jacker - Kommentare
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Alle Kommentare von jacker
Ich kann weder dauerhaft Mainstream, noch dauerhaft 'anspruchsvolles' sehen. Das muss sich einfach die Balance halten.
Hab ich richtig Lust nen Film in mich aufzusaugen und zu reflektieren, oder will ich einfach mal etwas passiver Zusehen?
Letzteres ist nicht verwerflich, wird mir aber auf Dauer zu platt (genauso wie andersrum auf Dauer der Kopf raucht, oder Depression ausbricht).
Was ich nicht verstehe sind die Kreise die eins mit dem anderen vergleichen und dann je nach persönlicher Präferenz wahlweise sämtliche Blockbuster ('hohl, platt, ...') oder sämtliches 'Nachdenk-Kino' ('langweilig, passiert ja nichts') mit Extremst-Wertungen von 0-3 Punkten abstrafen.
Man kann ja schließlich nicht Äpfel mit Birnen vergleichen ;)
"Persepolis" kocht unheimlich viel in einem Topf , rührt dabei kräftig um und würzt üppig drauf: Coming-Of-Age, Geschichtsstunde, Anti-Krieg, Sozialdrama, Regimekritik, Familienfilm und als Topping noch eine Prise nicht störender Teenie-Flavor.
Das Resultat wird auf feinstem Animations-Porzellan serviert (nicht das verstaubte Hochzeitsgeschirr verteht sich, dieses war mindestens eine streng limitierte Special-Edition, designet von einem großen zeitgenössischen Künstler) und schmeckt hervorragend, ja nahezu perfekt.
Trotz schwerster Zutaten haben die Köche die perfekte Balance gefunden und das Gericht ist leicht verdaulich, schmeckt aber noch stundenlang auf der Zunge nach.
Man fragt sich wie sie das geschafft haben, wie das alles so rund wirkt?
Ein Gericht ist mehr als die Summe seiner Zutaten, erst die persönliche Note der Köche macht es einzigartig.
Ohne die wäre "Persepolis" vielleicht einfach nur ein Trickfilm für Erwachsene, durch die autobiographische Färbung wird er zu mehr: etwas Echtem, Amüsantem und auch Erschütterndem, zum Lachen und Nachdenken, zum zwischen den Zeilen lesen.
Fast perfekt!
Ruft Popularität irgendwie so einen automatisierten Bashing-Zwang bei Hatern hervor, oder wieso wird hier nur gemeckert?
Bachelorette
Nach circa 10 Minuten haben wir uns gefragt ob das sowas wie ein weibliches "Hangover" werden soll?
Durchgeknallte Nacht vor der Hochzeit, alle druff, irgendwas (bei "Hangover" Bräutigam weg, hier Kleid kaputt) muss gefixed werden...
Soweit die Parallelen. Ach nein ich vergaß, wichtiger Punkt, beide natürlich weit unter der Gürtellinie angesiedelt.
Und die Unterschiede?
"Hangover" war trotz allem ziemlich einfallsreich, skurril, spritzig geschrieben, rasant, tierisch witzig und im Resultat vor allem kurzweilig.
Kann "Bachelorette" da mitziehen?
Man ersetze 'einfallsreich' durch 'stereotyp', 'skurril' durch 'um Crazyness bemüht', 'spritzig' durch 'platt', 'rasant' durch 'zäh', 'tierisch witzig' durch 'obermatt' und 'kurzweilig' durch 'heiße Luft', 'eine Tortur', 'ein großes Nichts', oder ganz klassisch 'langweilig':
Die ersten 10 Minuten waren noch ganz okay. Nicht vielversprechend, aber zumindest hatte ich das Gefühl es könnte zumindest noch was durchschnittliches werden, ein paar Gags funktionieren ganz gut und es spielte halt Kirsten Dunst mit ("Melancholia" und so, ne?!).
Das die sich hier maximal unter Wert verkauft wird leider sehr schnell klar, die erste Fremdscham lässt nicht lange auf sich warten und von da an geht es rapide abwärts.
Abwärts in die tiefen der Dämlichkeit.
Anders kann man das leider nicht beschreiben. Im Gesamtpaket rundum dämlich.
Äußerst selten ist diese Dämlichkeit dann auch mal recht amüsant (beispielsweise bei Isla Fischer's Figur Katie, die im Gegensatz zum Rest des Films sogar bewusst als schonungslos dämlich angelegt wurde) größtenteils lies es mich jedoch die Hände vors Gesicht schlagen und mich fragen wann es denn wohl vorbei ist.
