Frankie Dunn - Kommentare

Alle Kommentare von Frankie Dunn

  • 7

    Inception

    Formal gesehen ist Inception ein Meisterwerk, komplex und detailreich zusammengesetzt, wie ein Traum. Die Actionszenen, die gesamte Inszenierung, sind äußerst aufwendig kreiert. Die Schauspieler spielen stark, Joseph Gordon-Levitt und Ellen Page gefallen mir besonders gut. Hochwertige Dialoge, äußerst komplexe Story, Innovationen, was Story und Inszenierung angeht, wohin das Auge reicht (Tipp: bei mehrfachem Ansehen reicht es weiter). Und natürlich ein Zimmer-Score, der zu seinen besten Werken gehört, und das will schon was heißen!
    Aber natürlich muss es ein "aber" geben, sonst wären volle 10 Punkte die logische Konsequenz. Leider ist es Nolan nicht gelungen, mich als Zuschauer komplett in seine geschaffene Filmrealität zu ziehen. Lange Zeit, insbesondere beim spektakulären Beginn, steht ein großes "Wofür?" über dem Film und verhindert, dass er den Zuschauer fesselt. Dies kann auch daran liegen, dass es schwer fällt Zugang zu den Figuren zu bekommen. Möglicherweise ein Makel von Nolan, dem nicht zu Unrecht nachgesagt wird, dass er Geschichten erzählen kann, aber seinen Figuren kein Leben einhaucht (die Rollen Christian Bales sind dabei zumindest für mich ausgenommen). Möglicherweise aber auch vielmehr ein Makel von Leonardo DiCaprio. Ich mag ihn, er spielt seine Rollen stets gut, und auch seine Leistung in Inception ist gut, wenn auch schwächer als in Shutter Island. Aber es ist mir auch schon in Departed, Blood Diamond und eben Shutter Island aufgefallen, dass es ihm schwer fällt seinen Figuren, bei aller darstellerischen Fähigkeit, wirkliches Leben einzuhauchen. Bale ist der komplette Kontrast dazu. Bateman, Walter Wade Junior, Trevor Reznik, Bruce Wayne, Alfred Borden....sie alle wirken erschreckend real. Der Darsteller hinter seinen Figuren ist kaum zu erkennen. Bei Inception fällt es leider wieder einmal schwer, in DiCaprios Rolle, sowie in die von Nolan geschaffenen Traumwelten einzutauchen. Insbesondere der Beginn, aber auch die Mehrzahl der Szenen in der Mitte des Films bis zum gelungenen Schluss, sie sind ein Action-, Story- und Reizoverkill. Sie prasseln auf den Zuschauer ein, treffen diesen aber nicht. Vieles ist und bleibt innovativ, bietet anderen Regisseuren die Möglichkeit darauf aufzubauen und Neues daraus zu erschaffen. Nolan reißt hier ganze Mauern ein, aber er schafft es nicht durch sie durchzugehen und den Zuschauer die Freiheit spüren zu lassen, die dahinter liegt.

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    Einige Szenen wissen zu fesseln, andere Szenen geraten belanglos (insbesondere viele Traumactionszenen), und der Film beantwortet das "Wofür" erst ganz zum Schluss. Hier muss man leider festhalten, dass dieses Ende alles andere als innovativ ist, sondern sich vielmehr sehr stark an Nolans eigenen Werken orientiert. Memento und The Prestige...man erkennt Nolans Handschrift nicht nur, man hat das Gefühl er hat nichts neues zu erzählen, sondern verpackt dasselbe Thema einfach nur jedes Mal in anderes Geschenkpapier. Folge: Der von Zimmers Score meisterhaft unterlegte Schluss ("Time"!!!!!!!!!!!!) löst gewisse Emotionen in mir aus. Begeisterung, ein "er [Nolan/Zimmer] hat es mal wieder geschafft, auch wenn er sich zum x-ten Mal selbst kopiert"-Gefühl, Faszination gepaart mit Langeweile, und ein gewisses Interesse daran zu erfahren, wie Nolan und Zimmer selbst ihre Werke sehen. Aber ich denke am wahrscheinlichsten ist, dass sie sich gar keine großen Gedanken darüber machen, ob etwas Ähnliches bereits verfilmt worden ist, sondern einfach das machen, was sie können. Fakt ist: Ein Gericht, das gut zubereitet wird, schmeckt auch bei mehrfachem Genießen. Man sollte es nur nicht übertreiben. Inception gefällt also zum Schluss doch wieder ausgesprochen gut und ist selbstverständlich bzw. vor allem mehrfach gut genießbar.

