JackoXL - Kommentare

Alle Kommentare von JackoXL

  • 7 .5

    [...] Nicolas Roeg betreibt dabei keine blinde und einseitige Ethno-Romantik, fängt die große Diskrepanz dieser ungleichen Welten auf einem Fleck dafür treffend ein und lässt den Zuschauer*innen, in wie weit sie das Gezeigte für sich werten und in interpretative Relation setzen. Eine deutliche Kritik an der gedankenlosen Maßlosigkeit in Bezug auf Ausbeutung und Kapitalisierung des Kontinents, die ist hingegen unmissverständlich. Ein klares Statement sei auch bei so einem „freien“ Film selbstverständlich erlaubt. [...]

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    • 0 .5

      [...] Eine Zumutung. Nichts gegen simple, kostengünstige DTV-Filme, selbst dort gibt es immer mal wieder recht vernünftigen Zeitvertreib. Dann muss man aber die deutlichen Defizite durch irgendwas halbwegs kompensieren. „Blackout – Im Netz des Kartells“ hat rein gar nichts, was in nur der geringsten Form amüsant, unterhaltsam, aufregend oder wenigstens nicht total lächerlich bis beschämend ist.

      7
      • 7 .5

        [...] Das man sich hier ab und an natürlich an der Grenze zum Klamauk bewegt, ist keinesfalls negativ behaftet. Unter anderen Umständen – mit einem weniger homogenen Darstellerduo oder einer nicht so effektiven Regie beispielsweise – könnte das gut und gerne auch anders aussehen, doch Die Filzlaus wird eigentlich nur besser und besser. Das Tempo steigert sich stetig und innerhalb kürzester Zeit durchlaufen die Figuren eine Entwicklung, die selbstverständlich nicht glaubwürdig, für so einen Film aber absolut maßgeschneidert ist. Am Ende steht eine echte Männerfreundschaft – obwohl der eine den anderen immer noch furchtbar nervt. Und vermutlich noch für eine recht lange Zeit… [...]

        5
        • 6

          [...] Leider verpasst Wilder einige gute Chance bei dieser skurrilen Idee und findet erst im letzten Drittel wieder richtig in die Spur. Zwischenzeitlich ist es eine Spur zu albern und mit 135 Minuten auch deutlich zu lang geraten, was sonst bei Wilder nie ein Thema war. Ganz so im Flug wie seine vorangegangen Komödien vergeht die Zeit nicht, aber allein Jack Lemmon ist es zu verdanken, das man dem Film auch dann nie so richtig böse sein kann. Ein Klassiker ist das hier allerdings wirklich nur auf dem Papier, dafür sind andere Arbeit – auch und insbesondere von Billy Wilder – einfach ein paar Nummern zu groß für einen Vergleich. [...]

          7
          • 7 .5

            [...] Schlussendlich vielleicht etwas zu viel des Guten, dass sich „Magnolia“ auf dem langen Weg dorthin aber nicht schon vorher heillos verzettelt und stattdessen viele eindringliche und berührende Akzente setzen kann, liegt an dem großen Talent seines Schöpfers. Paul Thomas Anderson lässt selbst das komplizierteste Vorhaben aussehen, als wäre es eine Fingerübung. Zudem mit einem spielfreudigen und begnadeten Cast versehen. Wer so was mit 39 Jahren im Haifischbecken Hollywood ganz selbstbewusst auf die große Kinoleinwand bringen kann, der ist mehr als nur ein „Wunderkind“.

            9
            • 5 .5

              [...] Das Frauenbild in diesem Film ist mit fragwürdig noch sehr milde umschrieben, wobei das letzte Drittel und die tatsächliche Darstellung der Umstände das auch nur minimal revidieren können. Das hat schon einen sehr unangenehmen Beigeschmack, gerade da das in Charles Bronson-Vehikeln seinerzeit keine Ausnahmeerscheinung war (Der aus dem Regen kam ist diesbezüglich noch viel schlimmer). Allerdings muss man dem Film und besonders Sergio Sollima anrechnen, wer sehr es ihm gelingt, das Publikum trotz dieser Unannehmlichkeiten im Schlussspurt doch noch positiv zu beeindrucken. Obwohl der Mittelpart neben seiner „Rape-Romantik“ auch nicht unbedingt von Spannung und Nervenkitzel gekennzeichnet ist, das Finish hat es wieder richtig in sich. Das ist nicht nur fabelhaft inszeniert, sondern besticht zudem durch eine schonungslose Konsequenz. [...]

