Hisayasu S - Kommentare

Alle Kommentare von Hisayasu S

  • [...] The boys are back: Action-Mozart Isaac Florentine und Kampfsport-Ass Scott Adkins liefern mit „Close Range“ ihre mittlerweile siebte Zusammenarbeit ab und enttäuschen auch hier nicht: Das Tempo ist hoch, die Action spektakulär und erneut absolut meisterhaft in Szene gesetzt. [...]

    • [...] Erneut ist ein weiterer Creature-Horrorfilm vom Fließband eines überfleißigen Produzenten gefallen. Doch auch für eingefleischteste Hardcore-Fans sollte in diesem Fall die Schmerzensgrenze erreicht sein, denn „Sharktopus vs. Whalewolf“ ist selbst mit der allergrößten Trash-Brille kaum noch genießbar und wirkt in seiner völlig lieblosen Machart vor allem unverschämt. [...]

      1
      • [...] Wintergast ist ein Debütfilm und bringt als solcher leider genau die negative Eigenschaft mit, die so vielen Debütfilmen das Genick bricht. Sprich, er ist so prätentiös, dass es weh tut. Die schwarz-weißen Bilder verzeiht man der schnarchig-selbstbezogenen Odyssee dabei noch, die messerscharfen Postkartenmotive sehen tatsächlich schick aus und bieten sich prima als Leinwandprojektion beim nächsten Electro-Happening im Club nebenan an. Ärgerlicher ist der Inhalt: Dass man 2015 zum trilliardsten Mal den Topos der "gequälten Künstlerseele" bemüht, ist schon schlimm genug, leider fällt den beiden Machern Andy Herzog und Matthis Günter so gar nichts dazu ein. [...]

        1
        • [...] Gleichzeitig stellt sich aber ein überraschender Effekt ein: Dieser ganze Splitterregen an Storyfragmenten, Bildern und Tönen, die an der lockeren, narrativen Schnur aneinandergereiht werden, vermittelt mehr und mehr eine Ahnung davon, wie Mythen entstehen, denn in all diesen Erzählungen, so absurd sie gelegentlich auch erscheinen mögen, schwingt immer auch ein Hauch (oftmals tragischer) Realität mit. Dogfahr wird - eben weil nicht klassisch inszeniert, sondern von Menschen, in einem intrinsischen Zeugungsakt, geformt - mehr und mehr lebendig, eine erzählte Figur, die ins Leben überschwappt, den Film verlässt. Und so endet Mysterious Object at Noon auch quasi im Nichts; die Kamera versagte bei den Dreharbeiten, Mythen lassen sich eben nicht bändigen. [...]

          2
          • [...] Können die Spanier überhaupt schlecht? Unter der Ägide von Urgestein Álex de la Iglesia („Perdita Durango“) dürfen sich die beiden Newcomer Juanfer Andrés und Esteban Roel austoben und liefern einen blutigen Cocktail aus „Was geschah wirklich mit Baby Jane?“ und „Ekel“ ab, der von Fleck weg mitreißt…[...]

            • [...] Es mag sein, dass sich diese Kritik in der Endabrechnung etwas schlicht anhört: Gute Story, drei tolle Darsteller - das soll reichen, um 117 Minuten voll zu machen? Aber ja, denn wie in anderen Krimiklassikern aus dieser oder der folgenden Epoche (etwa dem unvergesslichen Mord mit kleinen Fehlern von 1972) backt Deardens Film mit nur wenig Zutaten ein extrem nahrhaftes Gericht. Eben weil er es kann. [...]

              2
              • [...]„Jane Got A Gun“ ist in erster Linie Genrestoff, der auch stolz drauf ist Genrestoff zu sein und zudem voller Sympathie für seine Hauptfigur steckt, die und das ist der Knackpunkt, eben nicht als knarrenschwingendes Überweib gezeigt wird, sondern als Frau in einer harten Zeit, die durchaus nicht ganz ohne männliche Hilfe auskommt, sich aber, und das ist der entscheidende Punkt, diese Hilfe selbst aussucht. Das ist unterm Strich mehr als der größten Teil des jährlichen Hollywood-Outputs zu sagen hat und auch noch in wundervolle Bilder verpackt, deswegen wird es wohl hoffentlich bald heißen: „I got a ticket!“[...]

                2
                • [...] Butterfly - Der blonde Schmetterling ist auf seine Weise ein Stück Filmgeschichte, man muss es nur zu würdigen wissen und wer das weiß, wird glücklicher weiterleben. [...]

                  1
                  • [...] Zugegeben, Takeshis' ist nur schwer greifbar, aber es ist gerade dieses völlig Entfesselte, vermischt mit einer stark persönlichen Ebene, das ihn so unglaublich faszinierend macht und zum fröhlichen Rätselraten einlädt. [...]

