Hisayasu S - Kommentare

Alle Kommentare von Hisayasu S

  • [...] The Trust ist ein kurioser kleiner B-Thriller (Randnotiz: Sogar Altstar Jerry Lewis schaut mal vorbei!), der nicht unbedingt durch technische Virtuosität beeindruckt, dafür aber mit Spielfreude, einer gewisse Originalität und einem nicht zu unterschätzenden Mut. Ein weiterer Grund, sich mit Cage auch in den nächsten Jahren auf Berg- und Talfahrt zu begeben. [...]

    • [...] Trotzdem im Kino schauen? Aber ja doch, es gibt tolle Landschaftsaufnahmen, die Musik lädt zum Mitschunkeln ein und ab und zu sollte man einfach mal wieder aus staunenden Kinderaugen auf die Leinwand starren – Bahubali ist der ideale Film dafür. Außerdem gibt es selten Filme, die so sehr mit ihrer Budget-Power protzen, sich aber trotzdem so viel Seele beibehalten haben. Großartig! [...]

      • [...] Es gab in den zurückliegenden Jahren selten eine Serie, die so viele Facetten des menschlichen Daseins und des menschlichen Miteinanders so dermaßen seziert (die Macher leisten sich auch mal den Luxus über 20 Minuten lang nur einem Dialog zwischen zwei Menschen in den Mittelpunkt zu stellen) - das ist sicherlich nicht unbedingt einfache Kost zum Wegschauen, hat aber die Qualität eines hervorragenden Romans, weswegen das übliche und oft sicherlich nicht ganz unzutreffende Zeitfresser-Argument gegen Serien hier eindeutig nicht zieht, denn «The Affair» ist klug, nahrhaft und ganz einfach ein Stück Leben. [...]

        • [...] Als reine Science-Fiction-Actionunterhaltung macht Psycho Pass: The Movie trotzdem eine gute Figur: Der Mix aus gezeichneten Figuren und CGI-Hintergründen wirkt anfänglich sicherlich etwas befremdlich, schlägt dann aber doch durch, da die Macher mit Fantasie und Liebe zum Detail vorgegangen sind. Die Geschichte hält trotz der genannten Schwächen dank einer faszinierenden Heldin, der wunderbar finsteren Atmosphäre und der exzellent umgesetzten, toll choreographierten Actionszenen ohne Probleme die volle Laufzeit bei Stange. Das nicht ausgereizte Potential ist aber trotzdem sehr schade. [...]

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          • [...] Dass dem - im Rahmen der Möglichkeiten – auch sonst von Torsten Wacker glänzend umgesetzte Fernsehfilm die Höchstwertung verwehrt bleibt, liegt einzig und allein am Umstand, dass ein gewisses Quäntchen an Originalität sicherlich nicht das Verkehrteste wäre, letztendlich wird hier tatsächlich nur Uraltbekanntes aufgekocht - allerdings ist das wie hier deutlich gewichtiger als das was - Freunde zutiefst entspannter Unterhaltung sollten dem drollig-liebenswerten Provinz-Krimichen unbedingt eine Chance geben. [...]

            • [...] Damit keine Missverständnisse aufkommen: Ein Hologramm für den König ist nicht per se verdammenswert, nein, gar nicht, ein echtes Werk fürs Kino. Die Bilder von Tykwers Haus- und Hofkameramann Frank Griebe sind wirklich zauberhaft und sollten auf der größten aller großen Leinwände genossen werden. Und mit Sicherheit hat jeder mal Phasen, in denen man sich von so einem fluffigen Sommernachtstraum einseifen lassen will. Allerdings nicht allzu oft. [...]

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              • «Mad Dogs» hängt irgendwie so zwischendrin, nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut, eher zum Zwischendurchmalreinschauen als zum Serienmarathon geeignet.

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                • [...] Sicher, Systemkritik ist so alt wie das Medium Film selbst, aber es ist doch eher selten, dass die Kritik mit solch einer Eindringlichkeit und mit solch einer Lust am Aufruhr geäußert wird. Man kann nach der Ansicht von Lenas Klasse nur noch auf mehr junge Künstler wie den 1988 geborenen Regisseur Ivan I. Tverdovskiy hoffen, die so einfühlsam wie kaltschnäuzig den Finger dahin legen, wo’s wehtut. Auch einen Film wie Lenas Klasse kann man sich aus Honig-im-Kopf-Deutschland nur wünschen. [...]

