Frankie Dunn - Kommentare

Alle Kommentare von Frankie Dunn

  • 5

    Meine Fresse, was man so alles findet...

    Vor x Jahren mal gesehen, bin ich letztens wieder auf "A Night at the Roxbury" gestoßen und habe mein Gedächtnis aufgefrischt. Will Ferrell - check. Trashiger Humor - check. Trashiger 90er Eurodance Soundtrack - check. Genau der Scheiß, auf den ich steh, aber leider haben solche Filme meist doch mehr Schatten als Licht. Mein Hauptproblem ist, dass sie sich nicht entscheiden, ob sie einfach nur lustiger Trash sein wollen oder tatsächlich ernsthafte Filme. Wenn man so einen scheiß-geilen Trash bringt, sollte man nicht Fremdscham und ernsthafte Story mit an Bord bringen. Das passt einfach nicht und nervt nur. So finde ich den Film - trotz lustigen Running Gags und meiner Liebe zum Trash und zum 90er Eurodance - selbst für einen Saufabend unpassend.

    "Did you just grab my ass?"

    Edit: Die Kritikpunkte bleiben bestehen, aber ich denke, dass diese Komödie für Abende mit reichlich Alkohol doch ziemlich gut geeignet ist. 5.0 wäre wohl eine faire Wertung. Wenn man mal die Schwächen ignoriert, gibt es reichlich Grund zum Grinsen. Allein die Tanzszenen...:D

    2
    • 5

      Das einzig wirklich Sehenswerte an "The Wolf of Wall Street" sind die letzten 3 Szenen (kein wirklicher Spoiler): Ein Polizist mit der Tageszeitung in der U-Bahn. Ein Gangster beim Tennisspielen im Knast. Ein paar Leute, die nicht wissen, wie man einen Stift verkauft. Das war's. Die 3 Stunden zuvor hätte man sich im Grunde sparen können. Klar, gut gemacht ist der Film allemal und DiCaprio sehe ich ausgesprochen gerne beim (Over-)Acting zu, doch inhaltlich passiert nichts, außer dass derselbe Witz wieder und wieder erzählt wird, sodass spätestens nach 90 Minuten die Luft raus ist und die Storyline komplett in der Luft hängt. Außer den Schlusspointen, die zum Abschluss dem 0815-Zuschauer (zum Teil wohl ohne dessen Wissen) noch mal ordentlich ins Gesicht pinkeln, ist hier nichts frisch, überraschend, spannend, bemerkenswert, bedeutsam dran. Fair scheint mir eine Einstufung zwischen 5.0 und 7.0, für mich passt 6.0. Für eine richtige Satire hätte Scorsese schon in dem Maße über die Strenge schlagen und alle inszenatorischen Register ziehen müssen, in dem es Oliver Stone im Falle "Natural Born Killers" tat. Oder aber etwas Substanz in den Film einfließen lassen sollen. "The Wolf of Wall Street" kommt über den Eindruck "nett" nicht hinaus. Satire darf alles - außer langweilen.

      Das Thema "Moral" lasse ich an dieser Stelle mal außen vor. Jeder, der nicht ganz verblödet ist, weiß, was er von dem Gezeigten halten sollte. Inwieweit Gesellschaftskritik im Film drinsteckt und jeder einzelne Zuschauer sich hinterfragen muss, wird aber nicht deutlich. Neues wird hier nicht geboten. Außer eben, dass es verurteilten Kriminellen immer noch besser geht als dem Durchschnittsbürger, sofern sie Geld mit in den Knast bringen. Wobei auch das nun wirklich nicht besonders überraschend ist. Von "Koks vernebelt die Sinne", "Frauen, die einen des Geldes wegen lieben, heiratet man nicht" und "Das Bankgeheimnis ist auch nicht mehr das, was es mal war" ganz zu schweigen.

      6.0 - ganz gut gefilmt, aber eben doch kalter Kaffee

      Übrigens gefällt mir, was DiCaprio in Interviews zum Film sagt (http://www.spiegel.de/kultur/kino/the-wolf-of-wall-street-interview-mit-leonardo-dicaprio-a-943545.html), doch reicht das einfach nicht für einen Film. Knackige 90 Minuten hätte man hier vielleicht füllen können (dann hätte ich 7-7.5 gegeben), nicht 3 Stunden. Es sei denn...es sei denn, man konzipiert so einen Film wirklich als Horrorfilm und zieht alle Register (-> erneut der Verweis auf NBK), die man ziehen kann. Hat man nicht. Stattdessen harmloses Entertainment für die Masse. Wer mag, kann die Hauptfigur zum Vorbild nehmen, wer will, kann sich über diese Gesellschaft ärgern. Reicht mir nicht für einen guten Film. Aviator bleibt mein Lieblings-Scorsese des neuen Jahrtausends.

