Framolf - Kommentare

Alle Kommentare von Framolf

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    Framolf 05.05.2017, 03:11 Geändert 05.05.2017, 16:01

    Wie bewertet man einen Film, der seine Hauptqualitäten scheinbar eher versehentlich ins Ziel bringt?

    'Expedition Happiness' erweist sich als Feelgood-Movie, das den Zuschauer mit sehenswerten Bildern und einer enorm gut passenden Musik von Selima bzw. Mogli verzaubert und mit auf einen anderen Kontinent nimmt. Als Reisedoku taugt dieser Film zwar nur bedingt, aber Felix Starck fängt hier auf beeindruckende Weise das Lebensgefühl (zumindest einer gewissen Teilmenge) seiner Generation ein. Ob dies absichtlich oder eher versehentlich gelang, sei mal dahingestellt...

    Der Titel des Films spiegelt sich noch am ehesten im Vornamen des Produzenten wider. Die eigentliche Frage nach dem Glück an sich wird allenfalls kursorisch gestreift. Der im Film gezeigte Ansatz wird sich ohnehin nur für die allerwenigsten Zuschauer als gangbarer Weg erweisen. Wer kann schon ein Jahr lang alles stehen und liegen lassen und hat nebenbei noch 100.000€ übrig, um eine Reise nach dem Vorbild von Felix und Selima zu finanzieren? Das scheint auch den beiden Protagonisten bewusst zu sein. So konzentriert man sich (besonders in der ersten Hälfte) eben lieber auf zahlreiche Selfies und bloße Erwähnungen von tollen Erlebnissen, die aber gar nicht erst gezeigt oder näher geschildert werden, und verliert dabei die eigentliche Aufgabenstellung völlig aus den Augen. Darüber können auch ein paar wenige inhaltsleere Erwähnungen der Glücks-Thematik nicht hinwegtäuschen. Letztlich steigern die beiden das ins fast Unermessliche, was eines der liebsten Hobbies von zahlreichen Altersgenossen zu sein scheint: Vermeintlich unentdeckte Ziele bereisen und sich dabei in den sozialen Medien selbst ins rechte Licht setzen. Das Konzept mit Erlebnisorientierung bei maximalem Drang zur Selbstinszenierung und eher geringfügiger Bereitschaft zu verantwortungsvoller Reflexion kann als durchaus symptomatisch für eine gewisse (Sub-)Kultur gesehen werden.

    Herstellungstechnisch macht Felix Starck bei der Produktion von 'Expedition Happiness' vieles richtig und nur wenig falsch. Sein Film folgt dabei weniger dem Aufbau herkömmlicher Dokumentationen, sondern tendiert eher Richtung Formelkino (nur auf den Aufbau bezogen). Die Figurenzeichnung hingegen orientiert sich eher an den Mustern, die im Fernsehen angewandt werden (natürlich geht es hier um reale Personen, aber je nach Auswahl der verwendeten Szenen lassen sich die Personen ja dennoch auf verschiedene Weise ins Licht rücken).

    Was der Zuschauer mit den inneren Widersprüchen, auf die er hier stößt, anfängt, bleibt ihm selbst überlassen. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, wenn vermeintlich unberührte Natur mit einer 30-Liter-Schleuder erkundet wird, oder wenn man mit diesem grandios überdimensioniertem Gefährt durch mexikanische Armenviertel brettert. Ob man das Logo mit dem angebissenen Apfel wirklich in die Kamera halten musste, sei ebenso dahingestellt - aber es gibt schlimmeres. Inwieweit in 'Expidition Happiness' inszenierend eingegriffen wurde, lässt sich im Vergleich zu vielen anderen Dokus nur erahnen - was natürlich in erster Linie der Thematik geschuldet ist. (Um Missverständnisse zu vermeiden: Ich meine damit NICHT, dass einige Szenen gestellt sein könnten!)

    ++ Ab hier SPOILER ++

    Bemerkenswert ist die Gratwanderung zwischen Optimismus und Naivität, mit der die beiden hinaus in die Welt ziehen. Spätestens als bei dem mexikanischen Gastgeber die Rede davon war, dass er 80% des heimischen Kartoffelmarktes kontrolliert, war eigentlich klar, wen sie da vor sich haben. Man hätte nur eins und eins zusammenzählen müssen. Ähnliches gilt für die Strapazen, denen Rudi ausgesetzt war, den "Besuch" durch die Militärs oder für die verschiedenen Probleme, die das Gefährt oder die Visaformalitäten mit sich brachten.