                  • über Loev

                    [...] Loev ist mit zauberhaft schönen Männern besetzt, toll gespielt und bravourös gefilmt – vielleicht kann die inhaltliche Banalität in diesen Kontext auch als Stärke bezeichnet werden: Letztendlich sind alles nur Menschen mit den gleichen Problemen. [...]

                    • [...] Es ist verwunderlich, dass Die Sieger, die einzige Regiearbeit des Drehbuchautors Carl Foreman (Die Brücke am Kwai, Die Kanonen von Navarone), nahezu unbekannt ist, handelt es sich dabei doch nicht nur um ein stargespicktes Epos (durch die Wirren des Zweiten Weltkriegs taumeln Jeanne Moreau, Romy Schneider, Elke Sommer, Senta Berger, Melina Mercouri, Vincent Edwards, Albert Finney, George Hamilton, Eli Wallach, Peter Fonda und George Peppard), sondern tatsächlich um einen Anti-Kriegsfilm. Das heißt: Er erzählt vom Krieg, aber klammert Kampfhandlungen - bis auf eine kurze, aber gezielte Ausnahme - vollständig aus. Auf diese Weise umgeht er die Klippe, von der so viele andere Filme aus diesem Bereich stürzen: eigentlich dagegen sein zu wollen, aber dann doch einer gewissen Faszination zu erliegen. [...]

                      • [...] Es ist kaum zu glauben, dass es sich bei Thief um ein Debüt handelt, die wahre Klasse wird vielleicht auch erst deutlich, wenn man den Film mit späteren, weitaus weniger souveränen Arbeiten wie dem bereits erwähnten Miami Vice oder Public Enemies (2009) vergleicht: Mann erreicht hier eine formale Geschlossenheit wie im weiteren Verlauf seiner Karriere nur noch selten. Die phasenweise regelrecht surrealen Bilder sind eine Wucht, der Schnitt rasiermesserscharf und der fantastische Elektronik-Soundtrack von Tangerine Dream (die in den kommenden Jahren ebenso stark wie Mann abbauen sollten) untermalt das Geschehen punktgenau, verschmilzt mit den Bildern zu einer Einheit, einem funkelnden, technoid-kalten Juwel, mit einem zärtlich-wehmütigen Herzen. [...]

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                        • [...] Das einzig Geheimnisvolle ist hier die Frage, wie so ein Film überhaupt abgenickt werden konnte, denn offenbar haben sich die Beteiligten hier völlig übernommen. [...]

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                            • [...] Das Erstaunliche ist aber, dass Lee, wenn auch wohl nicht gerade beabsichtigt, es trotzdem schafft, einen die große Tragik hinter dem weltweit gefeierten Künstler spüren zu lassen. [...]

                              • [...] Gerard Butler räumt als Agenten-Rambo Mike Banning zum zweiten Mal in einem moralisch verkommenen, von sackschlechten CGI-Effekten torpedierten Actionfetzer mit bergeweise fiesen Gesocks auf. Alles wie gewohnt, aber doch auch ein Stück besser. [...]

                                • [...] Leider nimmt man die ca. 1 Trilliarde Mal erzählte Geschichte von einer ausbrechenden Zombie-Epidemie auch noch völlig ernst, fügt aber nicht die geringste eigene Idee hinzu, um aus dem Ganzen noch etwas auch nur ansatzweise Interessantes herauszukitzeln - die untalentierten Hauptdarsteller sind da nicht gerade förderlich.

                                  Einzig und allein der erkennbare Aufwand und die gute Kameraarbeit lassen „Navy Seals vs. Zombies“ nicht völlig in den DTV-Sumpf versinken - aber das rettende Ufer ist in weiter Ferne. [...]

                                  • [...] Man wird einfach nicht das Gefühl los, einen überdimensionierten Imagefilm vor sich zu haben – Lena im Glücksbärchiland. [...]

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                                    • [...] „Zufällig Allmächtig“ kann unmöglich nur zufälligerweise nicht so toll geworden sein, wie man das angesichts der durchaus beeindruckenden Credits mit Fug und Recht erhoffen konnte: Simon Pegg, Kate Beckinsale, Terry Jones, Sanjeev Bhaskar, Eddie Izard, Robin Williams, John Cleese, Terry Gilliam, Eric Idle und Michael Palin werden aufgefahren …

                                      … aber trotzdem wird bloß eine brave, halbgare Komödie serviert, die auf dem Pfad eines ebenso braven und halbgaren US-Vorbilds wandelt und lediglich mit einen Tick dreckigeren Humor und eine angenehm schlanken Laufzeit aufzutrumpfen weiß. [...]

