Johannes Jarchow - Kommentare

Alle Kommentare von Johannes Jarchow

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    über Damsel

    QUEERfaktor.de: 0

    Danke an Chrissie. Ohne deine 10 wäre mir DAMSEL vermutlich durch die Lappen gegangen. Mein bester Prädiktor hat ne 5 vergeben. Kann ich nicht nachvollziehen. DAMSEL ist perfektes Popcornkino, spannend, bildgewaltig, ohne Längen. Einige Stellen waren mir zu kitschig, andere etwas unlogisch. Wie konnte sie zB auf den messerscharfen Diamantspitzen hochklettern, ohne ernsthafte Verletzungen? Deswegen heißt es wohl FANTASY.

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      QUEERfaktor.de: -1
      Die beiden Handlanger von Lt. Harris, Blankes und Copeland, sollen die Party der Kadetten ausspionieren, werden aber von Mahoney in die Blue Oyster Bar gelotst, einer Gay-Bar. Dort sehen alle aus wie die Männer von Tom of Finland, sterotype Ledertypen, maskulin, bullig, grimmig. Die "zwingen" die beiden eingeschüchterten Neuankömmlinge zum tangomäßigen Paartanzen. Die Situation wird als peinlich für Blankes und Copeland inszeniert, ihre Homophobie wird zum Witz. Später flüchten sie von einer Schlägerei in die Bar. Die Kamera bleibt draußen. Man hört nur ihre Schreie.

      Dazu gibt es die üblichen homofeindlichen Beleidigungen, ein Hund wird als queer bezeichnet, weil dieser Kommandant Lassards Bein vögelt, und Lassard fordert Cadet Thompson und Mahoney auf, mit dem Knutschen aufzuhören, weil er Kim Cattrall in der Uniform für einen Mann hält. So etwas möchte er nicht sehen. Als er seinen Irrtum bemerkt, sagt er: Weitermachen!

      Diese Scheiße entspricht dem Zeitgeist der 1980er, in denen LGBT-Themen meist nur als Witz, Problem oder gar nicht vorkamen.

      POLICE ACADEMY hat mir nicht einmal als Kind gefallen. Es ist verdammt schlecht gealtert und im Großen und Ganzen belangloser Kindergarten-Trash.

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      • 6 .5

        QUEERfaktor.de: 0.5
        Der Film hat zwei queere Szenen. In der ersten macht Ellies Kumpel Brett seinem Freund Derick öffentlich und mit guten Dancemoves einen Antrag. Es ist ihr einziger Auftritt, die Namen musste ich recherchieren. Derick sieht man nur von hinten. LOL

        Und Ellie so: Ein Antrag, bei dem keine öffentliche Demütigung im Spiel ist, nehme ich nicht an.

        Dann verpasst di Niro Catrell einen Kurzhaarschnitt, was ein tuntiger Influencer als genderfluid feiert.

        Die MP-Berwertung ist mir peinlich. Ich hasse Komödien, aber immer wenn ich eine sehe, finde ich die gut. #nichtweitersagen

          • 7
            Johannes Jarchow 29.07.2025, 22:39 Geändert 29.07.2025, 22:40

            QUEERfaktor.de: 7
            ▶️ https://www.queermdb.de/lesbischer-film/ellie-und-abbie-2020/
            So wünsche ich mir Coming-Out-Filme 2025. Eben ohne Coming-Out. Ohne Drama und Stress. Und gern connected mit der queerfeindlichen Vergangenheit, wo dies noch notwendig war. E&A holen das maximal mögliche aus dem QF heraus, berücksichtigt man die Limitierung auf die lesbische Thematik. Im Abspann bedankt sich die Regisseurin noch bei ihren schwulen Onkeln. Und im weiteren Sinne geht es ja um LGBT-Aktivismus.

            Ich hätte tbh nicht gedacht, dass mich der Film interessieren würde. Ich wollte nur recherchemäßig durchskippen. War aber schnell klar, dass hier Qualität geboten wird, die diesen Modus nicht rechtfertigt. Ich hatte viel Spaß. Im Ggs. zum schwulen+jüngeren Pendant YOUNG HEARTS.

            ▶️ Noch bis 2.8. (Samstag) in der ARDmediathek

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              Johannes Jarchow 29.07.2025, 19:19 Geändert 29.07.2025, 19:20
              über Queer

              QUEERfaktor: 8
              ▶️ https://www.queermdb.de/film/queer-2024/

              Es wurde unter meinem letzten Kommentar rege diskutiert, ob QUEER nun ein Kino-Flop war oder nicht. Ich hatte ein paar Kontra-Indikatoren in den tosende Mob geworfen. Aber die abschließende Bilanz ist nicht so dolle. Weltweit wurden mit dem Verkauf von Kinotickets nicht einmal die Produktionskosten eingespielt. Daniel Craig erwähnte, dass es nicht das gewünschte Werbebudget gab, aber das ist ja ein oft gehörter Reflex.