Wär der Film nur dämlich könnte man sagen 'es war halt nicht mein Humor'.
Wäre da nicht diese alles überschattende Langeweile!
Nachdem die Mädels sich auf den Weg machen das Kleid zu fixen (ca. nach 20 Minuten) passiert erstmal Ewigkeiten absolut gar nichts mehr (außer dämlichen Dialogen natürlich).
"Viel Reden, nichts sagen", so hieß mal ein Song der Fanta 4. Passt hier ganz gut, die drei Flitzen durch die Stadt quäken sich an und rüber kommt einfach gar nichts.
Eine leere Szene schiebt die andere, damit das alles auch ordentlich durchgeknallt ist wird natürlich nonStop Koks gesnifft, irgendwann wird dann doch noch geheiratet, alle sind druff, alle freuen sich wieder und nach glücklicherweise 'nur' knapp über 80 Minuten hab ich mich dann auch endlich wieder freuen können.
Lichtblick: Auch wenn hier nicht von 'Schauspiel' die Rede sein kann ist der Film zumindest 'hübsch' besetzt worden. Nutzt aber auch nicht wenn die Mädels mit ihrem Gequieke eigentlich pausenlos nerven.
Fazit: Schlechter geht zwar noch, viel Luft nach unten ist hier aber nicht mehr!
"Eine Karte der Klänge von Tokyo" beginnt unglaublich gut und hält diesen Level über die komplette erste Hälfte, lässt dann urplötzlich extrem nach und rettet sich durch eine wahnsinnig intensive Schlußsequenz.
Bei genauerer Überlegung scheint außerdem der Ansatz etwas seltsam und die Grundintention des Films bleibt nur schwammig.
Der Film ist aber in der Summe auf jeden Fall sehenswert!
Bereits in den ersten Minuten merkt man, dass die Optik ein maßgeblicher Teil dieses Filmes ist. Jegliche Einstellung wirkt bis ins letzte durchdacht, durchkomponiert und im Resultat einfach schön. So schön, dass es beinahe schon blendet.
Ich gebe zu, damit kriegt man mich auch bis zu einem gewissen Grad relativ leicht rum. Perfekte HD Aufnahmen, gepaart mit der Faszination Asien (es ist einfach eine andere Welt) mögen leicht über fehlenden Inhalt hinweg täuschen.
In der ersten Filmhälfte müssen sie das jedoch noch nicht, denn die ist auch inhaltlich ausgezeichnet gemacht. Man lernt die Charaktere kennen und findet in die Geschichte und ihre Hintergründe hinein. Und das alles wie gesagt in diese wunderbaren Bilder gekleidet! Aus Story, Visuellem und Soundtrack (fantastische Song/Theme-Auswahl!) entsteht eine Atmosphäre die potential zu ganz Großem hat.
Als dann jedoch die Liebesgeschichte zwischen Killerin und ihrem Auftragsopfer beginnt, fällt die ganze Wirkung in sich zusammen. Die Intensität ist nahezu weg, die Story (welche gerade in dem Segment starke Möglichkeiten geboten hätte) flacht ziemlich ab und einige Längen schleichen sich ein. Die Zerrissenheit des Weinhändlers David wird zwar erwähnt, überzeugend aber leider nicht, die Darstellung müsste sein Leiden intensivieren, bleibt aber sehr distanziert. Auch die Vertiefung der Charakterzügen (beider Hauptfiguren) bleibt Coixet leider schuldig, gerade wenn es nötig wäre geht es nicht mehr weiter.
Schlagartig aufwärts lenkt jedoch die Abschlußszene.
Eigentlich ganz simpel, eine Stimme aus dem Off erzählt uns wie das Leben nach den gezeigten Ereignissen weitergeht, die dazugehörige Bilderflut zeigt es uns und dazu läuft ein abartig trauriger Song (Anthony and the Johnsons "One Dove").
Klingt simpel, geht aber unheimlich tief rein!
Was ich mich nun Frage: 'Was hat das alles nun mit einer "Karte der Klänge von Tokoyo" zu tun?'
Durch den Film leitet uns ein Sprecher aus dem Off, dieser ist wohl mehr oder weniger der einzige Freund von Ryu, heimlich wohl auch in sie verliebt und zeichnet professionell Geräusche auf. Unter anderem Ryu's Schmatzen. Das hört er sich dann an und träumt dabei von ihr, das war es dann aber auch mit den Klängen.