              3
              • 2

                [...] Eingeschlossene Gesellschaft ist scheinheilig und so unfassbar dumm zugleich, da er etwas parodieren will, wofür er selbst mit jeder Pore steht. Altbackenes, verkrampftes, erzkonservatives Kino für Vati und Mutti aus der gutbürgerlichen Ein-bis-Zwei-Mal-im-Jahr-ins-Kino-Schicht, die sich dann totlachen über eine Überspitzung ihrer selbst. Damit sie auf diese dämlich übertriebenen Figuren zeigen können und sich freuen, dass sie nur insgeheim einen Teil davon selbst darstellen. Lediglich die bemühten Darsteller, die einem bei diesen Rollen wirklich leidtun können, retten hier noch ein Minimum. Ausgenommen Anke Engelke (Vollidiot), die exakt so beschissen spielt, wie ihre Figur geschrieben ist. Method Acting, herzlichen Glückwunsch. [...]

                9
                • 9

                  [...] Das hier ist perfekt arrangiertes Verschwörungs- und Suspense-Kino, dass eine ideale Mischung aus fiktionaler Spinnerei und tatsächlicher, politischer und sozialer Stimmungslage anbietet. Hochspannend vorgetragen, sowohl in bestechenden Einzelsituationen (allein die Flugzeugsequenz) wie in seiner Gesamtkomposition, bei der eine konstante Steigerung der Grundspannung bis zum bitterbösen, beinah am Zynischen kratzenden Finale stattfindet. Das so gut funktioniert, da der von Warren Beatty großartig verkörperte Protagonist immer – außer für das mit Wissensvorsprung ausgestattete Publikum – als kaum seriös oder glaubwürdig dargestellt wird. Ein abgehalfterter Säufer, dem niemand seine wirren Theorien abnimmt. Dies ist unabdingbar wichtig für das gesamte Konzept und sorgt für noch mehr emotionale Partizipation seitens der Zuschauer*innen. Dazu auch visuell und atmosphärisch herausragend. Alan J. Pakula hat wirklich viele gute Filme gemacht, dass hier ist eventuell, in seiner Gesamtheit, sogar sein bester. [...]

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                  • 7

                    [...] In seinem allgemeinen Tonfall und Stimmungslage eine Art Hybrid aus den Klassikern des britischen Genre-Kinos dieser Zeit (allen voran eines Jack rechnet ab) wie dem zynisch-knurrigen Männer-Filmen eines Sam Peckinpahs (Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia). Am Ende, wenn der schon früh als unausweichlich angedeutete Showdown der Alpha-Männchen seinen Höhepunkt findet, sind spätestens dann auch die Western-Anleihen nicht mehr von der Hand zu weisen. Und das liegt nicht mal an der Personalie Lee Van Cleef – obwohl seine Partizipation diesbezüglich nochmal gefühlt den Deckel draufmacht. [...]

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                    • 4

                      [...] Das könnte auch die nächste Streaming-Dienst Auftragsarbeit von Liam Neeson sein, der Unterschied würde niemanden auffallen. Und wir reden hier von solchen Dingern wie Blacklight oder Memory, und nicht etwa einem 96 Hours, der noch durch handfeste und sehenswerte Actioneinlagen bestechen konnte. Diese hätten dem mit Einfallsreichtum nicht gerade gesegneten Die Mörder meines Sohnes als letztes Mittel zum Zweck auch sehr gutgetan, aber auch da hält man sich betont bedeckt. Eine kleine Kampfszene am Anfang, im Finale wird auch mal geschossen, das war es in diesem Bereich. Sonst nur mäßig aufregende „Ermittlungsarbeiten“ – offiziell wie inoffiziell – und ein Plot, der sich als erschreckend eintönig und beliebig herausstellt. Das ist reiner Dienst nach Vorschrift und so identitätslos aus der nackten Schablone gepresst, dass es einen nach einem wenigstens interessanten Auftakt irgendwann nur noch gnadenlos ermüdet. [...]