              In Deutschland war QUEER weder ein Hit noch ein Flop. Die Besucherzahlen blieben schlussendlich unter den Projektionen, die sich aus der Startwoche ergaben, bei denen man noch davon ausging, dass der Film mehr als 100.000 Zuschauer erreichen wird. Hat er nicht. Was ein Indiz dafür ist, dass er nicht überzeugte und die Mundpropaganda ausblieb.

              Ich fand ihn überragend, viel besser als den furchtbaren Kitsch, den Guadagnino uns zuvor angeboten hat, aber beide Meinungen sind nicht mehrheitsfähig. Wobei. Mit 6,2 (IMDb: 6,4) ist der Schnitt recht gut. Zumal davon auszugehen ist, dass QUEER von einigen intellektuell Benachteiligten ungesehen mit 0 bewertet wurde.

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                • 7 .5
                  Johannes Jarchow 29.07.2025, 00:03 Geändert 02.08.2025, 22:25
                  über Sandman

                  QUEERfaktor.de: 3/10 (Pilot)
                  Der ungeliebte Sohn Alex wird von einer plötzlich auftauchenden Nebenfigur, Paul, klargemacht. Die beiden bleiben ein Liebespaar bis zum ewigen Schlaf.

                  Das nenn ich mal n geilen Piloten. Die Zeit im Nu verflogen und dann war es schon wieder viel zu spät. Gute Nacht! 👻

                  In E03 wird die bisexuelle Exorzistin Joana eingeführt, die bei ihrer Ex Rachel Sandmans Sand einsammelt. Schon erstaunlich, bislang waren alle echten Lieben queer. Die von Ethel und dem Magus Roderick Burgess war ja mehr so geschäftsmäßig und voller Respektlosigkeit füreinander.

                  QUEERfaktor.de: 7/10 (E05)
                  Der Wahrheitsrubins entfernt alle Lügen der Gäste eines Diners. Am Ende bilden sich drei neue Beziehungskonstellationen, zwei queere, eine straighte. SPOILERalarm: Dann bringen sich alle um.

                  Die zweite Hälfte der ersten Staffel, die Traumwirbel-Story, ist so gar nicht mein Ding. Das ist keine 8 mehr.

                  • 5 .5
                    Johannes Jarchow 27.07.2025, 21:19 Geändert 27.07.2025, 21:27

                    QUEERfaktor.de: 3/10
                    Cats bester Freund Raul, Sympathieträger und Vernunftsanker in dem Irrsinn, ist trans. Alle sind fine damit, aber manchmal rutscht noch der Deadname raus, Ramona. Im Original als auch in der deutschen Synchronisation ist Rauls Sprecher ein Mann.

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                      QUEERfaktor: 6/10
                      ▶️ https://www.queermdb.de/film/young-hearts-2024/

                      Ein höherer Wert ist bei solchen westlichen Coming-Out-Filmen 2025 nicht drin. BEAUTIFUL THING setzte vor drei Jahrzehnten Maßstäbe und wurde von uns mit einem QUEERfaktor von 8,5 valutiert. YOUNG HEARTS ist queerer als CLOSE, ein Film mit ähnlichen Vorzeichen, der aber dem Bury-Your-Gays-Muster des letzten Jahrtausends folgt und tragisch endet. Ein Pluspunkt bei allen drei Produktionen ist das Alter der Protagonisten, denn queere Geschichten über Kinder und Jugendliche sind nach wie vor selten. Was wir dagegen endlich hinter uns lassen sollten, sind Coming-Out-Dramen von Erwachsenen. Egal wie "zeitgemäß" sie (wieder) erscheinen - sie erzählen nichts Neues mehr.

                      Relevant und viel dringlicher ist inzwischen eine andere Frage: Wie erzählen wir queere Kindheiten, ohne Kinder zu sexualisieren? Sowohl Lukas Dhont als auch Anthony Schatteman lösen diesen Konflikt in CLOSE bzw. YOUNG HEARTS sehr einfühlsam. Dhont, indem er das Thema ganz dem Zuschauer überlässt. Es bleibt offen, ob wir hier eine enge Freundschaft oder aufkeimende Liebe sehen. Schatteman, indem er die Intimität zwischen Elias und Alexander und allen anderen Beziehungen sehr zurückhaltend, kindlich-schüchtern inszeniert.