      9
      • 6 .5
        Frankie Dunn 28.07.2014, 23:10 Geändert 12.09.2015, 23:34

        Holzhammer. Viel Schatten. Aber eben auch viel Licht. Nach einer Weile nimmt "Hævnen" Fahrt auf und unterhält gleichermaßen, wie es Botschaften vermittelt. "Hævnen" ist von filmischer Perfektion in allen Bereichen (Regie, Drehbuch, Schauspiel, Score, etc) weit entfernt, aber absolut sehenswert, um den Film im Familienkreise zu schauen bzw. um sich als Vater oder Mutter mit der Gewalt-Thematik auseinanderzusetzen und seine Kinder allgemein besser durch ihre Kindheit begleiten zu können. Mikael Persbrandt gefällt mir in seiner starken Rolle besonders gut. Man kann sein Hirn förmlich rattern sehen. Seine Entschlossenheit und seine Zweifel. Wenn dann (z.B. in einer bestimmten Darfur-Szene) der Score einsetzt und die Bilder ebenso Atmosphäre vermitteln, steckt man selbst mittendrin in seiner Verzweiflung. Auf solch überwältigende Momente folgen wieder andere, nicht unbedingt schlechte, Szenen, die nicht die volle Wirkung entfalten können, da sie konstruiert erscheinen und zu sehr nach Holzhammer-Moralkeule aussehen. Das ist das Problem. Ich mag den Film. Doch es ist Stückwerk. Ein richtiger Fluss über die gesamte Laufzeit konnte für mich nicht aufkommen. Nicht nur geographisch waren die Sprünge zu groß, sondern gerade auch inhaltlich. Ein bisschen mehr Bodenständigkeit wäre die bessere Wahl gewesen, denn auch ohne großen Knall hätten dem Zuschauer Inhalte vermittelt werden können. Betrachtet man Story und Figuren allein, muss auch hier das Urteil lauten: Interessant, kurzweilig, sehenswert. Doch andererseits auch konstruiert und überzeichnet. Gerade das "Psycho-Kind" ist sehr klischeehaft-überzeichnet ausgefallen. Des Weiteren wird zu viel erklärt an vielen Stellen. Da hätte beim Schnitt einiges wegfallen müssen, um den Film an den richtigen Stellen schön knackig und auch insgesamt subtiler wirken zu lassen. Schade, schade. Diese "ZDF-Fernsehfilm-Überzeichnung" hat in einem Film solchen Formats nichts zu suchen und zerstört nicht nur leider das Gesamtbild, sondern erstickt zugleich jegliches Interesse im Keim, den Film in baldiger Zukunft ein zweites Mal sehen zu wollen. Dank Milde aufgrund der inhaltlichen Bedeutung des Streifens eine typische 7.5 für mich. Es wäre noch mehr drin gewesen, denn dass diverse Beteiligte ihr Handwerk verstehen, kann man in vielen Szenen glasklar erkennen.

        Edit: Mittlerweile auf 6.5 abgewertet, da ich mein Wertungsschema ein bisschen angepasst habe und der Film einfach zu viele formale Schwächen hat, um eine richtige Empfehlung zu sein. Formal im 6er-Bereich, der Unterhaltungsfaktor auch eher im 6er-Bereich, und die durchaus gelungene, aber auch nicht revolutionäre Moral von der Geschicht macht dann auch kein großes Werk mehr daraus. Macht dann je nach Bewertungsschema einen guten 6er oder guten 7er, der aber definitiv nicht mehr als eine Sichtung benötigt, um alles an ihm erfasst zu haben, und auch wohl kaum für eine Zweitsichtung aus Unterhaltungsgründen taugt.

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        • 10

          "The Master" hat seine Momente und ist ganz sicher sehenswert. Die beiden Hauptdarsteller spielen grandios, die Inszenierung ist selbiges. Inhaltlich ist mir das nicht bedeutend genug. Wie eine Sekte funktioniert und wer ihre Zielgruppe ist, sind keine neuen Fragen, sodass "The Master" kaum Antworten bietet, auf die man nicht ohne Denkanstoß von allein ebenfalls käme. Selbiges gilt für die Charakterisierung der beiden Hauptfiguren, ihrer Sexualität und der starken Frau hinter ihnen. "The Master" wirkt ein wenig wie brotlose Kunst. An der Oberfläche passiert gar nichts. Wer Filme nur oberflächlich betrachtet, kann statt "The Master" auch einer Ente beim Schwimmen zuschauen. Denkt man hingegen ein bisschen über die Figuren und ihre Gedankenwelt in den jeweiligen Szenen nach und fokussiert sich auf Details, bekommt man schon recht viel Inhalt geliefert. Am ehesten könnte man das Thema wohl als "Kunst der Verführung" bezeichnen. Bislang reichen mir Menge, Tiefe und Bedeutsamkeit der Inhalte (bislang) nicht, um den Film als das Meisterwerk anzusehen, das er sein könnte. Bei "There Will Be Blood" ging es mir bislang (2 Mal angesehen) ähnlich. "The Master" ist ein vergleichbarer Film, nur dass der Vorgänger dank seiner Atmosphäre die etwas höhere Sogwirkung hatte. In diesem Fall muss man sich noch mehr auf jede Nuance von Schauspiel und Inszenierung konzentrieren. Schon irgendwie brotlose Kunst, aber immer noch besser als kunstloses Brot.

          Diese Analyse zu "The Master" ist übrigens ebenso gelungen und lesenswert wie der Film selbst:
          https://www.youtube.com/watch?v=06Jg1EoXSy4

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          • 5

            Vorhersehbare, schlechte Story. Das übliche "arm, aber sexy". Der übliche Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart, der schon in Titanic zum Augenrollen aufforderte. Aber sehr schön verfilmt und wirkungsvoll, da ich Romanzen sehr gerne schaue, wenn sie gut gemacht sind. Romanzen ala Blue Valentine. The Notebook spielt viele Ligen darunter, hebt sich aber dennoch weitgehend von dem üblichen Gedöns ab. Wenn auf die Klischee-Millionärsfigur Lon Hammond verzichtet worden wäre, hätte man mit der Story sogar einen guten Film machen können. So war nach dem soliden Beginn die Luft bereits raus. Schade, da man merkt, dass hier gute Handwerker vor und hinter der Kamera standen und in einigen Momenten Drama sowie echte Gefühle aufblitzen. Bloß sind diese Gefühle hier Nebensache, scheinbar harmlose kleine Zwischenmomente, während sie in "Blue Valentine" im Zentrum der Geschichte stehen. Schade. Vor allem erklärt der Film, wie (fast) alle anderen Filme, weder warum die beiden geil aufeinander sind, noch warum sie sich lieben. Zumindest nicht in angemessener Weise. Da sind also ein alter Mann und eine alte Frau, die sich lieben (wenn sie sich erkennen). Glückwunsch.