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    Was bleibt ist ein unterhaltsamer Film, dessen Innovationen neue Türen für atemberaubende Kinounterhaltung aufstoßen, dessen inszenatorische Aufwendigkeit Respekt und Anerkennung verdient, und, zu guter Letzt, dessen (konservativer) Schluss Begeisterung oder zumindest Zufriedenheit auslöst.

    8.5 - im Detail ein Meisterwerk, als Ganzes "nur" ein zufrieden stellender Film mit etwas unangenehmem Beigeschmack, der es aber dennoch wert ist, in jeder Filmsammlung seinen Platz zu finden

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    • 3

      The Ugly Truth

      Das wirklich Ärgerliche an dieser Art von Filmen ist, dass sie vorgeben etwas Neues zu sein und dabei mit dem Finger auf andere Genrevertreter zeigen, sich aber ohne erklärbaren Grund mit vollkommen bescheuerten Momenten letztendlich doch in dieselbe Richtung bewegen. Viele Momente sind tatsächlich wirklich lustig und Butler spielt überraschend erfrischend, aber die ernsten und vor allem "romantischen" Momente des Ganzen sind nicht das Wahre. Was bleibt ist ein ausreichend unterhaltsamer Film, der aber nicht sonderlich stimmig ist und sich gegen Ende in eine Richtung bewegt, aus der er nicht mehr rauskommt. Folgerichtig ist das HappyEnd dann auch komplett misslungen.

      "Wenn Sie ihn nicht dazu kriegen 3 Cracknutten und einen deutschen Schäferhund live im Fernsehen zu ficken interessiert es keine Sau." Wenn Butlers Sprüche und Aktionen geradeheraus nach vorne gehen, wirds unterhaltsam. Katherine Heigl spielt hier über weite Strecken auch unterhaltsam und passend (zumindest bis zum üblichen Wendepunkt und furchtbaren Ende). "Wahrheiten" verbreitet der Film dabei durchaus, im Vergleich zu anderen Genrevertretern. Also in etwa so viele wie Die Hard über Polizeiarbeit. Der gute Soundtrack sollte noch Erwähnung finden. Ein paar Fehlschläge sind dabei, aber auch einige wirklich gut passende Songs. Schade, dass Filme immer auf Teufel komm raus versuchen eine Storyentwicklung mit Wendungen unter zu bringen. Warum kann man nicht einfach unterhaltsam lustige 90 Minuten zeigen? Warum muss es stets ein nicht passendes HappyEnd für alle Beteiligten geben? Wie oben bereits angedeutet bleibt The Ugly Truth leider den Genreklichees treu. 5.5 - denn überdurchschnittlich unterhaltsam war es dennoch!

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      • 5 .5

        Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl

        Pirates of the Caribbean - für mich in etwa so wie ein Zahnarztbesuch. Man rechnet mit dem Schlimmsten, erwartet stundenlange Folter und dann ist es am Ende doch schneller vorbei als gedacht. Zum Teil sogar lustig und bemerkenswert unterhaltsam. Den nächsten Termin bzw. zweiten Teil schiebt man aber doch wieder lieber so lange wie möglich. 6.5 - weitaus bessere Comedy als erwartet, macht teilweise Spaß!