    Aber genau hieraus resultiert auch ein großer Reiz dieses Filmes. Oder wie Felix (in Anspielung auf seine Mutter bzw. in Zusammenhang mit der Fahrt zu dem Mechaniker in Mexiko) ja sinngemäß selbst sagt: Man muss eben für sich selbst entscheiden, ob man lieber skeptisch oder optimistisch durch die Welt geht.

    So gesehen bietet 'Expedition Happiness' durchaus auch Potential zur Selbstreflexion und zu einem Hinterfragen eigener Verhaltensmuster. Mehr kann eine gute Dokumentation eigentlich nur schwerlich leisten.

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    • 2

      Rein visuell gar nicht mal so schlecht für einen Trashfilm, aber die schwachen Darsteller und die miserable Synchro ziehen das Vergnügen dann doch ordentlich runter. Das Drehbuch wirkt, als wäre es von einem Jugendlichen geschrieben worden, der alles unterbringen will, was er zu dem Thema weiß. Leider nur mäßig witzig und relativ langweilig.

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      • 2

        Erschütternde Doku über ein Thema, das in den Medien leider keine Beachtung findet: Im 5cm "tiefen" Schnee sind blutrünstige Geisterhaie unterwegs! Wer nach diesem Film noch freiwillig Skifahren geht, ist selber schuld!

        Die Eröffnungsszene verspricht Hirni-Trash wie aus dem Bilderbuch, aber so wirklich unterhaltsam ist der Film dann leider doch nicht. Dagegen kann auch der amerikanische Hansi Hinterseer Verschnitt nicht mehr viel ausrichten.

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        • 5 .5
          Framolf 03.05.2017, 23:41 Geändert 04.05.2017, 00:06

          Trashiger Beginn, kreatives Ende - so in etwa lässt sich das Fazit auf den Punkt bringen. Diverse Anspielungen auf Fukushima und verschiedene Kommentare zur weltpolitischen Lage sind unverkennbar und drücken diesem Reboot einen eigenen Stempel auf. Die Montage und die Effekte sind teils etwas gewöhnungsbedürftig, aber immerhin sind die Produzenten an vielen Stellen um etwas Eigenständigkeit bemüht. Nicht alles an 'Shin Godzilla' ist perfekt, aber aufgrund seiner Schrulligkeit ist er dann doch durchaus sehenswert. Gojira selbst wirkt nicht böse, sondern einfach nur tölpelhaft. :-)

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          • 4 .5
            Framolf 30.04.2017, 03:34 Geändert 30.04.2017, 03:37

            Wäre die männliche Hauptrolle mit Patrick Wilson besetzt, ginge 'Unforgettable - Tödliche Liebe' glatt als Fortsetzung von 'Home, Sweet Hell' durch. Katherine Heigl führt im Prinzip dieselbe Rolle fort - nur dass hier der satirische Faktor deutlich geringer ausfällt. So bekommen die Zuschauer hier einen Psychothriller geboten, der so ziemlich alles ist, nur nicht originell. Grobe Patzer werden zwar weitgehend vermieden, aber nennenswerte Pluspunkte werden auch nicht gesammelt. Immerhin: Für Fans von Botox und plastischer Chirurgie ist dieser Film ein Fest - nur leider bin ich keiner...

            ++ Massiver SPOILER zum Ende des Films ++

            Was ist das bitte für ein Polizist? Spricht von einem "Stich", als ob es nur einen gäbe, zeigt die Ermittlungsakten freimütig herum und entlässt eine Verdächtige, da gegen sie nur Indizien im Fall des Messer-Mordes vorliegen. Kurz darauf ein weiterer Todesfall durch eine Stichverletzung. Dieselbe Verdächtige ist anwesend, ihre Fingerabdrücke sind auf der Stichwaffe und Blut der Toten an ihrer Kleidung, aber der Ermittler entschuldigt sich noch am Tatort bei ihr für die Unannehmlichkeiten - ohne überhaupt erst zu recherchieren.

