dantesque - Kommentare
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Alle Kommentare von dantesque
Einzigartig! "Poor Things" sprudelt nur so von Kreativität und Originalität. Allein das atemberaubend surreale Production Design lädt zu einer mehrfachen Sichtung ein. Emma Stone ist gewohnt grandios, genauso wie Willem Dafoe. Auch Mark Ruffalo scheint hier die Rolle seiner bisherigen Karriere gefunden zu haben. Sollte man auf jeden Fall gesehen haben.
Stylisch, originell, ziemlich bizarr. Zwischenzeitlich erwartet man hier sogar den ganz großen Wurf, die Weichen dazu wurden zumindest gestellt, am Schluss hat man dieses Potenzial aber dann doch nur mittelmä´ßig ausgekostet. Nichstdestotrotz, Barry Keoghan brilliert hier nach den "Banshees of Inisherin" erneut und könnte sich seine nächste Oscarnominierung verdient haben.
Ein beeindruckend subtil erzählter Film, dessen eigentliches Thema nie voll in Erscheinung tritt, sondern stattdessen meist unter dem nostalgischen Schleier eines Vater-Tochter-Urlaubs versteckt bleibt, und nur gelegentlich, hie und da, für einen Augenblick hervorblitzt. Und so sitzt man als Zuschauer am Ende da, genau wie die mittlerweile erwachsene Tochter, und kann nicht anders, als den Urlaub Revue passieren zu lassen, um irgendeinen Sinn für das unausweichliche Ende zu finden.
"There are worse fates than death." (Ahmantep, The Mummy)
Genau ein solches Schicksal ist es diesen Film zu sehen. Was für eine Grütze! Ich hatte eh schon keinerlei Erwartungen, und wurde dennoch enttäuscht. Ein Plot, der von Minute zu Minute hirnrissiger wird, absolut unsymphatische Charaktere, und das alles garniert mit mittelmäßiger CGI. Einzig die Action-Sequenzen sind gut choreographiert und verhindern einen absoluten Totalausfall. Einen Bonus-Minuspunkt gibt es für Russell Crowe, der — wie immer — so charmant wie Fußpilz ist.
Eine tiefst bewegende Erzählung mit wunderbaren Performances von Bill Nighy und Aimee Lou Wood. Auch die anderen Silhouetten im Kinosaal waren am Ende sichtlich ergriffen.
Auch wenn der Film im Original "Women Talking" heißt, hätte ich mir doch etwas mehr vom Plot erwartet, als eine Gruppe Frauen, die in einer Scheune hocken und, nun ja, miteinander reden... 100 Minuten lang. Ironischerweise ist es am Schluss Ben Wishaw, der den Film geradeso noch rettet.
Da hat Spielberg mal wieder Herausragendes geleistet. Die zweieinhalb Stunden vergehen wie im Flug und sind vollgepackt mit Drama, Humor, und vor allem Kreativät. Der mir bis hierhin noch unbekannte Gabriel LaBelle füllt die Hauptrolle tadellos aus, und auch Michelle Williams legt wieder einmal eine mitreißende Performance hin. Definitiv einen Kinobesuch wert!
Mal lustig, mal traurig, oft bizarr — The Banshees of Inisherin gehört für mich zu den besten Filmen des Jahres. Colin Farrell und Brendan Gleeson beweisen wieder einmal, dass sie ein unschlagbares Duo sind. Aber auch Barry Keoghan als Dorftrottel und Kerry Condon als Farrells Schwester spielen hier groß auf.
