinung. Vielleicht bist du das Riggan, vielleicht bist du das wirklich? Ein Witz.“
Stimmen in seinem Kopf zu hören weist meistens auf eine psychische Krankheit hin. Der Betroffene muss lernen, diese Stimmen im Hintergrund zu halten, dann ist es auch möglich mehr oder weniger sein Leben normal zu leben. Die paranoide Schizophrenie wäre ein gutes Beispiel, wo befehlende Stimmen häufiger vorkommen. Oft sind es schwere traumatische Erlebnisse, Trennung, Einsamkeit, seelische Not, aber auch Sucht- und Drogenprobleme der Auslöser für diese Stimmen. Demnach war für mich die Theorie, dass Riggan ein psychisches Problem hatte, als er seiner Ex-Frau von seinem Selbstmordversuch erzählt, für mich am wahrscheinlichsten. Als Berühmtheit ist das ja garnicht mal so weit hergeholt.
„Das Stück fühlt sich langsam so wie eine deformierte Miniaturversion meiner selbst an, die mir unablässig hinter her läuft und mir immer auf die Eier haut, mit einem winzig kleinen Hammer. Entschuldigung, wie war die Frage?“
In der Wahrhaftigkeit des Moments duellieren sich Arschlöcher, als schauspielerische Giganten.
Auch das Auftauchen von Mike, dem genialen Schauspieler ist genauso ein Stressfaktor wie die bösartige Kritikerin, die Riggans Meinung nach alles in Schubladen steckt. Mike verkörpert genau das, was Riggan immer sein wollte, - ein guter Schauspieler. Die Kritikerin spricht genau das an, was Riggan eigentlich nicht sein möchte, - auf die Figur Birdman reduzierte Persönlichkeit.
Wie ihr in Zusammenhang mit diesen Personen sehen könnt, wird Riggan schnell aggressiv, ein weiteres Zeichen dafür, dass er psychisch nicht ganz stabil ist.
Der Flug durch New York wirkte für mich anfangs zwar als fantastisches Element und doch verpuffte diese Fantasieblase schnell, als am Ende des Fluges der Taxifahrer wegen seiner nicht bezahlten Fahrt brüllte.
„Bringen wir es zu unseren eigenen Bedingungen zu Ende, mit einem fulminanten Finale. Flammen, Opfer, Ikarus. Du kannst es, hörst du mich? Du bist!“
Was bleibt uns, wenn wir letztlich erkennen, dass die Realität zu hart für uns ist? Wir flüchten uns in eine Welt, in der wir alles händeln können, alles perfekt und einfach scheint. Das was uns bleibt, wenn wir uns am Ende wieder am Abgrund unseres Lebens befinden, ist die Macht der Ahnungslosigkeit.
Ich denke also, dass das Ende schon so gewesen sein könnte, aber definitiv verschleiert, eine Spur Surrealität, denn es sah einfach alles zu viel nach Happy End aus. Der Teil, dass Riggan beim 2. Selbstmordversuch die Nase verliert ist durchaus plausibel. Und als er die Realität im Spiegel als solche erkennt und aus dem Fenster „fliegt“, fliegt er letzt endlich nur auf den Boden und sein Leben endet. Das ist zumindest, meine Theorie.
Ich fand den Film sehr faszinierend, vor allem, weil das Ende sehr viele Spekulationen und Theorien zulässt, vermutlich sogar forciert.
Ein wunderbares Stück Film, der für mich zurecht einen Oscar für das Beste Drehbuch und Beste Kamera erhielt, denn er wirkt, als sei er als Ganzes gefilmt worden, so gut ist der Schnitt gelungen. Eingebetet in die witzigen, skurrilen, ehrlichen Dialoge und die Darstellung der Schauspieler, ist die Atmosphäre einfach gelungen.
"The Imitation Game" ist schon ewig lang auch meiner Liste. Wird mal Zeit dafür! Danke, dass du mich erinnert hast ;-) Dein Artikel gefällt mir!
