Frankie Dunn - Kommentare

Alle Kommentare von Frankie Dunn

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    Wohin fließen bei diesen Filmen eigentlich die unfassbar hohen Budgets, die bei anderen Filmen viel besser aufgehoben wären? Sollte man das Geld nicht lieber in bessere Inszenierungen, bessere Drehbücher, besseres Schauspiel, bessere Drehorte, bessere Kulissen investieren?

    Disney, Marvel, usw. zerstören das Kino. Jeder, der auch nur einen Euro für Disney-Müll und für die entsprechenden Streaming-Angebote ausgibt, trägt zu dieser Entwicklung bei. Es gibt kleine, feine Filmstudios und Filme, die man unterstützen sollte. Das hier ist ein weiterer Tiefpunkt aus Tiefpunkten der Entwicklung des Blockbuster-Kinos in den letzten Jahrzehnten.

    In den 1980ern zählen einige (nicht alle) der großen Blockbuster zu den besten Filmen des Jahrzehnts. Inszeniert von großen Regisseuren. Mit neuen Ideen. Neue Genres prägend. Stilbildend für die kommenden Jahrzehnte (dabei auch unzählige schlechtere Versionen ähnlicher Filme nach sich ziehend). Da muss man wieder hinkommen. In so etwas sollten die Budgets fließen. Dafür muss das Publikum entsprechende Filme wertschätzen und durch Kinobesuche, DVDs/Blurays/UHDs, usw. unterstützen, während die wertlosen Produktionen von Disney und anderen nicht mehr unterstützt werden sollten.

    (Hätte man vor 10 Jahren auch schon so schreiben können.)

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    • Mal etwas Lob für Moviepilot: Vor etwa einem Jahr hatte ich festgestellt, dass die Seite sich immer seltener vernünftig laden lässt (Filmseiten, Listen, Kommentare etc). Mein Eindruck ist, dass es seit ein paar Monaten wieder besser ist. Noch nicht so gut wie vor einigen Jahren, aber trotzdem zufriedenstellend. Man kann dankbar dafür sein, dass es solche Filmseiten gibt. Auch wenn die Seite vor den Umstellungen der letzten ca. 5-8 Jahre besser war.

      Die Kommentarfunktion unter Nachrichtenartikeln vermisse ich nicht (die News-Artikel klicke ich sowieso nicht an*). Das Internet ist auch so schon genug vollgemüllt mit den Meinungen von Leuten (und Bots). Besser wäre es gewesen, wenn Moviepilot nie mit den schrecklichen Clickbait-Newsartikeln angefangen hätte. Aber vermutlich bringt das (zumindest kurzfristig) mehr Klicks und Werbeeinnahmen, sodass die Masse der Nutzerinnen/Nutzer letztlich selbst Schuld daran ist, dass sich das Angebot an diese Nachfrage anpasst.

      *Den Artikel zum Tod von Gene Hackman habe ich angeklickt. Gut geschrieben.

      • 1) Vor Jahren ging es noch (damals gab es schon viele Beschwerden), und wenn es mal ein paar Stunden Probleme mit der Seite gab, dann musste man sich eben gedulden und später wiederkommen. Aber mittlerweile - mir fällt es seit einigen Monaten so extrem auf - kann man die Seite nur noch selten ohne Ärger verwenden. Im Regelfall (oder sogar dauerhaft) hakt die Seite.

        Seiten laden nicht, Listen laden nicht, die Bearbeitung von Listen funktioniert oft nicht. Beziehungsweise, man benötigt 2, 3, 4, ... Versuche. Wenn man eine Filmseite/Liste/etc öffnet, ist oft die eigene Anmeldung raus bzw. lädt extrem langsam. Allgemein laden Seiten elendig langsam. Der Kommentarbereich lädt meistens sehr langsam.

        Ein spezielles Moviepilot-Problem, denn andere Internetseiten laden schnell.

        Teilweise funktionieren manche Listen gar nicht mehr im Browser (immerhin mit einem anderen Browser). Woran auch immer das liegt. Das Löschen von Cookies/Websitedaten und Cache löst das Problem nicht.

        2) Von der vielen - und inhaltlich unfassbaren* - Werbung ganz abgesehen. Vom "Google Vignette" Problem ganz abgesehen.