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                      • 8 .5

                        [...] Mit seiner Bedingungslosigkeit verfolgt Bo Arne Vibenius in erster Linie das Ziel, das Publikum maximal emotional zu investieren. Ihm die Angst, Verzweiflung und Ausweglosigkeit bis hin zur völligen Selbstaufgabe nicht nur logisch, sondern vor allem empathisch begreiflich zu machen. Und anschließend noch mehr das Bedürfnis, die angestaute Wut mit aller Macht zu entfesseln. Dies gelingt ihm nicht nur auf emotionaler Ebene fantastisch (womit jedwede „moralischen“ Bedenken im dritten Akt längst ad acta gelegt sind), sondern selbst inszenatorisch ist dieser winzige Exploitation-Reißer aus Schweden teilweise grenzgenial. Ruft seine bescheidenen Ressourcen optimal ab und schafft durch so simple, aber im richtigen Moment clever eingesetzte Mittel wie wiederkehrend-optische Reizpunkt, Egoperspektiven, Zooms, Slowmotion und verzerrte Soundeffekte einen noch intensiveren Impact, als es dieses Monstrum nicht ohnehin schon kreieren würde. [...]

                        10
                        • 6 .5
                          über Troll

                          [...] Auch das kann Netflix sein: oft fühlt man sich hier wie in der wiederbelebten Videotheken-Ecke, in der dir vielversprechende Cover dämliche Stangenware als das nächste Must-See verhökern. Und dann gibt es da die wirklich teuren Nummern, bei denen man sich ehrlich fragt, wer hier das Budget verkokst hat. „Troll“ hingegen zeigt, dass die große Kohle des Streaming-Dienstes auch mal Sinnvolles und Gutes bewirken kann. In dem Fall, dass ein talentierter Regisseur aus Norwegen in seinem Heimatland einen Film realisieren kann, der so normalerweise wohl utopisch gewesen wäre. Das es dabei vielleicht etwas zu „angepasst“ an den Mainstream verläuft, sei dahingehend verziehen. Schlussendlich hat man hier eine überwiegend gute Zeit. Und vielleicht kommen dadurch noch mehr solche Projekte ins Rollen, was absolut begrüßenswert ist – mit Luft nach oben, aber das ist vollkommen okay.

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                          • 5
                            über Freeway

                            [...] Rotkäppchen und der böse Wolf als US-White-Trash-Groteske ist von der Idee her kreativ und durchaus charmant. In den ersten grob 25 Minuten gefällt Matthew Bright’s Regiedebüt durch seinen (relativ) originellen Ansatz und einen schön schmantig-exploitativen Tonfall, das aber ausgerechnet im zweiten Akt – unmittelbar nach der Konfrontation von „Rotkäppchen und dem Wolf“ – seine ganz große Schwäche offenbart. Solange man sich am Ablauf des Märchens orientiert, erscheint es frisch und einfallsreich, nun muss man aber fast einer Stunde mit einem Hauch (und darin wohl auch nie ernsthaft angepeilter) Sozialkritik verwässertem Füllmaterial beiwohnen, das der spleenigen Idee nie so richtig gerecht wird. Bemüht auf grimmig, asozial und schwarzhumorig getrimmt, aber der Funke will einfach nicht (mehr) überspringen. [...]

                            9
                            • 8

                              [...] Es ist in der Tat schwer, dieses „Ereignis“ in passende Worte zu fassen, da es hier wirklich um das Erleben eines cineastischen Kraftaktes geht. „Der Prozess“ ist mutiges und vor allem grandios inszeniertes Kino, das natürlich Grenzen auslotet und im Grunde nur auf pure Gegenliebe oder irritiertes Achselzucken stoßen kann. Jeder mit der Affinität zum Film sollte diesem speziellen Exemplar wenigstens mal eine Chance geben, denn ob es nun wirklich der beste Film von Orson Welles ist oder nicht: es ist auf alle Fälle einer seiner Interessantesten. [...]