2# für Deusfantasy: http://www.moviepilot.de/movies/hautnah/comments/1453881
2# Dieser Kommentar entstand im Rahmen meiner "Kommentargeschenk-Aktion". - Jeder der diese Liste findet darf sich einen Kommentar zu einem Film seiner Wahl von mir wünschen. Ich werde versuchen diesen mit bestem Willen zu erfüllen. - Der liebe Deusfantasy ist noch relativ frisch in meiner Freundesliste, konnte mich aber bereits von seinem guten Geschmack überzeugen. Von den drei zur Auswahl stehenden Filmen wählte ich diesen hier, da ich ihn mir immer wieder ansehen kann und doch nicht genug von ihm bekomme. Warum genau, kann ich euch nicht beantworten. Vielleicht liegt es an der Ehrlichkeit, die nicht immer ehrlich ist. Danke, Deusfantasy für diesen nochmaligen Filmgenuß und hier ist dein Textgeschenk, welches Spoiler enthält:
Ein Blick, so voller Tiefe, Gefühl und Erkenntnis wie dieser, ist kaum zu finden. Es schmerzt den Augenausdruck zu ändern, denn um das Hochgefühl nicht zu missen, muss man ihn weiterhin gleich halten, gerade Wegs, auf das andere, unvergleichbare Augenpaar gerichtet. Ist das Schicksal? Ich möchte es gern glauben, denn von diesem Moment an hatte sie mein Herz gestohlen.
....
Ein Foto ist das was man eine Momentaufnahme nennt. Doch als ich sie erblickte, bemühte ich mich den Moment zu verfälschen. Nicht jeder sollte mein Gefühl des Augenblicks auf meinen Buch erkennen können. Es sollte für immer mir gehören.
Anmutig zart umschmeicheln ihre Finger die analoge Kamera. Einzelne Strähnen umrahmen ihr Gesicht und geben ihm eine freche Note, verhindern aber den Verlust ihrer schlichten Eleganz. Kann man zwei Frauen gleichzeitig begehren? Ja, durchaus, aber kann man zwei gleichzeitig lieben? ich wollte ihr jedenfalls wieder begegnen. Um dies klar zu machen, stellte ich ihr meine Freundin vor, jene Frau, die dafür sorgte, dass ich den Blick des Schicksals kennen lernte.
....
Ich nutze die Anonymität des tiefen, dunklen Internets und locke mein unsichtbares Gegenüber an den Ort, wo mein Objekt der Begierde gerne fotografiert, ins Aquarium. Was mir dabei nicht bewusst schien, ist, dass ich Amor spielte.
****
Ich bin getrieben von einer inneren Unruhe. Meine weibliche Intuition sagt mir, dass es keine gute Idee ist die Vernissage dieser Fotografin zu besuchen. Erliegt er wieder ihrem künstlerischem Blick? Diesen traurigen Augen ohne Ausdruck? Gott, war ich dumm, mich von dieser Frau ablichten zu lassen.
Als ich schließlich das Bild erblicke, macht mich diese Erinnerung an diesen abgelichteten Moment, wütend. Eine einzige Lüge, diese Fotografien, denn die Menschen sind nichts weiter als allein und durch ihre innere Einsamkeit mit der Traurigkeit vertraut. Ihrem Arztfreund habe ich das wohl auch gut genug klar machen können.
****
Was hat er nur an sich, dieser altmodische Romantiker, dass meinen Atem stocken lässt und zugleich diese Ruhe in mir auslöst? Vielleicht ist es die sanfte Vertrautheit des Gefühls, dass er ausstrahlt, die Gewissheit, dass er mit mir behutsam umgeht und offensichtlich aus tiefster Seele liebt. Bei meinem Mann komme ich mir manchmal vor wie ne Nutte. Das ist hier garantiert nicht der Fall.
————
Es ist raus. Ich musste es ihr sagen, denn ich konnte sie nicht weiter belügen. Aus Angst sie zu verletzen konnte ich es nicht. Aus Feigheit mir einzugestehen, dass ich es eigentlich schon lange tue. Ich wollte sie nie verlassen und doch habe ich es in gewisser Weise bereits getan. Ein letzter Moment der Innigkeit, bevor sie wieder verwindet.
….
Dieses verlogene Miststück. Ich habe sie stets gut behandelt, war ihr immer ein guter Mann, der sie als das gesehen hatte, was sie war. Eine schöne Frau, die mit beiden Beinen am Boden steht.
Ich war so stolz auf sie, dass sich ihr Buch so gut verkauft. Und was ist der Dank dafür? Untreue. Mit dem gescheiterten Buchautor, der ständig vom Tod umgeben ist? Nein, mein Stolz ist verletzt und ich werde das sicherlich nicht auf mir sitzen lassen. Da kann sie sich sicher sein.