        *Beispiele:
        - Was zur Hölle soll das?
        https://assets.cdn.moviepilot.de/files/i9jDbSWntg1fd0db5fc9097663862db1e77dcde9cd70b4c83008060c1e31/fill/201/96/rampe_massen.jpg
        - Dazu immer der "Temu"-Müll. (den Mist blockt zum Glück der Ad-Blocker weg)
        - "Outbrain"-Müll
        Das ist einfach unfassbar. Dass der ganze Mist nicht verboten ist, sondern das Internet vollmüllt, und dass die Verantwortlichen solcher Maschen nicht im Gefängnis sitzen, kann ich nicht nachvollziehen. Was für ein Abschaum. Und dann landet die Werbung von solchem widerlichem Gesindel auf normalen Internetseiten. Nicht nur hier auf Moviepilot. Auf vielen anderen Seiten auch. Unglaublich ekelhaft. Zum Glück kann man das meiste mit einem Adblocker eliminieren. Aber selbst eine einzelne solche Einblendung, die nicht vom Adblocker erwischt wird, macht das Verwenden der Seite ungenießbar.

        Ich kann kaum glauben, dass die Seite noch von vielen Leuten verwendet wird. Falls doch: Okay, vielleicht stört es nur mich. Falls tatsächlich die Zahl der Nutzer/Aufrufe zurückgegangen ist, muss man sagen, dass es schade ist, dass die Seite sich so verschlechtert hat im Laufe der Jahre.

        3) Der News-Bereich, um den es hier in den Kommentaren unter diesem Artikel primär geht, ist mir noch ein zusätzliches besonderes Rätsel. Dass dieser News-Bereich noch für zusätzliche Seitenaufrufe und für neue Nutzer sorgt, kann ich mir nicht vorstellen. Aber anscheinend muss es sich lohnen, wenn auch nach Jahren immer noch jeden Tag so viele neue Artikel - nach demselben Prinzip - erscheinen.

        Die letzten Jahre konnte ich zumindest die Listenfunktion noch gut nutzen. Die Filmseiten sind seit der (auf mobile Geräte ausgerichteten) Veränderung vor einigen Jahren schon überfrachtet, verschlechtert, laden nicht mehr so gut etc. Mit Erschrecken stelle ich gerade beim Nachschauen nach dem entsprechenden Nachrichtenwechsel mit Kängufant fest, dass diese Veränderung schon im November 2017 war. Das sind also bald schon 7 Jahre, und schon damals habe ich mich über die Verschlechterung der wunderbaren Seite geärgert. Aber ja, die Listenfunktion funktionierte noch (jetzt durch das schlechte Laden nur noch sehr eingeschränkt und ohne Freude). Man konnte und kann immer noch (abseits des langsamen/fehlerhaften/nicht funktionierenden Ladens der Listen und der Filmseiten, abseits der vielen Werbung, abseits der komplett inakzeptablen Müll-Werbung) gut die Wertungen von Leuten aus der Freundesliste auf den Filmseiten verwenden, um nach interessanten Filmen zu stöbern. Beziehungsweise, indem man Listen oder die Bewertungen im Profil von Leuten mit ähnlichem/gutem Geschmack durchgeht. Das ist schön. Aber wie die Seite immer weiter verschlechtert wurde, und dass sie jetzt sogar fast immer Probleme beim Laden hat, ist enttäuschend.

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          Erträglich fand ich die Szenen mit der neuen 007 und mit Moneypenny, in Ansätzen unterhaltsam den Abschnitt mit der CIA-Agentin "Paloma". Daraus hätte man einen ordentlichen, unterhaltsamen Spionage-Actionthriller kreieren können.

          Alles, was mit Bond, Swann und den beiden Antagonisten zu tun hatte, war ermüdend bis ärgerlich. Hoffentlich gibt es irgendwann wieder einen neuen Bond, der sich stärker an den vorherigen Darstellern orientiert, und der im besten Fall interessante Spionagegeschichten (Russland, China,..., gerne auch einfach eine im historischen Setting des Kalten Kriegs erzählte fiktive Spionagegeschichte) erzählt statt ein ironiefreies, prätentiöses, inhaltsleeres Psychopathen-Gemetzel, bei dem keinerlei Spannung und stattdessen nur Aggression gegenüber den unerträglichen Figuren aufkommt. Ohne die Szenen mit den Figuren Lyutsifer Safin, Ernst Stavro Blofeld und Waldo Obruchev wäre der Film wesentlich besser. Schon von der ersten Szene des Films an. Das sind sehr schlechte Voraussetzungen. Die Drehbuchautorinnen und der Regisseur scheitern daran, eine interessante Geschichte mit interessanten Figuren zu kreieren und versuchen stattdessen den ganzen Film über permanent auf penetrante Weise mit genau demselben Holzhammer dieselben Emotionen (Hass, Angst, Dramatik) zu erzeugen.