Ich habe lange überlegt, ob ich mir "Tár" ansehen soll. Der Trailer war mehr als nichtssagend, und das Dirigieren klassischer Musik ist jetzt auch nicht so wirklich ein Thema, das mein Herz höher schlagen lässt. Ein paar gute Rezensionen haben mich aber dann doch ins Kino getrieben. Und siehe da: "Tár" stellte sich als eine positive Überraschung heraus. Cate Blanchett legt als Dirigentin Lydia Tár eine Performance für die Lehrbücher hin, und ich wäre entsetzt, wenn das nicht eine Oscar-Nominierung gibt. Auch die Geschichte ist erfreulich packend — selbst für jemanden, der kaum etwas von Musik versteht. Wie der unkonventielle Auftakt (der Film beginnt mit mehreren Minuten Textcredits), so sorgte auch die kaum nachvollziehbare Schlussnote für allerlei Raunen und "WTF"-Geflüster im Kinosaal.
Unterhaltsamer und selbstironischer Whodunnit-Film mit einer gewohnt umwerfenden Saoirse Ronan und dem cinematographischen Charme eines Wes Anderson Werks.
Bester Film des Jahres bisher. Schön, dass sich Nic Cage selbst nicht zu ernstnimmt und bei so einem Klamauk mitmacht. Ist schon eine Weile her, dass ich im Kino so gelacht habe.
Mit "Dracula" (2020) haben Mark Gatiss und Steven Moffat versucht, den Charme von "Bram Stokers Dracula" (1992) mit dem Humor von Mel Brooks "Dracula – Tot aber glücklich" (1995) zu vereinen. Was dabei herausgekommen ist, wer hätte es gedacht, ist ein Haufen unausgegorener Bockmist.
Wenn altbekannter Stoff von Netflix neu aufgewärmt wird, sollte man von Haus aus vorsichtig sein. Doch für "Dracula" (2020) sahen die Kritiken gar nicht einmal so übel aus, und so werfe ich mich eines Abends auf die Couch und beginne meine Reise nach Transsilvanien.
Gleich der allererste Shot macht deutlich, wo die Reise hingeht. Sanft gleitet die Kamera über eine siebenbürgische CGI-Landschaft und bleibt an einem Kloster hängen. So verpixelt und altbacken sieht das alles aus, dass ich die Pausen-Taste drücke und noch einmal nachschaue, ob das hier ein Animationsfilm werden soll. Soll es nicht. Aber passt schon… Wie sonst, außer mit CGI, hätte man in Europa ein Kloster von außen filmen sollen…
Nach ein paar Minuten begegnen wir schließlich dem Hauptcharakter: Graf Dracula. Mit seinen langen grauen Haaren und seinem verrunzelten Gesicht, sieht er durchaus gruselig aus. Doch mich beschäftigt vor allem sein Dialekt und seine Gestik, die beide die Frage aufwerfen: ist das hier ernstgemeint oder soll das hier eine Parodie werden? Ich bin mir nicht sicher…
Doch wie sich bald herausstellt, ist Dracula mit seinem Dialekt in bester Gesellschaft. Denn Van Helsings holländischer Akzent ist nicht minder schön anzuhören. So einen Wohlklang hat man seit Schwarzenegger nicht mehr gehört. "Get to da choppa!"
Als Jonathan Harker schließlich von Van Helsing verhört wird, lernen wir auch, dass das berühmte Dracula-Zitat "Blood is Life" nur ein Tippfehler war und eigentlich "Blood is Lives" hieß. Warum das so ist, wird zwar nicht richtig klar, aber auf jeden Fall fanden die Drehbuchautoren diesen neuen "Twist" so clever, dass er im Lauf der Serie noch ein halbes Dutzend Mal aufgegriffen wird.
Kopfschüttelnd lasse ich das Spektakel über mich ergehen.
Als in der letzten Folge Dracula plötzlich anfängt mit Tinder zu spielen und Skype-Gespräche zu führen, und Robbie Williams eine Beerdigungsszene musikalisch untermalt, ist aber auch mein letzter Funken Verständnis dahin...
Das sind 4 1/2 Stunden meines Lebens, die ich nicht wieder zurückbekomme.