>>>>
Da ist er, der Ex-Mann dieser Fotografin, die mir meinen Dan weggenommen hat. Ich konnte ihn eigentlich gut leiden. Vielleicht war es seine Sprache, die mir gefiel, diese Ehrlichkeit. Allerdings passt er viel besser zu dieser…Frau. Appellieren wir mal an seine Kampfeslust, sie nicht aufzugeben.
****
Wie konnte sie sich nur auf so einen Handel einlassen? Er hatte genau das bekommen was er wollte. Für einen Moment war sie sein. Er trieb einen Keil zwischen uns, dieser manipulative Mistkerl. In diesem Augenblick verlor ich sie, denn wenn sie die unterzeichneten Scheidungspapiere nie abgeschickt hat, was spricht dann noch für ihre Liebe zu mir?
….
Er sagte nur wieder diese „Ich liebe dich“-Floskel, um mich davon ab zu lenken, dass er mir nicht mehr vertraute. Wieso ist er überhaupt zu mir zurück gekommen? Weil ihn seine Fotografin wieder verlassen hatte? Er forderte die sofortige Vergebung, weil er mich doch liebte. Das machte mich wütend, denn so viel Vergebung habe ich nicht mehr übrig.
„Wo denn? Zeig’s mir! Wo ist diese Liebe? Ich kann sie nicht sehen, ich kann sie nicht anfassen, ich spüre sie auch nicht. Ich kann sie hören, ich höre irgendwelche Worte. Aber ich kann nichts anfangen mit deinen dahingesagten Worten. Egal was du sagst, es ist zu spät!“
Für mich war es das tatsächlich. Die Liebe hatte sich in Luft aufgelöst.
****
Manchmal ist der gemeinsame Weg durch eine Kreuzung dazu verdammt einzeln weiter geführt zu werden. Manchmal ist die Härte des Schicksals unausweichlich. Manchmal ist die Erkenntnis das einzige, was uns noch bleibt von dieser Zeit, wenn die süße Erinnerung von schwarzem Nebel umhüllt ist.
Legende:
. Dan
* Alice
— Anna
> Larry
Für meine Mutter "Die Gärtnerin von Versailles", sie liebt Filme mit historischem Hintergrund. Eine kleine Freude, aber eine schöne ;-)
Nachdem ich nochmal ein Stöckchen von ElsaWaltz erhalten habe, gebe ich es hiermit an drei weitere Moviepiloten weiter (ist ja fast keiner mehr ohne!):
- Mekridi
- drahdinedum
- Mr. K R I T I K
Mein Kommentar für drahdinedum: http://www.moviepilot.de/movies/velvet-goldmine-2/comments/1453105
Dies ist ein Kommentar im Rahmen der Wichtelaktion 2015 zum 4. Advent für drahdinedum. Da uns mein Wichtelpartner razzo leider vorzeitig verließ, suchte ich mir gestern spontan einen neuen Partner. Der Kater und ich einigten uns auf das Thema „Perlentauchen“: Jeder sollte versuchen eine Perle auf der Suche nach Filmen, die weniger als 100 Kommentare bzw. Bewertungen erhalten haben, zu finden. Ich wählte einen Film, den wir uns beide vorgemerkt hatten. Es kommen Spoiler im folgenden Text vor.
„Es war einmal ein unbekanntes Land, voller seltsamer Blumen und zarter Düfte. Ein Land, von dem zu träumen die Freude aller Freuden ist. Ein Land, in dem alle Dinge vollkommen sind, und vergiftet.“
1984: Arthur ist Journalist und bekommt den Auftrag, den Tod von Glam-Rock-Paradiesvogel Brian Slade zu untersuchen. Das dabei seine eigenen Erfahrungen zu dieser Zeit ebenfalls einem Rückblick und neuerlicher Verarbeitung bedürfen, muss Arthur dabei schmerzlich feststellen.
„10 Jahre. 10 Jahre und die Welt hatte sich so grundlegend verändert, dass mir das Leben, das ich in England geführt hatte wie das Leben eines anderen vorkam. Die Geschichte eines Anderen.“
Um dem Geheimnis Brian Slades alias Maxwell Demon auf dem Grund zu gehen, befragt er Leute, die früher zum engeren Kreis des Sängers gehörten.