Dass der Film in Tokyo spielt liefert zwar überwältigende Bilder, hat aber weder für Plot, noch sonst irgendwas eine Relevanz. Könnte auch NY, Rio oder Berlin sein. Außer um Ryu's Klänge geht es um keine.
Dieser Sprecher ist noch ein Kritikpunkt. Er hat mir einfach zu wenig Relevanz für die Geschichte. Ob es ihn gibt oder nicht änders nichts, seine Verzahnung mit den Geschehnissen ist nicht vorhanden (Bis auf minimale Infos, die er zu Ryu's Leben gibt, da hätte man sie aber auch ohne Off-Sprecher einfach zeigen können).
Trotzdem ein guter Film, der über große Strecken eine intensive Stimmung hält und handwerklich größtenteils meisterhaft umgesetzt ist.
Ich verweise einmal auf 3 Comments unter mir!
'Prestigeww' hat das Problem schon passig beschrieben..
Ich glaube aber schon, dass so ein Angebot wieder mehr Leute ins Kino bewegen könnte (der OV-Hunger der deutschen ist ja leider recht gering)!
In Zeiten von Drecks-Seiten wie kino.to (oder wie auch immer das jetzt heisst) bildet der Eintrittspreis für viele leider eine hohe Barriere. 'Flatrates' könnten den Kinogang somit wieder interessanter machen, mehr Leute ins Kino bewegen, dort bemerken lassen dass die Leinwand ja doch toller ist als ein Screener auf ihrem 19" 4:3 Monitor am Rechner, sie dann wieder öfter hingehen lassen weil dank 'Flatrate' ja das Risiko durch Reinfall-Filme 'viel Geld' in den Sand zu setzen geschrumpft ist, dann bei mehr Kinogängen mehr Popcorn mampfen und alle freuen sich am Ende.
So jetzt wieder Traummodus off...
Aber ich bemerke eine Analogie zur Musik: Auch hier hat sich die Umsonstmentalität sehr lange breit gemacht, dennoch zahlen viele User mittlerweile (obwohl sie nie mehr eine mp3/CD kaufen würden) bereitwillig die Gebühr für Streaming-Dienste
Ich schaue nur ganz selten "Tatort", aber dieses mal habe ich es als die pure Langeweile empfunden.
Keinerlei Spannung, leere und wenig knackige Dialoge und ein Plot der mir viel zu konstruiert, aber in der Auflösung dann unglaublich banal vorkam.
Drehbuch, aber auch Kamera und Inszenierung sind in der Folge einfach schwach.
Manche Szenen waren schon gut gemacht (z.B. Kekilli als Tablet-Detektivin), das konnte aber auch nichts mehr raus reißen.
4.0 hat der ganz allgemein von mir bekommen, als Krimi nur ein 'Mückenstich'!
Auf diesen Film war ich schon länger scharf (hatte ihn mal im Rahmen einer Reihe großer 'Musikfilme' in einem Braunschweiger Kino verpasst), dank einer gut sortierten Bildungsinstitution durfte ich ihn nun sogar auf BluRay genießen.
Die Vorfreude wurde nicht enttäuscht!
Erst im Nachhinein habe ich erfahren, dass der Film auf einem gleichnahmigen Konzeptalbum von 'The Who' basiert, auf dem die Hauptfigur vier verschiedene Phasen einer Persönlichkeitsveränderung durchläuft (bzw. an vierfach gespaltener Persönlichkeit leidet).
Wäre vor der Sichtung schon interessant gewesen, aber nicht zwingend notwendig denn der Film wirkt in keinster Weise so als ob es Vorwissen bedarf um ihn zu verstehen.
Weiß man jedoch um die Persönlichkeiten, erscheinen einem Jimmy's extreme Stimmungswechsel (inklusive starker Wechsel von Sympathie und Antipathie die sein Charakter hervorruft) noch ein gutes Stück interessanter.
Anfangs mag man ihn, später hasst man ihn, zwischendurch bemittleidet man ihn, später findet man ihn wieder stark. Oft versteht man seine Reaktionen auch einfach nicht.
Insofern behaupte ich mal die Figur wurde gut umgesetzt.
Ich werde mir aber das Album mal genau anhören (vieles kam ja auch im Film vor und passte textlich auch immer sehr gut zum gezeigten) und die Stimmung des Films darin suchen.
Da ich das alles vorher noch nicht wusste, war"Quadrophenia" für mich 'nur' ein starkes Profil einer (Jugend-)Bewegung, inklusive aller Höhen und Tiefen, dem Kampf für die eigene Sache und zuletzt dem Zerbrechen der Träume.
