BenAffenleck - Kommentare

Alle Kommentare von BenAffenleck

  • Schöne Antworten, Thomas. Vieles von dem kenne und liebe ich ja auch. Mit dem Mulholland Drive / Love Theme von Angelo Badalamenti hast du mir aber was komplett Neues gezeigt, was auch richtig gut gefällt. Ich kannte den Badalamenti bisher noch überhaupt nicht. Danke dafür, und dass du bei den Stöckchen an mich gedacht hast. Ich mache allerdings nicht mit bei der Aktion, weil ich noch nie nen Blogg-Artikel geschrieben habe, und mir das reinfuchsen jetzt echt zu viel Arbeit ist.

    Schönen Rest vom Fest ... Dirk

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      BenAffenleck 23.03.2016, 20:36 Geändert 06.05.2019, 20:55

      Die 25-jährige Türkin Umay (wieder einmal großartig - Sibel Kekilli) möchte ihrer Ehehölle entkommen, und flieht mit ihrem kleinen Sohn aus der Türkei zu ihrer Familie nach Berlin...

      Kultur als Tatmotiv, kein Recht auf Selbstbestimmung, Loslösung von der Familie als einzige Option, Mord als Rettung der Familienehre. DIE FREMDE ist schon schwere Kost, man leidet mit Umay, deren Annäherungsversuche an die eigene Familie immer wieder abgeschmettert werden. Die Regisseurin Feo Aladag bringt uns auch die Beweggründe der Eltern (besonders die Zerrissenheit des Vaters) und Geschwister ein wenig näher, allerdings ohne irgendwelche Antworten zu liefern. Verletzter Stolz und Ehre lassen sich auch nicht in gängige Fragen pressen.

      DIE FREMDE ist handwerklich souverän inszeniert, gut erzählt und mit einigen bewegenden und eindringlichen Momenten aufwartend. Die Schauspieler wirken authentisch, Sibel Kekilli beweist wieder einmal ihre ganze Klasse. Charismatisch und mit einer zauberhaften Ausstrahlung spielt sie gekonnt jede Melodie auf der Gefühlsklaviatur.

      Fazit: Stark gespieltes sozialkritisches Drama um das Thema "Ehrenmord".

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        BenAffenleck 21.03.2016, 18:53 Geändert 21.10.2019, 20:13

        Die Schienen legen sich westwärts, und auf ihnen rollen Gier, Korruption und Gewalt Richtung Pazifik...

        Extrem staubig ohne trocken zu sein, ziemlich ruhig ohne zu langweilen. Obwohl Sergio Leone letzteres für meine Begriffe doch schon etwas arg strapaziert und meiner Geduld unablässig der Wüstensand ins Getriebe rieselt. Das knirscht und knarscht etwas, läuft aber ohne nennenswerte Aussetzer bis zum Ende durch. So richtig flashen will mich SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD zwar immer noch nicht, ich bin aber auch nicht der bedingungslose Wasserträger eines jeden Meisterwerkes der Filmgeschichte.

        Wenn dann aber so ein sensationelles Dreigestirn aus Regie (Sergio Leone), Kamera (Delli Colli) und Musik (Ennio Morricone) den Speichel persönlich aus der Mundharmonika klopfen, muss sogar mal der Affenlecker die Banane aus der Hand legen um leisen Szeneapplaus zu spendieren. Die Perfektion als Einheit aus Bild und Musik bescherte mir doch einige Male eine kleine Gänsehaut, die Geschichte um Rache und Gier wird gut erzählt. Und wenn man sich hier nicht mal an Claudia Cardinale in voller Blüte erfreuen kann, dem ist eh nicht mehr zu helfen.

        Fazit: Starkes Ding und zurecht in der Königsklasse der Western beheimatet. Die High-Def Umsetzung ist übrigens ein wahrer Augenschmaus.

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          BenAffenleck 18.03.2016, 21:43 Geändert 06.05.2019, 12:38

          Film-Kommentar # 400
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          Fairness. Mut. Sturheit. Liebe.

          Kleine Hände öffnen eine Zigarrenkiste. Eine junge Stimme summt eine Melodie. Die Kamera zoomt an den diversen Inhalt heran, den Kinder wohl "ihren Schatz" nennen würden. 2 geschnitzte Figuren, eine davon ganz klar weiblich, die andere männlich. Einige Münzen liegen dort verstreut zwischen Stiften, einem alten Messer, einer Taschenuhr, einem Schlüssel, einem alten Kreisel und einigen Murmeln.

          Ein Wachsmahlstift wird heraus genommen und malträtiert in kraftvollen Bewegungen ein Stück Papier, Buchstaben arbeiten sich aus dem schwarzen Wachs heraus. TO KILL A MOCKINGBIRD.