„Er war elegant, wandelnd Arm in Arm mit einer Lüge.“
Anfang der 70er Jahre: Brian Slades Karriere beginnt holprig, denn niemand will seine besungene, eigene, sexuelle Revolution hören, denn die Hippiebewegung, die von den Klängen von u.a. The Beatles und Creedence Clearwater Revival begleitet wurden, waren die Leitmotive der damaligen Jugend.
Inspiriert durch die Erscheinung des berühmten Rocksängers Curt Wild schafft er den Sprung vom unbekannten Sänger zu einer der schillerndsten Persönlichkeiten des Glam-Rocks und wird zum Weltstar.
„Stil setzt sich am Ende immer durch.“
Auf den Spuren seines Idols seiner Jugendzeit, macht Arthur auch die Ex-Frau Slades ausfindig, die einen anderen Blickwinkel auf die Vergangenheit ihres Mannes eröffnet. Die Zusammenarbeit mit dessen Vorbild und Inspiration Curt Wilde, bringt die Welt der 70er zum Erbeben, denn diese feurig glitzernde Kombination sprengt alles bisher Dagewesene.
"Die Welt hat sich verändert, weil du aus Elfenbein und Gold erschaffen wurdest. Die gebogenen Linien deiner Lippen schreiben die Geschichte neu.“
Der visuelle, (homo-)erotische Drogen- bzw. Bildrausch der Protagonisten entführt uns in die verruchte, kitschig kunterbunte, aber faszinierende Welt des Glam-Rocks, wo die sexuelle und damit verbundene musikalische Revolution die Grenzen des Bewusstseins neu definiert und die neuen Klänge dem Unbekannten nicht nur einen Namen geben, sondern auch seine Licht- und Schattenseiten gekonnt untermalen.
"Wir wollten die Welt verändern, doch nur wir haben uns verändert.“
Die erschaffene Lüge verletzt das Innerste des Glam-Königs so sehr, dass Brian Slade sich in ihr verliert und sein einziger Ausweg aus ihr auszubrechen scheint. Und so verschwindet er am Höhepunkt seiner Karriere von der Bildfläche.
Die Hommage an die Hochzeit des Glam-Rocks ist ohne Zweifel an die Karrieren von Iggy Pop, Lou Reed und David Bowie angelehnt, die mit ihrer Musik die Herzen der Menschen in den 70er Jahren verzauberten, in neue, ungeahnte Dimensionen führten (auch noch heute tun) und Träume, zumindest musikalisch wahr machten.
„Velvet Goldmine“ ist definitiv eine musikalische Perle aus den späten 90er Jahren, die es meiner Meinung nach verdient mehr Beachtung zu erhalten. Die Darstellung von Jonathan Rhys Meyers als Brian Slade (David Bowie), Ewan McGregor als Curt Wilde (Mischung aus Lou Reed und Iggy Pop) Toni Collette als Brians Frau Mandy und Christian Bale als Journalist Arthur ist anfangs leicht schockierend, aber atemberaubend und wirklich erstklassig.
1# für TommyDeVito: http://www.moviepilot.de/movies/die-entdeckung-des-hugo-cabret/comments/1452209
1# Dieser Kommentar entstand im Rahmen meiner "Kommentargeschenk-Aktion". - Jeder der diese Liste findet darf sich einen Kommentar zu einem Film seiner Wahl von mir wünschen. Ich werde versuchen diesen mit bestem Willen zu erfüllen. - Dieser Film wurde als Wunsch von TommyDeVito geäußert. Ich hoffe Tommy, ich werde deinem Lieblingsfilm gerecht und kann dir mit diesem Kommentar dazu eine Freude machen (Achtung Spoiler):
„Vor langer Zeit, lernte ich einen Jungen kennen. Er hieß Hugo Cabret. Er lebte auf einem Bahnhof. Warum lebte er auf einem Bahnhof? - Fragt ihr euch sicher. Genau davon handelt diese Geschichte und davon wie dieser außergewöhnliche Junge unaufhörlich nach einer geheimen Botschaft von seinem Vater suchte. Und wie diese Botschaft ihm den Weg wies, um endlich nach Hause zu finden.“
Der Bahnhof Gare Montparnasse ist ein optisches Sehvergnügen von der ersten Minute an. Schon vor der ersten Einstellung, ertönt das Pfeifen der Dampflock, welches uns an vergangene Zeiten der Industrialisierung erinnert. Die Kulisse allein ist schon märchenhaft. Mittendrin erblicken wir all die schönen, alten Uhren des Bahnhofs, welche noch per Hand aufgezogen werden müssen. Für diesen Job ist unser Titelheld zuständig.