Mit "1917" zeigt Regisseur Sam Mendes, wie intensiv Kino sein kann. Inspiriert von der Anziehungskraft von Computerspielen, entführt er die Zuschauer in seinem neuesten Werk in die Hölle des Ersten Weltkriegs. Um die Reise durch die wüsten Kraterlandschaften möglichst immersiv zu gestalten, bedient sich Mendes dabei der One-Shot-Illusion. Ohne erkennbaren Schnitt folgen wir zwei britischen Soldaten in Echtzeit bei ihrer Mission, einen deutschen Hinterhalt zu verhindern. Als man mit den beiden nach wenigen Minuten bereits zum ersten Mal aus der vermeintlichen Sicherheit der Schützengräben in das harsche Niemandsland der Front hinaustritt, möchte man am liebsten sofort wieder umkehren. Doch genau wie für die beiden Soldaten gibt es auch für den Zuschauer diesmal kein zurück. Wir sind mit von der Partie, ob wir wollen oder nicht. Angespannt folgen wir den Soldaten durch das Stacheldrahtwirrwarr, die Matschkrater, und die dunklen Bunker, und halten dabei selbst vom Kinositz Ausschau, ob nicht irgendwo doch ein feindlich-gesinnter Schütze uns gerade im Blick hat.
Vor allem aus technischer Perspektive ist "1917" ein Meilenstein. Immer wieder fragt man sich, wie das Team um Roger Deakins die ein oder andere Kamerafahrt nur bewerkstelligt hat. Besser kann man es nicht machen! Auch das Production Design, bei dem kilometerlange Schützengräben angelegt wurden, setzt Maßstäbe.
Im Gegensatz dazu wirkt der Plot selbst, wenn man es nüchtern betrachtet, leider doch etwas banal und unoriginell. Auch die Charaktere bleiben, obwohl wir sie zwei Stunden lang Schritt für Schritt begleiten, relativ blass, vor allem auf einer emotionalen Ebene. Nähme man die One-Shot-Illusion hinweg, es würde wohl kein Mensch von diesem Film sprechen.
Letztlich leidet "1917" also unter einem Ungleichgewicht zwischen der meisterlichen Ausführung und dem verbesserungswürdigen Inhalt.
Mit extrem großen Erwartungen ins Kino gegangen, und selbst die wurden von Greta Gerwigs neuem Film übertroffen. Modern und charmant kommt die mittlerweile achte Adaption von Louise May Alcotts semi-autobiografischen Roman "Little Women" herüber. Um dem alten Stoff neues Leben einzuhauchen, erzählt Gerwig die Geschichte rund um die vier March-Schwestern diesmal nicht linear, sondern mit allerlei Zeitsprüngen. Warme Farben prägen die Szenen der Kindheit, kältere Farben die nüchterne Realität des Erwachsenenlebens. Untermalt wird die stets umwerfenden Cinematographie von Yorick Le Saux durch den fabelhaften Soundtrack von Alexandre Desplat. Auch das liebevolle Kostümdesign von Jacqueline Durran verdient erwähnt zu werden.
Getragen wird "Little Women" aber vor allem von einem rundum brillianten Ensemble. Vor allem Saoirse Ronan, die in die Rolle von Jo March schlüpft, ist phänomenal! Das ganze Spektrum der menschlichen Gefühlswelt zaubert sie glaubhaft auf die Leinwand, und rührt dabei mehr als einmal zu Tränen. Auch Florence Pugh als Amy und Timothee Chalamet als der rebellische Laurie spielen auf einem oscar-reifen Niveau. Auch sonst gibt es im Cast keine schwachen Glieder: Selbst die Nebenrollen sind mit Leuten wie Laura Dern, Meryl Streep, Chris Cooper, und Bob Odenkirk großartig besetzt.
Fazit: "Little Women" ist einer der besten, wenn nicht sogar der beste Film des Jahres und schon jetzt ein moderner Klassiker!