          Die Kamera zieht in Nahaufnahme über all die Habseligkeiten, die sich nun außerhalb der Kiste befinden. Die Musik fängt langsam an, während das Kind einen kindgerechten Vogel malt und sich einen weiteren Stift nimmt. Eine weiße Murmel kommt dabei ins Rollen und stößt an eine schwarze. Elmer Bernsteins Musik fängt an. Meine Nackenhaare erheben sich zu stehenden Ovationen.

          Magie!

          Ich erinnere mich immer gerne an meine Kindheit zurück, auch wenn heute scheinbar nur noch Erinnerungsfetzen davon übrig sind: Nie enden wollende warme Sommerferien, mit den Freunden zelten und durch Wälder und Wiesen streifen, die Nachbargärten mit den Kids aus der Nachbarschaft unsicher machen, glückliche Urlaube mit der Familie, Kirmesbesuche (Zimtstange, Looping und den Song „I like Chopin“), einen beinahe auseinanderreißende Vorfreude auf Weihnachten, mit Ladycrachern an Silvester eine gute Zeit haben. Das es natürlich auch mindestens genau so viel Beängstigendes, Trauriges und Unverständliches gab, betrachtet mit den Augen eines kleinen Kindes, bedarf sicherlich keiner weiteren Aufzählungen. Und manchmal lernt man seine Lektionen im Leben schon, bevor die Zahnfee ihren Milch-Job erledigt hat.

          Robert Mulligans (ge)wichtiger Film TO KILL A MOCKINGBIRD wird überwiegend retrospektiv aus der Sicht der damals 6jährigen "Scout" erzählt, die während der großen Depression in Maycomb, mitten im schwülen Süden der USA aufwächst. Sie und ihr älterer Bruder Jem wachsen bei ihrem verwitwerten Vater Atticus auf, der die Kids zusammen mit der schwarzen Haushälterin aufzieht. Atticus übernimmt als Verteidiger des Rechts und der Gleichheit die Strafverteidigung eines afroamerikanischen Mannes, der eine Junge Frau vergewaltigt haben soll. Die Situation in dieser von Rassenhass geprägten Zeit und Gegend gleicht einem Pulverfass mit einer viel zu kurzen brennenden Lunte. Die Kinder werden früh mit der dunklen Seite des Lebens konfrontiert und müssen lernen, das die Hautfarbe eines Menschen sehr wohl eine entscheidende Rolle spielt...

          Für Anfang der 60er Jahre war TO KILL A MOCKINGBIRD ein unglaublich mutiges, vielleicht sogar gewagtes filmisches Plädoyer gegen Rassismus. Aber nicht nur. Dieser großartige Film handelt auch von der Überwindung sowohl berechtigter als auch unberechtigter Ängste, über Vorverurteilung, Gerechtigkeit und vor allem Mut im Angesicht des Feindes. Die Figur des Atticus, die all diese ehrenhaften Tugenden in sich vereint, wird von einem zurückhaltend spielenden Gregory Peck verkörpert. Und er schafft es, seiner Figur eine unglaubliche Aura der Ruhe und des Wissens zu schenken. Ein ganz großer Filmcharakter wurde hier erschaffen, an den ich im Alltag immer mal wieder denke, wenn man Rückgrat zu beweisen hat.

          Die Verfilmung von Harper Lee's Roman ist ein Mutmacher, um sich für die eigene Überzeugung und Integrität auch mal aus dem höchsten Fenster zu lehnen. Den Mund aufmachen gegen Lüge und Verleumdung, Rassismus und Ignoranz.

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          Den ganz toll restaurierten Film bekommt man übrigens für schmales Geld auf einer wahnsinnig gut ausgestatteten BLU RAY. Unter anderem gibt es ein fast 90 minütiges Special „Eine Unterhaltung mit Gregory Peck“, der ihn in fotgeschrittenem Alter zusammen mit seiner Familie auf einer Question and Answer Tour begleitet. Ich hatte oftmals Tränen vor lauter Rührung in den Augen, und noch öfter wurden diese durch ein heftiges Lachen in den Kanal zurück gedrückt.
          Nach seinem Tod erzählte seine Tochter in einer wunderschönen Hommage, dass ihr Vater auf der letzten Seite seiner Drehbuchvorlage von TO KILL A MOCKINGBIRD folgende vier Worte gekritzelt hatte: Fairness*Mut*Sturheit*Liebe. Ein sinnvoller Leitfaden für das Leben eines Jeden. Großer Mann, großartiger Film!

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          • BenAffenleck 12.03.2016, 23:56 Geändert 12.03.2016, 23:56

            Der Affenlecker checkt ein und nimmt den vorletzten FLIGHT des Tages. Noch eben das Koks an den Start und dann ab mit Denzel auf Crashkurs Richtung Erstsichtung...