Gemeinsam mit seinem Vater entdeckte er die Welt des Reparierens für sich, denn der Beruf seines Vaters war Uhrmacher. Sein einziges Vermächtnis nach seinem Tod war der mechanische Mensch, eine Machine, die, so wie Hugo denkt, eine Botschaft seines Vaters beinhalten soll, doch um diese zu erhalten, muss er es zuerst schaffen die Maschine vollends wiederherzustellen.
Den Weg Hugos kreuzt ein alter Griesgram, der am Bahnhof einen Spielzeugladen betreibt, welcher ihm nach anfänglichen Schwierigkeiten zu vertrauen beginnt und ihn Dinge, aufgrund seiner Begabung reparieren lässt. Seine Nichte, die Bücher liebende Isabelle, wird zur Gefährtin Hugos, der sich seit geraumer Zeit allein durch die Welt kämpft und mit allen Mitteln versucht diese Einsamkeit aus seinem Leben zu verbannen. Sein einziger Ausweg scheint, die Maschine wieder zum Laufen zu bringen. Durch Isabelle gelingt ihm das schließlich und die erwartete Nachricht birgt ein großes Geheimnis, welches es zu ergründen gilt.
„Ich stellte mir die Welt als einzig große Maschine vor. In Maschinen gibt es keine einzigen überflüssigen Teile. Sie bestehen immer aus exakt so vielen Teilen, wie nötig sind. Also dachte ich, wenn die Welt wirklich eine einzige Maschine ist, wär' ich ja wohl nicht überflüssig, denn dann wäre ich aus einem ganz bestimmten Grund hier auf der Welt.“
Wir sehen aus dem Blickwinkel der faszinierten Kinderaugen auf die Welt Georges Méliès, den Ziehvater von Isabelle. Seine Vergangenheit ist die eines Magiers, denn er ist kein geringerer als der Mann, der den narrativen Film und auch die Stop-Motion-Filmtechnik erfand. „Le Voyage dans la Lune“ (Die Reise zum Mond) stammt aus seiner Feder. Der Krieg veränderte jedoch die Sicht der Menschen, denn Fantasie schien nun zu absurd. Sie hatten zu viel von der Realität gesehen und so wurden sie ihrer überdrüssig.
„Vielleicht ist deine Bestimmung, Dinge zu reparieren.“
Die beiden Kinder beschließen mit der Macht des Optimismus und der Faszination für das Schöne die Welt Méliès’ wieder zu beleben.
Mit dem Werkzeug der Schönheit und des Schicksals verwandeln sich zunächst der Mensch, dann die Stadt und schlussendlich die ganze Welt in eine einzige Maschine. Das Schicksal Hugos’ schien tatsächlich die des Reparierens zu sein, denn schließlich brachte er nicht nur die Maschinerie des alten Filmkünstlers, sondern auch seine eigene wieder in Gang, indem er ihr beides Seelenheil herbeiführte.
Hier mein Beitrag: http://www.moviepilot.de/news/amarawish-fangt-das-moviepilot-stockchen-6-163308
Meine Nominierten: (VINCENTVEGA), Grimalkin und rennmaus!
Was Sam Rockwell hier abliefert ist wirklich grandios. Unbedingt ansehen ;-)
Hier mein 3. Wichtelkommentar für Mekridi:
http://www.moviepilot.de/movies/perfect-sense/comments/1448341
Dies ist ein Wichtelkommentar im Rahmen der User-Wichtel-Aktion-2015 für Mekridi (3.Advent) - Achtung Spoilergefahr:
"I want to make a film filled with hope, fear and love. I want to take the people to the edge and then show them the power of humanity to win over against all odds. This is going to be a beautiful romantic film that makes people want to hug each other." - Regisseur David Mackenzie über den Film
Wir sind es gewohnt den normalen Alltag zu erleben. Wir gleiten nicht immer leicht am Morgen aus unseren Betten, verrichten unsere Arbeit, decken unseren täglichen Bedarf an Nahrung und Sonstigem und beenden den Tag, wenn wir uns in die Hände der Energiegebenden Ruhe der dunklen Nacht begeben. Und dann, wird plötzlich dieser Ablauf durch ein selbst entfachendes Chaos durchbrochen.