Nach "Goodfellas" und "Casino" kehrt Scorsese mit "The Irishman" zurück zum Mafia-Genre, kann aber seine früheren Werke nicht anknüpfen. Scorseses Regie ist gewohnt routiniert, und auch das Cast macht einen hervorragenden Job. Speziell Al Pacino als Jimmy Hoffa hat einen überzeugenden Eindruck hinterlassen. Das Problem ist vielmehr die Story. Über lange Zeit plätschert der fast dreieinhalbstündige Film unglaublich langsam vor sich hin, und wird mit voranschreitender Laufzeit immer unübersichtlicher — zumindest für jemanden, der sich nicht wirklich mit der Geschichte der Mafia auskennt. Charaktere kommen und gehen im Minutentakt, und gefühlt heißt jeder zweite davon Tony oder Joe. Vermutlich sollte man als Laie den Film mehrmals sehen, um alle Verbindungen zu verstehen. Aber ob ich mich dazu durchringen kann, wage ich zu bezweifeln.
"Jojo Rabbit" hat ein paar wirklich ausgezeichnete Momente zu bieten, plätschert über weite Strecken aber leider unter den zugegebenermaßen hohen Erwartungen dahin. Da wäre mehr drin gewesen!
Trotz Untertitel-Leserei vergingen die 132 Minuten von "Parasite" wie im Flug! Eine originelle Geschichte, mit zahlreichen Irrungen und Wendungen, die sich von Humor bis zur Tragik spannt. Es würde mich nicht wundern, wenn Joon-ho Bongs Film im Februar einen Oscar für den besten fremdsprachigen Film abräumt.
Deutlich besser als erwartet! "Doctor Sleep" schafft es zwar nicht, an den Höhenflug von "The Shining" anzuschließen, aber man bekommt dennoch eine sehenswerte Geschichte mit einem hervorragenden Cast aufgetischt.
Solides Biopic über einen außergewöhnlichen Menschen. Mr. Rogers, hier von Tom Hanks vortrefflich verkörpert, hält dem Journalisten Lloyd Vogel (und zugleich dem Zuschauer im Kino) einen Spiegel vor, um ihn zu einem besseren Menschen zu machen. Obwohl "Der wunderbare Mr. Rogers" tatsächlich in dem ein oder anderen Moment zum Nachdenken anregt, hätte ich mir letztlich aber etwas mehr erwartet.
Als der Abspann über die Leinwand flimmert, höre ich im Kinosaal nur ratloses Kichern. "The Lighthouse" ist wohl einer der bizarrsten Filme, die ich in den letzten Jahren gesehen habe: Großartige Performances von Dafoe und Pattinson, eine wunderschön beklemmende Schwarz-Weiß Cinematrographie im 4:3 Format, eine unglaublich dichte Atmosphäre, und ein Plot, der nur schwer in Worte zu fassen ist. Sehenswert!
Mit dem Plot wurde hier kein Rad neu erfunden, aber Spass hat "Zombieland 2" dennoch gemacht. Das liegt vor allem an dem hervorragenden Cast. (Und ja den Abspann nicht verpassen!)
In "Western Stars" lädt Bruce Springsteen zu einem Privatkonzert in seiner Scheune ein. Zwischen die orchestral und makellos vorgetragenen Lieder des gleichnamigen Albums, webt Regisseur Thom Zimny kleine Vignetten, in denen Springsteen den Hintergrund des folgenden Songs erklärt. Er wollte mit diesem Film endlich ein paar philosophische Fragen ansprechen, die ihn seit seiner Kindheit beschäftigen. Unterlegt werden die Weisheiten mit schönen, aber nicht sonderlich abwechslungsreichen Aufnahmen: Ein paar Pferde rennen durch die Steppe, der Boss sitzt in einem Auto, der Boss liest ein Notizbuch, der Boss starrt in die Ferne. Bruce Springsteen Fans und Freunde guter Livemusik werden an "Western Stars" dennoch ihre Freude haben.