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            • 2

              Die Idee ist in Ordnung, aber ich bin der Ansicht, dass man so etwas nur sehr schwierig und feinfühlig als Drama verfilmen kann. Dass das hier nicht der Fall ist, merkt man schon in den ersten Minuten. Weder Inszenierung noch Sarkasmus sind subtil. Da wird also ein hemmungslos-überzeichnet-naiver Naivling in den Krieg gegen die bösen Shrimps geschickt. Neben ihm schießen die hemmungslos-überzeichnet-bösen Militärleute. Dazwischen die armen Aliens. Naja. Die 2009-Wackel-Action-Blockbuster-Inszenierung geht dabei gar nicht. Dass diejenigen, die die guten Filme nicht zu schätzen wissen und sich allein an Actionblockbustern erfreuen, darüber begeistert sind, dass mal etwas Tiefe in diese Genre-Welt kommt, kann ich ja verstehen, aber das ändert mMn nichts daran, dass District 9 sein Potential durch eine schlechte Umsetzung komplett verschenkt. Dann lieber ein vernünftig gemachter gradliniger Actionfilm. Die Wertung mag hart sein, aber für mich ist so ein Film nun mal ärgerlich und weit weniger unterhaltsam als ein Film wie Transformers, der ein angenehmes Gefühl vermittelt mittels schönen Bildern, schöner Musik, netten Figuren, etc. District 9 langweilt über weite Strecken. Die Wackelkamera verursacht Kopfschmerzen. Die realen Bezüge mögen für andere clever wirken; ich finde sie, in so einem Film platziert, widerlich. Ist ne nette Idee, die Situation von Flüchtlingen und anderen Menschen am Rande einer Gesellschaft zu übertragen auf eine mögliche Landung von Außerirdischen auf der Erde. Allgemein sind Spekulationen über mögliche Außerirdische sehr interessant. Wie würden wir sie behandeln? Wie würden sie uns behandeln? Sind sie überhaupt interessiert an uns oder blicken sie auf uns, wie wir auf Tiere blicken, die hinsichtlich ihrer Intelligenz aus unserer Sicht weit unter uns stehen. Interessantes Thema. Entweder man setzt die Idee vernünftig um und geht in die Tiefe, oder man lässt seine Blockbuster aus solchen Themenbereichen heraus. Schauspielerisch und tricktechnisch ist das alles in Ordnung, wirkliche Nähe zu den Figuren kam bei mir aber nicht auf. Die harten Momente taten überhaupt nicht weh. Auch da sieht man wieder die Parallelen zu Transformers, der auch komplett ohne Schmerzen beim Gemetzel auskam. Positiv an Transformers war jedoch, dass die Figuren zumindest sympathisch waren. Hier ist nichts sympathisch. Ohne Sympathiefiguren und ohne Tiefe kann ein Film nicht funktionieren. Die Dialoge fand ich nicht gelungen. Dann lieber die dicke Portion kindischen Bay-Pathos von Transformers als diese belanglosen Action-Dialoge. Die (schwarzen) Waffenhändler empfand ich als komplett deplatziert. Langweilige Zwischenszenen. Damit wären wir dann beim Dokumentarstil. So wie die realen Bezüge an sich soll das clever wirken. Irgendeinen sinnvollen Grund für so einen Stil sehe ich nicht. Weder macht es inhaltlich Sinn, noch hat es positive Auswirkungen auf den Zuschauer. Es wirkt einfach nur billig und unangenehm deplatziert. Das nächste Problem für mich: Die Tentakel und die Aliens an sich sind widerlich. Gut, dafür kann der Film nichts. Ich tue mich mit sprechenden Kakerlaken einfach schwer (siehe "Naked Lunch"). Es verstärkt nur das Problem von District 9: Der Film versucht alles irgendwie ein bisschen, ohne irgendetwas richtig zu machen. Natürlich können auch Popcorn, Ekel, Dokumentarstil und kritische Bezüge zur Realität in einen sinnvollen Einklang kommen. Für mich ist das hier aber nicht passiert. Mir ist der Film nicht feinfühlig genug, er bietet auf keiner Ebene wirklich etwas. Den auf mich als Zuschauer wirkungsvollsten Moment hatte District 9 zum Schluss, nach dem Showdown, als - wie für einen Hollywood-Blockbuster üblich - Tragik ins Spiel kommt. Klar, wenn einem gar nichts anderes einfällt, dann kommt das Hollywood-HappyEnd. Langweilig, ekelerregend finde ich das. So eindrucksvoll wie beim zum Teil ähnlichen "Blood Diamond", ebenfalls mit langweilig-widerlichem Hollywood-HappyEnd, ist hier der Showdown aber auch nicht. Wirkliche Emotionen kommen nicht auf. Nach dem Abspann konnte ich mich an kein Bild, kein Zitat mehr erinnern. Auch das spricht nicht für "District 9". Ich werfe noch einen Namen in den Raum: "I, Robot". Noch so ein seelenloser Actionblockbuster, an den man sich nach einer halben Stunde nicht mehr erinnern kann. Nicht meine Genrewelt. Was mir allein positiv in Erinnerung blieb, war das Afrika-Atmosphäre vermittelnde, nachdenkliche Main Theme des Soundtracks. Hat man bei "Lord of War" oder eben "Blood Diamond" aber eben auch alles schon besser gehört. Ich werde von Filmen des Regisseurs ab jetzt die Finger lassen und versuchen diese Art von Blockbuster-Film noch besser im Vorhinein zu entdecken und zu meiden. 2.0 - doch wieder nur das übliche Action-Blockbuster-Gedöns

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              • 4

                Titel, Thema, Cover und "Sandy B" (Raj Koothrappali) mögen Interesse an diesem Film wecken, zumindest ging es mir so vor einigen Jahren. Ich rate aber ab. Die Story zieht sich und ist frei von Pointen. Das Thema gibt nichts neues her. Windows95-Nostalgie kommt auch nicht auf. Ist einfach nur ein ganz normaler 90er Thriller, einer von 800. Von Sandra Bullock kann man sich den ein oder anderen ordentlich bis sehenswerten Film ansehen. Hier spielt sie, ein Jahr nach "Speed", gelangweilt und uninspiriert. Irvin Winkler, eher als Produzent bekannt, scheint als Regisseur allgemein kein sonderlich gutes Händchen zu haben. The Net ist nicht richtig schlecht, aber ganz sicher nicht gut genug, um damit Spaß zu haben. Eine klassische 4.0 für mich.