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              BenAffenleck 08.03.2016, 19:27 Geändert 06.05.2019, 12:33

              IT FOLLOWS, die mit Superlativen zutapezierte neuerliche Rettung des Horrorfilms, entpuppt sich nach der Sichtung als auf 80er getrimmter netter Gruseler. Die Idee, von einem Bumms-Dämon verfolgt zu werden, ist schon abgefahren. Ebenso die mögliche Lösung des Problems: Man schläft einfach mit einem/einer anderen, und hängt ihm/ihr dieses recht unangenehme Problemchen an. Wie eine üble Geschlechtskrankheit oder Schlimmeres.

              So weit funktioniert IT FOLLOWS hervorragend, da Regisseur und Autor David Robert Mitchell auch nicht auf billige Schockeffekte setzte, sondern auf Atmosphäre. Nach einer richtig starken ersten Hälfte mit einer Menge Paranoia und Unbehagen wird es allerdings ungewollt komisch.

              **SPOILER** Jay weiß, dass der Dämon definitiv kommen wird, übt schießen und packt dann den Revolver wieder in eine Schachtel auf dem Regal in der Garage? ** Der Dämon stürzt sich ohne mit der Wimper zu zucken sofort auf seine Opfer, am Strand hat er Jay dann endlich, und spielt mit ihren Haaren? ** Obwohl sie den Dämon nicht mit einem Headshot aufhalten können, wollen sie ihn im Schwimmbad mit Stromschlägen töten? ** Sind die zum Schwimmbad eigentlich mit einem verfickten Umzugswagen hingefahren? Wunderte mich, dass die nicht noch einen Wäschetrockner an den Beckenrand gestellt haben! Wenn ein Film so Meta ist, es dann aber im Allgemeinen an solchen Logikleichen scheitert, ist die 8,0 in weite Ferne gerückt.

              Irgendwie abgefahren fand ich ja, dass der ganze Film auf 80er Jahre ausgelegt ist (Sound, Röhrenfernseher usw.), aber dann eines der Mädels so ein Bookreader-Teil hat. Zudem sah man kaum Leute in dem Film, schon gar keine Massenansammlungen, dazu die verwitterten Straßenzüge. Total surreal, und von daher vielleicht nur ein böser Traum??? Wie auch immer, der Film regt zu Spekulationen an, bleibt aber schwammig, und ich wurde das Gefühl nicht los, das Mitchell selber keine Antworten hatte . **SPOILER**

              Trotzdem ist IT FOLLOWS absolut kein schlechter Film geworden, vor allem für so ein schmales Budget. Die Kameraarbeit ist richtig gut, der unheimliche Klangteppich hingegen geradezu überragend. Schon lange nicht mehr in einem Horrorfilm etwas so geiles gehört.

              Fazit: Packender Horrorthriller, den man für einmaligen Gebrauch metamäßig weiterempfehlen kann.

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                BenAffenleck 01.03.2016, 18:56 Geändert 05.05.2019, 20:10

                Ein Jimi Hendrix Biopic ohne Jimi Hendrix Musik und ein Drehbuch was einen in keinster Weise auch nur ein Mal bei den Hörnern packt. Wirklich sehr schade, denn der Outcast Vogel André Benjamin gibt einen äußerst passablen JIMI ab. Diesen "Film" braucht aber wirklich keine Sau. Dann schaut euch lieber eine Doku oder einen Konzertmitschnitt über diesen unglaublichen Saitenhexer an, der mit seiner Experience immer noch meinen Keller in Schutt und Asche legt...

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                  Etwas was sich eigentlich ziemlich geil anhört, einen nach 20 Minuten aber schon mit der Trash-Action-Machart annervt, darf man nach 30 Minuten auch mal getrost ... abschalten! EVERLY am Arsch.

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                    BenAffenleck 01.03.2016, 08:57 Geändert 05.05.2019, 20:15

                    Angst haben wir alle.
                    Der Unterschied liegt in der Frage wovor.

                    - Frank Thiess -

                    Eine alte Holzhütte im Wald, eine noch ältere Oma im hin und her wippenden Schaukelstuhl, eine fiese Puppe, Poltergeister, ein Herrenhaus im Nebel, der Schrecken vom Amazonas, Transformers, der Pfähler aus Transsilvanien, ein mörderischer Clown, übernachten auf dem Friedhof der Kuscheltiere, Zombies in s/w, des Satans jüngste Tochter, der GEZ-Mann, Zombies in Farbe, besessene Kinder, Mork vom Ork, ein Alien mit Säure anstatt Blut, Werwölfe in London, Stau an der Abfahrt Castrop-Rauxel, Schuhe shoppen mit der Frau, Kindergeburtstage, kränkelnd DARK SKIES im Bett gucken und direkt danach leicht fiebrig einschlafen.