                                      • über Atemlos

                                        [...] Über den dünnen Inhalt - der Film dampft Godards Existenzialismus auf die gradlinige Fluchtgeschichte eines völlig lebensfremden Träumers runter - könnte man angesichts der fantastischen Machart noch prima hinwegsehen, style over substance kann unfassbar viel Spaß machen. Was den Film aber doch beschädigt, sind seine beiden Hauptdarsteller [...]

                                        • [...] Die einstige Horror-Hoffnung John Erick Dowdle blamiert sich hier bis auf die Knochen mit einem zutiefst xenophoben Heuler über eine ultra-fade weiße Mittelstandsfamilie, die von einem mordlüsternen Asiaten-Pöbel durch ein marodes Land gejagt wird. Das ist aber nicht nur moralisch zutiefst neben der Kappe, sondern auch bestenfalls mittelmäßig gemacht und wird mit zunehmender Laufzeit dank einer ausgesprochenen Simpel-Dramaturgie langweiliger und langweiliger. [...]

                                          • [...] Eine der schönsten und hinterhältigsten Fortsetzungen seit Jahren! [...]

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                                            • [...] Trotzdem: Talent ist da, das kann man keinesfalls abstreiten, die Brüder müssen sich aber - auch angesichts der Tatsache, dass noch weitere Gialli geplant sind - ein wenig die Frage nach dem Warum gefallen lassen. Dank eifriger Filmfirmen sind mittlerweile Dutzende der damaligen Filme erhältlich, wieso also soll man zur Kopie greifen? Zumal Francesca in einem entscheidenden Punkt auch noch von den Vorbildern abweicht und sich damit selbst ein Bein stellt: Die dem Giallo so inhärente Lust zur Provokation ist fast völlig abwesend. Die Morde sind verhältnismäßig zahm und Erotik findet nicht statt. Bei einem Genre, das so sehr von spektakulären Schauwerten lebt, natürlich ein herber Dämpfer. [...]

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                                              • [...] Deutschlands erfolgreichster Entertainment-Papst vergewaltigt den „Tatort“ und nach vier Fernsehfolgen müssen die (übrig gebliebenen) Zuschauer auch noch ins Kino um zu sehen, was Til Schweiger sich unter gute Unterhaltung vorstellt: Eine endlose Abfolge von mittelprächtigen Actionszenen, garniert mit geistreichem Dialog à la „Lass' uns schlafen gehen, dann ist es schneller Morgen“, die zudem noch laufend an andere, bessere Filme erinnert. [...]

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                                                • [...] „Swinger“ ist eine britische Verfilmung eines schottischen Romans und erzählt eine klassische Liebesgeschichte von einem Pärchen, das sich unserer heutigen, komplexen Welt zurechtfinden muss und dabei in eine Subkultur gerät, die sicherlich Vor- aber auch Nachteile hat.

                                                  Der britische, hervorragend inszeniert und sehr gut gespielte Debütfilm schafft es dabei angenehm unverkrampft und vorurteilsfrei zu bleiben, stolpert dabei über seinen Ehrgeiz viel zu viel in viel zu kurzer Zeit abhandeln zu wollen, was zwar den insgesamt guten Gesamteindruck beschädigt, aber die Stärken überwiegen dennoch deutlich und der US-Konkurrenz zeigt er sowieso eine lange Nase. [...]

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                                                  • [...] Dass sich das Ergebnis etwas nach "Live-Übertragung" anfühlt, ist da zumeist nur zuträglich, denn Project-M baut so, in Kombination mit den absolut überzeugenden (hierzulande völlig unbekannten) Schauspielern, eine Unmittelbarkeit auf, die einen schnell vergessen lässt, dass sich das ganze Geschehen größtenteils eigentlich nur in einer handvoll toll gebauter Settings abspielt und man wider Erwarten auch nur recht wenige, allerdings absolut herausragend umgesetzte Effektszenen (es ist unfassbar, dass der Film gerade mal schlappe $ 260.000 gekostet haben soll – eat this, Hollywood!) sieht. [...]

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