        • 7 .5

          The Usual Suspects

          10.0? Lieblingsfilm?........Lieblingsmindfuckending!

          Die erste Stunde war beim ersten Ansehen einigermaßen unterhaltsam und spannend, aber sicher nichts, das über 6-7 Punkte hinausgeht. Erst recht nichts, das ich mir ein drittes Mal ansehen werde (für Details reicht der zweite Blick). Der ein oder andere Moment ist interessant, eigentlich nur die Momente im Verhörzimmer, aber das war es auch....

          Das Ende hingegen (die letzten 15-20 Minuten ca. glaube ich) hat mir auch beim 20. Ansehen wieder die Kaffeetasse vom Tisch gerissen. Die beiden Oscars für das beste Drehbuch und den besten Nebendarsteller sind vollkommen verdient. Eine clevere Idee für einen Krimi als die, die The Usual Suspects bietet, hat die Welt noch nicht gesehen. Schlichtweg genial! Für die Umsetzung der letzten Minuten, die bis zum Siedepunkt steigende Spannung, insbesondere ab Ende des Verhörs, gibt es die 10.0-Wertung. Großartige Schauspielerleistungen, passende Schnitte ohne überflüssige Sekunde, lauter Details, ein sehr schöner Score.....Der Schluss, der Trick des üblichen Verdächtigen, fesselt auch nach mehrfachem Ansehen noch mindestens bis zum Ende des Abspanns aufs Sofa. Sobald sich der Mund wieder schließt und die Atmung wieder einsetzt, beginnt man sich dann vom Sofa zu erheben und den Kaffee vom Boden zu wischen. Den Kopf schüttelnd, geschockt und fasziniert von der Genialität dieses Meisterwerks.

          Das ist der "Keyser Soze-Effekt", dessen Namen und Musterbeispiel wir Herrn McQuarrie verdanken. 10.0 - Lieblingsfilm "and like that he's gone"

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          • 8
            über Casino

            Casino

            Casino ist ein Meisterwerk. Jeder Kommentar über die 3 Stunden Laufzeit, der über diesen einen Satz hinausgeht, wäre zuviel: Jede Szene des Films ist es wert gesehen und nicht gecuttet zu werden. Im Gegensatz zu GoodFellas steht hier zum Glück Robert De Niro als Sam Rothstein im Mittelpunkt des Geschehens; eine Rolle, die er auf grandiose Art und Weise umsetzt. Allerdings im selben Jahr von sich selbst in Heat sogar noch übertroffen....1995, ein tolles Jahr für Filmfans. Joe Pesci hat hier minimal das Nachsehen, nachdem dies in GoodFellas andersherum aussah (inklusive Oscar für Pesci). Sharon Stone komplettiert das Trio....auch eine gute Leistung, ohne Frage. Scorseses Umsetzung des tollen Stoffs macht richtig Laune: Settings, Soundtrack (einer der größten Soundtracks, die ich je gehört/gesehen habe) und Dialoge sind grandios gewählt. Die Text aus dem Off-Erzählweise funktioniert hier wunderbar, deutlich besser noch als in GoodFellas. Und die Story? Hier wird bemängelt, dass dem Film die Höhepunkte fehlen und dass sich Längen einschleichen. (Künstliche) Höhepunkte hat der Film in der Tat keine; es gibt keine Spannung & Action extrem anziehenden Szenen wie in Scarface, aber genau das ist der Grund, warum der Film auch keine Längen hat. Er ist von der ersten bis zur letzten Sekunde auf gleichbleibend extrem hohem Niveau und durch seine Darsteller intensiv wie nur wenige Filme. Schön auch, dass der Film mal die etwas andere Art des Abstiegs zeigt. Sam Rothstein bleibt daher auch die Figur dieser Art von Filmen, die am ehesten Identifikationsfigur sein kann, und aus deren Geschichte sich mehr noch als aus Henry Hills GoodFellas-Lebensstil Lehren fürs reale Leben (wobei beide Stoffe auf realen Geschichten basieren) ziehen lassen. 5 Jahre nach GoodFellas übertraf Scorsese sich mal wieder selbst. Für De Niro war 1995 wohl das Jahr seiner Karriere mit gleich 2 Filmen, die mehrere Oscars verdient hätten, insbesondere durch seine Leistungen.
            Grandioses Meisterwerk - 9.0