                    Ja, solche Ausserirdischen mit komisch proportionierten Körpern und langen Gliedmaßen, die nichts Gutes von einem wollen, finde ich unsagbar gruselig.

                    Und Spinnen!

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                      BenAffenleck 29.02.2016, 11:39 Geändert 05.05.2019, 20:07

                      The Stath spielt in diesem Action-Happen für zwischendurch (schon) wieder einen Ex-Igendwas, den seine Vergangenheit (wieder) einholt und den Unholden (überraschenderweise) als 1-Mann-Armee gegenüber treten muss.

                      Autor Sylvester Stallone schrieb hier eine (äußerst) simple und kompromisslose Hommage an das Actionkino der alten Schule. Doch so ganz verstand das Regiesseur Gary Fleder (leider) nicht umzusetzen, denn die Fights sind viel zu schnell geschnitten, die Action ist rar aber wenigstes zupackend.

                      Trotz des guten Casts, James Franco und Winona “The Langfinger” Ryder geben sich die Ehre, dümpelt HOMEFRONT im (fast) soliden Einerlei des Actionkinos leidlich spannend vor sich hin. Da habe ich The Stath schon besser gesehen, wenn ich an PARKER denke aber auch schon wesentlich schlechter.

                      Fazit: Netter Versuch, für einen lockeren Action-Abend reicht HOMEFRONT aber allemal.

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                      • Gute "Arbeit", Lydia. Kurz und humorvoll! Einer der ersten Filme die ich damals im Kino sah, und deswegen natürlich auch mit einem besonderen Stellenwert gesegnet. Ich habe jetzt schon lange darauf gewartet, ob er noch auf BluRay in der originalen deutschen Synchro erscheint. Muss mir dann wohl doch mal die DVD zulegen. Brrrrr...

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                          BenAffenleck 23.02.2016, 21:34 Geändert 04.05.2019, 08:50

                          SUPERBAD sticht ein wenig positiver aus dem ganzen US-Vulgär-Einheitsgeblödel hervor, was der Judd Apatow Zirkel und andere humorkastrierte Regiespacken so auf die Leinwand kotzen. Obwohl JUNGFRAU (40), MÄNNLICH, SUCHT...schon einer der Gag-Knaller des neuen Jahrtausends in diesem (Sub)Genre darstellt. Aber zurück zu SUPERBAD.

                          Von einer Handlung könnte man noch unter einem Mikroskop kleine Reste finden, was man so einer Klamotte über Alkohol, Drogen und vögeln nicht einmal vorwerfen mag, werden doch damit schon mal elementare Dinge des Lebens fachgerecht abgearbeitet. Dazu mischt man dann noch ein wenig Coming-of-age und spielt eine traurige Melodie auf der Außenseiter-Freundschaftsklaviatur und ...Päng... fertig ist eine gelungene Mische, die von einem gut aufgelegten Trio Infernale serviert wird. Jonah Hill ist fast immer eine Klasse für sich, und Michael Cera rolle ich immer gerne den roten Teppich aus. Das hatte er sich bei mir schon recht schnell mit JUNO und dem grandios-furiosen 1 UP'er SCOTT PILGRIM GEGEN DEN REST DER WELT verdient. Das Christopher Mintz-Plasse von diesem superbad McLovin ass kick Jahre später zum KICK ASS mutiert und reichlich derbe ass kicks verteilt, mag man hier noch gar nicht glauben. Was ein schräger Fogell.

                          Fazit: Wer also pubertärem Witz unter und oberhalb der Gürtellinie nicht gänzlich abgeneigt ist, dürfte mit dieser funkig souligen Kotztüte von einem Film eine recht gute Zeit haben. Nach der Zweitsichtung hat es bei mir leider immer noch nicht ganz zur 7,0 gereicht. Aber der Communityschnitt 7,4 wird mich noch einige Tage lang beschäftigen...

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                            Die Hölle auf Erden rotiert weiter, die Straße der Verdammnis ist endlos...

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                            Das Highlight dieser Serie ist immer der unberechenbare Kontakt mit fremden Menschen. Die Beißer sind berechenbar, die Bestie Mensch nicht. Daraus zieht die Show ja auch gewissermaßen ihr Spannungspotential, vor allem in Bezug auf die Entwicklung der Charaktere. Wie weit man gehen würde um das Überleben der Gruppe zu sichern steht immer wieder im Mittelpunkt.

                            Fazit: THE WALKING DEAD bleibt für mich die geilste Show im TV. Staffel 6 kann kommen.