                              8
                              • 8

                                [...] Manche Filme sollen und dürfen erst recht keinen Spaß machen. Dies ist so einer und das macht er richtig gut. Schonungslos, herausfordernd und konsequent bis ins Mark. Das sitzt und wird im Idealfall so schwer schockieren, dass der ein oder andere ins Grübeln kommt. Schwer zu empfehlen, aber zwingend zu erwähnen.

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                                • 7 .5

                                  [...] Premium-Poliziottesco von einem der besten Regisseure dieser Zunft, der alle Vor- und Nachteile des Genres in ein vorteilhaftes Licht rückt. Erzählerisch wird da am Ende die Luft dünn, aber wer sich dafür noch interessiert, ist eh im völlig falschen Film. In der eigenen Bubble gibt es nur ganz wenige, bessere Filetstücke.

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                                  • 5 .5

                                    [...] Die Story ist Mittel zum Zweck und verbindet sehr viel Gore & einer nicht zu leugnenden Affinität zu sekundär-weiblichen Geschlechtsmerkmalen mit einer Der weiße Hai-Mechanik, bei der die Verantwortlichen das Offensichtliche so lange leugnen, bis alles zu spät ist. Das ist alles plump und doof bis zum Anschlag, dabei aber auch niemals langweilig und vor allem mit einer sehr hohen Dynamik versehen. Da passiert immer etwas und meistens ist das ziemlich räudig. Umberto Lenzi war nie ein Feingeist, aber der hatte stets ein Gespür, wie man das Publikum bei Laune hält. Dieser grobmaschige und extrem primitive Genre-Klopper verrennt sich nie in höhere Ansprüche oder versehentlichen Plot-Versuchen, sondern serviert großzügig mit der groben Kelle. Inszenatorisch ist das entsprechend bodenständig, aber auch nie schlampig, denn nur durch die gewisse Liebe zum Detail hebt man sich aus der Masse ab. [...]

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                                    • 6

                                      [...] Am Ende mutiert Bad Moon quasi zu einer Variation eines Home Invasion-Thrillers und Thor ist definitiv immer mehr als „nur“ ein Haustier. Das wurde bei diesem Film nie so richtig wertgeschätzt, hebt er sich doch schon allein dadurch deutlich von der Masse ab. Zudem ist das in der Kürze der (Lauf)Zeit und in Anbetracht der nicht optimalen Rahmenbedingungen auch mehr als nur brauchbar inszeniert. Neben den schönen Effekten (für eine heutige FSK:16 auch recht saftig) sind auch die Darsteller völlig in Ordnung. Michael Paré (Straßen in Flammen) und Mariel Hemingway (Das mörderische Paradies) waren selbst damals schon natürlich längst über ihren kurzweiligen „Zenit“, sind aber für so einen Film vollkommen ausreichend. [...]

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                                      • 7

                                        [...] Das Highlight des Films ist aber eindeutig das Spiel mit den Klischees des Genres, das auf hemmungslose Art und Weise ad absurdum geführt werden. Besonders schön sind die zahlreichen Anspielungen auf die ganz speziellen Eigenarten seiner eindeutigen Vorbilder, die dann in einem Showdown kulminieren, der sehr deutlich macht, was Truman Capote zu dieser Once in A Lifetime-Performance motiviert hat. Seine finale Brandrede ist mehr oder weniger ein Meta-Shoot gegen die billigen Taschenspielertricks von Groschenroman- und Trivial-Literatur, die hier in einem nie gezeigten Maße auf die Spitze getrieben werden. Das ist in seiner unverfrorenen Methodik so witzig, beknackt und clever zugleich, dass es ein wahres Fest ist. [...]

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                                        • 3 .5

                                          [...] Dieser Plot geht echt auf keine Kuhhaut mehr und kann das diesmal nicht durch eine tolle Stimmung und einen funktionellen Spannungsbogen kaschieren. Das ist einfach nur noch abenteuerlicher Stuss. Die Optik ist nach wie vor ganz gut, aus dem Kontext gerissen gibt es passable Set Pieces und die Besetzung ist natürlich überdurchschnittlich. Jean Reno war damals noch eine Bank, Magimel verkauft sich anständig und ein Christopher Lee ist selbst mit juvenilen 82 Jahren eine Erscheinung. Gnadenpunkte für eine ansonsten schwer enttäuschende und überwiegend lächerliche Gurke.