                      Dies ist notwendig, denn queere Kinder brauchen diese Sichtbarkeit. Unbedingt. Mein Coming-Out habe ich Ende der 1990er mit 17 oder 18 auf einen Zettel geschrieben und "Ich glaube" davorgesetzt, als meine beste Freundin mir ihre Liebe gestanden hat. Ich habe mich wahnsinnig dafür geschämt. Es fühlte sich wie eine Entschuldigung an. BEAUTIFUL THING kam für mich zu spät. Das Internet auch. Ich habe all das verpasst, wovon YOUNG HEARTS erzählt. Deswegen habe ich wohl auch geheult, obwohl Coming-of-Age-Filme eigentlich nicht mein Ding sind.

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                        Johannes Jarchow 27.07.2025, 14:37 Geändert 27.07.2025, 18:10

                        QUEERfaktor.de: 0.3Periode/10
                        Der Anime bagatellisiert Prostitution - wie in japanischen Produktionen üblich. Nachdem ihr ein Dude gesagt hat, ihre Bilder seien unerotisch, weil sie unerfahren sei, schlendert Miss H. ins Bordell, wo ein Moneyboy im Fummel (erkennbar nur durch die männliche Synchronstimme) sie schnappt. Er zehrt sie mit ins Zimmer, si will eigentlich wieder gehen. Er unternimmt mehrere Anläufe, um "es zu tun" - Miss H. wehrt sich weiter. Es kommt nicht zum Äußersten, weil die bezahlte Schminknase einpennt. Es gibt nur einen Kuss, der nun als "lesbischer Kuss" durch Fanforen geistert. Miss H. wird als experimentierfreudig gesehen. Blödsinn. Ist sie davon ausgegangen, dass sie im "Freuden"haus auf einen "Mann" trifft? Schätzungsweise Nein. Sie fühlte sich eher genötigt, ihren Horizont zu erweitern und wusste keinen besseren Ort.

                        Maria ist 25, sagt sie, ist aufgeregt, weil es das erste Mal für sie ist, möchte nicht erkannt werden, möchte Maria genannt werden, keine Jungfrau mehr sein, weil sie sich hasst dafür, in ihrem Alter noch Jungfrau zu sein, möchte wissen, wie es ist, keine Jungfrau mehr zu sein, möchte wissen, ob es danach anders ist, besser.
                        Maria ist schön und schlank, hat langes, braunes Haar und Augen mit riesigen Pupillen. Alles klar. Es mangelte ihr bestimmt nicht an Gelegenheiten, aber sie hatte nie Lust dazu verspürt, und nun ist sie bald 30, und es kann so nicht weitergehen. Sie will endlich spüren, wie es ist, von einem Mann genommen zu werden, was gut daran sein soll, warum ihre Freundin Veronika so davon schwärmt. Lust hat sie auch jetzt nicht, doch um Lust geht es nicht. Vielleicht kommt Lust später. Mit einem Mann, den sie liebt.
                        Sie liegt steif wie ein Stock auf den Tatami-Matten, zugedeckt, starrt auf die Wand, durch ihn hindurch. Er steigt in sie hinein, in ihre Angstkälte, hantiert kurz an ihrer Vulva herum, sie sagt, er soll gleich anfangen, sagt es, als hätte sie noch einen Termin.
                        Die Vulva ist zu trocken, um in sie einzudringen, sagt er. Ob das nicht normal sei, sie. Ob er nicht drauf spucken könne. Macht er. Ob er ein Kondom benutzen soll. Ist ihr egal. So wie es üblich ist.
                        Er bohrt sich in sie hinein, durch das Hymen hindurch, das er sich vielleicht nur einbildet, es ist kalt und sehr eng und fühlt sich an, als würde er ein Fischmaul ficken. Maria verzieht keine Miene. Fragt, ob es gut für ihn ist - er antwortet nicht. Sie möchte es hinter sich bringen, liegt nur da, den Kopf zur Seite, die Augen geschlossen, das Becken in das Bett hineingepresst.
                        Er stößt ein wenig fester zu. Sie fängt an zu heulen. Erschrocken zieht er sich zurück, doch sie sagt, er soll weitermachen, härter. Er klettert also wieder in sie hinein, und sie sagt immer wieder HÄRTER, HÄRTER - er rammelt sich die Seele aus dem Leib. Sie heult leise vor sich hin. Zum Glück hat er vorher, wie bei allen Kundinnen, eine Levitra geschmissen. Sonst bräuchte er jetzt ein Strapon.
                        FESTER!, fleht sie ihn an. Er gibt, wonach sie verlangt, kollidiert sich und sie mit ganzer Kraft. Sie wimmert. Und irgendwann sagt sie endlich, er soll aufhören, es geht nicht. Erlöst sie beide.
                        Er rollt von ihr runter. Sie rollt sich zusammen, zieht Arme und Beine vor den Kopf. Ist enttäuscht, obwohl sie eigentlich keine Erwartungen daran hatte. Hatte wohl doch welche, wie sie jetzt feststellt. Möchte woanders sein. Nicht bei diesem Mann. Weit weg von diesem Mann, den sie bezahlt hat für das hier, und vor dem sie sich nun schämt. Möchte, dass es aufhört. Möchte sterben. Wenn nicht einmal das Gefühle machte, was dann? Sie hatte so gehofft, dass der Mann die Beschissenheit beenden könnte. Konnte er nicht. Sie hat nichts dabei empfunden. Nur ein dumpfes Reiben zwischen den Beinen, das sich nicht anders anfühlte als das vertraute Schneiden von Rasierklingen auf der Haut – ein weit entfernter Schmerz. Wir hätten gut füreinander sein können. Wir haben uns nur auf dem falschen Fuß erwischt.
                        Verpiss dich!, schreit sie.
                        Er packt seine Erektion ein und geht.