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                            • Gute Liste, Rolf. Alles drin was man für 20 gelungene "Jungsabende" braucht ;-]

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                                BenAffenleck 14.02.2016, 15:58 Geändert 03.05.2019, 11:25

                                I'm goin' to Jackson
                                I'm gonna mess around
                                Yeah, I'm goin' to Jackson
                                Look out Jackson town

                                (Johnny Cash)

                                Veränderung beginnt mit einem Flüstern. Veränderung. Ein simples Wort, welches oftmals viel Mut und Courage abverlangt. Ein Wort das jede Herrenrasse erschaudern lässt. Veränderung begann für die geknechtete afroamerikanische Bevölkerung im Süden der USA 1955 mit Rosa Parks, einer unglaublich mutigen farbigen Frau die in Alabama ihren Sitzplatz in einem Bus nicht an einen Weißen abgeben wollte. Flüstern. Veränderung. Aufbegehren. Civil Rights Movement. Gewaltloser Widerstand der mit Gewalt niedergeschlagen wird. Immer wieder. Brennende Kreuze. Feiglinge unter weißen Kapuzen die Angst haben. Angst vor gesellschaftlichem Umbruch. Angst vor Veränderung.

                                Filme zum Thema "Rassenhass in den SSüdstaaten " gibt es nun wahrlich genug. Egal ob als Drama oder Thriller in der Vergangenheit oder Gegenwart angelegt. Trotzdem erübrigt sich für mich die Frage, ob es eines weiteren filmischen Fingerzeigs bedarf. Das kann ich nur mit einem "Ja" beantworten, denn das Thema ist ja frei auf alle Minderheiten übertragbar und gerade auch bei uns aktueller denn je. Aber THE HELP ist auch irgendwie ein Unikat, denn hier wird sich dem Thema Rassenhass und Diskriminierung mal ohne einzementierten Füßen sondern mit Humor und Leichtigkeit genähert, ohne anspruchslos zu sein. Der Großteil dieser Leistung geht natürlich an den weiblichen Ausnahmecast.

                                Die Roman-Vorlage "Gute Geister" der Autorin Kathryn Stockett wurde von 60 Literaturagenten abgelehnt. Kein Wunder wenn man Angst davor haben muss, dass Nachts der KKK an der Tür klingelt oder man nach einem schönen Abend mit den Liebsten ein brennendes Kreuz auf seinem perfekt getrimmten Rasen vorfindet. Stockett wuchs genau wie Regisseur Tate Taylor im Jackson der 70er Jahre auf, und kannte von daher sicherlich genügend Geister der Vergangenheit und aktuelle Geschichten von der Front. Die beiden sind die besten Freunde sei dem sie fünf Jahre alt waren. Nachdem „Gute Geister“ ein Bestseller wurde, machte sich Stockett dafür stark, dass ihr Freund Talyor bei dem Werk Regie führen durfte, obwohl er bisher nur kleinere Sachen gedreht hatte. Damit sprach sie sich gegen den Wunsch des Studios aus.

                                Herausgekommen ist dabei ein irgendwie schon klassisches Hollywood-Produkt, dass man naiv, klischeebehaftet, vorhersehbar und mit zu wenigen Grautönen versehen nennen kann. Alles irgendwie berechtigt, aber THE HELP wird so humorvoll und gut erzählt, dass 146 Minuten wie im Flug vergehen. Es ist auch äußerst interessant, dieses Zeitporträt zu beobachten. Die aufgetakelten jungen weißen Mütter in ihren perfekten Leben hin und her stolzierend, hinter der Fassade nur furchtbar hässliche und rassistische Haarspray-Schlampen. Kieksend, erhaben in ihrer gestelzten Perfektion. Bryce Dallas Howard verkörpert hier so ein Miststück in Perfektion, und liefert so richtig hassenswert gut ab. Auf der anderen Seite die farbigen Haushälterinnen, die die Kinder der Weißen erziehen. Verängstigt, gedemütigt, aber auch andere, die mit Würde und Anmut ihren Humor nicht verloren haben.

                                Gerade bei den Müttern darf man aber auch nicht vergessen, dass sie es nie anders gelernt und mitbekommen haben, sofern man so was überhaupt als Entschuldigung gelten lassen kann. Hass und Hochmut können über Generationen weitervererbt werden, oder jederzeit wieder entflammen...deshalb darf man niemals aufhören zu flüstern und auf die Zivilcourage Anderer hoffen. Nicht in diesen Zeiten!

                                THE HELP ist die Art Film wie ich sie unheimlich gerne mag. Man kann ihn mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehen, bekommt wundervolle Drehorte und eine authentische Ausstattung geboten, großartige Schauspielleistungen und kann sich darüber hinaus sogar noch was mit ins reale Leben nehmen. Wunderbar!