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            • 7 .5

              Snatch

              Snatch weiß nicht ganz so sehr zu gefallen wie Lock, Stock and Two Smoking Barrels. Vor allem die Gewehre fehlen mir doch sehr :D Was die Story angeht ist das wieder sehr hohes Niveau und mitdenkende Zuschauer sind auf jeden Fall gefragt, um den Film wirklich genießen zu können. Allerdings fehlt die Abgedrehtheit, Originalität und auch Bodenständigkeit, die das Erstwerk Ritchies so ausgezeichnet haben. Bodenständigkeit vor allem, weil anstatt britischer Nachwuchsschauspieler hier Hollywoodstars am Werk sind...das nimmt dem Ganzen ein wenig die Glaubwürdigkeit. Brad Pitt spielt gut und diese Rollen liegen ihm, aber nicht überragend. Leider fällt es mir schwer in seine Rolle einzutauchen; stets ist der Schauspieler hinter der Rolle zu erkennen. Jason Statham macht seine Arbeit ebenfalls wieder gut, aber eventuell etwas schlechter als in ähnlicher Rolle 2 Jahre zuvor. Selbiges gilt für Vinnie Jones, der mal wieder seine Paraderolle gibt. In Lock, Stock.... doch noch eine Spur lässiger und abgedrehter, was auch an der hier schwächeren Story und anderen Figuren liegt. Benicio del Toro und vor allem Alan Ford wissen zu gefallen. Aber auch hier gilt: Gegen Hatchet "Hackebeil Harry" Lonsdale und Barry kommen sie nicht an. Ebenso wie die Nebenfiguren. Nichts Neues im Westen also?

              Vergleiche von Filmen und Regisseuren sind oft nervig und sinnlos (insbesondere wenn der Name Tarantinos, dessen Name hier in meinem Kommentar natürlich auch nicht fehlen darf, fällt...), aber Guy Ritchies Filme muss man einfach miteinander vergleichen. Weil die Ähnlichkeit unübersehbar ist, die wiederholt eingesetzten Darsteller einen Vergleich nahe legen und vor allem weil Snatch der Versuch ist, mit Hollywoodstars und höherem Budget sein Erstwerk mit derselben Art zu übertreffen. Dies gelingt allerdings in keinem Bereich. Die Musik weiß zu gefallen....aber: Eine Spur schlechter! Die Kameraarbeit, Settings etc wollen den ersten Film ebenfalls übertreffen....schaffen sie nicht! Dialoge, Humor und skurrile Situationen sowie "Zufälle" (inbesondere Stellen, in denen sich Storylines kreuzen) bringen mich ein ums andere Mal zum lachen.....das Ende ist ebenfalls wieder sehr gut gelungen, aber auch hier gilt: Die Brückenszene aus Lock, Stock and Two Smoking Barrels steht über allem, was Snatch zu bieten hat.

              Ein echtes Highlight von Snatch allerdings, das nicht unerwähnt bleiben sollte, stellt für mich Dennis Farina dar. Herrliche Rolle und für mich der Volltreffer des Films! Diese Figur erinnert am ehesten an die besten Stellen des ersten Films und ist wirklich überzeugend von Farina gespielt worden. Ebenfalls positiv finde ich, dass auch hier Darsteller und Story sich während des die ein oder andere Länge enthaltenen Films steigern, was in einem im Vergleich zum Beginn furiosen Finish endet.
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              Lock, Stock and Two Smoking Barrels bekam eine 8.5 Wertung. Dieselbe Begeisterung habe ich bei Snatch nicht verspürt. Begeisterung kam überhaupt nur in wenigen Momenten, insbesondere den Farina-Szenen und dem Ende, auf. Spaß macht Snatch dennoch und gute Arbeit haben alle Beteiligten ohne Frage geleistet. 7.5 - auch bei mehrfachem Ansehen unterhaltsam!