                    1
                    • [...] Über Dolls meinte Kitano in einem Interview: "Ich habe das Gefühl, dass ich Yohji bei diesem Film seine eigene Modenschau organisieren ließ. Yohji traf sehr einseitige Entscheidungen beim Entwerfen all dieser Kostüme, womit er uns sozusagen in der Tasche hatte." Ehrlich gesagt wirkt Dolls auch so. Oder als ob Kitano seinen westlichen Kritikern (die nörgelten, dass der Film davor, Brother, doch bloß wieder ein typischer Yakuza-Film von ihm ist) mit einer Parodie auf Arthouse-Prätentiösitäten eine lange Nase drehen wollte. Oder Kitano hatte tatsächlich einen radikalen Imagewechsel im Sinn. Wer weiß? Geglückt ist das jedenfalls nicht. [...]

                      • [...] Das mit dezenten Humorspitzen versehene Drama zeichnet sich in erster Linie durch eine erhabene Schlichtheit aus: Der Film erzählt gradlinig vom Scheitern, vom Aufstieg und wieder vom Scheitern, zieht daraus aber auch keine pathetische Message. Er erzählt vom Leben, er ist eine Momentaufnahme im Dasein zweier Jungs, die vielleicht aus dem Geschehenen keine allzu großen Lehren ziehen, auf die vielleicht keine bessere Zukunft wartet, die sich aber auch nicht unterkriegen lassen werden. [...]

                        1
                        • [...] Hana-Bi ist nicht nur eine Ode an die Liebe, auch eine an die Kunst, die den Fatalismus überwinden kann, denn dem verkrüppelten und dadurch am Sinn seines weiteren Lebens zweifelnden Horibe schickt Nishi Malzubehör. Und durch die entstehenden Bilder findet Horibe eine neue Perspektive auf seine Umgebung, entdeckt die Schönheit des Lebens. Es ist vielleicht auch dieser Blick, diese Welt, die Nishi so vergebens sucht. [...]

                          1
                          • [...] „Tremors 5: Blutlinien“ hätte vielleicht was werden können, wer weiß, dass sich aber alle bisher Verantwortlichen hinter der Kamera zurückgezogen haben, war schon im Vorfeld ein böses Omen, das mit dem vorliegenden Film nun erfüllt wird. Das Drehbuch ist halbgar und beleidigt seine Zuschauer mit unfassbar peinlichem Vulgär-Humor, einem würdelosen Auftritt von Serien-Urgestein Michael Gross und einer nervtötenden Vorstellung vom längst vergessenen „Scream“-Star Jamie Kennedy. [...]

                            • [...] Ein eiskalter Superkiller mit 1A-Martial-Arts-Skills entdeckt sein Gewissen und legt sich mit einem Frauenhändlerring an. Woraus in den 80er- oder frühen 90er-Jahren Leute wie James Glickenhaus, Aaron Norris oder Dwight H. Little einen brettharten Selbstjustizfetzer mit tennisballgroßen Einschusslöchern und zerberstenden XXL-Bloodpacks gebastelt hätten, wird heute von „Allroundern“ wie Ara Paiaya gedreht. Die können zwar alles, machen aber kaum was richtig, weswegen „Skin Traffic“ technisch gesehen auch nur leicht über einem Homevideo daherkommt. [...]

                              • [...] „Mississippi Grind“ wirkt ein wenig wie aus der Zeit gefallen, das allerdings im positiven Sinne. Boden und Fleck orientieren sich stark an Zocker-Filmen der 60er- und 70er-Jahre wie „California Split“, „Haie der Großstadt“ oder „The Gambler“, dessen Drehbuchautor James Toback ulkigerweise auch hier und nicht, was wohl nahe liegender wäre, im letztjährigen, missratenen Remake seines Films, einen Gastauftritt hat. Diese Ausrichtung erschöpft sich aber mitnichten nur in Referenzen, auch in inhaltlicher Hinsicht atmet man tief den Geist dieser Ära und so werden ungeduldige Naturen schon bald das große Gähnen anfangen [...]

                                1
                                • [...] Und hier lässt sich zumindest attestieren, dass „Sharktopus vs. Pteracuda“ kaum Zeit verschwendet: Der Film setzt seine Eckpfeiler (Sharktopus hat Nachwuchs, Züchtung und das außer Kontrolle Geraten von Pteracuda, Söldnertruppe wird beim Versuch Herr der Lage zu werden bis auf einen, den Helden des Films, dezimiert etc.) bereits innerhalb der ersten zehn Minuten und auch danach halten sich die Laberhänger relativ in Grenzen - in einem Genre, das mangelndes Budget gerne durch eine episch lange Ansammlung von Sinnlosdialogzeilen kompensiert, definitiv ein Vorteil. [...]