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                • 3
                  über Hass

                  Les banalités

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                  • 2 .5

                    Die Bibel als Schlüssel zur Macht und Herrschaft über die Welt. Der neue Jesus hat keine langen Haare, sondern schwarze Haut und Groupies ala Mila Kunis. Wenn es kein (unglaublich zäher) amerikanischer Actionfilm, sondern eine dänische Komödie gewesen wäre, hätte ich mit der Story meinen Spaß gehabt.

                    (2.5, weil ich ihn langweilig fand, nicht weil ich den Inhalt unbedingt bedenklich finde. Propaganda sieht schon noch ein wenig anders aus)

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                    • 8 .5

                      Uhhhhh, ein 80er Coen^^ Mal sehen wie "Arizona Junior" sich darstellt. "Blood Simple", das Debüt der Coens, macht jedenfalls schon mal einen guten Eindruck und sieht (ich liebe so etwas) genau so 80er-mäßig aus, wie man es sich vorstellt. Der Score ist hervorragend. Der erste aus der Feder von Carter Burwell. Ich mag viele seiner Werke. Hier trägt er in gewissen Zwischenszenen sehr zur Atmosphäre bei, allerdings klingt das Ganze tatsächlich auch nach den 80ern, was vermutlich nicht jedermanns Sache ist. Ich mag diesen Stil und fühlte mich angenehm an (80er-)Filme von Michael Mann erinnert.

                      Die Darsteller machen ihre Sache ordentlich bis gut, gewiss nicht überragend. Schön jedoch, Frances McDormand mal in einer anderen Art von Rolle zu sehen. Die Optik ist eine Mischung aus 80er-Stil und Film Noir. Die Kameraarbeit und Beleuchtung tragen stark zur Atmosphäre bei. Ungewöhnliche Kameraperspektiven und insbesondere -fahrten heben die Inszenierung von anderen Kriminalfilmen ab. Farblich ist die Optik schön abwechslungsreich, sodass es dem Zuschauer leicht fällt aufmerksam genug zu bleiben, um der Kriminalgeschichte folgen zu können. Diese entspricht den Genre-Konventionen des Film Noir. Interessant ist, dass der Zuschauer stets mehr weiß als die Figuren. So etwas kann risikoreich sein und misslingen, doch hier stärkt es die Geschichte und macht sie für den Zuschauer interessanter.

                      Sinn für lakonischen Sarkasmus, für Ironie und Zynismus (und das ganze andere Gedöns, das wiederum einen eigenen Namen hat, für mich aber einfach in den Zuständigkeitsbereich des Sarkasmus fällt) sowie für wortarme Szenen sollte man mitbringen, damit man wirklich Spaß an diesem einfachen, aber clever geschriebenen und atmosphärisch inszenierten Krimi hat, der mehr als nur eine Aufwärmübung für die in jeweils etwas anderer Weise ähnlichen "Fargo" (Story) und "No Country for Old Men" (Atmosphäre) darstellt. Man merkt den Coens einfach ihren Spaß an den Geschichten, die sie erzählen, an. Bei ihnen wirkt nichts erzwungen, nichts muss unbedingt spannend, überraschend oder unterhaltsam sein. Es dürfen auch mal ruhige Phasen entstehen, bis dann wieder eine tolle Idee ihren Weg bahnt. Dieser Coen-Spaß ist einzigartig und überträgt sich auch im Laufe von "Blood Simple" auf den Zuschauer, wenn er denn am Ball bleibt. Schön schwarz-humorig im Hintergrund. Auch mal melancholisch. Mal tiefsinnig. Mal traurig. Mal spannend. Mal überraschend. Mal unterhaltsam. Man kann einiges aus "Blood Simple" mitnehmen. Besonders im Kopf wird die Story bleiben. Solch absurd-selbstverständlich verlaufende Geschichten erzählt neben den Coens nur das Leben.

                      Ein sehenswerter 80er-Krimi, nicht so außergewöhnlich-einzigartig wie einige ihrer letzten Filme, aber ein sauber inszenierter Genrefilm, ergänzt durch Coen-Zutaten, die den Film zu einem Must-see der 80er machen.

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                      • 7 .5

                        Ein gutes Stück entfernt von den besten Filmen der Coens, was aber ganz einfach daran liegt, dass das Genre nicht viel mehr hergibt und der Film im Gegensatz zu anderen Coen-Genre-Filmen eher eine Hommage, denn ein Abgesang ist. Mir alles zu konventionell und zu wenig herausfordernd.

                        Die Inszenierung ist sehenswert; die Darsteller spielen grandios (was für ein Cast!); die Szenen treffen voll ins Humorzentrum. Gesellschaftssatire gibt es obendrauf. Hier und da wird es auch ein bisschen subtil und schwarz-humorig. Letztlich kann The Hudsucker Proxy aber nicht mit den besten Filmen der Coens mithalten, da der Humor sehr vordergründig und meist wenig subtil, die Story gut geschrieben, aber überraschungslos und meist wenig subtil, sowie die Atmosphäre zum Humor und der American Dream-Story passend und schön inszeniert, aber eben einer harmlosen märchenhaften Komödie entsprechend ist. Vieles wirkt auch, als ob die Coens ihrer Phantasie angesichts des ordentlichen Budgets freien Lauf gelassen hätten, anstatt sich auf die inhaltlich wirklich notwendigen Spielereien zu beschränken.