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              Framolf 29.04.2017, 00:49 Geändert 29.04.2017, 00:50

              Durch und durch mittelmäßige Komödie mit einem gut aufgelegten Wotan Wilke Möhring, die leider nur an der Oberfläche kratzt. Immerhin etwas besser als so manch andere Ausgeburt der deutschen Filmförderung, aber gewohnt risikoarm. Wenigstens spielen die üblichen Garanten für schlechte Unterhaltung nicht mit...

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              • 6
                Framolf 28.04.2017, 00:30 Geändert 05.01.2024, 05:10

                Tragikomödie mit Niveau, die sich aber ein wenig so anfühlt, als hätte man sie schon mal gesehen. Es werden Versatzstücke diverser ähnlicher Filme neu miteinander kombiniert. Das Ergebnis ist ein sehr kurzweiliger, bisweilen auch nachdenklicher Film, der für drei (oder gar vier) verschiedene Generationen potentielle Identifikationsfiguren bietet, aber wohl trotzdem nur zu einer relativ eng zugeschnittenen Zielgruppe durchdrungen wird.

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                • 8
                  Framolf 27.04.2017, 03:47 Geändert 27.04.2017, 03:51

                  Man bekommt genau das, was man erwarten durfte. Die Handlung ist nicht der Rede wert, aber insgesamt bekommt man eine recht humorvolle und äußerst kurzweilige Fortsetzung geboten. Die üblichen popkulturellen Referenzen (u.a. an 'Knight Rider', 'Masters of the Universe', 'Akte X', 'Cheers', Pacman und diverse Musiker) dürfen dabei natürlich nicht fehlen. Und natürlich gibt es auch wieder eine Reihe von Cameos und Gastauftritten (u.a. von Howard the Duck, David Hasselhoff, Ving Rhames und Stan Lee).

                  CGI und 3D sind auf sehr hohem Level - ganz besonders Mimik und Gestik von Rocket und vor allem Baby Groot sind enorm gut gelungen. Bemerkenswert ist auch der Abspann, der mit stolzen fünf Bonusszenen aufwartet.

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                  • 5 .5
                    Framolf 25.04.2017, 02:37 Geändert 25.04.2017, 02:38

                    Horrorfilm nach Schema F, der sein Pulver größtenteils schon in der (wirklich gut inszenierten) Eröffnungsszene verschießt.

                    ++ SPOILER ++

                    Der Bye Bye Man (Mist, jetzt hab ich ihn doch gedacht) und sein schlecht animierter Höllenköter müssen eigentlich gar nicht viel tun. Sobald die Opfer vom Wahnsinn geküsst sind, erledigen diese eigentlich alles selbst. So gesehen handelt es sich hier fast eher um einen Film über verrückt gewordene Massen- und/oder Selbstmörder als über ein Monster, das sich die Leute holt und sie umbringt.

                    Nebenbei bemerkt: Während man in den meisten Exorzismusfilmen Macht über den Dämon durch die Kenntnis seines Namens erlangt, ist es hier genau umgekehrt. Erst wenn man den Namen kennt, läuft die Sache so richtig aus dem Ruder.

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                    • 7 .5
                      über Get Out

                      Surrealer Horrorthriller, bei dem einerseits alle Karten offen auf dem Tisch liegen, der aber dennoch zu überraschen vermag. Einerseits ist alles so sehr überzogen, dass schon hart an der Grenze zum Trash gekratzt wird, andererseits trägt die Inszenierung aber auch klar albtraumhafte Züge ohne vollends in die Lächerlichkeit abzudriften. Gerade in Anbetracht der Hypnose-Thematik kein schlechter Ansatz, wie ich finde.

                      Die beiden Hauptdarsteller, die ich bisher nur aus dem Serienbereich kannte, passen recht gut in ihre Rollen und nehmen den Zuschauer mit auf einen Trip, der sich irgendwo zwischen Absurdität, WTF!? und einer Prise Horror bewegt. Eine ziemlich wilde Mischung, die letztlich aber doch recht gut aufgeht.

                      ++ ACHTUNG, dicker SPOILER ++

                      Ansonsten: Kann ja kein Mensch damit rechnen, dass der Ausspruch "Schwarz ist das neue weiß" hier tatsächlich wörtlich gemeint ist...