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                                          • 6 .5

                                            [...] Wenn man es so interpretieren will, ist Die purpurnen Flüsse tatsächlich sowas wie ein moderner Giallo, der eigentlich alle Zutaten dafür mitbringt. Und da fragt am Ende ja auch niemand, wer sich diesen Blödsinn eigentlich ausgedacht hat, solange die Zirkusnummer ihre Wirkung erzielt. Ob das jetzt die Intention war, ist allerdings arg zu bezweifeln. Dennoch ließe sich aus einer solchen Grundlage wohl kaum etwas Überzeugenderes machen, von daher wohl versehentlich das Ziel erfüllt. Wer einen wirklich schlüssigen, clever konzipierten und ernstzunehmenden Thriller sehen will, ist hier im völlig falschen Film. Wer sich an gut inszeniertem - in dem was es ist, sogar ambitioniertem - Groschenroman-Nonsens erfreuen kann, macht hier vielleicht sogar relativ viel richtig. [...]

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                                            • 5

                                              [...] 08/15-Story aus dem Baukasten ohne nennenswerte Höhepunkte und bar jedweder Überraschung (eher im Gegenteil) trifft auf einen anständigen, aber unterforderten Cast und wird von mittelprächtigen Actionsequenzen am Leben gehalten. „The Art of War“ war damals schon nicht wirklich der Rede wert und hat sich diesbezüglich kaum gebessert. Außer, dass man ihn durch die Nostalgie-Brille betrachtet nun etwas mehr wertschätzen kann. Da er noch bodenständige, handgemachte Action auffährt und noch eine Gattung Film verkörpert, die inzwischen längst vom Aussterben bedroht ist. Den „mittelständigen“, wenigstens bemühten Kino-Actionfilm. [...]

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                                              • 5

                                                [...] Ein individueller, wenn auch sehr merkwürdiger Film der HAMMER-Studios, der allein deshalb aber schon leicht aus der Masse der vielen Rohrkrepierer dieser Tage dezent hervorlugt. Gelungen ist er im eigentlichen Sinne aber auch nicht, dafür hat hier kaum etwas Hand und Fuß und eigentlich macht der Film nur Spaß, wenn man sich etwas irritiert über diverse Unzulänglichkeiten amüsiert. Das reicht aber tatsächlich, um einen passablen Unterhaltungswert zu erreichen, über dessen grundsätzliche Qualität sich sicherlich vortrefflich diskutieren lässt.

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                                                • 8

                                                  [...] Der Abschluss der Karnstein-Trilogie fühlt sich mehr an wie ein Re-Start der HAMMER-Studios, der mit einem Film all das auf den Punkt bringt, was man bis zum bitteren Ende Mitte der 70er immer händeringend probierte. Eine Verbindung der klassischen Elemente, aber aufregend, zeitgemäß und wesentlich radikaler vorgetragen, ohne dabei billig oder gezwungen zu wirken. Warum man John Hough danach nicht als neuen Terence Fisher die Zukunft des Studios zu Füßen legte, war wohl eine der vielen Fehlentscheidungen, die wenig später zum endgültigen Niedergang führten. [...]

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                                                  • 5 .5

                                                    [...] Für die angepeilte Mischung aus mehr Blut und mehr Sex bieten sich eigentlich die perfekten Möglichkeiten, liegt hier doch zu den Füßen von Schloss Karnstein ein ganzes Mädchenpensionat voller heiter-ungezwungenen Dirnen, denen bei der gegenseitigen Massage auch mal versehentlich die Brüste aus dem Nachthemd baumeln. Wie das halt so ist auf Schulen frühreifer Mädchen in den 70ern. Für eine dort inkognito eingeschleuste Vampirin mit der Affinität zu jungfräulichem Blut die perfekte All-You-Can-Eat-Orgie, wovor der Film aber dann doch sehr verklemmt den Schwanz einzieht. Dabei war doch genau das die Intention. Herauskommen aus den angestaubten Gruselgeschichten, diese dafür modern interpretieren. Das darf dann gerne auch exploitativ sein, besonders bei dieser Prämisse. [...]

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