          Schon "Spectre" war sehr durchwachsen und "No Time to Die" ist für mich klar der Tiefpunkt der Craig-Jahre. Welten entfernt von "Quantum of Solace", der auch schon kein überzeugender Bond-Film war, aber zumindest ordentlich anzusehen ist. "Quantum of Solace" hatte eine angenehme Atmosphäre. Der Film wirkte, als hätten die Beteiligten Spaß daran gehabt. Das überträgt sich auf den Zuschauer. Dort war eher das Problem, dass Story und Figuren am Zuschauer vorbeirauschen und nichts wirklich hängenbleibt. Nicht optimal, aber wenn man nichts Interessantes zu erzählen hat, ist es besser so als mit der Holzhammer-Methode wie bei den letzten Bond-Filmen von Sam Mendes und von Cary Fukunaga.

          • Was für eine tolle Auswahl an Filmen von sehr guten Regisseuren/Regisseurinnen mit starken Casts dieses Jahr! 2024 wird ein tolles Filmjahr und Cannes ist ein absolutes Highlight dabei.

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              Zum Film: Langweiliger Schlachtschinken mit viel Pathos. So etwas kann man mögen. Wenn es umgesetzt wird wie beispielsweise von Ridley Scott in "Gladiator", kann ich damit leben, auch wenn ich den inhaltlich natürlich ebenfalls vollkommen belanglos finde. Problematischer ist, dass der Film nicht im Bereich des Fantasy-Genres agiert, sondern den Eindruck vermittelt, etwas mit realen historischen Zusammenhängen zu tun zu haben. Oder dass der Film sogar Botschaften vermitteln möchte (vermutlich: salopp gesagt irgendwelche schwammigen "Toleranz"-Botschaften). Dazu konkret:

              Das ist einfach ein klassisches verklärendes Zeitgeist-Werk, in diesem Fall sicher unter dem Zeitgeist der Jahre nach 9/11, als man darum bemüht war, den Islam nicht zu kritisch darzustellen, um keine Pauschalisierungen und Vorurteile zu fördern.

              Ich muss nur kurz den Wikipedia-Artikel zum Thema "Saladin" aufrufen, schon kommt mir das Stichwort "Er eroberte im Jahr 1187 Jerusalem; als erfolgreicher Gegenspieler der Kreuzfahrer wurde er oft verklärt und romantisiert. Die moderne Geschichtsschreibung hingegen geht davon aus [...]" entgegen.

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                über GasLand

                Solcher Propaganda haben wir unsere Probleme zu verdanken. Powered by Gazprom. Und die Leute feiern es auch noch (Facepalm).

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                  Neben "Hart aber Fair" die beste Talksendung in ARD und ZDF. Auf dem Niveau der Talks von Phoenix. Herr Lanz macht das ausgezeichnet, die Sendung bietet genügend Zeit für komplexere Gespräche, die Gäste und Themen sind meist gut ausgewählt.

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                    Mercy, dear hero, and let's hope and let's work together so that we'll get through this again. Hopefully not only we as West Europeans but also our friends in Eastern Europa, and our friends in Ukraine in particular.

                    "Each one hopes that if he feeds the crocodile enough, the crocodile will eat him last. All of them hope that the storm will pass before their turn comes to be devoured. But I fear-I fear greatly-the storm will not pass. It will rage and it will roar, ever more loudly, ever more widely. It will spread to the South; it will spread to the North. There is no chance of a speedy end except through united action; and if at any time Britain and France, wearying of the struggle, were to make a shameful peace, nothing would remain for the smaller States of Europe"

                    https://winstonchurchill.org/resources/speeches/1940-the-finest-hour/the-war-situation-house-of-many-mansions/