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                                  BenAffenleck 10.02.2016, 20:40 Geändert 03.05.2019, 11:23

                                  Kiffer-Kultfilm made in Deutschland. Was sich nicht gerade vielversprechend anhört, kann auch auf dem Bildschirm nicht so richtig überzeugen. Christian Zübert klaubt sich für seine Filmtüte alles zusammen. Die Blättchen von Tarantino, den Pappfilter von Kevin Smith, das Weed vom Klischee-Händler seines Vertrauens. Da ist nichts neu, und schon gar nicht originell. LAMMBOCK ist einfach nur ... nett. Wegen Moritz Bleibtreu, einer soliden Regie und einigen kleinen Lachern. Die Jay & Silent Bob Abziehbilder mit Tourette-Touch waren allerdings lächerlich. Die nervten genau so wie die Leute, die mich in der Chillphase mit diesem elenden Kiffergequassel unten halten. Furchtbar.

                                  Fazit: Für Zwischendurch zu ge(b)rauchen, allerdings habe ich keine Ahnung wodurch der seinen Kultstatus rechtfertigt.

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                                    BenAffenleck 09.02.2016, 20:43 Geändert 09.02.2016, 22:06

                                    Dieser Film lässt sich zeitsparend auf einen Fakt runter brechen: In THE CROW stieg ein ehemaliger Rockstar aus dem Grab, in DIE RACHE DER KRÄHE steigt ein Mechaniker aus dem Wasser. Wem ich das jetzt noch erklären muss, soll sich diese gelbgefilterte S/M Wichsvorlage selber auf die Linsen klatschen.

                                    Fazit: Vogelgrippe!

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                                      BenAffenleck 06.02.2016, 18:41 Geändert 23.10.2019, 11:29

                                      Kurz bevor Roland Emmerich mit seinem WHITE HOUSE DOWN noch tiefer in der Belanglosigkeit versank, zeigte uns Antoine Fuqua gekonnt, wie man das Weiße Haus so richtig rockt.

                                      Wer eine Stars-And-Stripes Allergie hat wird bei OLYMPUS HAS FALLEN nach 10 Minuten schon keuchend auf dem Teppich liegen. Wen das einen Scheiß interessiert, wird hier ordentlich geschüttelt und nur selten gerührt. Gerard Butler lässt hier als Ein-Mann-Armee den Bodycount auf brutale Art und Weise in die Höhe schnellen. Einigen optischen Spielereien sieht man die Nullen und Einsen an, was mich aber nicht im Geringsten störte. Das hier ist fettes körperbetontes Actionkino, welches ordentlich die Muskeln spielen lässt. Rockt auch bei der Zweitsichtung immer noch derbe ab.

                                      Ob ich euch gerade verarsche? Mit 7,0 Punkten macht man keine Scherze!!!

                                      Fazit: Der Anspruch bleibt im Bunker. Angekettet am Heizungsrohr neben Emmerich.

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                                        über Juno

                                        Wenn der Tag mal wieder scheiße war, im Kopfradio nur noch "Joy Division" und "The Cure" laufen, es für Alkohol noch zu früh und für Dope schon zu spät ist, greife ich zu meinem kleinen "Arsenal des Wunderbaren". Fünf lange Schritte durch den Kellerraum zum Filmregal. Die Genre-Sortierung wird überflogen, man erfreut sich an den Perlen der eigenen Sammlung, während man alle Highlights aus Sci-Fi, abgefuckte Filme, Action, Krieg, Thriller, Horror, Animation, Drama und Komödie in Millisekunden durch das Kopfkino jagt. Bis man schließlich bei der Allzweckwaffe gegen den Alltagsblues landet, dem Tristesse-Stopper in Scheibenform, den F E E L G O O D - M O V I E S. Etliche GB/rannte Pfund Sonnenschein auf 12 Zentimetern Durchmesser.

                                        Dabei sind diese kleinen Stimmungsaufheller meist nicht nur im Genre Komödie beheimatet, sondern machen es mit mehr oder weniger vielen Drama-Elementen dem richtigen Leben nach: Auf jedes Weinen folgt auch wieder Lachen, und kein Lachen hält ewig. Je nach Lust und Laune reise ich also mit FORREST GUMP durch die US-amerikanische Geschichte oder entdecke mit AMELIE die weiße Stadt der Liebe. Vielleicht begleite ich auch LITTLE MISS SUNSHINE zu ihrem Schönheitswettbewerb, genieße die 500 DAYS mit SUMMER und nehme die SILVER LINING(s) am Horizont als Wegweiser für mein eigenes Leben. Ich genieße die mutige Liebe zwischen HAROLD & MAUDE. VIELLEICHT LIEBER MORGEN schwimme ich zur Insel der ungeliebten Spielzeuge, merke dort in den Sonnenuntergang blinzelnd wie CRAZY und STUPID eigentlich LOVE ist. Als BIG FISH schwimme ich zurück an Land, besuche in New York die ROYAL TENNENBAUMS und katalogisiere in Chicago mein HIGH FIDELITY Leben in die ultimativen Top-Five. In den Top-3 steht sicherlich das Bowlen mit Walt, Donnie und LEBOWSKI. Wenn ich nach all dem dann nur noch Entspannung suche, kommt die ultimative Reise. Die Suche nach den Grumps. Von der Ostküste Kanadas rüber an die Westküste. Der krönende Abschluss und Neubeginn in ONE WEEK.