              • Einer der größten Schauspieler unserer Zeit. Leon, True Romance, Batman Begins und Nachfolger etc....Wunderbare Rollen, perfekt besetzt!

                • 5

                  Schindler's List

                  Der Film hat seine emotionalen, gelungenen Momente, aber großteils auch viel hollywoodschen Spielberg-Unsinn, der regelrecht wütend macht. An einigen Stellen wäre ich am liebsten aufgestanden, hätte mir Popcorn gemacht, den Fernseher damit beworfen und laut "Spielberg, du Gurke" gerufen. Das Ende stimmt dann aber zufrieden, denn dieses ist tatsächlich überwiegend stilvoll gelungen. Berührt, zu Tränen getrieben, dem Thema näher gebracht, die Person Schindler gewürdigt...hat der Film dabei durchaus. Das ist weniger der Verdienst des Regisseurs, dem ich hier eher eine Wertung zwischen 4.0 und 5.0 geben würde, als vielmehr dem historischen Hintergrund geschuldet. So schrecklich das auch klingt: Die SS hat hier ein so gutes Drehbuch geschrieben, dass es unmöglich war für Spielberg daraus einen nicht zu Tränen rührenden Film zu drehen. Geschichtsbücher, Fotos, Geschichten und Gedanken bringen mich den Tränen aber genauso nahe.
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                  Für historisch interessierte Menschen und die, denen das Thema nahe geht, eher "ärgerlich", aber ich will hier trotzdem keine 1.0 raushauen. Positive Aspekte gibt es ja durchaus und unterm Strich bleibt schon ein Film, der eine gewisse Wichtigkeit zumindest solange hat, bis jemand den Stoff besser verfilmt. Was bei diesem speziellen Thema glaube ich noch nicht geschehen ist. Zum einmaligen Konsumieren, ohne großartig drüber nachzudenken oder sich zu ärgern, ist der Film also zu empfehlen. 8.0 - ärgerlich, aber berührend
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                  Korrektur: Der Film geht mir doch zu sehr auf den Sack und wenn ich bedenke, was ich sonst für seichte Unterhaltung an Wertungen übrig habe, ist 5.0 das höchste der Gefühle. 3 Stunden + Holocaust Thematik hin oder her: Das ist seichtes Kaffee-und Kuchen-Entertainment, was Spielberg hier auftischt. Ein paar Tränchen und dann gibt's die Schwarzwälder Kirschtorte nach Omas leckerem Rezept. Nein danke, Thema verfehlt!