Schrecklich wenn man für eine Sache gelebt hat, sich aufgeopfert hat, sich über eine Gruppe von Freunden/Mitstreitern (und vor allem dem Zusammenhalt mit ihnen) identifiziert hat und schließlich doch merkt, dass die große gemeinsame Idee für die meisten anderen doch nur ein bißchen Spaß gewesen ist.
Die Revolution ein transparenter Traum, die Revolte nur in den verdrogten Köpfen der nächtlichen Partyleute existent, Montag morgen holt das Leben sie wieder ein. Veränderung erstickt, 'We are the Mods' nur noch leere Phrase.
Auch ansonsten bietet "Quadrophenia" viel Potential zum Nachdenken, beispielsweise der Krieg zwischen den Subkulturen wird nicht idealisiert (oder stilisiert), sondern sehr wertungsfrei darstellt (woraus die Idiotie des Hasses auf andersdenkende Gruppen umso klarer wird).
'Mods, Rockers, I don't give a shit about this. Below, we are all the same'
Unter jeder Fassade und in jedem Outfit steckt nur ein Mensch, so sagt es Kevin, Jimmy's alter Freund der leider durch die Zugehörigkeit zur falschen Gruppe zum Feind wird.
Absurd, doch leider überall auf der Welt so.
Die "Twilight" Variante klingt gut!
Wird dann von Lynch verfilmt, ROb Zombie Co-produziert und natürlich FSK 18. Die ganzen jetzigen "Twilight" Fans sind ja dann alt genug, rennen natürlich blind rein und werden für den Rest ihres Lebens traumatisiert.
Ja, das klingt wirklich gut!
Eben gesehen und absolut dieser Liste würdig:
"One Dove" von Anthony and the Johnsons am Ende von "Eine Karte der Klänge von Tokyo".
Mann, hat das Lied am Ende die Stimmung intensiviert (die Leider im FIlm ab der Hälfte stetig abgeschwacht ist).
Außerdem das erste Lied von Anthony was mir gefällt, hab das sonst meistens als fürchterlich empfunden!
Meinen Kommentar zu "Dead Man" verfasse ich ganz bewusst bevor ich mir andere Meinungen zu dem Film durchlese und bevor ich (hoffentlich) in einen Dialog über den Film trete.
Ich möchte einfach noch unbeeinflusst sein und genau das was ich gesehen habe reflektieren und formulieren. Denkanstöße sind natürlich gern gesehen, aber werden dann bei der, mit etwas Abstand 100%ig folgenden, Zweitsichtung im Hinterkopf behalten.
Mein Vorwissen zu diesem Film beschränkte sich auf: 'Western von Jarmusch mit Johnny Depp'.
Hauptgewinn.
Dachte ich.
Aber so sehr ich es auch möchte (und mein Wohlwollen für Jarmusch ist nach 5 grandiosen Meisterwerken die ich bis jetzt von ihm kannte sehr, sehr groß), so richtig gut fand ich an "Dead Man" absolut gar nichts.
Natürlich sind die typischen Jarmusch-Charakteristika vorhanden, allen voran die mal dokumentarisch, mal sehr künstlerisch eingesetzte Kamera. Und auch storytechnisch fügt der Film sich in das Schema, was mich bei "Limits Of Control", "Ghost Dog" und auch "Broken Flowers" so begeistert hat (bei letzterem so sehr, dass ich ihn auf Anhieb direkt 3 mal geschaut habe): Eine einsame Hauptfigur wird begleitet auf ihrer stillen Reise und trifft auf eigenartige Weggefährten.
Die Gemeinsamkeit: in allen Filmen passiert im klassischen Sinn sehr wenig, die Filme sind allesamt ruhig und langsam.
Der Unterschied und das ist für mein Filmempfinden sehr gravierend: die anderen Filme haben gefühlstechnisch extrem viel bei mir losgetreten. "Dead Man" hingegen hat mich die ganzen 2h komplett kalt gelassen.
Woran das lag kann ich gar nicht so genau verorten.
Was ich mit Sicherheit sagen kann ist, dass die 'technische' Seite mir hier überhaupt nicht gefallen hat!
Zum einen der Schnitt: Die meisten Szenen sind sehr kurz und werden dann total abrubt (köpft mich aber ich fand es beinahe plump) ausgeblendet, dadurch erschienen sie mir größtenteils wie abgewürgt. Und aus diesem Gefühl heraus empfand ich den Film seltsam aneinandergereiht (weit mehr als es im Zuge der Handlungsetapen angebracht wäre).