„Von Trauer überwältigt, beweinen die Menschen all ihre Verluste.“
Der Tod einer Liebesbeziehung, die Mutter, die den Kampf gegen ihre jahrelange Krankheit verlor, ein Wunsch, der unerfüllt blieb. Der Schmerz vereint sich zu einem gemeinsamen Gefühl der Beraubung. Doch was wir danach missen ist weit aus prekärer: Der Duft von Kaffee am Morgen, der uns leicht bitter in der Nase kitzelt und uns gänzlich aus dem Traum der Nacht weckt, Regen, frisch und belebend oder die bittersüße Versuchung von Schokolade, die uns oft aus unserem Sorgenkreislauf befreit. Verloren, für immer.
Die damit verbundenen Erinnerungen versinken langsam im tiefen Meer der vergessenen Vergangenheit. Der Zimtgeruch der frisch gebackenen Lebkuchen verschwindet genauso wie der Geruch beim Betreten eines Arztzimmers, dass uns beim neuerlichen Besuch immer einen kalten Schauder über den Rücken jagte. Die Reminiszenz verblasst im Nebel.
Wir suchen Gründe für unsere missliche Lage der unumgänglichen Veränderung auf der Welt. Ist es der Tag der Sünde, eine ökologische Apokalypse oder doch eine inszenierte Terrorattacke?
„Erst kommt die Angst, dann die Völlerei.“
Es verschwinden das Aroma, die Würze, der Wohlgeruch, die Geschmacksnote. Sogar Seife und der Badeschaum schmecken gut, denn das Gefühl der Konsistenz im Mund ist nun zentral. Die Seife zergeht auf der Zunge, wie Zuckerguss, während der Schaum an Sahne auf einer Torte erinnert. Es bleibt nur das vage Andenken an Geschmack, bis es anderen Empfindungen weicht.
„Wut, Jähzorn, Hass.“
Der plötzliche Anflug von ungebändigter Raserei. Wir werden zum Stier, der dem roten Tuch des Matadors hinterher jagt, geblendet durch das überlagerte Gefühl, das an Mordlust grenzt. Wir zerstören alles, was um uns herum ist, denn es ist im Weg. Der Verlust der Töne ist die Folge. Musik, die unsere Gefühlslagen perfekt untermalte, die uns Glücksgefühle herauf beschwor, unsere Trauer vertiefte, wenn wir einen Moment des Selbstmitleids erleben wollten, die Leere des Augenblicks mit etwas Schönem füllte, oder einfach nur Ablenkung bot, damit die Wartezeit nicht so lang erschien. Der Gehörsinn gesellt sich zu den bisherigen verlorenen.
Manche geben sich ihrer Wildheit hin, denn es scheint alles egal zu sein. Die Moral verfliegt genauso wie das bisherige, gesicherte Leben. Andere jedoch versuchen auf der Sonnenseite zu bleiben, in dem sie an die Hoffnung glauben.
Und dann, plötzlich, weicht die Dunkelheit der Helligkeit des Lichtes. Das Glücksgefühl befördert uns in ungeahnte Höhen. Wir erleben den sonnigsten Moment seit langem, tanzen auf den Straßen, umarmen fremde Menschen, singen und jauchzen vor Glück. Was wir nun brauchen, ist die Liebe.
Ein Moment, um zu sein, ein Augenblick um sich als Ganzes zu fühlen.
Das ist es, was uns Liebe immer wieder geben kann, Geborgenheit, um eins mit der Welt zu sein.
„It's dark now. But they feel each others' breath. And they know all they need to know. They kiss. And they feel each others' tears on their cheeks, caressing each others' faces, bodies close together, eyes closed, oblivious to the world around them. Because that is how life goes on. Like that.“
Wir verschwinden wie ganz normale Liebende, an der Hoffnung klammernd niemals allein zu sein in der Unwirklichkeit des Universums.
Sehr gefühlvoll! Wirklich sehr schön!
