BenAffenleck - Kommentare
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Alle Kommentare von BenAffenleck
Der flotte Dreier. 3 x Filme, 3 x Anti-Geschwafel
Kapitel 9.1 _ BRUCHREIF
BRUCHREIF, oder im Original THE MAIDEN HEIST, ist ein ziemlich stark besetzter Heist-Film, der trotz guter Besetzung kaum zündet. Morgan Freeman, Christopher Walken und William H. Macy (natürlich darf auch nicht die wunderbare Marcia Gay Harden vergessen werden) mühen sich redlich, aber das altbackene Drehbuch lässt ihnen wenig Spielraum. Die Geschichte um kunstliebende Senioren, die ihre jeweiligen Lieblings-Ausstellungsstücke stehlen wollen, wirkt weder besonders witzig noch spannend. Vieles plätschert vorhersehbar dahin, der spannungsarme Plot zieht sich und auf echte Höhepunkte wartet mal vergeblich. Vereinzelt gibt es charmante Momente, ansonsten wirkt dieser vergessenswerte Coup aber wie eine absolut zahnlose TV-Produktion, die nicht wirklich nervte, aber so unglaublich ‘uninteressant’ war, dass ich nur die dazugehörige Punktzahl vergeben kann . . .
Der flotte Dreier. 3 x Filme, 3 x Anti-Geschwafel
Kapitel 9.2 _ SHRAPNEL - KAMPF MIT DEM KARTEL
Jason Patric spielt in SHRAPNEL einen Ex-Marine, der seine entführte Tochter aus den Fängen eines mexikanischen Kartells befreien will. So weit, so altbekannt. Wer jetzt ein brillant gefilmtes und erzähltes Bleigewitter erwartet, wird enttäuscht. Wer gar nichts erwartet, liegt zumindest schon mal generell nicht falsch. Um nicht schon von der, in diesem B-Genre nicht unüblichen, minderwertigen Synchro angeschossen zu werden, habe ich mir den Film gleich im OmU angeschaut. Die schöne Wüstenkulisse macht schon was her, wenn aber ein bis an die Zähne bewaffnetes mexikanisches Killerkommando nicht einen notdürftig bewaffneten Mann in einem Farmhaus erledigen kann, ist das zwar unterhaltsam, aber schon saudoof. Der Gewaltgrad ist recht ordentlich, Einschusslöcher, Blut und Kamera natürlich digital, aber anschaubar. Das mit Abstand Schlimmste war hier eigentlich die viel zu leise Sound-Tonspur, die jegliches Schießstand-Feeling vermissen ließ und den Gesamteindruck noch etwas weiter runter zog . . .
Der flotte Dreier. 3 x Filme, 3 x Anti-Geschwafel
Kapitel 9.3 _ RENFIELD
Mit bissigem Humor und blutiger Action erzählt RENFIELD seine Geschichte aus Sicht von Draculas ausgebranntem Assistenten, der nach über 100 Jahren endlich versucht, sein Leben in die eigene Hand zu nehmen und sich aus der Knechtschaft seines Meisters zu befreien. Nicholas Hoult spielt den Titelhelden charmant-leidend, während Nicolas Cage als exzentrischer Dracula wieder mal ordentlich (aber spaßig) overacten kann. Die clevere Idee, toxische Beziehungen mit Horror-Comedy zu verbinden, funktioniert überraschend gut – dank pointierter Dialoge und einer Selbsthilfegruppe mit viel Herz. Leider bremst die uninspirierte Mafia-Substory das Tempo, und auch die Actionszenen drehen nachher Fun-Splatter mäßig völlig frei und wirken etwas ermüdend. Als grotesker Spaß mit Meta-Humor und Käfer-Power aber durchaus unterhaltsam, auch wenn es nur mit einer Menge positiver Filmliebe für 6 Pflöcke reicht . . .
In ME, MYSELF & IRENE (deutscher Titel: ICH, BEIDE & SIE) feiern ein Jim Carrey in Höchstform und die Farrelly-Brüder eine Rückkehr zum ungebremsten Slapstick und derben Humor – und das auf denkbar unterhaltsame Weise. Als gutmütiger Cop Charlie und dessen anarchisches Alter Ego Hank darf Carrey Grimassen und körperbetonte Slapstick-Einlagen am laufenden Band bringen. Auf dem Papier eine Mischung aus Roadmovie und Krimikomödie, dient die Story um Charlies Flucht mit der charmanten Irene (Renée Zellweger) in Wahrheit vor allem als Bühne für einen teils entfesselten Jim Carrey.
Der Film ist randvoll mit absurd überdrehten Momenten, wobei natürlich nicht jeder Gag ein Volltreffer sein kann, und mit knapp zwei Stunden Laufzeit wirkt die Show streckenweise ein wenig aufgebläht. Für zartbesaitete Zuschauer oder Woker ist der Film vielleicht nichts – wer über derbe Gags aber auch mal lachen kann, darf sein Zwerchfell einige Male ganz hart rannehmen. Ob eine unsterbliche Kuh, Nachwirkungen einer durchvögelten Nacht oder bizarre Dialoge: Der Film ist prall gefüllt mit Momenten, bei denen man sich das Lachen kaum verkneifen kann. Besonders die Szenen mit Charlies pfiffigen Adoptivsöhnen (grandios gespielt von Anthony Anderson, Mongo Brownlee und Jerod Mixon) sorgen für einige unerwartete Highlights.
Geschmacklos, überdreht, etwas zu lang, aber auch mit einigen gnadenlos geilen Brüllern aufwartend . . .
Der flotte Dreier. 3 x Filme, 3 x Anti-Geschwafel
Kapitel 8.1 _ DIE KLASSE VON 1984
Mark L. Lesters DIE KLASSE VON 1984 ist ein roher Mix aus Selbstjustiz-Thriller, Schuldrama und 80er-Exploitation – irgendwo zwischen DEATH WISH und CLOCKWORK ORANGE, aber auf dem Schulhof. Der Film folgt dem Musiklehrer Andy Norris (Perry King), der sich an einer von Gewalt dominierten High School mit einer Gang schräger, aber extrem gewaltbereiter Punks anlegt. Vieles wirkt überzeichnet und klischeehaft, von den jugendlichen Schurken bis zur Schwarz-Weiß-Zeichnung von Gut und Böse. Die Spannung entwickelt sich nur schleppend, das explosive Finale kommt spät, hinterlässt aber Eindruck. Trotz erzählerischer Schwächen punktet der Film mit dreckiger Atmosphäre und nostalgischem B-Charme. So gerade eben solide Genre-Kost mit Kultpotential – für mich allerdings nur ein grünes Häkchen auf der Liste . . .