Und dann der 'Soundtrack'. Zu Anfang haben mich diese, auf verzerrte Gitarrenriffs reduzierten Klänge sogar extrem begeistert (da Sie mich auch total an "Red Dead Redemption" erinnerten. Bereits nach einer halben Stunde fingen Sie jedoch an mich zunehmend zu nerven. Nicht nur die ständige, eintönige Wiederholung fing an zu zehren, auch (und das ist um einiges schlimmer) wurde ihr Einsatz zunehmend unpassender, bis hin zur völligen Deplatziertheit (extrem dramatischer Score in völlig lahmen Szenen).
Ich könnte jetzt viel objektiv analysieren warum der Film mir nicht so richtig gefallen wollte, aber ich gehe das eher gefühlsmäßig an und sage: der Funke ist einfach nicht übergesprungen.
Es gab natürlich auch einige Szenen die mir gut gefallen haben und wo die Atmosphäre ein stimmiges Gesamtbild ergibt, außerdem ist die Charakterentwickling des 'Poeten' absolut klasse gezeichnet.
In Summe hat mir das aber einfach nicht gereicht, da konnten auch die guten Schauspielleistungen nichts dran ändern und bloße Langsamkeit macht auch noch kein Arthaus-Meisterwerk.
Tut mir leid "Dead Man", aber ich geh dir irgendwann noch mal ne zweite Chance!
Ich finde die deutsche Version von diesem Film unter alles Sau!
Der Synchronsprecher der damals Cage gesprochen hat gehört eingesperrt, er klingt wie irgendein Prücheklopfer den man in Berlin im Späti nach ein paar gemeinsamer Bier dazu überredet hat doch mal eben ne Synchro einzusprechen.
Manche Synchros sind einfach nur nicht so gelungen, aber der Typ regt mich richtig auf...
So!
John Travolta hat schon so ziemlich alles gespielt. Lange nicht alles davon habe ich gesehen, aber bereits unter den Filmen die ich kenne ist die Qualitäts-Spanne von exzellent ("Face Off", "Pulp Fiction"), über mittelmäßig ("Be Cool"), bis zu absolut unterirdisch ("From Paris with love", "Battlefield Earth") vertreten. Wieviel der (Nicht-)Qualität jeweils durch seine Leistung begründet ist könnte ich nur nach Neusichtungen sagen, was ich aber sagen kann ist, dass Travolta mir noch nie so positiv aufgefallen und überragend in Erinnerung geblieben ist wie in "Lovesong for Bobby Long".
Er spielt sowas von überzeugend die komplette Gefühlspalette rauf und runter, dass ich das Gefühl habe der Mann ist die letzten 30 Jahre völlig unter seinen Möglichkeiten zurückgeblieben. Noch nie hat er mich so mitgerissen! Da kommt man schon ins schwelgen, ob bei anderer Rollenwahl eine völlig andere Karriere herausgekommen wäre?!
Man weiß es nicht.
Fakt ist, "Lovesong For Bobby Long" gewinnt enorm durch Travolta's Präsenz. Vor allem Tragik verleiht er dem Film, denn dieser zeichnet das Profil seiner gestürzten und leider nie wieder aufgestandenen Figur. Selbstaufgabe, Resignation und die Unfähigkeit das eigene Leben wieder ins Ruder zu bringen sind wohl die zentralsten Themen, aber auch die Kraft die man aus Hoffnung schöpfen kann wird vermittelt. In Bobby's Fall leider die illusorische Hoffnung, dass irgendwie, irgendwann alles wieder gut werden wird. Illusorisch, weil er unfähig ist aus seinem fassadenhaften Käfig aus Lyrik, Weisheit und Zitaten auszubrechen um sich seiner Vergangenheit zu stellen, illusorisch auch weil er unfähig ist der ständigen Betäubung durch den Alkohol zu entsagen und sich einzugestehen, dass seine Probleme in die Gegenwart verschleppt wurden.
Da liegt auch eine der 'Schwachstellen' des Films (oder die einzige?). Der Umgang und das Leben mit Alkoholismus wird mir einfach zu harmlos dargestellt. In finaler Konsequenz bleibt Bobby's Handeln natürlich nicht folgenlos, aber das Ganze wird zu sehr zum unangenehmen Laster bagatellisiert.
Die Realität ist da wesentlich härter!