                    "The British Empire and the French Republic, linked together in their cause and in their need, will defend to the death their native soil, aiding each other like good comrades to the utmost of their strength. Even though large tracts of Europe and many old and famous States have fallen or may fall into the grip of the Gestapo and all the odious apparatus of Nazi rule, we shall not flag or fail. We shall go on to the end, we shall fight in France, we shall fight on the seas and oceans, we shall fight with growing confidence and growing strength in the air, we shall defend our Island, whatever the cost may be, we shall fight on the beaches, we shall fight on the landing grounds, we shall fight in the fields and in the streets, we shall fight in the hills; we shall never surrender, and even if, which I do not for a moment believe, this Island or a large part of it were subjugated and starving, then our Empire beyond the seas, armed and guarded by the British Fleet, would carry on the struggle, until, in God’s good time, the New World, with all its power and might, steps forth to the rescue and the liberation of the old."

                    https://winstonchurchill.org/resources/speeches/1940-the-finest-hour/we-shall-fight-on-the-beaches/

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                    • Frankie Dunn 26.02.2022, 01:24 Geändert 26.02.2022, 01:36

                      Jetzt lässt Putin noch das islamistische tschetschenische Gesocks auf die Ukraine los. Die werden sich jetzt auf Judenjagd (u.a. Selenskyj) begeben, und die Zivilbevölkerung insgesamt ist jetzt in großer Gefahr. Dass Europa auch das wieder zulässt und wie schon bei den Gräueltaten der islamistischen AKP-Türkei zusieht :(

                      https://www.stern.de/politik/kadyrows-special-forces-sollen-gezielt-jagd-auf-ukrainische-politiker-machen-31657564.html

                      Aufmerksam darauf gemacht worden dank Madlen Nimz. Allgemein eines der wenigen empfehlenswerten politischen Profile auf Facebook. Äußert sich zu allen Thematiken auf rationaler Basis, ohne ideologisch in irgendeine Ecke zu gehören.

                      https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=1584637688578894&id=100010980338380&comment_id=1584721391903857&reply_comment_id=1584726185236711

                      Hier das Video:
                      https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=1584716268571036&id=100010980338380

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                        Die Thematik hätte einen besseren Film verdient gehabt. Leider handwerklich nicht gut gemacht. Schauspielerisch und von der Ausstattung her ist das alles nicht überzeugend. Der Film sieht nicht einmal so aus, als würde er in den 1980ern spielen, sondern als wäre es ein fiktiver Netflix-Superhelden-Instagram-Starfilm von ~2019. Und das alles ist ziemlich langweilig. Die Produzenten hatten sicher gute Absichten, aber die Umsetzung ist nicht gelungen.

                        Letztendlich funktioniert nur der Aufbau der "Werden sie es schaffen"-Frage und das Warten auf das absehbare Happy-End. Das zu erreichen, ist bei einem Film mit einem solchen historischen Szenario simpel bzw. beim interessierten Zuschauer sowieso gegeben. Einen Mehrwert darüber hinaus bietet der Film nicht. Beim Lesen von Wikipedia-Artikeln zum Thema kommt bei mir mehr Spannung, Nervenkitzel, Mitfiebern, Mitleiden auf als bei diesem Film. Das Ende ist zufriedenstellend, mehr aber auch nicht. Letztendlich bleibt für mich nichts Positives nach dem Ansehen des Films hängen. Keine einzige Szene ist sehenswert, kein einziger Aspekt (inhaltlich, darstellerisch, inszenatorisch, audio-visuell) sticht heraus.

                        Auf dem Weg zum erwartbaren Dramatic-Happy-End nervt das übliche genreklischeehafte Hin und Her mit tragischen Opfern, dummen Entscheidungen, konstruierten "genialen" Ideen (für die sich die Figuren selbst feiern), klischeehaft-nervigen Dialog-Schlagabtausch-Duellen (die eher dumm gestaltet sind, die der Film aber für sehr clever hält), und einer Gegenseite, die wie in Superhelden-Filmen komplett abstrakt-böse bleibt und gleichzeitig personifiziert charismatisch und teuflisch-clever dargestellt wird, sodass der Film die Geschehnisse zu reinen Duellen von Prolls im Kriegsurlaub verwurstet, anstatt dem Zuschauer die ideologischen Hintergründe zu erklären und reale Figuren zu zeichnen.

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                        • Der Film interessiert mich nicht ausreichend genug. Man kann sich besser über adäquate geschichtswissenschaftliche Analysen über die Thematik informieren.