Der flotte Dreier. 3 x Filme, 3 x Anti-Geschwafel
Kapitel 8.2 _ TOPAKK - THE LAST BATTLE
Richard Somes schickt einen traumatisierten Ex-Soldaten als Wachmann einer Lagerhalle durch eine konfuse Handlung ohne echten Spannungsbogen. TOPAKK startet fulminant als Versprechen auf hemmungslos bleihaltige Unterhaltung, ersäuft dann aber schnell im bromantischen Soldatengeplänkel, pathetischen Leiden und unfreiwillig komischen Shootouts, bei denen die Kugeln scheinbar bewusst daneben fliegen. Gut, war im Bloodshed-Kino vergangener Dekaden nicht anders, sah aber wesentlich geiler aus. Die wackelige Kamera und zu viele Schnitte versauen hier den Spaß, während unser Held mit posttraumatischem Blick und Rambo-Komplex den Sinn im sinnlosen Gemetzel sucht. Selbst nach einem brennenden Typ (!), der noch ganze Monologe hält (!!), habe ich tapfer durchgehalten (!!!). 25 Minuten vorm Abspann erlösten mich dann 2 Bierchen und die Freitagabend-Müdigkeit von diesem kläglichen THE RAID-Wannabe . . .
Der flotte Dreier. 3 x Filme, 3 x Anti-Geschwafel
Kapitel 8.3 _ JOY RIDE - THE TRIP
Als unfreiwillig komisch, leider ohne das Komische, ist JOY RIDE - THE TRIP der feuchte Traum eines Drehbuch-Automaten auf Crack. Die Gags zünden seltener als ein Päckchen feuchter Streichhölzer, der Plot und seine Figuren stolpern überwiegend von Albernheit zu Fremdscham, ein Roadtrip in die cineastische Hölle mit Dauerbeschallung, während im heimischen Sessel langsam alles in einem abstirbt. Nach rund einer Stunde bin ich scheinbar ohnmächtig geworden, wurde aber von meinen beiden reizenden Mitschauer:innen kurz vor dem Finale wieder reanimiert. Und das nennt sich dann ‘Liebe’. Geschenkt . . .
John Ford hat mit DER TEUFELSHAUPTMANN zweifellos einen bildgewaltigen Western geschaffen – doch so prachtvoll die Landschaftsaufnahmen auch sind, erzählerisch bleibt der Film leider hinter seinen Möglichkeiten zurück. Was als epischer Western mit emotionaler Tiefe daherkommen möchte, scheitert letztlich an einer zerfaserten Dramaturgie und einer enttäuschenden Nebenhandlung, deren Kern eine absolut öde Dreiecksgeschichte ist. Diese ist mal präsent, mal völlig vergessen, wodurch sie wie ein lieblos eingestreuter, völlig wirkungsloser Lückenfüller daher kommt.
Stärker ist SHE WORE A YELLOW RIBBON (OT) , wenn er sich vom zwischenmenschlichen Kitsch löst und auf das Thema Abschied konzentriert: Der alternde Hauptmann, hervorragend gespielt vom beim Dreh noch vergleichsweise jungen John Wayne, steht symbolisch für das Ende einer Ära. Der Wilde Westen stirbt, und mit ihm seine alten Helden – das vermittelt Ford mit Wehmut und Respekt.
DER TEUFELSHAUPTMANN ist vor allem ein Film zum anschauen – nicht unbedingt zum mitfühlen. Die Oscar-prämierte Kameraarbeit von Winton C. Hoch erschafft mit ihren in sattem Rot und endlosen Horizontlinien getauchten Landschaftsaufnahmen eine fast schon malerische Technicolor-Western-Idylle. Monument Valley wird hier nicht nur zur Kulisse, jedes Standbild wirkt wie ein Gemälde, insbesondere die berühmte Gewitterszene. Ansonsten verliert sich der Film aber immer wieder in zähem Tempo, flachen Nebenhandlungen und einem gelegentlich aufgesetzten Humor. Mehr als passable 5 Knoten konnte ich leider nicht in meinen gelben Schal machen, grüße aber noch ganz lieb meinen Buddy Ryan, der mit Staub und Wüstensand in der Ritze scheinbar besser umgehen kann . . .
2014 verteilte Regie-Legende Ridley Scott nochmal Sandalen an seinen Cast und nahm sich einem der größten Stoffe der Bibel an: dem Auszug der Israeliten aus Ägypten. Die Geschichte von Moses, Ramses und der Befreiung der Hebräer ist ein erzählerischer Klassiker – dramatisch, tragisch, mystisch. Scott inszeniert die Geschichte mit beeindruckender visueller Kraft: Die Pyramiden, Schlachten, Plagen und Massenaufmärsche wirken gigantisch und detailverliebt. Die Spezialeffekte, insbesondere bei den Naturkatastrophen, sind wirklich großartig gelungen. Dabei bemüht sich der Film auch durchaus um Nuancen. Die göttlichen Eingriffe wirken anfangs fast naturwissenschaftlich erklärbar, ehe der Film den Schritt in die märchenhafte Interpretation wagt.
Die Handlung folgt Moses (gespielt von Christian Bale), der zunächst als Sohn am ägyptischen Hof lebt und später erkennt, dass er eigentlich ein Hebräer ist. Nachdem er sich gegen seinen "Bruder" Ramses (Joel Edgerton) stellt, wird er verbannt – und kehrt Jahre später als von Gott berufener Anführer zurück, um sein Volk in die Freiheit zu führen…
Trotz all seiner Schauwerte bleibt EXODUS emotional etwas distanziert und inhaltlich überaus konventionell. Da bot das Drumherum aus (natürlich nicht unberechtigten) Whitewashing-Vorwürfen der Haupt- als auch Nebenrollen, Abweichungen von der Bibel, ungenaue Darstellungen ägyptischer Kultur und Entmystifizierung der religiösen Geschichte schon fast mehr doppelte Böden mit darunter liegender Tiefe.
Etwas problematischer wurde es für mich dann allerdings bei der Charakterzeichnung und der Tiefe der Erzählung. Während Christian Bale wie gewohnt solide spielt, bleibt die Figur des Moses seltsam blass – seine innere Wandlung vom Prinzen zum Propheten wirkt mitunter recht sprunghaft und etwas holprig. Joel Edgerton als Ramses kann einige kleinere Akzente setzen, bleibt darüber hinaus aber eher eindimensional. Viele Nebenrollen – darunter Größen wie Sigourney Weaver, Sir Ben Kingsley oder Ben Mendelsohn – gehen dagegen, nett formuliert, beinahe verloren im monumentalen Treiben. Schade fand ich dann auch, dass das Ende mit den zehn Geboten fast schon gehetzt wirkte. Keine Ahnung, ob hier eine mögliche längere Schnittfassung noch besser gewesen wäre, vielleicht gab der Stoff so aufbereitet auch nicht viel mehr her und wäre mehr verwässert worden.
Angekommen im gelobten Land konnte mich Ridley Scott mit EXODUS: GÖTTER UND KÖNIGE doch etwas mehr überzeugen, als ich zuerst gedacht hatte. Das visuell beeindruckende Epos erzählt die biblische Geschichte in moderner Bildsprache, und trotz dramaturgischer Schwächen und inhaltlicher Straffung ist der Film für Fans historischer Dramen durchaus sehenswert – vor allem wegen seiner monumentalen Inszenierung. Kein Meisterwerk, aber solide Unterhaltung . . .