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                      • 6
                        über Gold

                        'Gold' ist hervorragend inszeniert und gut gespielt, krankt aber an seinem Drehbuch, das leider nur an der Oberfläche kratzt. Ähnlich wie in 'The Founder' kommen einzelne Personen (und hier auch Institutionen) enorm schlecht weg, das System an sich wird aber nicht wirklich in Frage gestellt. Natürlich kann und muss es nicht die Aufgabe eines Abenteuer-Dramas sein, immer wieder Missstände zu benennen und zu thematisieren, aber allzu blauäugig sollte man vielleicht auch nicht an die Sache herangehen. Aber immerhin wird auf eindrucksvolle Weise gezeigt, wie gezielt blinde Flecken von diversen Akteuren ausgenutzt werden. Das hat schon was.

                        [ACHTUNG, massiver SPOILER!!]
                        Wenn man sieht, wie in den letzten Jahren und Jahrzehnten von Rohstoffexporteuren im indonesischen Regenwald gewütet wurde, muss man fast schon froh sein über den Ausgang der Geschichte...

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                        • 8

                          'Bleed for This' erzählt - leicht angehaucht vom Arthouse Kino - eine klassische Boxergeschichte und reiht sich thematisch und stilistisch irgendwo zwischen 'Rocky', 'The Wrestler' und 'Million Dollar Baby' ein. Wirklich neues sucht man hier zwar vergeblich, dafür kann sich Regisseur Ben Younger auf die guten Leistungen seiner Darsteller und letztlich auch auf sein gesamtes Team verlassen. Der Ton ist durchaus ambitioniert, das Setting erinnert immer wieder mal 'Rocky' und Kamera und Schnitt warten mit ein paar ansprechenden Bildern auf (Beispiel: [SPOILER]Die Umsetzung des Unfalls [SPOILER ENDE]). Die Darsteller (allen voran Teller und mit Abstrichen auch Eckhart) scheinen ihre Rollenvorbilder sehr genau beobachtet zu haben und warten mit einer Vielzahl von mimischen und gestischen Details auf, die typisch für Boxer und Trainer bzw. im Falle von Teller typisch für Vinny Paz sind.

                          'Bleed for This' erfindet das Genre ganz sicher nicht neu (ganz im Gegenteil!), macht aber dennoch nur sehr wenig falsch und ist für Fans von 'Rocky' und Co. durchaus eine Sichtung wert.

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                          • 6 .5
                            Framolf 21.04.2017, 03:10 Geändert 21.04.2017, 03:11

                            In Zeiten, in denen eine europäische Flüchtlings-Komödie die nächste jagt, darf nach 'Willkommen bei den Hartmanns' (D), 'Die andere Seite der Hoffnung' (FIN), 'Welcome to Norway' (NOR) usw. natürlich auch kein französischer Beitrag fehlen... Sonderlich niveauvoll kommt dieser nicht daher - es wird überwiegend auf Klamauk und derbe Späße gesetzt - kurzweilig und unterhaltsam ist er aber dennoch; man sollte halt nur nicht zu viel erwarten. Die Figuren sind so sehr überzeichnet, dass sie fast schon zu Karikaturen verkommen, und die Handlung ist auch nicht gerade komplex. Spaß macht 'Alles unter Kontrolle!' aber trotzdem. Und damit haben die Produzenten schon mehr erreicht, als die Macher von so manche anderen Komödien.

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                            • 6 .5
                              Framolf 21.04.2017, 02:58 Geändert 21.04.2017, 02:59
                              über CHiPs

                              Auch wenn es hier drin bisher überwiegend Verrisse gehagelt hat: Ich hatte durchaus Spaß an 'CHIPs' - und das obwohl ich die original Serie eigentlich gar nicht mochte. Klar, das Niveau liegt nicht sonderlich hoch, aber was soll´s. Dax Shepard ist zwar als Schauspieler einigermaßen überfordert und hat auch nicht gerade das kreativste Drehbuch geschrieben, aber der Spaßfaktor stimmt; zumindest wenn man keine Berührungsängste mit halbwegs derben Späßen bzw. eher grobschlächtigen Komödien hat. Kein Meisterwerk, aber durchaus ordentliche Unterhaltung der einfacheren Art. Sozusagen deftige Hausmannkost amerikanischer Art. :-)

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                              • 5 .5
                                Framolf 20.04.2017, 02:33 Geändert 20.04.2017, 02:33