                                        Wenn ihr also ein Faible für spleenige Charaktere oder Außenseitertum besitzt, wenn ihr einen guten Musikgeschmack habt und ein Herz für Indie und Folk-Songs, müsst ihr auch noch unbedingt die 16-jährige JUNO MacGruff und ihre sympathisch ehrliche Art kennen lernen. Erwähnte ich schon, dass sie von ihrem Freund Paulie Bleeker geschwängert wurde? Alles fing an mit einem Sessel...und endet mit „Anyone Else But You“.

                                        I don't see what
                                        anyone can see
                                        anyone else but you

                                        Wunderbar und eines Fazits überflüssig. ♥♥Ellen Page♥♥

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                                          BenAffenleck 29.01.2016, 23:09 Geändert 03.05.2019, 11:14

                                          Ich hatte eigentlich auch schon befürchtet, dass der fast durchgängig gesungene LES MISERABLE durchaus anstrengend werden kann. Dabei waren die ersten 45 Minuten wirklich großartig. Andersartig aber gut. Von der opulenten Ausstattung, der eigenwilligen Optik und der Musik wird man erst einmal völlig überrumpelt. Hugh Jackmans Gesangskünste waren mir ja schon durchaus bekannt, bei Russel Crowes angenehmen Bariton musste ich aber doch lächelnd an eine Katze denken, der man den vollen Bauch streichelt.
                                          Und dann der leider sehr kurze aber unglaublich intensive Auftritt von Anne Hathaway. Ihre One-Take Version von "I dreamed a dream" pumpte mir das warme Nass in die Augen. Sensationell. Berechtigterweise steht jetzt der Oscar neben der 15-Inch-Catwoman-Figur in ihrer Vitrine.

                                          Nach dem unanfechtbaren Highlight des Films hätte man eigentlich zum schönen Ende vorspulen können. Oder abschalten, denn die Art wie diese schon zig Mal verfilmte Geschichte um Liebe, Reue, Freiheit und Erlösung umgesetzt wurde konnte mich nicht mehr so richtig begeistern. Zu zerfahren wirkte das alles. Gerade das Ganovenpaar Thénardier, anscheinend für den Quotenhumor zuständig, hat mich völlig angenervt. Von Amanda Seyfrieds gequietsche fange ich gar nicht erst an...

                                          Fazit: I dreamed a dream.

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                                            BenAffenleck 19.01.2016, 19:35 Geändert 03.05.2019, 11:12
                                            über Moon

                                            Kubricks 2001: ODYSSE IM WELTRAUM hatte wohl eine große Wirkung auf die Familie, inspirierte der Film doch David Bowie schon zu "Space Oddity". Mit MOON legte sein Sohn Duncan Jones 2009 sein Regiedebüt hin, eine Hommage an das goldene Zeitalter des Science-Fiction Films.

                                            Wer hier jetzt große Bilder und Weltraumaction erwartet, wird irgendwann von Clint Mansells fantastischem Score beim Abspann geweckt werden. Duncan Jones Film ist als Kammerspiel aufgebaut, und zeichnet eher das Portrait eines gebrochenen Mannes innerhalb einer kargen Raumstation. Der eigentliche Plot wird schon nach 30 Minuten gelüftet, wodurch es MOON gelingt, ganz andere Fragen außer das "Wie?" zu stellen. Er kritisiert die Profitgier der Großkonzerne und hinterfragt einiges zum Thema künstliche Intelligenz.

                                            Bei einem Budget von 5 Millionen Dollar geht dieses Regiedebüt noch beinahe als Low Budget Produktion durch, was man ihm dank eines stimmigen Sets und glaubwürdigen Modellen nur selten ansieht. Sam Rockwell bietet hier eine ganz große Show der Gefühle und darf die ganze Palette seines schauspielerischen Könnens zeigen. Und das im Alleingang. Guter Mann! Ein Clou ist es sicherlich, dass der Stationsroboter "Gerty" von Kevin Spacey gesprochen wird, seine Gefühlslage über Emoticons auf einem Display wieder gibt und somit zu einem beinahe vollwertigen Darsteller geadelt wird.

                                            Dank der beklemmenden Atmosphäre sind die anderthalb Stunden recht kurzweilig, trotzdem macht sich auch nach der Zweitsichtung immer noch das Gefühl breit, dass hier mit ein paar Kniffen mehr ein noch wesentlich besserer Film entstanden wäre. Jones lässt die Katze leider etwas zu früh aus dem Sack. Anstatt da am Ende noch einen drauf zu setzen, lässt er den Film ganz locker ausklingen.