                        Hudsucker dürfte einer der Filme sein, die auch ohne großes Mitdenken Spaß macht, aber wenig Wert für mehrfaches Ansehen besitzt. Klar, im Gegensatz zu anderen Komödien führt mehrfaches Ansehen in diesem Fall nicht zu Fremdscham. Der Film bleibt lustig und qualitativ hochwertig. Dazu bietet er dem erfahrenen Zuschauer Anspielungen auf Filmklassiker...von denen ich den Großteil vermutlich nicht wahrnehmen konnte. Dennoch: The Hudsucker Proxy funktioniert in erster Linie durch seine witzigen Szenen und dadurch, dass er sich von anderen Komödien qualitativ enorm abhebt. Sieht hübsch aus, macht Spaß...Atmosphäre, Tiefgründigkeit und Langzeitwert in höherem Maß bekommt man bei anderen Filmen der Coens serviert. The Hudsucker Proxy ist ein schönes Märchen um Gut und Böse, eine Hommage an Filmklassiker (die ich nicht kenne) und eine spaßige Gesellschaftssatire inmitten einer (für Coen-Verhältnisse) teuer produzierten künstlich-märchenhaften New York-Kulisse, in der sich die von Tim Robbins hervorragend gespielte Landei-Figur zurechtfinden muss.

                        8.5 - nicht der ganz große Sprung, aber immerhin eine runde Sache ;)

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                        • 8 .5
                          über Memento

                          Inhaltliche Belanglosigkeit, nett verpackt. Abgesehen von der Story ist nichts an Memento von besonderer Qualität und außer den vielen Aha-Momenten weiß nichts an dem Film zu begeistern. Ich muss dazu sagen, dass die Zahl hervorragender Filme, die ich kannte, als ich Memento zum ersten Mal sah, sehr begrenzt war, sodass jeder Film, der Überraschungen versprach, von mir begeistert aufgenommen wurde. Memento hat eine Story voller Twists und Aha-Momente, die es erfordert aufmerksam mitzudenken und den Film vielleicht auch ein zweites oder drittes Mal zu schauen. Da verstecken sich schon einige nette Ideen, die einem Fan von Krimis ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Nach mehrmaligem Sehen hat man dann aber alles entdeckt und stellt fest, dass der Film, wie viele Krimis, keinen zufriedenstellenden Langzeitwert bietet.

                          Kurzweilig sind quasi alle Filme von Christopher Nolan; so auch dieser. Storytelling können sein Bruder und er. Entertainment kann er auch. Sobald man den Film beginnt, ist man sehr schnell in der Story drin und bleibt dann auch bis zum Schluss interessiert. Ruhephasen gönnen Nolans Drehbücher dem Zuschauer nicht. Man muss aufmerksam bleiben, dann bekommt man häppchenweise etwas zurück. Am Langzeitwert krankt es. An den Figuren, am Inhalt. An der kunstvollen Inszenierung. Am Humor. An emotionalen Szenen. Was Nolan dafür relativ gut kann und in den neueren Filmen zur Genüge serviert, sind pathetisch-emotionale Szenen, frei von jeglicher Ironie. Für seine Trilogie rund um den Dark Knight war das ideal. "I never said thank you" und viele andere Szenen werden für immer in meinem Gedächtnis haften bleiben. Auch The Prestige konnte eine gewisse Portion Pathos und Theatralik vertragen, spielte er doch am Ende des 19. Jahrhunderts und handelte von Magiern, gefangen in ihrer Obsession. Auf solche Stoffe sollte Nolan sich spezialisieren, charismatische Figuren in seine Filme einbauen und dunkel-theatralische Atmosphäre kreieren. Wo aber dieses ironiefreie Pathos auf belanglose Geschichten und Figuren trifft, kommt so etwas wie Inception bei raus. Kein schlechter Film, ein sehr guter sogar, der sich aber unangenehm unrund anfühlt, da trotz all der schönen Worte unklar bleibt, was der Film einem eigentlich sagen möchte, und man aufgrund der Reizüberflutung keine Möglichkeit hat, die eigene Vorstellungskraft zu nutzen, um die Lücken der Visualisierung auszufüllen. Auch Memento fühlt sich extrem unrund an, ist aber immerhin weitgehend frei von Pathos. Es gibt diese Momente (zwischen Lenny und Natalie), in denen die Figuren und ihre Gefühle im Mittelpunkt stehen. Zu selten, aber es gibt sie.

                          Memento lohnt sich, um einmal einen szenenweise rückwärts erzählten Krimi (mit zusätzlichen vorwärts laufenden, schwarz-weißen Zwischenszenen) zu sehen, der mit einigen Aha-Momenten aufwarten kann und gut gefilmt/gespielt wurde. Ein guter Film, aber nichts wirklich besonderes, das es in dieser Weise nicht weitere Male in den 90ern und 00ern gegeben hat. Besser als Inception (7.5), schlechter als The Prestige (9.5).

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                          • 9