Der mit Abstand am schwersten aufzutreibende Saoirse Ronan Film. "Stockholm Pennsylvania" wurde nie auf DVD oder BluRay veröffentlicht, und ist auch sonst ein ziemlich unbekannter Streifen. Dabei behandelt Regisseurin Nicole Beckwith hier eine durchaus interessantes Thema: Wie ist es, wenn jemand, der als Kind entführt wurde, nach Jahren wieder zu seiner ursprünglichen Familie zurückkehrt? Wenn für das Opfer der Entführer viel mehr die Idee einer "Familie" verkörpert als die leiblichen Eltern? Wenn die eigene Tochter nach Jahren der Abwesenheit nicht mehr als eine Fremde im Haus ist?
Alle Jahre liest man wieder über Entführungen, aber "Stockholm Pennsylvania" zeigt auf teilweise beklemmende Art und Weise, wie dadurch das Leben aller Betroffenen unumkehrbar auf den Kopf gestellt wird. Und dann kommt die Schlussszene!
Prädikat: Absolut sehenswert!
Vor allem Dylan-Begeisterte werden an der "Rolling Thunder Revue" ihre Freude haben. Martin Scorsese vermischt in seiner neuesten Dokumentation großartige Live-Performances von Bob Dylan mit Interviews von seinen damaligen Weggefährten (u.a. Joan Baez, Roger McGuinn, Rubin Carter, Allen Ginsberg, Ramblin' Jack Elliot), Film-Schnippseln, die die politische und kulturelle Stimmung in den USA der Mitt-70er Jahre wiederspiegeln, und völlig fiktiven Elementen (u.a. Sharon Stone, Stefan van Dorp, der Congress Man).
"The Favourite" stand schon seit einigen Wochen auf meiner Liste. Nachdem er dann gestern auch noch 10 Oscar-Nominierungen eingeheimst hat, war ein Kinobesuch unumgänglich. Nach der Sichtung steht fest: absolut sehenswerter Film, aber wohl auch etwas zu sehr gehypt.
Das Positive vorneweg: Die drei Hauptdarsteller sind allesamt hervorragend. Speziell Emma Stone stiehlt allen die Show und wurde zurecht für einen Oscar nominiert. (Wobei man sich fragen muss, ob die "Lead Actress" Kategorie nicht treffender gewesen wäre. Gefühlt hat sie doch die meiste Screentime.) Olivia Colemans Portrait der Königin, mit ihrer teils trocken-humorigen, teils kindlichen-naiven, teils zerbrechlichen Art, verdient ebenfalls eine besondere Würdigung.
Aus technischer Sicht hat sich der Film in meinen Augen allerdings nicht besonders hervorgetan. Die Cinematographie ist zwar oft hübsch anzuschauen, aber letztlich auch nicht unbedingt revolutionär. (Reicht das bloße Verwenden einer Fish-Eye-Linse schon für eine Oscar Nominierung aus?) Gleichermaßen ist das Kostümdesign zwar gelungen, aber wenn man es zum Beispiel mit "Mary Queen of Scots" vergleicht, merkt man, "es geht noch besser!"
Die größte Schwäche des Films ist meines Erachtens das Skript, das versucht die passende Balance zwischen Komödie und Tragödie zu finden. Auf den ersten Blick wirkt diese Balance gelungen. Doch mit etwas Abstand merkt man, dass man speziell aus dramatischer Sicht mehr hätte herausholen können – und müssen. Man wartet im letzten Akt auf die große Pointe, den finalen Showdown, bei dem sich die Handlung verselbständigt und die Karten neugemischt werden. "Heavy is the head that wears the crown" möchte man voller Erwartung fast sagen. Doch letztlich haben die höfischen Intrigen auf die Königin selbst kaum Auswirkungen. Sie schlägt sich primär mit eher banalen Problemen herum: Steuererhöhungen, Ministerwechsel, Liebeskummer. Auch wenn es makaber klingt, ein bisschen mehr "Mord und Totschlag" hätten dem Spannungsbogen gut getan.
Was bleibt ist ein allemal sehenswerter – aber nicht herausragender – Film.