                          Auf Wikipedia steht auch schon einiges. Unter anderem zur Erinnerungspolitik:
                          "Das Massaker von Babyn Jar blieb in einer breiteren Öffentlichkeit lange weitgehend unbekannt. Zwar berichtete die New York Times bereits am 29. November 1943 darüber.[24] In der Sowjetunion wurde das Wissen um das Massaker aber von Regierungsseite manipuliert und unterdrückt.[25] Die erste sowjetische Pressemitteilung über das Massaker in der Zeitung Iswestija vom 19. November 1941 hatte noch vermerkt, dass die Opfer von Babyn Jar ausschließlich Juden waren.[26] Stalin hatte aber schon während des Krieges eine Kampagne gegen die sowjetischen Juden begonnen.[27] Zuzugestehen, dass die Nationalsozialisten vor allem Juden als Gruppe ermordet hatten, hätte für die sowjetische Regierung außerdem bedeutet, die Existenz der Juden als eigener Gruppe in der sowjetischen Gesellschaft anzuerkennen. Auch die Beteiligung von Kollaborateuren sollte nicht erwähnt werden.[28] Der Ende Februar 1944, sechs Monate nach der Befreiung Kiews, unter Leitung Nikita Chruschtschows veröffentlichte offizielle Bericht über das Massaker sprach von den Opfern nur als sowjetischen Bürgern, ohne darauf einzugehen, dass gezielt Juden ermordet worden waren. Die Publikation eines Schwarzbuches von Wassili Grossman und Ilja Ehrenburg über den Mord an den Juden wurde zensiert bzw. die Auslieferung unterbunden.[27][29]

                          In der Tauwetter-Periode nach Stalins Tod diskutierte das ukrainische Zentralkomitee 1957 Pläne für ein Denkmal, entschied aber, es sei besser, den Ort des Massakers mit einem Sportstadion zu überbauen. Nach einem offenen Brief des Schriftstellers Wiktor Nekrassow und einer Petition von Bürgern ließ die ukrainische Regierung verlautbaren, dass nun ein Park mit einem Denkmal in Babyn Jar gebaut werden sollte. Chruschtschow selbst sorgte dafür, dass die Pläne nicht weiterverfolgt wurden. Stattdessen wurde 1960 mit dem Bau eines Staudamms begonnen und Schlamm und Wasser aus einem nahegelegenen Steinbruch in die Schlucht gepumpt. Nach größeren Regenfällen und einem Unfall in der nahegelegenen Ziegelei brach der Damm am 13. März 1961 und überflutete Vororte im Norden Kiews. Nach Angaben der New York Times kamen dabei 145 Menschen ums Leben.[30] Es entsprach umgekehrt aber auch dem Schlingerkurs Chruschtschows, dass die Publikation des Gedichts Babi Yar von Jewgeni Jewtuschenko am 19. September 1961 erlaubt wurde.[31]

                          Mit den Bauarbeiten bei Babyn Jar wurde indes ebenso fortgefahren wie mit öffentlichen antisemitischen Attacken.[32] Mitte der 1960er Jahre wurde der jüdische Friedhof, der während des Massakers als Sammelpunkt gedient hatte, eingeebnet, um dort einen Fernsehturm zu errichten.[33] Ab 1966 begannen aber auch geduldete Gedenkmärsche mit tausenden Teilnehmern.[34] Schließlich wurde 1976 ein Denkmal eingeweiht, das aber nicht darauf einging, dass die Getöteten vor allem Juden waren.[35] Am 29. September 1991 wurde das jüdische Denkmal „Menorah“ im Park Babyn Jar (Metrostation Дорогожичі Dorohoschytschi) der Öffentlichkeit übergeben. In den folgenden Jahren wurden weitere Denkmale errichtet, sodass der Historiker Andrej Kotljarchuk von einer Opferkonkurrenz spricht.[36]

                          Rede des israelischen Ministerpräsidenten Jitzchak Rabin

                          Anlässlich eines zweitägigen Besuches in der Ukraine, den Jitzchak Rabin am 12. und 13. September 1995 mit seiner Ehefrau Leah absolvierte, besuchten die Rabins auch Babyn Jar. In seiner dort gehaltenen Rede gedachte Rabin der Toten mit folgenden Worten:

                          „Hier in Babyn Jar haben die Männer des Sonderkommandos A4 die Träume kleiner Kinder vernichtet und die Herzen ihrer Eltern, die sie mit ihren eigenen Körpern zu schützen versuchten. Hier übertönte das Dröhnen der Gewehrsalven die Schreie Zehntausender von Kiewer Juden und vieler anderer Opfer. Und hier in diesem Höllenschlund endete die Geschichte einer großartigen jüdischen Welt – der Welt der ukrainischen Juden, aus deren Mitte die ersten Träumer von Zion hervorgingen, die besten jüdischen Dichter und Schriftsteller, die großen Pioniere und Wegbereiter des Zionismus.“
                          – Zitiert nach Leah Rabin[37]

                          Literarische Rezeption

                          Zum 20. Jahrestag des Massakers verfasste der russische Dichter Jewgeni Jewtuschenko das Gedicht Babij Jar, dessen ersten zwei Verse wie folgt lauten (mit einer Übersetzung Paul Celans):

                          «Над Бабьим Яром памятников нет.
                          Крутой обрыв, как грубое надгробье.»

                          „Nad Babjim Jarom pamjatnikow net.
                          Krutoi obryw, kak gruboje nadgrobje.“

                          „Über Babij Jar, da steht keinerlei Denkmal.
                          Ein schroffer Hang – der eine unbehauene Grabstein.“[38][39]

                          Mit seinem Gedicht erlangte Jewtuschenko 1961 Weltruhm. Im eigenen Land führte es zu heftigen kulturpolitischen Auseinandersetzungen, da er erstmals in der Sowjetunion an den Massenmord an Kiewer Juden von 1941 erinnerte und die Anklage gegen das deutsche Verbrechen mit dem offiziellen Antisemitismus im eigenen Land verband, durch welchen den Opfern ein Denkmal verweigert wurde.[40] Nachdem der Text zunächst als Samisdat im Umlauf gewesen war, las Jewtuschenko das Gedicht erstmals im September 1961 öffentlich in Moskau. Am 13. September 1961 erschien es in der sowjetischen Literaturzeitschrift Literaturnaja Gaseta. Die Auseinandersetzungen verschärften sich noch, nachdem der Komponist Dmitri Schostakowitsch das Gedicht 1962 im Adagio seiner 13. Sinfonie in b-Moll op. 113 vertont hatte.[41] Laut Frank Grüner ist neben Jewtuschenkos Gedicht keine künstlerische Bearbeitung des Babij-Jar-Themas auf ein derartiges lebhaftes Interesse gestoßen wie die Uraufführung der Sinfonie am 18. Dezember 1962 im Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium.[42] An der Weigerung des Dirigenten Jewgeni Mrawinski, diese Uraufführung zu leiten, zerbrach dessen langjährige Freundschaft mit Schostakowitsch.

                          Bereits 1944 hatte Ilja Ehrenburg in einem Gedicht an die Opfer von Babij Jar erinnert. In dem von ihm und Wassili Grossman herausgegebenen tausendseitigen Schwarzbuch über die verbrecherischen Massenvernichtungen der Juden in der Sowjetunion 1941–1945 behandelt der erste Text die Ermordung der jüdischen Bevölkerung in Kiew; Babi Jar.

                          Anatoli Kusnezow hat in dem Dokumentar-Roman Babij Jar – Die Schlucht des Leids über dieses Massaker aus unmittelbarer Nähe und nach den Zeugnissen Überlebender berichtet. Der Massenmord wird auch in dem Roman Die Wohlgesinnten von Jonathan Littell dargestellt.

                          Katja Petrowskaja, die Gewinnerin des Ingeborg-Bachmann-Preises 2013, thematisiert in dem von ihr gelesenen Text Vielleicht Esther die Erschießung ihrer jüdischen Urgroßmutter 1941 in Kiew.[43] Er erzählt vom Versuch der Nachgeborenen, den Mord erzählend hinauszuschieben.[44] Auch anlässlich des 70. Jahrestages 2011 hatte die Autorin in ihrer Reportage Spaziergang in Babij Jar an das Massaker erinnert.[45]

                          https://de.wikipedia.org/wiki/Babyn_Jar

                          https://de.wikipedia.org/wiki/Babyn_Jar#/media/Datei:%D0%9F%D0%B0%D0%BC%D1%8F%D1%82%D0%BD%D0%B8%D0%BA_%22%D0%9C%D0%B5%D0%BD%D0%BE%D1%80%D0%B0%22.jpg

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                            Entsprechend ekelhaft sind die unreflektierten medialen und gesellschaftlichen Trauer-Reaktionen in solch einem Fall, und das Erstellen solcher Dokumentarfilme.