                        [Die Fremde in mir, Johannes Jarchow]

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                          Johannes Jarchow 26.07.2025, 23:31 Geändert 26.07.2025, 23:51

                          QUEERfaktor.de: 1/10
                          Im ersten Teil war die Beziehung von Joe und Nicky (Marwan Kenzari und Luca Marinelli) das romantische Herzstück, im zweiten spielt es kaum noch eine Rolle, aber es ist wieder die einzige Romanze. Irgendwie ist es aber auch offen, ob die beiden überhaupt noch zusammen sind. Zumindest bis Minute 65. Dann wurde es mir zu blöd. Man bringe mir eine Tür, ich möchte gehen.

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                            Johannes Jarchow 26.07.2025, 15:03 Geändert 28.07.2025, 13:05
                            über Undone

                            QUEERfaktor.de: 1/10 (S02)
                            Nein. Kein Queerbait. Alejandro hat nun im dritten Zeitstrahl einen Freund, Malik, und alle freuen sich darüber. Er konnte also seine Beziehungsunfähigkeit überwinden, weil er von seiner Mutter adoptiert wurde und nicht von irgendsoeiner dahergelaufenen. Falls jemand diese Alma kennt, ich hätte gern meinen Mann nie kennengelernt. Dafür meinen ersten gern später. Rechtzeitig für Hochzeit, Kinder, Haus im Wald. Danke!

                            QUEERfaktor.de: 0.5 (S02 bis E05)
                            Alejandro, der heimliche Sohn von Almas langweiliger Mutter, ist schwul. Muddi fragt ihn in E05, warum er sich keine Frau sucht, die sich um ihn kümmert. Sie reagiert überrascht, aber positiv. Mit den Männern klappt es wohl auch nicht so recht. Archetyp: theorieschwul. Vielleicht kommt noch was. Wahrscheinlich aber nur Queerbaiting.

                            Die zweite Staffel ist so scheiße. Kein Wunder, dass die Serie abgesetzt wurde. Wie kann man nach der grandiosen ersten Staffel nur so verkacken? Die erste war im wahrsten Sinne "existenziell", die zweite ist konstruierter Müll ohne den ganzen herrlich destruktiven Nihilsmus von Alma.

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                              über Brick

                              QUEERfaktor.de: 1/10 - Queer Breadcrumbing
                              BRICK wirft uns wie zB auch DER SOMMER ALS ICH SCHÖN WURDE mehrere queere Brotkrumen vor die Füße, die zu nichts führen. Wie ein Versprechen, das niemals eingelöst wird. Zunächst erfahren wir von Lea, dass sie mit ihrer "Freundin" im Streit auseinandergegangen ist. Nun ist sie neidisch auf das Protagonist:innen-Paar. Die sind wenigstens zusammen eingesperrt. Es folgt eine Begenung mit Anton, dessen "Freund" tot im Bett liegt. Ist es sein Lover, sein Kumpel, sein Arbeitskollege? Kannste dir je nach Befindlichkeit selbst aussuchen.