Manchmal braucht es nicht viel, um Spannung zu erzeugen – ein abgelegenes Sheriff-Büro, eine verletzte Polizistin und eine Bedrohung, die sich leise und gnadenlos nähert. JERICHO RIDGE - UNTER BESCHUSS ist ein kleiner, schnörkelloser Thriller, der sich ganz auf das Wesentliche konzentriert und dabei erstaunlich effektiv bleibt. Kein großes Budget, kein Franchise – einfach ein verdammt solides Stück Genrekino.
Nach einem Skandal um ihren Sohn sitzt der degradierte Deputy Tabby Temple (hervorragend gespielt von Nikki Amuka-Bird) mitsamt ihrem Gipsfuß allein im Sheriff-Büro des abgelegenen ‘Jericho Ridge’ ,irgendwo nahe der kanadischen Grenze. Zwischen einem betrunkenen Gewalttäter in der Zelle und seltsam hysterischen Anrufen einer Kirchenfrau scheint die Nachtschicht zwar anstrengend, aber noch harmlos – bis plötzlich bewaffnete Männer die Station stürmen…
Regisseur Will Gilbey, der bislang vor allem als Cutter und Drehbuchautor tätig war und hier sein Langfilm-Debüt abliefert, macht aus dem minimalistischen Setting einen spannungsgeladenen Belagerungs-Thriller in bester ASSAULT ON PRECINCT 13-Tradition. Ein Wunder an Innovationen sollte man somit keinesfalls erwarten, Gilbey versteht es aber von Anfang an, eine stetig wachsende Bedrohung aufzubauen und seine Handlung überzeugend umzusetzen. Die Verwendung moderner Technik wie Bodycams, Dashcams und Smartphones erweitert geschickt die Perspektiven und verleiht dem altbekannten Sujet einen zeitgemäßen Twist. JERICHO RIDGE lebt vor allem von Atmosphäre, klaustrophobischem Druck und der schauspielerischen Präsenz Amuka-Birds. Ihre Tabby Temple ist eine verletzliche, aber entschlossene Figur, die den Film fast im Alleingang trägt. Unterstützt wird sie von einem soliden Cast, wobei Michael Socha als unberechenbarer Insasse in der Zelle für zusätzliche Spannung sorgt. Mir haben auch zum Beispiel solche Kleinigkeiten, dass Patronen nicht richtig in die Trommel eines Revolvers passen, total gefallen. Ob es da wirklich solch minimale Unterschiede (schätzungsweise von nicht mal einem zehntel Millimeter) gibt, weiß ich auch nicht. Mir gefiel aber die Idee, auch wenn von Anfang an klar war, worauf das später im Film hinauslaufen wird.
Wer auf minimalistische Belagerungsthriller steht, wird mit diesem kleinen spannenden Genre-Knallfrosch ordentlich bedient. Wer es etwas rauer mag, sollte sich wieder mal nicht von der FSK-12 abhalten (zumindest bei Prime-Video), hier wird nicht mit Wattebäuschchen geworfen. Dieser so amerikanisch wirkende Film wurde allerdings nicht in den USA (oder wie so oft in Kanada) gedreht, sondern im Kosovo - von einem britischen Team. Dass man das nicht merkt, spricht für die stimmige Ausstattung und die gelungene Illusion. Schönes Ding . . .
Das Remake von THE CROW versucht, das dunkle Erbe von Brandon Lees Klassiker in die Gegenwart zu überführen. Die Story bleibt im Kern gleich: Zwei Turtelkrähen sterben einen gewaltsamen Tod, eine kehrt als unsterblicher Rächer zurück, um das Unrecht zu sühnen. Das moderne Update – samt staatlicher Besserungsanstalt, Tech-Okkultismus und (völlig unnötigem) Höllenpakt – wirkt bemüht frisch, verliert sich aber in einem erzählerisch trägen Tempo und einer unausgewogenen Mischung aus düsterer Mythologie und ziellosen Nebenhandlungen.
Regie, Drehbuch und Hauptdarsteller wurden nach jahrelangem Produktion-Chaos mehrfach getauscht – sicherlich mit ein Grund, warum es nicht zu einem wirklich überzeugenden Film reichte. Andererseits kam in den letzten Jahren wohl kaum eine Neuinterpretation in die Kinos, die schon von vornherein so leidenschaftlich gehasst wurde. Dort, wo Brandon Lee 1994 als ikonischer Racheengel Eric Draven Geschichte schrieb, tritt nun Bill Skarsgård in große Fußstapfen, die er natürlich nicht ausfüllen kann, sich aber zumindest redlich bemüht. Die nötige physische Präsenz bringt seine Version von Eric Draven mit, aber emotional bleibt seine Darstellung erstaunlich blass, was aber wohl eher dem mauen Drehbuch (oder der Regie) anzukreiden ist. Seine Tragik ist zwar, ganz anders als beim Original, spürbar, aber nicht wirklich berührend – fast so, als wüsste der Film selbst nicht genau, ob er ein melancholisches Drama oder ein stylischer Rachethriller sein will. Vor allem wirkt auch die viel zu ausgewälzte Liebesgeschichte zwischen Eric und Shelly eher gewollt denn zwingend. FKA Twigs (was zur H ö l l e ist ein FKA Twix?) als Shelly kann darstellerisch aber auch gar nichts reißen, sollte aber scheinbar noch ein paar ihrer Fans ins Kino locken.
Auch die Antagonisten bleiben blasse Kulisse für Splatter-Action, denn in der zweiten Hälfte bekommt man ein amtliches Gemetzel mit ein paar saftigen Gore-Einlagen serviert. Diesbezüglich und visuell bietet das Remake solide Arbeit: Regisseur Rupert Sanders gelingt es, die verregnet-düstere Atmosphäre des Originals in die heutige Zeit zu transportieren, auch wenn manche CGI-Effekte eher zweckmäßig als beeindruckend wirken. Vor allem aber der Soundtrack ist überraschend zahnlos und kann mit den legendären Songs (und Score) des Originals in absolut keinster Weise mithalten.
Keine Wiedergeburt, kein Totalausfall. Irgendwie schon ambitioniert, dann aber doch nicht mutig genug, um entweder das Original herauszufordern oder etwas Eigenes zu wagen. Seelenlos, das aber wenigstens auf recht unterhaltsame Art und Weise, wofür ich mir statt einer Träne doch fünf fette Krähenfüße unter die Augen tätowieren lasse . . .
YELLOWSTONE ist nicht nur die amerikanischste Serie der letzten Jahre – sie ist eine regelrechte Liebeserklärung an die raue Schönheit des amerikanischen Westens. Für USA-Fans wie mich ist diese Serie ein absolutes Highlight, denn sie vereint große Gefühle, epische Familienfehden und atemberaubende Landschaften zu einem audiovisuellen Gesamtkunstwerk.