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                            • https://kurier.at/politik/ausland/republikaner-mitt-romney-von-trump-fans-angepoebelt/401148198

                              https://www.nytimes.com/2021/01/06/us/politics/romney-trump-supporters-flight.html

                              https://twitter.com/ianbremmer/status/1346843466521862146

                              Erinnert sehr stark an die Pöbelaktion von Corona-Verschwörungsideologinnen im Bundestag gegen Peter Altmaier. Genau dieselbe Art von Person. Am Ende habe ich auf eine "Aufgeblasener, kleiner Wanna-be-König"-artige Aussage gewartet. Und ich wurde nicht enttäuscht ("You're a joke. Absolute joke. It's a disgusting shame.").

                              Gibt es da ein "Wie führe ich ein Interview mit einem Politiker, den ich vorführen möchte"-Handbuch in der verschwörungsideologischen Szene?

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                              • Nasty Wahlverlierer and Greatest Vollidiot. Ever. So sad!

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                                • Frankie Dunn 07.01.2021, 10:58 Geändert 07.01.2021, 11:01

                                  Ablauf und Bilder des Wahnsinns. Die verschwörungsideologischen Bewegungen mittendrin ("The children cry out for [...]", QAnon Logos und Slogans etc).

                                  https://www.derstandard.de/story/2000122966438/der-sturm-auf-daskapitol-in-washington

                                  Eine Twitter-Nutzerin namens "Tayler Hansen" ("Founder of #BabyLivesMatter", wie sie schreibt, also Teil des QAnon-Wahns) twittert Videos von einer von der Polizei erschossenen Frau.

                                  https://twitter.com/TaylerUSA/status/1346913549898149888

                                  https://twitter.com/TaylerUSA/status/1346913859102253056

                                  https://eu.azcentral.com/picture-gallery/news/nation/2021/01/06/trump-supporters-protest-election-results-washington/6560880002/

                                  Der QAnon-Schamane, der auf den Bildern allgegenwärtig ist und den Sturm des Kapitols mit angeführt hat:

                                  https://eu.azcentral.com/picture-gallery/news/local/arizona-environment/2019/09/20/hundreds-march-arizona-solidarity-climate-strikes-around-world/2391592001/

                                  https://eu.azcentral.com/story/news/politics/arizona/2021/01/06/arizona-qanon-supporter-jake-angeli-joins-storming-u-s-capitol/6568513002/

                                  https://www.zdf.de/nachrichten/politik/us-wahlen-rechtsextreme-kapitol-proud-boys-100.html

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                                  • Bannon und Putin haben den Kampf (um Trump und seine ideologische Ausrichtung) gewonnen.

                                    https://theconversation.com/qanon-and-the-storm-of-the-u-s-capitol-the-offline-effect-of-online-conspiracy-theories-152815

                                    https://www.businessinsider.com/q-shaman-qanon-influencer-capitol-siege-washington-dc-protest-riot-2021-1?r=DE&IR=T

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                                    • Eine typische Szene aus einem Darsteller-Casting in Hollywood: https://www.youtube.com/watch?v=cRtpIPOrhyA

                                      • Schön auch, dass man die Asians als unterrepräsentiert aufgenommen hat. Da hat man tatsächlich Potential. Zumindest gefühlt scheint es wenige asiatische Schauspieler/Schauspielerinnen zu geben. Lucy Liu ist eigentlich schon die einzige wirklich bekannte. Am Arbeitsmarkt in den USA insgesamt dominieren sie allerdings das Geschehen: https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_ethnic_groups_in_the_United_States_by_household_income#By_ancestry

                                        Das Publikum scheint sie nicht sehen zu wollen, beziehungsweise, keine hinreichende Attraktivität für die entsprechenden Rollen mit ihnen zu verbinden.

                                        • "Standard C: Zugang zur Industrie"
                                          "Dazu gehört etwa die Möglichkeit, ein Praktikum in einer technischen Position zu leisten, etwa in einer Second Unit oder bei den Spezial-Effekten."