                                Handwerklich gut gemacht - abgesehen vom (zumindest für meinen Geschmack) völlig missratenen Score. Die Geschichte an sich wird mit einer ordentlichen Portion Zynismus erzählt, was schon beim Filmtitel beginnt. Der (durch einen gut aufgelegten Michael Keaton hervorragend porträtierte) Protagonist kommt in der Erzählung alles andere als gut weg. Daraus lässt sich mit etwas Wohlwollen durchaus auch beissende Kapitalismuskritik ableiten. Der Bogen zur Firma McDonald´s an sich wird aber nicht wirklich gespannt. Ganz im Gegenteil: Die Marke wird präsentiert als effektiv, innovativ, zukunftsorientiert und was weiß ich noch alles. So wird beispielsweise die Produktion von Unmengen von Verpackungsmüll als durchweg positiv dargestellt. Von gesundheitlichen, arbeitsrechtlichen oder tierschutzbezogenen Aspekten ganz zu schweigen. Natürlich ist dies in erster Linie dem damaligen Zeitgeist geschuldet, aber es hätte unzählige Möglichkeiten gegeben, etwas distanzierter an die ganze Sache heranzugehen.

                                Nach Biopics über die jeweiligen Gründer von Apple und Facebook oder einer unlustigen Komödie über ein Praktikum bei Google scheint sich hier langsam ein neues Genre herauszubilden. Als ob die zahlreichen Werbefilme für Lego, Trolls oder diverse Hasbro-Produkte nicht schon genug wären, werden jetzt eben Gründermythen über große Konzerne verfilmt. Die entsprechenden Filme über Coca Cola und Nike stehen vermutlich schon in den Startlöchern.

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                                • 5 .5

                                  Passabler Superheldenfilm, der es dankenswerter Weise zunächst etwas ruhiger angehen lässt und die Protagonisten erst mal sich gegenseitig kennenlernen und zusammen trainieren lässt. Hier und da wird ein kleiner Gag zur Auflockerung eingestreut bzw. die Geschichte wird mehr oder weniger augenzwinkernd erzählt. Die Gegenspielerin sowie den Endkampf empfand ich als stinklangweilig - aber ich habe auch seinerzeit die Serie nicht geschaut; vielleicht hätte ich sonst ja etwas mehr Interesse an Rita und ihrem trashigen Verhalten gehabt.

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                                  • 7 .5
                                    Framolf 16.04.2017, 19:52 Geändert 16.04.2017, 19:52

                                    CGI und 3D sind enorm sehenswert. Es wird eine Bilderwelt kreiert, in der es eine Menge zu entdecken gibt. Inhaltlich kommt 'Ghost in the Shell' zunächst recht dünn und mit einigen Taschenspielertricks daher und wirkt anfangs wie ein beliebiger Krimi, der eben in eine dystopische Zukunft verlegt wurde. Im weiteren Verlauf entwickelt sich dann aber doch eine Atmosphäre, der man sich (zumindest im Kinosaal) kaum entziehen kann. Auch wenn nicht alles komplett logisch oder gar perfekt erscheint, so macht es doch Spaß, dem Geschehen zu folgen.

                                    Besser als der missratene Trailer ist der Film allemal.

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                                      Framolf 16.04.2017, 19:44 Geändert 27.04.2017, 03:21

                                      Vorneweg: Meine Punktewertung ist in diesem Fall sehr mit Vorsicht zu genießen. Ich könnte sowohl ein Loblied als auch einen Verriss auf diesen Film schreiben und beide wären wohl zutreffend. So ein Film ist mir bisher noch nicht untergekommen (außer vielleicht mit Abstrichen "Hinter dem Horizont").

                                      Regisseur Stuart Hazeldine reiht Metapher an Metapher. Einge davon wirken passend, andere jedoch eher befremdlich (etwa das Garten-Gleichnis). 'Die Hütte - Ein Wochenende mit Gott' ist relativ kitschig und stellenweise etwas trivial. Andererseits werden auch ganz große Fragen aufgeworfen (v.a. in Bezug auf die Themenfelder Leid und Schuld) - und es werden teilweise auch Antworten gegeben. Diese stellen einen klaren Gegenentwurf zur kalten Egoismusgesellschaft dar, sind in vielerlei Hinsicht aber auch höchst problematisch. Die hier gepredigte Mischung aus Gottgefälligkeit, Fatalismus und Loblied auf den freien Willen unterscheidet sich durchaus von den Lehren der hiesigen kirchlichen Institutionen. Für einige Menschen in bestimmten Lebenslagen können diese Antworten möglicherweise durchaus trostspendend sein. Allein schon der meditative Charakter der Inszenierung kann sich in hektischen Zeiten als etwas Balsam für die Seele erweisen. Wenn man die angebotenen Lösungsvorschläge jedoch zu Ende denkt, lassen sich durchaus Folgeprobleme am Horizont erkennen. Einige Beispiele: Natürlich kann man sich frei von Vorurteilen machen; nur leider verliert man dann auch eine Art Schutzmechanismus. Analoges gilt für die Erduldung von Ungerechtigkeiten.