                            Visuell interessant, speziell aufgrund des eingeschränkten Farbspektrums, spielen und singen sich Clooney, Turturro sowie Nelson durch Mississippi. Kritisieren kann man daran relativ wenig. Weder bei Cast noch bei Drehbuch, Regie oder Soundtrack sind irgendwelche Ausfälle zu vermerken. Problematisch ist aber, dass die Coens es hier nach ihren meistgeliebten Filmen "Fargo" und "The Big Lebowski" ganz offensichtlich ruhiger angehen lassen wollten. Weder an seinen Höhepunkten noch in den Ruhephasen erreicht "O Brother, Where Art Thou?" die Spannungskurve anderer Filme der Coens, und das will schon was heißen, sind die Brüder schließlich nicht für Nervenkitzel und Actionreißer bekannt. Ich musste schon reichlich mit meiner Müdigkeit kämpfen und versuchen, den Film nach und nach liebzugewinnen. Nach einer Nacht drüber schlafen ging die Wertung heute nach oben. Qualität ist vorhanden und auch dieser Film der Coens wird umso besser, je mehr man sich mit ihm beschäftigt. Gerade der Soundtrack wächst beim mehrmaligen Hören. Des Weiteren ist es schön, dass sich Stimmung und Stil von den Roadmovies, die ich so sehr liebe, abheben und diese Odyssee eigene Wege beschreitet. Wie eine Verfilmung mythischer Erzählungen, fernab der Realität, wirkt die Atmosphäre, und trifft dabei auf die realen Inhalte, im Mississippi der 1930er Jahre angesiedelt. Die zahlreichen Anspielungen eröffnen sich nach und nach. Gewohnt bissig nähern sich die Brüder Politik, Religion und - in diesem Fall - Musikindustrie.

                            Lob verdient speziell Clooney, dem man nicht unbedingt zutrauen würde, eine Hauptfigur in einem solchen Film so überzeugend zu spielen. Man kann die Rolle als Everett Ulysses McGill gut und gerne als seine beste (neben der des Seth Gecko) bezeichnen. Die Musik ist schön, die Dialoge sind gut geschrieben und mit einigen Höhepunkten versehen. Pomade und Mädchennamen gibt es als Bonus obendrauf. Für einen ruhig-musikalischen Abend, an dem man sich ohne große Aufregung in eine gelb-braun ausgebleichte Südstaaten-Traumwelt hineinziehen lassen möchte, ist "O Brother, Where Art Thou?" eine gute Partie. Man muss sich nur, wie bei jedem Film der Coens, auf die Atmosphäre einstellen und sie nach und nach ins Herz schließen. Für mich war es eine etwas andere Erfahrung, als ich es gewohnt bin. Filme der Genres Abenteuer und Musical entsprechen normalerweise nicht meinem Geschmack. Das macht den Einstieg schwer, eine solche Filmerfahrung im Nachhinein aber umso wertvoller, da sie einzigartig bleibt und auch den Blick für neue Wege eröffnet. Gerade weil sie mich herausfordern, zählen die Coens zu meinen Lieblingsregisseuren.

                            Bitte auf Englisch schauen. Ich hatte leider nicht die Möglichkeit, aber allein ein Vergleich des Originaltrailers mit dem deutschen sollte die Notwendigkeit verdeutlichen, sich einen Film der Coens im Originalton anzusehen. Vermutlich wäre es mir dann auch leichter gefallen in den Film hineinzukommen.

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                            • 3 .5

                              Pardon, dieser Film ist eine Katastrophe. Die Darsteller? Bestenfalls bemüht. Clooney spielt akzeptabel, ich mag ihn, der Rest nicht. Die Charaktere und ihre Verhaltensweisen sind nicht nachvollziehbar. Der Film weiß nicht, was er will. Sympathie erzeugen, den Zuschauer mitfiebern lassen? Die Figuren satirisch bloßstellen?

                              Kein Film der Coens hat so wenige humorvolle Momente. Kein Film der Coens hat so schwache Darsteller und Figuren. Kein Film der Coens hat so wenige romantische Momente. Die Story ist schwach sowie frei von Überraschungen und Pointen, die Inszenierung belanglos. Und bei allem Respekt vor den Autoren und Regisseuren: Das Genre ist weder "Komödie" noch "Liebesfilm". Was es sonst ist? Weiß ich nicht. Nichts. Genrelos. Vielleicht kann man das "Sandler" nennen. Der Abspann war jedenfalls das Beste an Intolerable Cruelty.

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                              • 5 .5

                                Ansätze sind da, aber das können die Coens besser. Mir gefiel das Ende und grundsätzlich der Stil des Films, doch eine spannende Story, die mit interessanten Figuren über mehrere Stunden trägt, ist nicht vorhanden. Fans werden enttäuscht sein, aber auch diesen Film sollte man sich als Fan der Coens nicht entgehen lassen. Viele mittelmäßige Filme haben sie ja nicht gedreht. Leute, die mit dem Stil der Coens nichts anfangen können, können ihn sich auch ruhig ansehen. Die besseren Coens können sie ja eh nicht wertschätzen und The Ladykillers dürfte immer noch besser sein als alles, was Sandler und Konsorten je gedreht haben. Von da aus: Für einen ruhigen Abend reicht Mittelmaß mit guten Ansätzen manchmal aus.

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                                • 8

                                  Reinarbeiten, Leute.

                                  Ich mochte Cosmopolis von Beginn an; den Score, die Dialoge, die Atmosphäre, den Regisseur. Doch schaffte es der Film beim ersten Versuch nicht, wirkliche Faszination auszuüben. Beziehungsweise er schaffte es doch, nur führte dies nicht in einen "Fluss", in den man mehr und mehr hineingezogen wird. Stattdessen bleibt man als Zuschauer stets auf Distanz. Der Film wird nicht schneller. Er entwickelt sich nicht. Die Dialoge rauschen so an einem vorbei. Bei aller Qualität der Inszenierung vermochte ich nie Tiefgründigkeit auszumachen. Das funktioniert schlichtweg nur dann, wenn man in einen Sog gezogen wird und sich von selbst Gedanken im Hirn formen. Bei Cosmopolis für mich unmöglich. Fasziniert und durchaus ein wenig befriedigt gab ich dem Film nach dem ersten Versuch seine 7.0, denn sehenswert ist er allemal.

                                  Bei Sichtung Nummer Zwei sah die Sache dann schon ganz anders aus. Ich wusste, was mich erwartet. Ich war geil drauf. Ich wusste ich würde den Film lieben. Und es funktionierte - mit harter Arbeit. Das Hauptproblem bzw. die Qualität des Films besteht darin, dem Zuschauer eben gerade das zu verwehren, was auch die Hauptfigur des Films so schmerzlich vermisst. Stellt man sich darauf ein, bedeutet das viel Arbeit und Nachsicht. Man muss akzeptieren, dass der Film keine Story, keine Emotionen, keinen Sinn, keine bedeutsamen Dialoge, keine bedeutsamen Figuren...im Endeffekt also nichts bietet.