Im Mittelpunkt steht die Familie Dutton, die mit eiserner Hand ihre gigantische Ranch in Montana verteidigt – gegen Investoren, skrupellose Geschäftsleute, korrupte Politiker und andere Machtspieler. Kevin Costner verkörpert Patriarch John Dutton mit beeindruckender Präsenz: hart, kompromisslos, aber auch verletzlich – ein moderner Westernheld, der bereit ist, alles zu verlieren, um das zu bewahren, was er liebt. Neben ihm brillieren Luke Grimes, Kelly Reilly und Wes Bentley in Rollen, die von innerer Zerrissenheit und emotionaler Tiefe geprägt sind.
Doch so faszinierend die Story auch ist – das wahre Herzstück von YELLOWSTONE ist die Landschaft. Die majestätischen Bergketten, endlosen Weiden und klaren Seen von Montana und Wyoming sind weit mehr als bloße Kulisse – sie sind ein eigenes Charakterelement. Jede Kamerafahrt über die hügelige Prärie, jeder Sonnenuntergang hinter schneebedeckten Gipfeln macht deutlich: Das hier ist das wahre Amerika – wild, ungezähmt und unendlich schön. Diese Serie bringt einem den amerikanischen Westen so nah, dass man fast die frische Bergluft und die Wälder zu riechen glaubt. Man spürt die Weite, das Freiheitsgefühl – aber auch die Härte, mit der das Leben dort oft einhergeht.
YELLOWSTONE zeigt nicht nur romantische Naturidylle, sondern auch die sozialen und politischen Spannungen, die unter der Oberfläche brodeln: Landkonflikte, die Ausbeutung durch Großkonzerne, der Umgang mit indigenen Kulturen – Themen, die das moderne Amerika beschäftigen, werden hier geschickt in eine packende Handlung verwoben. Mit den beeindruckenden Aufnahmen der weitläufigen, naturbelassenen Landschaften vermittelt man auch gut den roten Faden der Serie, dieses unberührte Stück Erde vor Industrie und Umweltverschmutzung zu bewahren und zu verteidigen. Das Szenenbild konzentriert sich dabei vornehmlich auf die titelgebende Ranch – bestehend aus dem Haupthaus, den Schlafbaracken für die Angestellten und der angrenzenden Kleinstadt – wodurch ein in sich geschlossener Mikrokosmos entsteht, der die Außenwelt gezielt ausblendet und in dem ich gerne noch weitere 5 Staffeln den Cowboys beim Cowboy-Krams erledigen zugeschaut hätte.
Und obwohl YELLOWSTONE wahnsinnig starke Frauen- und Indianerrollen zu bieten hat, schert sie sich dabei nicht um politische Korrektheit. Hier ist das traditionelle Männlichkeitsbild kein Relikt, sondern bewusst inszeniertes Statement. Zwischen Macho und Gentleman, Whiskey und Faustrecht steht der Cowboy breitbeinig vorm Spiegel – selbstverliebt, aber faszinierend. Und in einer Serie, in der die Frauen oft die derberen Sprüche klopfen als die Männer, kann man das getrost mit einem Augenzwinkern genießen – und sich manchmal sogar dabei ertappen, es ein bisschen zu bewundern.
YELLOWSTONE ist ein Fest für Western-Fans, ein Muss für Liebhaber von Familiendramen – und ein Traum für alle, die den Mythos des amerikanischen Westens (noch) nicht aufgegeben haben. Serienschöpfer Taylor Sheridan versteht es meisterhaft, Spannung, Drama und Poesie in Einklang zu bringen – eine seltene Mischung, die süchtig macht . . .
Steve McQueens 12 YEARS A SLAVE ist ein schonungslos realistisches Historiendrama über das Grauen der Sklaverei, das auf der wahren Autobiografie von Solomon Northup basiert. Mit einem präzisen Blick für Details und einer unnachgiebigen Erzählweise konfrontiert uns der Film mit der menschenverachtenden Realität der Südstaaten im 19. Jahrhundert – und das so eindringlich, dass es manchmal kaum zu ertragen ist.
Solomon Northup, eindrucksvoll verkörpert von Chiwetel Ejiofor, lebt 1841 als freier, gebildeter Afro-Amerikaner mit Frau und Kindern in New York. Als talentierter Geigenspieler wird er von zwei Betrügern in den Süden gelockt, unter Drogen gesetzt und schließlich entführt und versklavt. Es beginnt eine zwölf Jahre währende Odyssee der Erniedrigung, Gewalt und inneren Zerrissenheit. Ein Martyrium, das an Grausamkeit kaum zu überbieten ist...
“Wir drehten auf echten Plantagen und tanzten mit Gespenstern” [Steve McQueen]
McQueen gelingt es, die Geschichte von Solomon Northup in beeindruckend authentischen Schauplätzen in Louisiana zu inszenieren. Gedreht wurde auf mehreren originalen Plantagen, teils nur wenige Meilen von dem Ort entfernt, wo Northup jahrelang Fronarbeit leisten musste. Die sorgfältig ausgewählten Locations, das gelungene Set-Design und die historischen Details erwecken das Gezeigte glaubhaft zum Leben. Inszeniert ist 12 YEARS A SLAVE äußerst eindringlich, die langen, oft statischen Kameraeinstellungen geben dem Publikum keine Gelegenheit zur Flucht: Es muss hinschauen, miterleben, mitfühlen. Besonders eindrucksvoll ist die Szene, in der Solomon halbtot an einem Baum hängt, während das Alltagsleben um ihn herum weitergeht – ein symbolträchtiger Moment, der die vorherrschende Angst und das “Um zu überleben ist jeder sich selbst der nächste”-Prinzip auf erschütternde Weise einfängt. Überboten wird das nur noch von einer quälend langen Peitschen-Szene, die zudem als Plansequenz ohne jegliches Entkommen angelegt ist. Die Darsteller leisten dabei hervorragende Arbeit. Chiwetel Ejiofor überzeugt in der Rolle des Solomon Northup und bringt den inneren Zerfall und die unermüdliche Hoffnung auf Freiheit meisterhaft zum Ausdruck. Doch auch Michael Fassbender als sadistischer Plantagenbesitzer Edwin Epps ist eine imposante Leistung. Fassbender gibt dem Charakter eine erschreckende Vielschichtigkeit, die von manischer Wut bis zu subtiler Manipulation reicht. Besonders hervorzuheben ist Lupita Nyong'o, die als Patsey, eine gequälte junge Sklavin, eine tief bewegende Leistung abliefert und für ihre Rolle nicht unverdient den Oscar als beste Nebendarstellerin gewann.
Trotz der großen Klasse bis hierhin sollte dann aber auch nicht unerwähnt bleiben, dass 12 YEARS A SLAVE an manchen Stellen emotional etwas distanziert bleibt. Die Erzählung wirkt teils sprunghaft, die Nebenfiguren bleiben im Schatten der Hauptcharaktere, und nicht immer gelingt es, die lange Dauer von Solomons Leidensweg spürbar zu machen. Der Film ist groß, wichtig und erschütternd – aber auch etwas zu glatt komponiert, um in seiner ganzen Härte und Komplexität vollkommen zu verstören. Trotzdem handelt es sich hier um unbequeme Kost (für FSK 12) und einen sicherlich wichtigen Film, der auf falsches Pathos verzichtet und ein System anprangert, das auf Entmenschlichung und Gewalt beruhte – und dessen Fesseln wohl niemals ganz verschwinden werden . . .