                                            Fazit: Ruhiges aber keineswegs unspannendes Sci-Fi Kammerspiel mit einem ganz starken Sam Rockwell.

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                                              BenAffenleck 16.01.2016, 19:32 Geändert 02.05.2019, 21:58

                                              COCKTAIL FÜR EINE LEICHE war 1948 Hitchcocks erster Farbfilm. Ein psychologisches Katz und Mausspiel und die Frage behandelnd, wann ein Mord moralisch zu rechtfertigen ist. Zur damaligen Zeit ein sehr mutiger Film, der es bei mir über ein "ganz nett" leider nicht heraus schafft. Als Kammerspiel mit äußerst wenigen Schnitten angelegt und recht kurzer Laufzeit fehlte mir trotzdem die Spannung. Die Schauspieler, vor allem James Stewart und Brandon Shaw, machen einen sehr guten Job. Alte Krimis können mich aber meist nicht begeistern, egal ob Meisterwerk oder nicht.

                                              Fazit: Nettes Krimi-Kammerspiel, Hitchcock kann es allgemein aber besser.

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                                              • Alan Rickman. Was für eine Scheiße!

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                                                  BenAffenleck 12.01.2016, 20:22 Geändert 11.01.2023, 16:58
                                                  über Shogun

                                                  James Clavell erzählt in seinem Roman SHOGUN eine mitreißende Geschichte von Liebe und Krieg vor der beeindruckenden Kulisse des höfischen Japans Anfang des 17. Jahrhunderts. Der weltweite Bestseller wurde 1979 von Jerry London als äußerst aufwendige und kostspielige Mini-Serie verfilmt. Bei Ausstrahlung erwies sich die Produktion als Straßenfeger, brachte den westlichen Couchkartoffeln japanische Kultur und Sprache direkt ins Wohnzimmer, machte den charismatischen und hier groß aufspielenden Richard Chamberlain zum Weltstar und stößt selbst 35 Jahre später noch mit jedem Atemzug Atmosphäre aus.

                                                  Durch die Liebe zum Detail bei den handgefertigten Kulissen und Kostümen, der nicht untertitelten japanischen Sprache und den ganzen befremdlichen Kodexen, Riten und Zeremonien entwickelt sich ein Sog, dem man sich kaum entziehen kann. Natürlich hat SHOGUN nicht das Tempo heutiger Serienproduktionen, aber gerade das rechne ich ihr als dicken Pluspunkt an. SHOGUN ist zum zurücklehnen, zum Alltag abschütteln, mit einem dampfenden Pott Kaffee (2 x Zucker / 1 x Milch) in der Hand genießen. Zusammen mit dem Navigator Blackthorne lernt man die Fremde Kultur kennen und schätzen, gibt sich der bittersüßen Liebe hin, beweist Mut, lernt wahre Ehre kennen und wird von Verrat und Intrigen in die Knie gezwungen.

                                                  In den weiteren Rollen glänzt vorne weg Toshiro Mifune als "Lord Taranaga". Mifune war schon damals kein Unbekannter, so spielte er unter anderem schon in mehreren Filmen von Akira Kurosawa mit. Er sorgte für einige Probleme beim Dreh, da er immer nur wenige Tage verfügbar war. Am Set verschmolz er dann aber so sehr mit der Rolle, dass er in Drehpausen oftmals nur japanisch grummelnd mit dem Rücken zu seinen Kollegen saß, und viele sich nicht trauten ihn überhaupt anzusprechen.

                                                  Yōko Shimada, die hier Blackthornes Übersetzerin und Angebetete “Mariko” spielt, kam als Ersatz erst einige Tage vor Drehbeginn zum Cast, obwohl sie nur japanisch und kein Wort Englisch sprach. Somit musste Shimada jeden Satz in Englisch mühevoll mit einem Sprachtrainer einüben. Sie ist die perfekte Kombination aus atemberaubender Schönheit und Anmut. Da sich die Produktion nicht mehr weiter aufschieben lies, war sie der perfekte Notnagel.

                                                  Mit den historischen Fakten nimmt es SHOGUN nicht so ganz genau, ist hier und da ein wenig kitschig und oftmals idealisiert. Zum Ende hin verfällt die Serie zudem etwas in Eile, und wirkt nur noch ein wenig heruntergespult. Trotzdem ist es ungemein packend, Blackthornes Verwandlung mitzuerleben und das alte Japan in dieser Pracht sehen zu dürfen.

                                                  Fazit: Wahrlich meisterhafte Serie, die ich sicherlich noch einige Male sehen werden.

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