                                          Das werden die entsprechenden Produktionen dann wohl auf jeden Fall nutzen ;) Bevor sie bei der Wahl der Hauptfiguren, der Thematik und der Produktionsangestellten eingeschränkt sind.

                                          "Sind Sie homosexuell und würden gerne mehr über die technische Arbeit an Spezial-Effekten lernen? Dann melden Sie sich bei uns."

                                          Diese "Hürde" scheint zu bewältigen.

                                          • Ich schlage jetzt mal "Delta Force 2 – The Columbian Connection" vor. Hauptdarsteller Halb-Native/Halb-Ire. A1 erfüllt. In der Breite des Casts auch ein paar Namen, die lateinamerikanisch klingen (Begona Plaza, Mateo Gómez, Héctor Mercado, Gerald Castillo, Ruth de Sosa). Könnte für 30% reichen. Wenn nicht, muss man den Bodycount in den Reihen des Drogenkartells noch etwas erhöhen. Dann kommt man sicher auf die 30%. A2 erfüllt. Der Film handelt von einer bedrohten Minderheit, nämlich von Ramon Cota, einem mächtigen Drogenboss aus San Carlos, und seinen Leuten. A3 erfüllt.

                                            "Standard B: Kreative Führung und Projekt-Team"
                                            Ich könnte mir vorstellen, dass eine der Hairstylistinnen weiblich gewesen ist. Vielleicht auch 2. Vielleicht war auch die ein oder andere an der Produktion beteiligte Person schwul oder lesbisch. Wobei letzteres zudem bedingt, dass auch Frauen beteiligt waren.

                                            "Menschen mit kognitiven und physischen Beeinträchtigungen; taube oder Menschen mit Hörproblemen."
                                            Nach dem Dreh der Shootouts hatte bestimmt der ein oder andere Hörprobleme. Wie definiert man kognitive Beeinträchtigungen?

                                            Standard A und B sollte "Delta Force 2 – The Columbian Connection" erfüllt haben. Eine Frechheit, dass er damals nicht mal nominiert war.

                                            • Reicht es dann, Chuck Norris als Hauptdarsteller zu besetzen, um A1 zu erfüllen? Als Halbire scheint er zwar nicht als unterrepräsentiert zu gelten, obwohl ich jetzt spontan vermuten würde, dass Iren im Verhältnis zu ihrem Bevölkerungsanteil in den USA (rund 10%) stärker unterrepräsentiert sind als andere der genannten Gruppen. Afroamerikaner stellen beispielsweise rund 13% der US-Bevölkerung. Gefühlt sehe ich sie häufiger in Filmen aus den USA als Iren. (Gut, ich mag Iren auch nicht mit ihren orangenen Haaren und ihren plumpen Gesichtszügen.) Aber dafür scheinen Native Americans als unterrepräsentiert zu gelten. Reicht es, wenn der Hauptdarsteller ein Halb-Cherokee ist? Oder zerstört die halbirische Hälfte die Erfüllung der Kriterien?

                                              https://www.youtube.com/watch?v=cRtpIPOrhyA

                                              • Nichtssagender Regisseur, der mit starken Casts nette, aber nichtssagende Filme gedreht hat, die allesamt in der Versenkung verschwunden sind. Zwei davon oscarnominiert und oscarprämiert Ende der 70er/Anfang der 80er. Zweimal Bestes Drehbuch für Robert Benton, einmal Beste Regie, einmal Bester Film, dazu Preise für Bester Hauptdarsteller, Beste Hauptdarstellerin und Beste Nebendarstellerin. Trotzdem ziemlich in der Versenkung gelandet, wie so viele typische Oscar-Filme aus den 80ern.

                                                Da in den letzten Jahren und leider wohl auch in Zukunft immer weniger vernünftige Filme produziert werden (dafür immer mehr uninteressanter Schund, der irgendwelche Zielgruppen bedienen soll), werden diese in jeder Hinsicht unspektakulären, netten, mittelmäßigen Filme aus den 70ern, 80ern, 90ern mit tollen Casts in Zukunft sicher eine interessante Option. Normalerweise hätte ich es bei den 3 renommierten Filmen "Kramer vs. Kramer" (1979), "Still of the Night" (1982) und "Places In the Heart" (1984) belassen. Das scheint seine beste Phase gewesen zu sein.

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