Der flotte Dreier. 3 x Filme, 3 x Anti-Geschwafel
Kapitel 7.1 _ GREEDY PEOPLE
Police-Officer Will (Himesh Patel) und seine hochschwangere Frau Paige (Lily James) freuen sich auf ein ruhiges Landleben. Nach einem tödlich schief gelaufenen Einsatz finden Will und sein schräger Kollege Terry (Joseph Gordon-Levitt) eine Menge Geld, das die Gier und Verschlagenheit etlicher Personen triggert und GREEDY PEOPLE zu einer langsam eskalierenden Farce macht. Dabei fühlt sich der Film leider wesentlich länger an, als er eigentlich ist. Der schwarze Humor und einige Wendungen sind nicht übel, die Charaktere bleiben aber blass und überzeichnet. Auch inhaltliche Tiefe oder eine eigene Handschrift lässt GREEDY PEOPLE vermissen, da wäre mit der Prämisse und dem spielfreudigen Cast durchaus mehr drin gewesen . . .
Der flotte Dreier. 3 x Filme, 3 x Anti-Geschwafel
Kapitel 7.2 _ SKYSCRAPER
Der 2018 errichtete SKYSCRAPER mit Dwayne Johnson und Neve Campbell ist ein actiongeladener Bombast-Streifen, in dem der charmante Felsen durch das höchste (fiktive) Gebäude der Welt boxen, klettern und springen muss, welches (natürlich) auch noch in Flammen steht und von einer Gruppe (schießwütiger) Terroristen infiltriert wurde. Nach einer überaus soliden ersten Hälfte schlägt der Hirnfrost gnadenlos um sich: ein Kran und ein schier unmachbarer Sprung, Fassadenklettern mit Klebeband an den hawaiianischen Schaufeln, unnötige Subplots und eindimensionale Nebenrollen. SKYSCRAPER macht es einem leicht, scheiße gefunden zu werden, aber die adrenalingeladenen Set-Piecces haben durchaus was. Kann man mal, muss man aber nicht . . .
John McClane gefällt dieser Beitrag ✅
Der flotte Dreier. 3 x Filme, 3 x Anti-Geschwafel
Kapitel 7.3 _ WILD THINGS
WILD THINGS ist ein clever inszenierter Erotikthriller, der mit sattem 90er-Jahre-Vibe, überraschend bissigem Humor und einer nicht enden wollenden Reihe an Twists aufwartet. Der Film von Regisseur John McNaughton spielt gekonnt mit Klischees und Erwartungen, bleibt dabei aber stets unterhaltsam und visuell ansprechend. Matt Dillon als ambivalenter Lehrer, Denise Richards und Neve Campbell als manipulative Schülerinnen, Kevin Bacon als tougher Cop und Bill Murray als windiger Anwalt liefern alle solide Performances. Am Ende setzt man auf das überdrehte Gesamtkonzept noch einen (und noch einen) drauf, “überzogen” wäre eine schamlose Untertreibung, macht vielleicht aber auch gerade den besonderen Reiz aus. Fast schon ein schlüpfrig-schlaues bis absurdes Guilty Pleasure in heißer Südstaaten-Atmosphäre . . .
Mit RED ROOMS gelingt dem kanadischen Regisseur Pascal Plante ein gleichermaßen verstörender wie faszinierender Thriller, der sich kompromisslos den Abgründen der menschlichen Psyche und der digitalen Schattenwelt widmet – und dabei mit Konventionen bricht, statt sich ihnen unterzuordnen.
Der Film beginnt auf den nüchtern-grauen Bänken eines Gerichtssaals in Montreal: Ludovik Chevalier steht im Verdacht, drei junge Frauen entführt, gefoltert und vor laufender Kamera ermordet zu haben – für ein zahlendes Publikum im Darknet...
Im Zentrum steht allerdings nicht etwa der mutmaßliche Täter, sondern die Zuschauer:innen des Prozesses, allen voran das schweigsame Model Kelly-Anne (sensationell kühl und zugleich vielschichtig gespielt von Juliette Gariépy), deren stille Obsession für den Fall weit über bloße Neugier hinausgeht. Ihre Wohnung ist dunkel, die Bildschirme flimmern, die Welt draußen scheint irrelevant geworden. Stück für Stück folgt man ihr in einen digitalen Kaninchenbau, in dem Moral, Realität und Identität zusehends verschwimmen. Die Inszenierung dieser Passagen ist hypnotisch: Schnitt, Musik und visuelle Gestaltung erzeugen eine klaustrophobische Spannung, die sich wie ein kalter Hauch durch jede Szene zieht.
Mit Clementine (Laurie Babin) führt der Film eine zweite faszinierende Frauenfigur ein: eine junge Außenseiterin, die von Chevaliers Unschuld überzeugt ist. Ihre Naivität und ihr Glaube an alternative Wahrheiten prallen im Gerichtssaal wie auch in ihrer entstehenden Beziehung mit der kühlen Rationalität Kelly-Annes aufeinander und eröffnen ein interessantes psychologisches Spannungsfeld. Dabei stellen sich auch im Subtext herausfordernde Fragen über Medienmanipulation und die morbide Ikonisierung von Gewalt. Einfache Antworten verweigert sich RED ROOMS aber konsequent. In einer der eindrucksvollsten Szenen ruft Clementine in einer TV-Talkshow an und offenbart dabei mehr über die Mechanismen unserer Zeit als manche Mediensatire.
Pascal Plante ist auch schlau genug, für seinen Film nicht auf plakative Gewalt zu setzen. RED ROOMS “begnügt” sich mit Andeutungen, Blicke und Reaktionen. Die eigentliche Brutalität spielt sich im Kopf des Publikums ab, während furchtbare Schreie den in Rot getünchten Pinsel über die weiße Leinwand jagen lassen. Lange Kameraeinstellungen auf Gesichter, eine bedrohliche Tonspur und die kühle Farbgebung erzeugen ein Gefühl stetiger Anspannung und Beklemmung. Während der Sichtung habe ich gar nicht mitbekommen, wie sich diese negativen Gefühle regelrecht in einen einnisten.
Für meine entschärften Sehgewohnheiten schon ein heftiger Film, der zugleich Charakterstudie, Medienkritik und psychologischer Horrorfilm ist und dabei eigentlich mehr Fragen stellt, als er beantworten möchte. Ein hypnotischer, verstörender Geheimtipp aus Kanada, der durch seine kluge Inszenierung und ambivalente Figuren auch Tage später noch nicht komplett verarbeitet ist . . .