                                  • [...] Ja. „Molly Hartley 2 – The Exorcism“ hat unübersehbare Schwächen, macht allerdings trotz allem - wenn man denn gewillt ist, sich drauf einzulassen - recht viel Spaß, was vor allem an den motivierten Machern liegt, die unter dem Deckmäntelchen einer Fortsetzung hier mehr oder weniger eine Hommage an William Friedkins „Der Exorzist“ eingereicht haben. [...]

                                    1
                                    • [...] Mord mit kleinen Fehlern ist ein klassischer, allerdings meisterhafter Metafilm, der zum einen "nur" als exzellenter britischer Krimi konsumiert werden kann, er macht sich aber auch - zuweilen recht subtil - über eben diesen lustig. [...]

                                      • [...] In erster Linie muss sich Lommels Werk die Frage gefallen lassen, wieso der Haarmann-Fall zur Vorlage dient: Für eine historische Aufarbeitung nimmt man sich zu viele Freiheiten, für ein Charakterportrait erhält man zuwenig Einsicht in die Figur, Haarmann lebt letztendlich nur von der großartigen, geradezu hypnotisierenden Vorstellung Raabs, der permanent eine Ahnung vermittelt, von dem, was in Haarmann vielleicht vorgeht. [...]

                                        • über Infini

                                          [...] Infini fängt sich erst danach einigermaßen, mit dem Beginn der Mission und somit der eigentlichen Handlung. Jetzt möchte man dem Film phasenweise dann auch so was wie Atmosphäre attestieren. Das liegt aber ausschließlich an der wunderbaren Gestaltung: Abbess' Film ist, wie so viele australische Genrebeiträge der letzten Jahre, ausgesprochen gut gemacht, es gibt schick-verranzte Kulissen im schönsten 1980er-Jahre-Retro-Stil zu bestaunten und gelegentlich schleicht sich, vor allem wenn die Charakter halluzinieren, auch eine schöne Bildidee ein. Das anfängliche Problem bleibt aber: Infini holt seine Zuschauer auf narrativer Ebene einfach nicht so richtig ab. [...]

                                          • über Colt 45

                                            [...] Wie Vincent nun versucht, Geschehenes wieder ungeschehen zu machen, dabei aber immer mehr und mehr in den Abgrund schlittert und dabei auch die Untiefen so ziemlich aller ihn umgebenden Kollegen realisieren muss, schildert der belgische Regisseur Fabrice Du Welz extrem gradlinig und extrem gnadenlos. [...]

                                            1
                                            • über Dealer

                                              Ein Film, so glasklar, so durch und durch optimiert auf ein Ziel hinarbeitend, dass man ganz Hollywood das Drehbuch ins Müsli rühren und allein schon für die pure Effizienz dem Regisseur den Schweiß von den Füßen lecken möchte.[...]

                                              1
                                              • [...] Was hätte man mit diesen Figuren für einen Unsinn machen können, aber Regisseur Dito Tsintsadze entschied sich für einen waghalsigen Spagat zwischen eleganter Komödie und feinfühligem Sozialdrama, der in seinen besten Momenten ein klein wenig an die Arbeiten von Aki Kaurismäki erinnert, sich allerdings auch etwas im Ungleichgewicht befindet, denn nicht alle durch die Bank weg exzellent gespielten Figuren kriegen die gleiche verdiente Aufmerksamkeit. [...]

                                                • [...] Sand Dollars erinnert stark an Paradies: Liebe von Ulrich Seidel, schlägt allerdings weitaus subtilere Töne an als der umstrittene Österreicher. Die beiden Regisseure Israel Cárdenas und Laura Amelia Guzmán verzichten völlig auf einen missionarischen Gestus, bauen keine steilen Kontraste auf, hier arm, dort reich, da Opfer, dort Täter, vielmehr verengt Sand Dollars den Radius nahezu völlig auf die (Gefühls-)Welt seiner Protagonisten und erzählt im ganz Kleinen vom Großen. [...]

                                                  • [...] „Der Unbestechliche“ ist ein großformatiges Copfilm-Epos, dass den jahrelangen Kampf eines aufrechten Polizeibeamten gegen eine mörderische Gangsterorganisation erzählt, sich dabei aber nicht so recht zwischen emotionalen Charakterdrama und staubtrockenen 70er-Jahre-Thriller entscheiden mag, was einen leicht holprigen Eindruck hinterlässt, das Vergnügen aber auch nicht wirklich schmälert. [...]

                                                    1