                                      Lange Rede kurzer Sinn: Bei einigen Zuschauern wird dieses Drama auf fruchtbaren Boden fallen und womöglich sogar Trost spenden können. Andere werden sich verwundert oder gar verärgert abwenden. Mir erscheinen beide Sichtweisen nachvollziehbar. Interessant wird 'Die Hütte, wenn man sie als Gegenentwurf zu 'Manchester by the Sea' betrachtet. Natürlich erreicht sie nicht annähernd dessen inhaltliches oder gar schauspielerisches Niveau, weist aber dennoch auf ein völlig gegensätzliches Lebenskonzept hin - egal, wie man nun letztlich dazu steht.

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                                      • 6 .5

                                        Sehr kurzweilige und hochkarätig besetzte Komödie. Leider läuft alles zu sehr nach Schema F ab, sonst wäre eine höhere Bewertung drin gewesen. Zum allem Überfluss bedient man sich dann auch noch fleissig bei Produktionen wie 'Last Vegas', 'R.E.D.' usw. Trotz allem wird hier ein unterhaltsamer Film geboten, der augenzwinkernd seine Protagonisten begleitet, ohne sie der Lächerlichkeit preiszugeben.

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                                          Framolf 13.04.2017, 03:19 Geändert 28.01.2021, 08:01

                                          'Die andere Seite der Hoffnung' zeigt in der für Kaurismäki typischen Bildästhetik eine Geschichte, die zwar nicht unbedingt neues bietet, in ihrer Skurrilität und Gewitztheit aber durchaus zu unterhalten weiß. Die Requisiten und die eigenwillige Musik runden den Film passend ab. Für Fans von Kaurismäki durchaus eine Sichtung wert, für Freunde von etwas schrägen Filmen ebenfalls. Auch wer gerne Filme aus halbwegs ungewöhnlichen Filmländern schaut, sollte ruhig mal hineinschauen. Alle anderen werden vermutlich eher weniger Spaß daran haben.

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                                            Framolf 13.04.2017, 03:13 Geändert 16.04.2017, 19:32

                                            Die Mischung aus Drama und Komödie funktioniert einigermaßen, nur leider ist die Story nicht so richtig im Fluss und wirkt eher wie Stückwerk. Lob verdient die Idee, mal ein Thema zu zeigen, das bisher kaum Beachtung fand. Schön auch, dass hier nicht nur pauschal in Opfer und Täter kategorisiert wird, sondern durchaus auch individuelle Aspekte berücksichtigt werden. Dies gilt sowohl für Amerikaner und Deutsche als auch für die in Deutschland verbliebenen Juden, die im Film gezeigt werden. "Es war einmal in Deutschland..." ist nicht perfekt, hat aufgrund seiner eigenständigen Herangehensweise aber durchaus seine Berechtigung.

                                            Bemerkenswert: Selten wurde das Prasseln noch Regentropfen derart plastisch wiedergegeben wie hier.

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                                              Framolf 13.04.2017, 02:44 Geändert 13.04.2017, 02:46