LEAN ON PETE ist einer jener seltenen Filme, die leise erzählen und trotzdem laut nachhallen. Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Willy Vlautin, erzählt der Film die Geschichte des 15-jährigen Charley (herausragend gespielt von Charlie Plummer), der in einer brüchigen Welt nach Zugehörigkeit und Geborgenheit sucht. Regisseur Andrew Haigh vereint hier Roadmovie und Coming-of-Age-Drama mit einem ungeschönten Blick auf das Leben am Rand der (US-)Gesellschaft. Für diese Americana-Filme in diesem wunderschönen Land habe ich allerdings auch ein großes Herz. Diese meist kleinen Geschichten über kleine Leute, für die es irgendwie immer weiter gehen muss, schließlich leben sie in den Vereinigten Staaten, wo man vom Tellerwäscher zum Millionär werden kann, meistens aber gerade eben so durchkommt und von der Hand in den Mund lebt, ohne jegliche Absicherung oder wirkliche Zukunft. Die nächsten Jahre werden da noch genügend Stoff für ähnliche Filme bieten.
Im Zentrum steht hier jedenfalls der in armen Verhältnissen in Portland lebende 15-jährige Charley (überwältigend: Charlie Plummer), der nach dem Tod seines alleinerziehenden Vaters ganz auf sich allein gestellt ist. Als er einen Job bei einem heruntergekommenen Pferdetrainer (Steve Buscemi in einer starken Rollen) annimmt, trifft er auf ‘Lean On Pete’ – ein abgehalftertes Rennpferd, das wie er selbst am Ende seiner Karriere, oder sogar seines Lebens steht. In einer Welt, die ihm wenig bietet außer Härte, Zufall und Gleichgültigkeit, klammert Charley sich an die Freundschaft zu dem ausrangierten Rennpferd. Aus der Not heraus trifft er eine verzweifelte Entscheidung – und bricht mit dem Pferd im Schlepptau zu einer Reise quer durch das ländliche Amerika auf. Ziel ist das Haus seiner Tante, der letzte Funke familiärer Geborgenheit…
Was LEAN ON PETE so besonders macht, ist seine behutsame, unsentimentale Erzählweise. Haigh verzichtet auf Pathos und Kitsch, bleibt stattdessen radikal bei der Perspektive seines Protagonisten. Die Kamera schaut nie von oben herab, sondern begleitet Charley auf Augenhöhe durch Supermärkte, Pferderennbahnen, Obdachlosenunterkünfte und über staubige Landstraßen – durch ein Amerika, das von sozialer Unsicherheit, prekären Existenzen und wortkargen, verletzten Menschen geprägt ist. Dabei überzeugt der Film nicht nur durch seine kraftvolle Bildsprache, sondern vor allem durch seine fein gezeichneten Figuren. Steve Buscemi, Chloë Sevigny und Steve Zahn füllen selbst kleine Nebenrollen mit genügend Tiefe. Doch es ist Charlie Plummer, der den Film mit einer Zerbrechlichkeit trägt, die unter die Haut geht. Seine Darstellung ist eindringlich, ohne je melodramatisch zu wirken. Ganz stark fand ich hier ja, dass LEAN ON PETE nie explizit ausstellt, was in Charley vorgeht. Zuerst fand ich diese emotionale Zurückhaltung nach einigen Schlüsselerlebnissen etwas komisch, aber da holt der junge Darsteller ganz viel mit seinen Blicken und der Mimik wieder rein, bis sich all die aufgestauten Gefühle zur finalen Schlacht sammeln.
Für einige mag das hier vielleicht ein recht lahmer Film sein, bei mir zündete er auch erst etwas verspätet richtig, diese stille Intensität ist halt etwas außergewöhnlich. Über den Abspann hinaus aber ein melancholisches Indie-Drama über den Verlust der Kindheit, über das Streben nach Liebe in einer lieblosen Welt – und über den schmalen Grat zwischen Aufgeben und Weitermachen. Dabei zeichnet LEAN ON PETE zudem ein melancholisches Porträt des abgehängten ländlichen Amerikas. Mir hat’s gefallen . . .
Mit BLOOD & SINNERS entlässt sich Ryan Coogler eindrucksvoll aus dem Korsett des Franchise-Kinos und liefert einen leidenschaftlichen, visuell überwältigenden Genre-Mix ab, der Mut, Originalität und erzählerische Tiefe beweist. In seinem ersten vollkommen unabhängigen Projekt seit FRUITVALE STATION vereint Coogler Historienepos, Neo-Western, Vampir-Horror, Blaxploitation, Musikfilm und Gesellschaftsdrama zu einem einzigartigen Genre-Mosaik, das sich jeder Kategorisierung entzieht – und genau darin liegt seine Wucht.
Die Geschichte beginnt im ländlichen Mississippi der 1930er Jahre, wohin die zwielichtigen Zwillingsbrüder Smoke und Stack (grandios: Michael B. Jordan in einer facettenreichen Doppelrolle) zurückkehren, um inmitten von Rassentrennung und Prohibition einen Nachtclub für die Schwarze Community zu eröffnen. Ein Ort der Freiheit, des Tanzes, des Alkohols und des Blues. Doch der Traum vom Neuanfang wird schon in der ersten Nacht überschattet…
Was zunächst als melancholisches Gangsterdrama beginnt, verwandelt sich nach und nach in ein entfesseltes Horror-Spektakel – und zwar mit solcher Wucht und Originalität, dass Vergleiche mit FROM DUSK TILL DAWN und DJANGO UNCHAINED unausweichlich, aber letztlich unzureichend erscheinen. Schon bevor sich die Grenzen zwischen Realität und Mythos auflösen, vermischen sich Themen wie Spiritualität, kulturelles Erbe und Widerstand mit diesem fordernden, aber ungemein unterhaltsamen Genre-Bastard zu etwas ganz eigenem. Gedreht auf analogem (und kostspieligen) 65 mm-Material entfaltet BLOOD & SINNERS eine visuelle Kraft, die ihresgleichen sucht. Kamerafrau Autumn Durald Arkapaw zaubert Bilder voll erhabener Eleganz und verschiedener Formate die in langen, virtuosen Plansequenzen gipfeln – besonders eine mehrminütige Sequenz in dem brodelnden ‘Juke Joint’ bleibt als cineastisches Meisterstück im Gedächtnis. Begleitet wird das visuelle Feuerwerk vom eindringlichen Score von Ludwig Göransson, der Blues, Gospel, Funk und Hip-Hop zu einem mitreißenden Klangteppich verwebt. Absolut hypnotisch und Kino-Magie².
Wenn ihr es dieses Jahr nur ein einziges Mal ins Kino schafft, sollte es für BLOOD & SINNERS sein. Audio/Visuell nicht weniger als spektakulär, stark gespielt und mit massig erzählerischem Mut vorgetragen. Das Kino ist tot, es lebe das Kino . . .
Überraschend lange acht Jahre nach dem (sowohl im Kino, vor allem aber im Streaming überaus erfolgreichen) ersten Teil kehrt Ben Affleck als Ben Affleck, sorry … ich meinte als autistischer Buchhalter Christian Wolff zurück. THE ACCOUNTANT 2 bietet dabei eine überraschend gelungene Mischung aus Action, Charakterdrama und schwarzem Humor. Regisseur Gavin O’Connor wagt eine spürbare Genre-Verschiebung hin zum Buddy-Movie, ohne jedoch die düsteren Untertöne des Vorgängers völlig über Bord zu werfen.