                  5
                  • 8 .5

                    The Dark Knight Rises

                    Hier kann man (wie bereits häufig geschehen) seitenlange Kommentare schreiben, hunderte positive und hunderte negative Sachen nennen und ausdiskutieren, alles haarklein zerlegen und Symbolik sowie Aussagen analysieren......Vorerst reicht es mir, dass ich einmal im Kino und einmal zuhause knappe 3 Stunden Gänsehautunterhaltung genossen habe, um eine Bewertung von 10.0 und das Prädikat Lieblingsfilm zu rechtfertigen. Kritikpunkte? Beim Lesen von Kommentaren und eigenem Reflektieren vorhanden - Geschenkt! Wenn ich mit diesem Maßstab drangehe, purzeln auch bei Fight Club und Pulp Fiction die Kritikpunkte nur so aus dem Ärmel und eine 5.0 Bewertung, zusammen mit einem "Hirnloses Mainstream-Entertainment"-Aufkleber, bleibt über. Das ist nicht Sinn und Zweck von Filmen, die in erster Linie Spaß machen sollen und in zweiter Linie zum Nachdenken anregen. Beides gelingt Nolan hier auf eine Art und Weise wie mit keinem seiner Filme zuvor.
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                    Dabei ist die Trilogie insgesamt in sich äußerst stimmig. Batman Begins (9.0-Wertung) und The Dark Knight (9.5-Wertung) haben auf clevere Art und Weise die Elemente aufgebaut, die hier endlich voll zum Tragen kommen. Bruce Wayne, dargestellt von Christian Bale - für mich eine der faszinierendsten Figuren der (mir bisher bekannten) Filmgeschichte und in seiner Form einzigartig!
                    Danke an Bale und Hathaway, DIE Überraschung des Films für mich! Endlich mal wieder eine charismatische und sympathische Frauenrolle......Venedig sei den beiden gegönnt :)
                    Desweiteren danke ich Oldman, Caine, Freeman, allen weiteren mehr (Ledger, Murphy, Neeson, Gordon-Levitt, Hardy) oder weniger (Gyllenhaal, Cotillard) guten Darstellern der Trilogie, den Nolan-Brüdern für Regie+Drehbuch und allen anderen Leuten, die an diesen Actionmeisterwerken beteiligt waren. Es war von Batman Begins bis zu The Dark Knight Rises ein Erlebnis, großteils mit Gänsehautmomenten und einem Schluss, der mich sprachlos das Kino verlassen/zuhause auf der Couch sitzen ließ, wie nur wenige Filme zuvor. 10.0 - Lieblingsfilm!
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                    "A hero can be anyone. Even a man doing something as simple and reassuring as putting a coat around a little boy's shoulder to let him know the world hadn't ended."

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                    • 2 .5

                      Forgetting Sarah Marshall

                      Über weite Strecken war das einfach langweilig, unsympathisch, austauschbar. Jason Segel gibt mal wieder den Volltrottel, und es verwundert nicht, dass Kristen Bell, na wie hieß die Rolle noch....Sarah Marshall, bei dem Namen könnt ich kotzen....dass sie davon läuft bzw. fliegt. Hawaii ist in der Tat schöner als die heimische Couch (als Urlaubsabwechslung). Russell Brands Figur kam mir hingegen nicht besonders attraktiv vor, aber das ist ja so gedacht in diesem Filmgenre. Klischees und uncharismatisches schwarz-weiß wohin das Auge reicht. Allerdings will ich nun mal unterhalten und nicht von uncharismatischen Langweilern (Segel, Bell, Brand) vollgelabert werden. Der Großteil des Films war also absolut unbefriedigend, aber akzeptabel genug, damit man dabei bleibt. Kompliment an Segel, er trägt den Film...zwar auf niedrigem Niveau, aber besser als gar nicht. Dann steuert der Film natürlich, wie das so ist, auf das lang ersehnte Happy-End zu (Spoiler, Spoiler!), welches tatsächlich so gut gelungen und zufriedenstellend ist, dass ich dem Film noch seine 5.5 Punkte verpasse. Mila Kunis spielt die einzige interessante und nicht klischeehafte Figur des Films, was das Drehbuch zwar irgendwie auch so vorsieht, aber dennoch auch vor allem eine Leistung der Schauspielerin ist. 5.5 - dank des zufriedenstellenden Happy-Ends!

                      • 2 .5

                        The Transporter 2

                        "In dieser Runde mein Freund ist geistreich keine Vorraussetzung für den Job."

                        Das mag ja für reale Gangster gelten, auf der Leinwand will ich trotzdem Leute sehen, die mich unterhalten und begeistern, und keine uncharismatischen Langweiler.