                                  Wenn man mag, kann man hier alles hineininterpretieren. Muss man nicht. Kann man. Macht Spaß. Man darf einen Ausschnitt eines sinnlosen Lebens beobachten. Gefällt mir, dass Cronenberg sein Konzept mal wieder konsequent durchgezogen hat. Diese Faszination...

                                  Pattinson ist übrigens ideal besetzt. Ob das nun für ihn oder gegen ihn spricht, ist Ansichtssache. Nichtssagender kannst du eine Figur jedenfalls nicht spielen.

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                                  • Klingt an sich alles gut. Nur leider stelle ich bei meinen Vorhersagen fest, dass sie sich (nach meiner Erwartungshaltung) zum Negativem verändert haben. Ich habe kaum noch Vorhersagen >8.0. Es wirkt, als ob mein individueller Geschmack nicht mehr berücksichtigt wird. Alles trifft sich irgendwie im 6er-Bereich. Filme meiner Lieblingsregisseure (vorherige Vorhersagen: 8-9) neben Filmen, die vorher Vorhersagen im 5er-Bereich hatten. Komischer Mischmasch. Vorher entsprachen die hoch (>8.0) vorhergesagten Filme nachher meist tatsächlich meinem Geschmack, während die schwachen nichts für mich waren. Mit den neuen Vorhersagen kann ich bislang nichts anfangen.
                                    Beispiel: Lost Highway ist von ~9.0 auf 6.8 gesprungen. Meine Erwartungshaltung ist Minimum 8.5. Aus den aktuellen Vorhersagen geht das 0 hervor. Selbiges bei allen Regisseuren, die ich mag. Bislang kann ich das neue System vergessen. Bringt überhaupt nichts (außer dass ein paar neue unbekannte Random-Filme mit "unsicheren" Vorhersagen in den 8er/9er-Bereich gelangt sind). Das alte System hingegen traf bei den Vorhersagen häufig sehr genau und war hilfreich. Schade.

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                                    • ?

                                      Toller Regisseur und Autor (Tommy Lee Jones), tolle Hauptdarstellerin (Hilary Swank), toller Cast (Jones, Swank, Meryl Streep, William Fichtner, James Spader), interessantes Thema und gelungene Atmosphäre. Ich bin mächtig gespannt!

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                                      • 5 .5

                                        Zynisch bis in die Arschritze. Inhaltlich passiert nicht viel, man lernt nichts neues, aber wenn man in der Stimmung dafür ist, darf man sich einen drauf runterholen, wie Andrew Dominik die schmutzige Seite der Geschäftswelt/Mafia zelebriert, dabei gleichzeitig Gangsterfilm und Politik den Arsch ins Gesicht hält, und dieses realistisch-unschöne Bild dann stilvoll ausstattet, ästhetisch beleuchtet, effektreich filmt und mit interessanter Musik unterlegt. Ist manchmal auch ganz schön, selbst wenn Überraschungen ausbleiben. Künstlerisch, gut gespielt, kann Spaß machen. Erinnert mich am ehesten an Natural Born Killers, nur dass der ein einziger Rausch war, während Killing Them Softly zu jeder Sekunde bewusste Aufmerksamkeit vom Zuschauer erfordert, um wenigstens ein bisschen Freude daran zu haben.

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                                        • 10

                                          Es tut mir leid, dass ich es nach den ausgezeichneten Kommentare, die hier zu lesen sind, einfach mal kurz und simpel machen will, um nicht den ganzen Film vorweg zu nehmen:

                                          4 luni, 3 saptamini si 2 zile ist ein astreines Drama mit einer Story um zwei Freundinnen, die in Ceaușescus Rumänien des Jahres 1987 spielt. Cristian Mungius Regie ist nahezu perfekt für die Wirkung, die er erzielen wollte, und der Film sieht von Anfang bis Ende auch noch großartig aus. Jede Szene, jede Sekunde könnte man auseinandernehmen und analysieren. Anamaria Marincas Talent kann ich angesichts ihrer Rolle (Otilia) nicht abschätzen, aber sie wurde hier ideal besetzt. Auch die anderen Darsteller wissen ohne Ausnahme zu überzeugen. Den historischen Kontext sollte man kennen (steht im Wikipedia-Artikel des Films); Mungius setzt Kenntnisse darüber voraus. Rumänisch+Untertitel ist ein Muss. Ansonsten sollte man einfach Zeit mitbringen und den Film wirken lassen.

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                                          • 5

                                            Die typischen Woo-Momente, tolle Bilder, tolle Musik, Pyro, Tauben. In Hard Target wird selbst das Ausblasen der einzigen Kerze einer Geburtstagstorte zum Highlight. Jede noch so unbedeutende Szene wurde mit Zeitlupe und Musik aufgeblasen. Das unterhält, da John Woo in den 90ern noch wusste, wie man sowas stilvoll inszeniert. Leider bieten Story und Darsteller wenig Grund zu Zeitlupe und bedeutungsvoller Musik. Van Damme zeigt das, was man von ihm kennt. Arnold Vosloo gefiel mir gut in seiner Rolle als Habib Marwan in 24. Hier wirkt er schauspielerisch limitiert. 3 Jahre später bei Face/Off hat Woo dann wie schon zuvor in Hongkong gezeigt, zu was er im Stande ist, wenn Drehbuch und Darsteller mitspielen.

                                            Hard Target ist nur ein kleiner, aber gerade für Van Dammes Verhältnisse doch recht ordentlicher Actionfilm, typisch für die 90er. Lohnt sich mal reinzuschauen. Hier fliegen die Fetzen in stilvoller Weise.