Mehrere Jahre nach den Ereignissen von THE ACCOUNTANT wird Christian Wolff (Ben Affleck) erneut in die Welt von Verbrechen und Intrigen verstrickt, nachdem er von Agent Medina (Cynthia Addai-Robinson) kontaktiert wurde. Diesmal muss er gemeinsam mit seinem Bruder Brax (Jon Bernthal) gegen einen Menschenhändlerring kämpfen - ein Thema, das O’Connor überraschend ernst und eindringlich inszeniert. Abgesehen von der härteren Thematik hat man sich hier aber wohl bewusst drumherum für einen leichteren Ton entschieden, was O’Connor auch schon damals für diese mögliche Trilogie ankündigte. Anstelle des reinrassigen Thrillers erleben wir eine Mischung aus Action und Buddy-Komödie. Ben Affleck überzeugt erneut mit stoischer Präsenz, auch wenn Christians autistische Züge diesmal seltener im Fokus stehen. Stattdessen sorgt Jon Bernthal als sein impulsiver Bruder Braxton für emotionale und komödiantische Highlights. Die Chemie der beiden Darsteller funktioniert hervorragend – etwa wenn sie minutenlang mit Campingstühlen auf einem Wohnmobildach plaudern. Diese entschleunigten Momente machen den Film unerwartet charmant, wenngleich sie das Tempo natürlich etwas drosseln. Den Spagat zwischen harter Action, emotionaler Tiefe und humorvollen Einschüben muss man aber vielleicht auch mögen. Sobald die Geschichte an Fahrt aufnimmt, entfaltet sich ein packender Thriller mit bemerkenswerter Wucht, der technisch mit hochwertigen Bildern und dynamischen, gezielt eingesetzten Action-Sequenzen punkten kann.
Auch wenn THE ACCOUNTANT 2 etwas zu lang geraten ist, handelt es sich hierbei um mehr als bloß ein solides Sequel. Der durchaus mutige Genre-Mix schneidet auch gesellschaftliche Themen an, ohne auf Entertainment zu verzichten. Ein mehr als würdiger Nachfolger . . .
DIE SCHRILLEN VIER (BenAffenleck, RolfMuller, pischti, Der_Ryan_M) … wollen einen Cadillac Eldorado
#8 GLENGARRY GLEN ROSS
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In einem heruntergekommenen Immobilienbüro in Chicago arbeiten vier abgehalfterte Makler – brillant verkörpert von Jack Lemmon, Al Pacino, Alan Arkin und Ed Harris – und träumen von vergangenen Zeiten. Bis die Ankunft des eiskalten Aufsteigers Blake (Alec Baldwin in einem unvergesslichen Kurzauftritt) zu einem brutalen Überlebenskampf führt: Wer binnen einer Woche keine Umsätze macht, soll gefeuert werden…
Basierend auf dem gleichnamigen Theaterstück von David Mamet bringt GLENGARRY GLEN ROSS mit scharfer Zunge und messerscharfen Dialogen die Schattenseiten des amerikanischen Traums auf die Leinwand. Anfang der 90er hat sich allerdings kaum eine Sau für diesen gnadenlos ehrlichen Film über Gier, Verzweiflung und Raubtier-Kapitalismus interessiert. Der von James Foley mit zurückhaltender Präzision inszenierte Film ist dabei mehr Kammerspiel als Thriller, doch gerade das macht ihn so intensiv, rückblickend sogar prophetisch, da die später folgende Immobilienblase und Finanzkrise 2008 mit genau solchen Immobiliendeals ihren Anfang nahm. Statt großer Wall-Street-Deals sehen wir hier allerdings die kleinen Fische, die sich mit einem bissigen, pointierten und tragikomischen Drehbuch im Rücken gegenseitig zerfleischen, was auf bitterböse und leicht beklemmende Weise ungemein unterhaltsam ist.
Seinen Schauspielern lässt James Foley dabei jeweils Raum zum Glänzen – insbesondere Jack Lemmon als abgehalfterter Altmakler Shelley Levene liefert hier sicherlich eine der besten Leistungen seiner Karriere ab. Sein verzweifelter Kampf um Abschlüsse, Anerkennung und eine Zukunft löst gleichzeitig Mitleid und Unbehagen aus. Ein wahrer Genuss, dem hochkarätigen Schauspiel-Ensemble, zu dem auch noch Kevin Spacey zählt, bei der Arbeit zusehen zu dürfen.
Ich bin gespannt, wie viele Grundstücke die anderen Schrillen Drei unter Druck verkaufen konnten, wenn nur noch Erfolg die einzige Währung ist. Für Liebhaber starker Dialoge und moralischer Abgründe ist GLENGARRY GLEN ROSS definitives Pflichtprogramm. Gutes und kraftvolles Darsteller-Kino, dass ich nun endlich mal “abarbeiten” konnte . . .
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Hier geht’s zur schrillen Liste : : : https://www.moviepilot.de/liste/die-schrillen-vier-benaffenleck
Eine junge Frau (Katy O’Brian) aus Oklahoma träumt vom Gewinn einer Bodybuilding-Meisterschaft in Las Vegas und arbeitet sich von einem Kraftraum zum nächsten an ihr Ziel heran. In einer Kleinstadt in New Mexico bandelt sie mit der Betreiberin (Kristen Stewart) des Fitness-Studios an, doch deren kriminelle Familienverstrickungen (Ed Harris & Dave Franco) sowie der Gebrauch von Steroiden, mit denen sich die Bodybuilderin in Form bringen will, setzen eine Spirale aus Verderben, Kotze, Wahn und Tod in Gang…
Das für mich schon seit längerer Zeit als Qualitätssiegel geltende Studio A24 packt mit LOVE LIES BLEEDING wieder mal alles andere als “klassisches Erzählkino" oder “leichte Kost” auf die Hantelstange. Drücken können wird das hier nicht jeder, denn Rose Glass’ zweiter Spielfilm hebt sich mit einer ungewöhnlichen Mischung aus Liebes-Drama, Thriller und 80er-Jahre-Actionästhetik von üblichen Genre-Konventionen deutlich ab. THELMA & LOUISE vermischt sich mit dem düsteren Realismus eines TAXI DRIVER, visuell eindrucksvoll, mutig erzählt und mit einer ganz eigenen Atmosphäre versehen. Schauspielerisch wird das alles sehr gut rüber gebracht, der eigentliche Star ist hier allerdings Ed Harris’ Frise, die sogar Jean Claude van Damme (in HARTE ZIELE) und Nicolas Cage (in CON AIR) auf die hinteren Plätze verweist. Auch das Sounddesign war ziemlich intensiv, alles in allem mal wieder ein völlig andersartiger Thriller, irgendwo zwischen Liebe, Gewalt und alptraumhaften Visionen. Ich packe mal 3,5 Kilo auf jede Seite, nicht dass mein Keks noch nen weiteren Knacks bekommt . . .