Ansonsten: Ein toller Film voller starker Zitate, tiefgehender Momente, Tragik, Humor, (inhaltlich wie auch visuell) sehr schöner Umsetzung und großer musikalischer Momente (Travolta bringt klassische Südstaatensongs an der Gitarre), in dem auch die bis jetzt noch gar nicht erwähnete Scarlett Johansson und auch Gabriel Macht eine gute Leistung abliefern (aber gegen Travolta einfach etwas verblassen).
Paul Giamatti ist mir in letzter Zeit zunehmend in Nebenrollen aufgefallen (z.B. in "The Ides Of March"), in denen ich ihn durchweg gut fand. Da das aber eben alles 'nur' Nebenrollen gewesen sind war ich, als ich "Win Win" in der Hand hielt gespannt wie gut Giamatti in einer Hauptrolle einen ganzen Film tragen kann. Große Zweifel am Resultat hatte ich nicht und die Antwort fällt wie erwartet aus: Er macht seinen Job brillant!
Doch nicht nur er.
Auch Amy Ryan als fürsorgliche, leicht zickige Ehefrau, Bobby Cannavelle als überdreht cool seine Verletzheit überspielender Kumpel und vor allem Alex Schaffer, als teilnahmslos traumatisierter und doch irgendwie liebenswürdiger Teenager formen maßgeblich das Gesamtbild mit. Giamatti hat das Zeug zur One-Man-Show, zum Glück muss er das hier aber gar nicht beweisen.
"Win Win" ist ein schönes Beispiel dafür wie sehr ein Film mit der Besetzung steht und fällt (in diesem Fall auf beiden Beinen steht) und vor allem wie sekundär doch bei einem guten Drehbuch, hervorragendem Spiel und gekonnter Inszenierung des Regisseurs die oft so überschätzte 'Geschichte' wird. Objektiv ist dieser Film eine Tragigkomödie über das menschliche (speziell familiäre) Miteinander, Entfremdung, Zusammenwachsen und die Probleme des Alltags, wie sie uns schon oft und vor unzähligen Kulissen erzählt wurde.
Die Art und Weise macht es halt!
Und die beherrscht Regisseur Thomas McCarthy scheinbar, denn er begeistert mich nach "Ein Sommer in New York" nun mit dem zweiten Film. Vielleicht gefällt mir einfach seine Handschrift, denn in beiden Filmen wird viel Wert auf alle Charaktere, nicht ur die wenigen Hauptpersonen gelegt und im Resultat entsteht etwas sehr 'ruhiges' und 'echtes'.
Großes Indie-Kino!
Eine schöne Liste von der ich nur die Hälfte kenne!
Aber bei "Fight Club" ging es mir genau so und "Watchmen" & "Social Network" wollte ich eh mal wieder sehen, da werde ich das noch mal überprüfen ;)
'Der dänische Regisseur, der sich seinen Ruhm mit der Pusher -Trilogie verdiente, kam natürlich nicht an der Frage vorbei, ob ein Sequel zu seinem letztjährigen internationalen Erfolg Drive in Planung sei. Diese Frage konnte er sicher verneinen.'
Ich danke dafür mit aller Hingabe die ich habe. Es gibt Dinge, die könnte ich einfach nicht ertragen!
'vielleicht auch nur einen Cameo-Auftritt von Ryan Gosling in einem völlig anderen Film.'
Das hingegen fänd ich frisch!
Verwobene Universen schaffen und so ;)
Update:
Liam Neeson lies in neueren Interviews bereits durchsickern, dass sein Fernbleiben von "Taken 3" nur kalkuliertes Merketing ist um die als Trilogie geplanten "96 Hours - Taken 4" (in dem Neeson den Papst entführt), "96 Hours - Taken 5" (in dem Gott dann Neeson entführt) und "96 Hours - Taken 6" (in dem die Balkanmafia dann Gott entführt) zum richtigen Kassenhit zu machen. Wir sind gespannt!
Weitere Franchise-News des Tages:
- Außerdem wurde bekannt, dass noch bevor Jeremy Renner Teil 5 der Reihe "Die Bourne Verzweiflung" und Teil 6 der Reihe "Die Bourne Versteifung" abgedreht hat bereits mit den Dreharbeiten zu Bourne 7 "Die Bourne Verblödung" (als Bourne nun Shia LaBoeuff) und Teil 10 der Reihe "Die Bourne Verseifung" (welcher aufgrund einiger Differenzen mit früheren Bourne-Schauspielern gänzlich ohne Darsteller auskommt) begonnen wurde.
Öfter mal auf Flomärkten unterwegs?