                                            • 4
                                              • 8 .5

                                                The. fuckin. best. christmas. movie. ever. Even much better than Die Hard. I hope I'll never be too old for THIS shit. Selbst die Fortsetzung ist genauso grandios. Teil 3 und 4 habe ich noch nicht gewagt anzurühren.

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                                                • 7 .5

                                                  Genre: Actionfilm, Endzeitfilm, Cyberpunk-Film, Utopie & Dystopie, Science Fiction-Film
                                                  Produktionsjahr: 1981
                                                  Zeit: 1990er Jahre, 1997
                                                  Ort: Broadway, Brooklyn, Central Park, Manhattan, New York City, World Trade Center
                                                  Handlung: Amnestie, Antiheld, Audiokassette, Augenklappe, Bibliothek, Dystopie, Energiequelle, Entführung, Flugzeugabsturz, Freiheitsentzug, Friedenskonferenz, Gangsterboss, Gefangenenbefreiung, Gefangener, Geisel, Geiselbefreiung, Geiselnehmer, Helikopter, Kriegsveteran, Kultfilm, Polizei, Polizeieinsatz, Polizeistation, Straßenbande, Taxi, Taxifahrer, Terrorist, Theater, U.S. Präsident, Zeitbombe
                                                  Stimmung: Aufregend, Spannend
                                                  Zielgruppe: Männerfilm
                                                  Tag: Kultfilm
                                                  Meine Meinung: Oh, ja!

                                                  Neben The Terminator, Lethal Weapon (1 & 2) und Die Hard ist Escape From New York für mich der Actionfilm der 80er. Terminator steht für inhaltlich tiefe, krachende SciFi-Action, Lethal Weapon für Buddy-Comedy-Drama-Action und Die Hard für realistische Thrill-Action mit Humor. Escape From New York - The Snake - ist ein krachender Endzeit-Einzelkämpfer-Film mit großartiger stimmiger Atmosphäre, guter und sinnvoller Story und einem überzeugenden Hauptdarsteller (Kurt Russell). Wo es beim Terminator neben der Atmosphäre eher um die Story ging, stehen bei der Schlange die Atmosphäre und Plisskens Coolness im Vordergrund. Gerade die Langsamkeit trägt enorm zur Spannung und Atmosphäre bei. Frag mich nicht, warum man das heutzutage (meist) nicht mehr vernünftig hinbekommt bzw. auch in den 80ern nur selten (Thief, Manhunter und Terminator sind 3 andere langsam-spannende Filme, die mir spontan einfallen). Frag mich nicht, warum die Leute darauf keinen Wert legen, sondern sich mit dem Standard-Actionscheiß zufrieden geben. Hauptsache berühmter Name, Bizeps und irgendwas explodiert im Computer, damit man es Action nennen kann und Leute es wie die Fliegen fressen. Escape From New York ist eine der wenigen Perlen des Actiongenres. Bezeichnenderweise stilprägend und gleichzeitig kommerziell weniger erfolgreich als seine vielen vielen hirnlosen Kopien.

                                                  Edit: Irgendwie muss hier der Name John Carpenter noch rein. Wäre hiermit erledigt.
                                                  Edit: War das Kurt Russells Durchbruchsfilm? Die Klapperschlange ist der chronologisch erste Film von ihm, der mich interessiert. Danach folgten einige spannende 80er Film mit ihm.

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                                                  • 9

                                                    Dicke Aufwertung (von 7.5 auf 9.0). Bislang (Stand Staffel 6) hat die Serie nichts von ihrer Qualität eingebüßt. Natürlich wiederholen sich manche Dinge, aber ich bin nach wie vor zufrieden mit der Figurenkonstellation und dem Humor der Serie. Von Daily-Soap-Beziehungen und Humorlosigkeit (wie bei anderen Sitcoms) keine Spur. Eine verdammt lustige, sympathische und sogar wichtige Serie.

                                                    Schön, dass aus den USA nicht nur die Ergüsse Verrückter, Neokonservativer (ja, ist durchaus ein Pleonasmus) und machtgeiler Säcke (noch so ein Pleonasmus) nach Europa stoßen, sondern auch Wissenschaft und Menschlichkeit. Man wird nicht mit physikalischen Witzen überfordert, bekommt aber eine gewisse Faszination vermittelt und kann an der ein oder andere Stelle auch mal über Physiker-Witze lachen....oder aber darüber wie flach manch eine kompliziert erscheinende Pointe in Wirklichkeit ist :P

                                                    Es werden viele Witze über die Nerds gemacht, aber nicht nur, sondern es wird in alle Richtungen gefeuert, sodass im Grunde jeder die Serie mögen kann, egal ob er nun (zu) einfach oder (zu) komplex für die Welt gestrickt ist. Hier werden Witze auf niemandes Kosten gerissen, sondern mit ihnen gelacht. Gleichzeitig lernt der ein oder andere vielleicht auch sich selbst ein bisschen zu reflektieren. Sehr sympathische Serie, deren Bedeutung mir immer klarer wird, je mehr Folgen ich gesehen habe. Dass man nur einen kleinen Einblick in die Physik bekommt...geschenkt! Es muss nicht jeder tief in jede Naturwissenschaft oder sonst irgendetwas auf der Welt einsteigen, aber es ist schön, dass Interesse und Faszination von Laien durch solche Serien geweckt werden. Allein der Titelsong ist doch wohl schon großartig!

                                                    "The bipeds stood up straight,
                                                    The dinosaurs all met their fate,
                                                    They tried to leave but they were late
                                                    And they all died (they froze their asses off)"
                                                    :P

                                                    Sollte man aber auf Englisch schauen. Das für diejenigen, die es immer noch nicht gelernt haben, Filme und Serien grundsätzlich immer im Originalton mit Untertitel zu schauen (=ich) ;)

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