Man sollte meinen, ein Film mit einem Schwergewicht wie Tom Hardy und einem Action-Experten wie Gareth Evans könne zumindest ein Mindestmaß an Qualität garantieren. HAVOC - EIN FILMISCHES ARMUTSZEUGNIS belehrt uns eines besseren. Diese Katastrophe in Spielfilmlänge ist ein dumpfer Gewaltporno, der Hardy und Evans (und natürlich auch Netflix) gleichermaßen blamiert. Was einst (zumindest von mir) als heiß erwarteter Actionthriller gehandelt wurde, entpuppt sich als belangloser Schrott, zusammengesetzt aus müden Klischees und seelenlosen Prügeleien. Hardy stapft stoisch, murmelnd und fernab jeglicher Charakterentwicklung durch einen Plot, der so muffig riecht wie ein Trapper-Arsch im Sommer. Korrupte Cops, Drogendeals, Verschwörung – alles tausendmal gesehen, bloß hier noch langweiliger und belangloser. Die Dialoge schwanken zwischen hölzern und unfreiwillig komisch, Spannung baut sich nie auf. Endlose 100 Minuten, zäh wie Blei-Kaugummi.
Präsentiert wird das alles in einem einzigen grau-braunen Einheitsbrei. Evans’ einst gefeierte Inszenierung und sein Gespür für kinetische Action köcheln hier nicht mal mehr auf Sparflamme. Jede Schlägerei wirkt gleichförmig, beliebig, und der hemmungslose Einsatz von Unmengen CGI-Blut, kombiniert mit wackeliger Kameraarbeit (oder gleich am Rechner generierten Autoverfolgungsjagden!) und Filmkorn-Filter, sorgt dafür, dass nichts Eindruck hinterlässt, der Kragen aber immer enger wird. Die Kulissen wirken wie eine Billigvariante von Gotham City, trist und leblos. John-Woo-Hommagen blitzen zwar immer mal auf, doch sie versinken im Morast der Belanglosigkeit. Wenn HAVOC echt seit 2021 bei Netflix auf Halde lag, hätte man ihn besser weiterhin begraben lassen sollen, anstatt ihn noch ewig mit Schnittfassungen und Nachdrehs reanimieren zu wollen. Ein durch und durch toter Film . . .
TRUE DETECTIVE. Zwei, auf den ersten Blick, grundverschiedene Cops werden 2012 zu ihrem größten gemeinsamen Fall befragt. In Flashbacks wird in die Jahre 1995 und 2002 zurückgeblickt…
Die erste Staffel von TRUE DETECTIVE gilt für viele als das Nonplusultra des Crime-Genres: düster, philosophisch, atmosphärisch dicht, mit Matthew McConaughey und Woody Harrelson in Hochform. Mit ihrer Anthologie-Serie machen hier HBO mit Fernsehunterhaltung großartiges Kino, einen fast 8 stündigen Thriller, der mit sehr wenig Action auskommt und überwiegend mit der extrem dichten Erzählung sowie der anspruchsvollen Erzählstruktur bei Laune hält. Die Charakterzeichnung steht hier ganz klar im Vordergrund, der Blick in das Seelenleben der beiden Cops ist äußerst düster. Cary Fukunaga hat Nic Pizzolattos Drehbuch hervorragend verfilmt, die Drehorte, Kameraeinstellungen und Bilder sind einfach Deluxe. Ganz besonders beeindruckend ist die Plansequenz des “Undercoverjob-Finales” in der vierten Folge.
Ich habe die Serie jetzt nach rund 10 Jahren zum zweiten Mal gesehen und würde ohne die herausragenden Leistungen der beiden Hauptdarsteller (und vielleicht noch Michelle Monaghan) nach wie vor nur 7 Punkte geben. So faszinierend die Figur des Rust Cohle (McConaughey) als nihilistischer Cop mit Hang zu existenziellen Monologen auch ist, seine Tiraden und Endlossätze über Zeit, Bewusstsein und das Elend des Menschseins wirken doch irgendwann etwas zu prätentiös und ermüdend. Da geht es mir ähnlich wie seinem Partner Marty Hart (Harrelson). Auch die Charaktere der Frauen hätte man etwas tiefgründiger zeichnen können, die hier aber oftmals nur als stereotype Rollen der Ehefrau, Geliebten oder Opfer herhalten müssen. Besonders in einer Serie, die so sehr auf psychologische Tiefe setzt, wirkt das etwas komisch, wenn die weiblichen Figuren entweder nur leiden, betrogen werden oder nackt durch Szenen stolpern. Das kann man hier so sehen, muss man aber auch nicht. Besonders schade finde ich, neben so einigen zähen Passagen, bei TRUE DETECTIVE eigentlich, dass der Plot eine Menge Rauch, aber nur wenig Feuer bietet. Die Serie wird verkauft wie ein okkulter Mindfuck – doch am Ende ist der große Bösewicht ein Wahnsinniger im Wald mit Daddy-Issues, womit die große Auflösung irgendwo zwischen matschigen Sümpfen und verschwitzten Monologen ziemlich verpufft. Nach all dem mystischen und symbolischen Aufbau doch reichlich konventionell.
Kritiker werfen mit Superlativen um sich, Fans rezitieren Rust Cohles Monologe wie Gebete, und wer nicht sofort in kollektive Ehrfurcht verfällt, gilt als Banause. Der Hype um TRUE DETECTIVE war gigantisch, und ja, die Serie ist stark. Für mich ist sie darüber hinaus aber auch (manchmal etwas) sperrig, (ziemlich) männlich dominiert, in ihrer Symbolik (etwas) überladen und versehen mit einer Auflösung, die dem vorherigen Schaumschlagen nicht gerecht wird. Das Fernsehen hat Nic Pizzolatto hiermit nicht neu erfunden, aber ein doch mindestens sehenswertes, extrem düsteres Thriller-Drama geschaffen, das mit Atmosphäre, Erzähltempo und Struktur fordernd experimentiert. Hier und da merkt man aber auch, dass TRUE DETECTIVE und ihre Macher ein bisschen zu sehr von sich selbst begeistert sind . . .
Der flotte Dreier. 3 x Filme, 3 x 100 Wörter maximal
Kapitel 6.1 _ LAYER CAKE
Nachdem Guy Ritchie aus Zeitgründen absagte, übernahm dessen Kumpel und Produzent Matthew Vaughn, der 2008 mit LAYER CAKE sein Regiedebüt ablieferte. Ein Film für zwischendurch ist der stylishe Brit-Thriller nicht geworden, hier fliegen einem reichlich Namen um die Ohren und ein paar parallele Handlungsstränge fordern die Aufmerksamkeit.
Wirklich Neues bietet LAYER CAKE somit nicht, wie Mr. X (Daniel Craig) aber aus dem Drogengeschäft aussteigen will, für seinen Boss aber noch ein letztes großes Ding abwickeln muss und dadurch immer tiefer in Schwierigkeiten gerät, ist kein Meisterwerk, aber absolut unterhaltsam und recht raffiniert inszeniert. Dazu ein feiner Cast, cooler Soundtrack und ein überraschendes Finale, fertig ist die Gangster-Schichttorte . . .