                                              Ich schließe mich dem Kommentar von Ninjamoehre nahezu vorbehaltlos an. "MindGamers" ist ein österreichischer(!) Science Fiction Film, der über gute Ansätze aber leider nicht hinauskommt. Die Prämisse ist interessant, die darauf aufbauende Story allerdings äußerst dünn. Wesentliche Aspekte der Handlung, die vielleicht interessant sein könnten, werden leider völlig außer Acht gelassen (wie ist die Rolle des Einzelnen im Netzwerk, wie wirken die einzelnen Personen zusammen, wie hoch ist der Anteil des kollektiven Bewusstseins, wie sind die Auswirkungen auf den Alltag usw. - um nur mal einige Fragen zu nennen). Stattdessen verzettelt sich die Handlung im Nirgendwo. Und auch die Dialoge wirken mitunter enorm hölzern und unbeholfen. Stark ist der Film immer dann, wenn nicht gesprochen wird und einfach nur Musik und Bild zusammenwirken. Allerdings wirkt der Einsatz diverser visueller Stilmittel oftmals komplett beliebig. Wenn beispielsweise schwarz-weiß-Bilder, Animationen oder um 180° gedrehte Einstellungen zum Einsatz kommen, ist für mich der Zweck dahinter in keiner Weise ersichtlich. Vermutlich soll es einfach nur cool aussehen. Oder es Regisseur Andrew Goth denkt sich tatsächlich etwas dabei, gibt Zuschauern wie mir aber keinen brauchbaren Schlüssel zur Interpretation an die Hand. Auch die Konsistenz der Handlung erscheint mir nicht an jeder Stelle völlig ausgegoren. Zu viele Dinge werden einfach nicht hinreichend erklärt. [Spoiler] Unter welchen genauen Bedingungen kommt denn nun eine neue Realität zum Vorschein? Oder wie lassen sich die Fähigkeiten der rothaarigen (hab den Namen vergessen) erklären? Ihre Vorgeschichte, die am Ende aufgelöst wird, liefert allenfalls teilweise eine Erklärung.[Spoiler Ende]

                                              Normalerweise bin ich kein Freund von Remakes, aber hier wäre tatsächlich mal eines angebracht. Die Grundidee ist gut, nur leider unterlaufen Drehbuch, Regie und Dialogregie ein Haufen vermeidbarer Patzer. Dank einiger positiver Aspekte ist "MindGamers" aber zumindest kein völliger Reinfall.

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                                              • 4 .5
                                                Framolf 12.04.2017, 03:32 Geändert 12.04.2017, 04:13

                                                Guilty Pleasure Deluxe.

                                                Der Film startet kurzweilig, ironisch und mit den üblichen Übertreibungen und sorgt zunächst für durchaus gute Unterhaltung. In der zweiten Hälfte läuft die Action dann völlig aus dem Ruder - was aber reine Geschmackssache ist. Nur leider wird die Handlung mit zunehmender Laufzeit auch immer abstruser. Helen Mirren und Kurt Russell werden leider mehr oder weniger verheizt, dafür darf Vin Diesel seinen einzigen Gesichtsausdruck in allen erdenklichen spannenden, traurigen und humorvollen Situationen zelebrieren. "Fast & Furios 8" ist ein aufwändig produzierter und einigermaßen unterhaltsamer Actioner - nicht mehr und nicht weniger.

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                                                • 6

                                                  ++ Enthält einen Mini-Spoiler ++

                                                  Nihilistisches und gewaltorientiertes Kammerspiel, das man in dieser Art noch nicht oft gesehen hat. Ein paar Parallelen und Analogien zu "Reservoir Dogs" sind zwar unverkennbar, aber letztlich bewegen wir uns hier in einem völlig anderen Genre (vom Gangster-Motiv und dem Kammerspielcharakter mal abgesehen). Andererseits wird aber auch hier und da auf das Westernkino verwiesen. Die Handlung an sich lässt sich in vier Worten komplett zusammenfassen: Schießerei nach gescheitertem Waffendeal.

                                                  Positiv: Im Gegensatz zu so manch anderen Produktionen gibt dieser Film nicht vor, irgendetwas zu sein, was er letztlich gar nicht ist.

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                                                    Framolf 07.04.2017, 02:23 Geändert 07.04.2017, 02:25

                                                    Böse gesagt: Für Kinder reicht´s.

                                                    Animation und 3D sind im Großen und Ganzen in Ordnung, die Geschichte aber wirkt lieblos hingeklatscht. Völlig unambitioniert wird hier ein Pflichtprogramm runtergespult, das man so oder so ähnlich schon unzählige male gesehen hat. Aber immerhin erinnert die Handlung sehr an die alten Zeichentrickfolgen. Die Struktur der Story und der Humor sind ganz klar auf Kinder ausgerichtet. Für Kinder durchaus empfehlenswert. Wer aber mit der ganzen Familie einen Film sehen möchte, der für alle Altersstufen etwas bietet, sollte vielleicht lieber auf einen anderen Animationsfilm ausweichen.

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