Als das Vorgeplänkel vorbei war und die ersten Minuten dieses Films liefen, ging mir durch den Kopf: 'Oh nein, nicht so ein US-Highschool Teenie-Kram!'
Wie sehr ich mich doch geirrt habe!
Selten habe ich einen Film gesehen der so feinfühlig und sensibel wie "The Perks Of Being a Wallflower" inszeniert war, noch nie habe ich eine so überzeugende Kombination aus Highschool/Coming-Of-Age Film und traurig schönem Drama gesehen.
In allen Belangen empfand ich diesen Film als echt.
Das Schauspiel jeglicher Beteiligten ist einfach super, nichts wirkt aufgesetzt, übertrieben, oder unglaubwürdig. Ein paar Monate aus dem Leben einiger Teenager, guter Freunde von denen jeder seine eigene, spezielle Last zu tragen hat.
In der Regel werden die typischen Rollenklischees an den amerikanischen Schulen so stark überzeichnet, dass man sie in die Tonne treten kann. Die Sportler, angehimmelt von Heerscharen weisblonder Püppchen, standardisiert in Rosa gekleidet, die Normalos, immer darauf aus die Aufmerksamkeit der tollen Sportler und deren toller Püppchen zu gewinnen und zu guterletzt die Außenseiter, grundsätzlich nur in schwarz gekleidet, schwarzer Nagellack bei Männlein und Weiblein versteht sich von selbst, usw. Man kennt es.
Hier werden diese Gruppen zwar allesamt angedeutet (und das ist in keiner Weise verwerflich, es gibt sie ja schließlich auch), aber in normaler Art und Weise dargestellt, nachvollziehbar und echt halt.
Auch in anderen Belangen weiß Regisseur Stephen Chbosky die Darstellung gesund zu dosieren, denn die Bandbreite an Emotionen wird komplett angeschnitten. Humor, dezent und subtil, weit entfernt von Albernheit. Tragik, ergreifend und tiefgehend, frei von Pathos und zuletzt die Romance, ehrlich doch völlig ohne Kitsch inszeniert. Dazu kommt ein wirklich gut durchdachter Plot, der immer ein wenig mehr, aber nie zuviel verrät und in finaler Konsequenz wirklich überraschen kann.
Dann die visuelle Komponente!
Kameraführung und -einstellungen sind erstklassig und überraschend, der Schnitt ebenso. Die Art wie Rückblenden hier fragmentartig und unspektakulär eingestreut werden schon nahezu meisterhaft.
Wie wird das sonst gemacht?
Flashbacks kündigen sich leider allzuoft mit einem lauten Knall an, damit es auch jeder versteht was das nun war kneift der Protagonist dann meist nach Ausklingen noch mal schön die Augen zusammen, schüttelt den Kopf, oder Ohrfeigt sich. Verständlich für jeden.
"The Perks of being a Wallflower" geht hier (zum Glück) ganz andere Wege.
Zuletzt noch der Soundtrack. Einfach fantastisch und in Kombination mit oben genannten Charakteristiken unheimlich intensiv!
Hätte ich den Film als Teenager gesehen, er hätte wahrscheinlich auf Anhieb die Höchstwertung bekommen, so bin ich aber trotzdem noch hin und weg.
Es sind wohl einfach die kleinen Filme die mich immer wieder hellauf begeistern!
Fans dieses Films mögen auch: "Caché", "Love Exposure", "Synecdoche, New York".
So ungewöhnlich wie oben genannte Werke kommt "I am Love" nicht daher, dennoch wohnt dem Film eine sehr eigene und inszenatorisch starke Atmosphäre inne.
Die Kameraführung und Auswahl der Motive ist sehr bewusst und zeigt dem Zuschauer, dass sich auch für die Wahrnehmung einer Sache als 'künstlerisch' unbewusst gewisse Regeln gefestigt haben. Anders gesagt: Dass viele Filme die man als 'künstlerisch' angehaucht wahrnimmt, sich im Stil untereinander doch wieder recht ähnlich sind. Diese, ich nenne es mal 'Arthaus-Konventionen' greifen Regisseur Luca Guadagnino und Kameramann Yorick Le Saux auf, nur um wieder mit ihnen zu brechen.
Die Perspektiven und Fokus-Experimente wirken nicht auf Anhieb schön, Pflanzen verdecken unscharf das Fokussierte, große Close-Ups wirken zunächst seltsam deplaziert, vieles erscheint einem zunächst leicht falsch. Macht man sich jedoch von allem frei bemerkt man wie sehr die Atmosphäre des Films von eben dieser, sehr eigenen Art getragen und intensiviert wird.