Gratulation zum "Kommentar-Pokal-der-Woche!" :-)
Gesehen habe ich ihn leider noch nicht, also einen Moment abpassen, wo es mir gut geht. Sonst wird das wohl zu "heavy" für den Staudamm!
I: Der Mahlstrom der Erinnerungen führt uns zu den Ereignissen in einer Welt, wo Religionspflicht herrscht. Die Stadt ist ein unbarmherziger Ort, der trotz dieser auferlegten Gesetzespflicht gottlos scheint. Ein Mann, ohne Zugehörigkeit stellt sich ihr mutig entgegen. Geleitet durch die Vergeltung ist er auf der Suche nach seinem Nemesis, die die Wurzel des zuletzt ereigneten Übels für ihn darstellt.
II: Diese Frau beschreibt ihre Situation wie folgt: „Ich ertrinke depressiv im abgrundtiefen See meiner Gefühle, mein Herz ist leer, meine Seele verloren.“
Ihre Flucht vor dem Leben und erleben ihrer Gefühle führt sie in die Welt zwischen Tod und Leben, ein seltsames Gefühl der Macht, dass sie jedes Monat auf eine andere Weise erlebt. Gefangen in diesem versucht sie über ihre innere Ruhelosigkeit Herr zu werden. Dabei greift sie zu sehr abstrusen und auch morbiden Methoden.
III: Durch seine enttäuschte Hoffnung selbst zum Gespött ernannt, findet dieser altmodische Romantiker Trost in der Fantasie. Doch ist sie nur eine Flucht vor seinen Gefühlen oder eine unsichtbare helfende Hand auf dem Weg, der am Ziel die Antwort für ihn bereithält?
IV: Auf den Spuren einer geliebten, verschollenen Person führt es diesen religiösen Menschen, dessen Name auch noch dessen Glauben unterstreicht, an den Ort des Geschehens.
Die Schicksalsstränge der vier Personen sind miteinander verwoben, und aus vier Geschichten wird schließlich eine.
„Der Geschichtenerzähler erschafft sich seine eigene Welt, er ist der König, ein Schloss, die Prinzessin. Obwohl sein Leben perfekt war, absolut perfekt, hatte er das Gefühl er müsste woanders sein, mit jemand anderen.“
Ab wann kann man Realität und Fantasie nicht mehr unterscheiden? Wenn man die Fantasie vorzieht und lieber in ihr verweilt, wird irgendwann die Realität zum „unerlebaren" Ort. Dass Geschehnisse nun mal nicht zu verändern sind, ist uns aus realistischer Sicht bewusst, denn ob jetzt oder später, wir müssen uns ihnen stellen. Auf Aktion folgt Reaktion. Genauso unseren Empfindungen, um nicht auf unserem Weg stehen zu bleiben. Anders verhält es sich, wenn wir uns in der Fantasie wohler fühlen, als in der realen Welt. Jeder erlebte Fehler kann ins Positive umgekehrt werden, jeder Dorn im Auge kann entfernt werden. Doch der Preis für all das ist zu hoch. Wir werden zu verlorenen Seelen, die keinen Boden unter den Füßen mehr finden. Schwerelos, verloren in der Endlosigkeit des Traumes, gefangen in den Möglichkeiten der Unmöglichkeiten der Fantasie.
„Wenn du fest genug an etwas glaubst, wer will schon sagen, ob es real ist oder nicht?“
Der Glaube ist niemals zu unterschätzen, den Gedankenwünsche bleiben nicht unregistriert. Der feste Glaube an etwas, kann bewirken, dass das Gewünschte zu uns kommt. Religion ist ein innerer Ort der Gemeinschaft, der Zugehörigkeit, der Glaube abseits davon immer ein Hoffnungsschimmer für ausweglose Situationen.
"Franklyn" ist eine Odyssee zwischen Realität, Traum und Fantasie, welche uns nicht primär die schöne Seite dieser Welten aufzeigt, sondern was passiert, wenn man sich in ihnen verliert und der Realität den Rücken kehrt.
Mir gefallen deine sympathischen Antworten! Und natürlich auch dein Filmgeschmack ;-) Leises Flüstern: Ich habe auch noch nicht "Der Pate" gesehen.... Leider immer noch nicht! "Braveheart" ist für einen einmaligen Filmgenuß okay, aber öfter würde ich mir nicht ansehen, muss ich gestehen.