                        Die Story ist irrelevant, der Film krankt daran, dass nur eine Seite gut dargestellt wird, die gute. Im ersten Film war zwar auch schon Statham das Highlight, aber andere Mit-und Gegenspieler hatten zumindest ein bisschen Interessantes an sich (die Asiaten vielleicht mal außen vor). Statham und Amber Valletta spielen ordentlich, das Kind ist auch vernünftig dargestellt, der Rest leider Müll. Wie sehr Katie Nauta ("Lola") mir auf den Sack geht, vermag ich gar nicht zu sagen. Zum Ende wird auch die Action äußerst trashig. Insgesamt also leider eine Gurke, trotz sympathischem Statham. - 2.5

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                        P.S. Handysignalstörungen oder leere Akkus sind in Filmen des 21. Jahrhunderts ein No-Go.

                        • 8 .5

                          Payback

                          Payback ist einer der Filme, die einen vor eine wirklich schwierige Wahl stellen, ob der Director's Cut besser ist als die Kinoversion. Unlösbar schwierig nach Betrachten beider Versionen dann aber auch nicht. Die Kinoversion hat ihre Berechtigung und es lohnt sich tatsächlich beide Versionen zu sehen (Reihenfolge egal wie ich finde, da der Film auch bei mehrfachem Sehen noch stark und nicht von Überraschungsmomenten abhängig ist), da sie sich stark unterscheiden, aber es gibt einen klaren Sieger. Der Director's Cut ist wie ich finde die objektiv bessere Version, da sie besser zur Hauptfigur Porter und der geradlinigen Story passt und diese Stärken eindrucksvoller betont. Die Atmosphäre und Optik durch das Farbsetting überzeugen ebenfalls mehr als in der Kinoversion, die allerdings genauso als gelungen angesehen werden kann.

                          Die Stärken des Films stellen eindeutig seine Darsteller/Figuren und die geradlinige Story dar, die mit einem ebenso straighten (mitunter) schwarzen Humor in an Perfektion grenzenden Dialogen gewürzt wird. Viele Stellen und besonders Mel Gibsons Rolle als Porter (perfekt besetzt, glaubwürdig gespielt!) brennen sich ins Gedächtnis. ("You're Porter?" :D Great guess, guys!) Auch Gregg Henry, Lucy Liu, William Devane und James Coburn verdienen es erwähnt zu werden. Köstliche Rollen! Ebenso die beiden Herren mit den 4 Koffern :D "Keep those bags up above shoulder level, boys." Hahaha! Der Film wahrt auf großartige Weise seine Ernsthaftigkeit ohne auf skurrile, urkomische Situationen zu verzichten. Die komplette Fairfax-Szene gehört zu meinen Lieblingsstellen.

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                          Worum es geht? Ums Prinzip? Nein, es geht um 70.000$ ("You people aren't listening. It's not 130...")....

                          Fairfax: You just signed your own death warrant for a hundred and thirty thousand dollars. I don't get that. What is it? Uh, the principle or something, huh?
                          Porter: No. I just want my money back. And it's only seventy.
                          Fairfax: Seventy?! What do you mean it's only seventy? Seventy thousand? Hell, my suits are worth more than that!
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                          Das Zusammenspiel von Mel Gibson und Gregg Henry gefällt ebenso.

                          [after Porter shoots Val in the leg and puts a cigarette in his mouth]
                          Porter: You got a light?
                          Val Resnick: What?
                          Porter: You got a light?
                          Val Resnick: No.
                          Porter: Then what good are you?
                          [Porter shoots Resnick in the face]
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                          Wirklich zu bemängeln gibt es nichts aus meiner Sicht. Nicht jede Minute des Films weiß mich zu begeistern wie die Highlights, aber der Film als Ganzes besitzt kaum Angriffspunkte. Schauspieler? Die genannten gefallen mir ausgezeichnet; andere brennen sich nicht so ins Gedächtnis, aber Ausfälle gibt es keine. Story? Straight, sehr passend und in gewisser Weise einzigartig unter den mir bekannten Filmen.

                          Man bekommt einen großartigen Rache-Actionthriller geboten mit kultigen Dialogen, geradliniger Story, tollen und glaubwürdigen Schauspielern, einem zu 100% verständlich und stimmig charakterisierten Helden, visuell und akustisch passend umgesetzter Atmosphäre und einem großartigen Anfang sowie Ende. Der Film bietet also alles, was ein Film zu bieten hat.