Emma, fatastisch gespielt von der fantastischen Tilda Swinton, lebt ein luxuriöses Leben.
Doch was bringen alles Geld, die Kleider, das schloßgroße Haus und das Ansehen wenn in einem nur tiefe Leere herrscht?
Was bringt die große, einflußreiche Familie, wenn man für sie sich selbst aufgegeben hat?
Den tragischen Ausbruch aus dieseem goldenen Käfig schildert "I am Love". Still und zurückhaltend, bewusst unspektakulär, doch später dramatisch und tieftraurig lässt Guadagnino uns teilhaben an Emma's steiniger Reise zurück ins Leben, zurück zur Begeisterung, zurück zu sich selbst.
An opulenter Bilderflut finde ich erstmal wenig verwerfliches, die war immer schon ein Teil von Science-Fiction, die frühen Filme hatten einfach den Vorteil, dass sie a) noch eher die Möglichkeit hatten Geschichten das erste mal zu erzählen bzw. Effekt-technisch immer wieder innovativ zu sein und b) häufig (aber eben nicht immer) ein wenig mehr Wert auf Plot und Charakterzeichnung gelegt wurde.
Schade ist es nur wenn so gar nichts hinter der hübschen Fassade steckt.
Aber eenn man ehrlich ist hat man auch sehr hohe Ansprüche mittlerweile, bei älterem Stoff ist man (zumindest ich) da etwas weniger kritisch.
Nicht dass es schlecht ist hohe Ansprüche zu haben, aber häufig wird das Fehlen von Charakteristiken als Kritikpunkt genannt, die bei älteren Filmen ebenfalls sekundär waren.
Als erwähnenswerten neuen Sci-Fi-Streifen würde ich noch "Source-Code" nennen.
Ich weiß nicht, ob die Geschichte jetzt ganz neu war (denn z.B. an "Deja Vu" hat sie mich erinnert) trotzdem war der Stoff packend umgesetzt!
Och Leute, der letzte läuft noch im Kino und schon werden die Griffel nach dem Reboot ausgefahren..
Tja, jetzt habe ich mir gerade schon mehr als die Hälfte seiner Filmografie in einzeln gegönnt :/
Mal sehen wie sich das preislich entwickelt..
Wie schlecht.. Als könnte man nicht wenigstens Frank Dux als Cameo reinbringen!
Und warum sollen keine Assoziationen zum 'Original' geweckt werden?
Den Ruhm, den das Original unter 80er Fans genießt, möchte man doch allein durch die Titelwahl sehr wohl abgreifen!
Ich liebe sowas!
Völlige Infragestellung der Realität, Undurchsichtigkeit des Seins, Schichtung und Verzahnung der Daseinsebenen, Verlorenheit im eigenen Bewusstsein..
Darum liebe ich "Matrix", darum liebe ich "Inception", darum werde ich auch "eXistenZ" lieben. Erstgenannte Filme sind natürlich die Mainstremvertreter dieser Thematik, wer also mehr kennt und Empfehlungen hat, her damit!
"eXistenZ" zeichnet eine Zukunft, die technologisch weit fortgeschritten den Gamer zur Konsole umfunktioniert, das Spiel wird nicht mehr länger als dritte Person konsumiert, der Spieler wird das Spiel, es ist in einem, man ist in ihm. Virtuelle Realität wird zur Realität. Die alles entscheidende Frage:
Wie merkt man noch den Unterschied?
Interessant ist an diesem Film nicht nur die Thematik, sondern vor allem auch die Umsetzung!
Wo zumeist eine technologisch weit entwickelte Zukunft als Hight-Tech und Hochglanzwelt mit vielen bunten Dioden dargestellt wird, schafft Cronenberg Pistolen, Controller, Kabel, etc. aus lebendiger Biomasse, der digitale Virus wird zur Gewebe zerstörenden Krankheit, die technologische Science-Fiction zum butcher-Geschmadder.
Man muss sie schon mögen, diese untypische, schleimig widerliche Art der Darstellung, wer z.B. mit "Naked Lunch" (optisch) nichts anfangen konnte wird an "eXistenZ" erst recht verzweifeln und sich wahrscheinlich ein wenig veräppelt fühlen (die Grenze zwischen Faszination und Lächerlichkeit ist schmal).
Schade eigentlich nur, dass Dafoe lediglich eine sehr kleine Rolle abbekommen hat, er ist doch wie geschaffen für solche düsteren Geschichten.