Die Kombination Kevin Spacey und Philip S. Hoffman wäre sicherlich grandios gewesen!
Hier mein 2. Textgeschenk im Zuge der Wichtelaktion, diesmal für colorandi_causa:
http://www.moviepilot.de/movies/lost-in-translation-2/comments/1444478
Einen schönen 2. Adventssonntag! :-)
Dies ist ein Wichtelkommentar im Rahmen der User-Wichtel-Aktion-2015. Mein Textgeschenk für colorandi_causa (2. Advent). In diesem Sinne wünsche ich einen schönen 2. Adventssonntag!
Ich liege wach, es ist noch immer dunkle Nacht, nur die Lichter Tokios leisten mir Gesellschaft. Die Schlaflosigkeit ist das erste Symptom meiner inneren Leere.
Die singend, betenden Mönche im nahe gelegen Tempel veranschaulichen mir nur das Nichts in meinem Inneren. Mein Herz macht keine Anstalten eine Regung an mein Gehirn zu senden. Was stimmt nur nicht mit mir? ich scheine mir selbst fremd geworden zu sein, so wie mein Workaholic von Mann.
Ich sitze am breiten Fenster unseres Hotelzimmers und starre. Ich starre den ganzen Tag und vermutlich zu oft ins Leere, denn die Straßen sind es keineswegs. Menschen tummeln sich zu jeder Uhrzeit auf ihnen, aufgeweckt und fröhlich, voller Elan, wie Japaner nun mal sind.
Woher kommt diese schier unendliche Energie?
Da mir all diese Eigenschaften fehlen, versinke ich nur noch tiefer in meinem Selbstmitleid. Selbst das Verliebtheitsgefühl droht bereits im Nebel zu verschwinden.
Nun war das Gefühl der Melancholie der puren Nutzlosigkeit gewichen. Ich scheine die Nebenrolle in meinem Film des Lebens zu spielen. Das einzige, was mich noch etwas von meiner Miene ablenkt, ist die melodische Musik, warmes Badewasser und die schöne, schlanke Zigarette in meiner Hand.
Es fällt leichter Regen. Ich glaubte die Wärme der vorbeistreifenden Leute würde sich auf mich übertragen. Falsch gedacht, denn das Vakuum in meinem Herzen bleibt.
♪ Are you going to Scarborough Fair?
Parsley, sage, rosemary & thyme,
Remember me to one who lives there,
She once was a true love of mine…♪
Ein Augenblick des Witzes überkommt mich, als ich die humorvolle Geste eines Mannes beobachte. In diesem Moment ist mir allerdings nicht klar, dass wir gemeinsam in den Krieg gegen die Einsamkeit ziehen sollten.
♪…As free as the wind
And hopefully learning
Why the sea on the tide
Has no way of turning…♪
Die Nacht wird unsere Verbündete, legt ihren sanft, dunklen Mantel um uns, schützend vor Gefahr. Unser Ausflug lässt uns an den Lichtern der Tausend vorbeiziehen, das Adrenalin des Moments uns lächeln und die unruhige aber schwerelose Stille Tokios spüren. Es erweckt die Schönheit der Lebendigkeit wieder in mir. Mein aus dem Winterschlaf erwachtes Herz pocht laut in meiner Brust, der Genuss am Leben ist die Kirsche auf meiner Torte.
Ich genieße den Höhenflug des guten, wohltuendes Gefühls, welches die Präsenz und Zweisamkeit mit dem humorvollen nun nicht mehr fremden Bob primär zu verantworten hat. Er schafft eine Parallele zu meiner ruhelos, suchenden Seele. Ich koste den Moment aus, solange er verweilt.
Ein Zwischenfall lässt mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurückfallen. Der Flug ist vorbei. Was will ich eigentlich? Was fühle ich?
Erst der Schmerz des Abschieds räumt mir einen klaren Moment ein und lässt mich verinnerlichen was ich tief in mir spüren will und zur lebendigen Existenz brauche. Mehr Zärtlichkeit, mehr Liebe, mehr Geborgenheit, eine Bestätigung, dass ich gemocht werde. All das, was Bob mir zu geben vermochte. Zuerst die Fassung wahrend, aber in einer innigen Umarmung mündend bleibt das Gefühl der Schwere in mir zurück. Die Stille der Leere weicht letzten Endes der bittersüßen Melancholie der Vergänglichkeit.