                          Nach mehrmaligem Sehen und der größten Begeisterung bei der letzten Betrachtung des DC ist das eine glatte 10.0 für mich. Kultfilm, Lieblingsfilm!

                          "Just drive, baby."

                          Edit: Nebenbei bemerkt, und das fällt mir erst jetzt auf, spielen hier auch noch mit Maria Bello und Deborah Kara Unger 2 weitere meiner Lieblingsschauspielerinnen mit. Mit Lucy Liu in ihrer besten Rolle wären es dann schon 3 (von geschätzten 10). Spitzenfilm!

                          • Ich denke Bale hat seine Einstellung zu dem Thema in The Prestige bereits in seiner Rolle deutlich gemacht. "Das ist vollendete Hingabe an seine Kunst. Die völlige Selbstaufgabe..." "The sacrifice... that's the price of a good trick."

                            Es gibt so viele Dinge auf dieser Welt, die man nicht versteht. Aber man muss sie akzeptieren. Jeder Profisport hat seine Risiken; manche nehmen sie aus Liebe und Leidenschaft in Kauf, andere nur des Geldes wegen. So ist das bei der Schauspielkunst auch. Ein Christian Bale würde auch gutes Geld mit einfachen Rollen verdienen; es ist kein Zwang an seine Grenzen zu gehen, sondern freier Wille. Wer nicht verstehen kann, wie jemand für Rollen seinen Körper auf extreme Art und Weise schindet und ein Problem damit hat, hat die freie Entscheidung sich den Film nicht anzusehen. Aber diese Entscheidung bitte Produzenten, Regisseuren, Schauspielern und Zuschauern weiterhin selbst überlassen.

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                            • 7 .5

                              Fast & Furious 5 - Fast Five

                              Regisseur Justin Lin bedient sich bei den 4 Vorgängerfilmen (was Figuren und Schauspieler angeht), den Bourne/Craig Bond-Filmen, 24, The Italian Job, xXx, The Rock (sowohl Alcatraz Film als auch Schauspieler Dwayne "The Rock" Johnson), Expendables, Batman Begins/The Dark Knight und sicher noch weiteren Filmen. Anstatt diese auf billige Weise zu kopieren, fügt er sie allerdings clever zu einem Gesamtkunstwerk zusammen, das seine Bestandteile und Vorbilder achtet, huldigt, und in vielen Fällen weit übertrifft.

                              Zu bemängeln gibt es wenig. Der ein oder andere Dialog, die ein oder andere Klischee-Szene vielleicht, aber nicht mehr. Die Leistungen der Schauspieler und die Figuren sind für einen Actionfilm große Klasse, die Kämpfe zwischen Vin Diesel und The Rock das Eintrittsgeld allein schon wert. Spannend ist der Film von Beginn an bis zum Abspann. Die Story ist passend und befriedigend, die Dialoge großteils auf gutem Niveau. Die Kulisse Rios ist großes Kino bzw. verdient selbiges, um bewundert zu werden...und die Actionszenen? Ein verficktes Fest für Freunde der Actionfilmkunst!

                              Nur wenige Actionfilme erreichen diese Qualität. Wer Actionfilme mag, Sympathie für die Figuren der ersten 4 Fast & Furious Filme hegt, dem ist dieser Film 100%ig ans Herz zu legen. Er baut auf den anderen Fast & Furious-Teilen auf und behält das Milieu bei, erreicht aber eine Klasse, die ich bei dieser Art von Action (nennen wir sie einfach TestoAction) noch nicht gesehen habe. Vin Diesel auf dem bisherigen Karrierehöhepunkt. - 9.5 Punkte

                              Erwartungshaltung: niedrig
                              Zustand nach dem Abspann: atem-und sprachlos
                              Anmerkung: Bis zum Abspann genießen....und auf den Nachfolger freuen!

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