                              Morgen CSD Berlin. Leider notwendig. Happy Pride! 🏳️‍🌈

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                                Johannes Jarchow 24.07.2025, 22:45 Geändert 24.07.2025, 22:45

                                QUEERfaktor.de: 0.1
                                Der Sex mit Renate raubt mir den Verstand - sagt die Frau mit der wundervollen Stimme von Jody Foster (sic) zum Optiker. Pause. Der sagt ihr, sie solle den Tagebucheintrag ihres Mannes nicht überbewerten.

                                Falls noch jemand Bücher liest: Lest das Buch von Mariana Leky!
                                Für die Faulen: Es gibt auch ein Hörbuch.

                                Der Film trifft den Ton ihres unwahrscheinlichen Romans gut, aber kommt nicht an die vielen schönen und dichten Bilder heran, die beim Lesen entstehen. Ein sinnloses Unterfangen. Ein guter Versuch.

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                                  Johannes Jarchow 23.07.2025, 22:45 Geändert 23.07.2025, 22:48

                                  QUEERfaktor.de: 0.3Periode/10
                                  Ein unwichtiger Statist, der Kellner Dean, versucht eine Horde von Gästinnen in den Club seines Mannes zu lotsen. Dies sei nur ein Nebenjob, in echt issa DJ. LOL

                                  Eine Quelle behauptet, Bossbitch Holly wäre lesbisch. Hab ich erst nach der Sichtung gelesen, nicht drauf geachtet, keine Ahnung, egal. Sie ist die ganze Zeit Solo unterwegs und telefoniert 1x mit ihrem Dad. Unwahrscheinlich, dass die Info stimmt. Aber Hannah Traylen hat sie fantastisch gespielt. Der ganze Cast, Stephen Graham, Vinette Robinson, Hannah Walters - alle, fetzt und ist das beste am BOILING POINT. Das Drehbuch ist fad, zu wenig Pfeffer.

                                  Keine Ahnung, warum der bei IMDb als THRILLER eingetütet wurde. Not at all!

                                  Jetzt in der ARDmediathek verfügbar. Wenn ihr nichts besseres findet, könnt ihr mal reinluschern. Kurzweil hat er.

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                                    QUEERfaktor.de: 2/10 | SPOILERalarm 🔔
                                    Ich liebe woken Horror, auch wenn er nicht gut ist. Der finale Twist mit dem Blut dreier Jungfrauen ist lustig. Zwei von ihnen sind Typen, ein Teenager (der damals noch Hübsche an der Seite von Mark Wahlber in JOE BELL) und ein Sheriff (gespielt vom trans Schauspieler Chaz Bono), eine ne Lesbe (Brittany). Zuvor nimmt eine andere Figur, Holly, das Patriachat hopps.

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                                      Ich verschlinge seit meiner Kindheit Stephen-King-Bücher und arbeite mich seit einiger Zeit chronologisch durch seine gesamtes Œuvre, inklusive der Kurzgeschichten. Aktuell bin ich 1978 in THE STAND. Wenn ich fertig bin, schaue ich mir manchmal die Verfilmung an. Lohnt nicht. Schon gar nicht in dieser Reihenfolge. Keine fängt nur ansatzweise die Atmosphäre ein, die King kreiert. Bei den Kurzgeschichten liegt die Sache (naturgemäß) anders. Ich freue mich also auf CHUCK. Auch wenn der Trailer beschissen kitschig aussieht. Wenn ich bzw. die Welt bis ca. 2035 durchhalte/durchhält, werde ich vom Film nichts mehr wissen und den Kurzroman unvoreingenommen konsumieren können.

                                      P.S.: Mein Favorit ist btw THE LONG WALK. Am 12. September kommt die Verfilmung von Francis Lawrence in die Kinos. Bis dahin bitte mit dem dritten Weltkrieg noch warten. THX

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                                        Johannes Jarchow 21.07.2025, 17:45 Geändert 21.07.2025, 17:51
                                        über Anna

                                        QUEERfaktor.de: 2/10
                                        Um ihrer gewaltvollen Beziehung zu entkommen, lässt sich Anna zur KGB-Agentin ausbilden. Ihr Job führt sie nach Paris, wo sie nicht nur als Model arbeitet, sondern auch Attentate für den russischen Geheimdienst verübt. Zur Tarnung hat sie eine Affäre mit Model-Kollegin Maude.

                                        Ihre Beziehung wird im Film nur beiläufig angedeutet, ohne erkennbare emotionale Tiefe oder erzählerische Relevanz. Kritiker werfen Luc Besson daher vor, die queere Komponente diene eher voyeuristischen Effekten als einer echten Charakterentwicklung. Auffällig ist aber: Sexszenen gibt es ausschließlich mit Annas männlichen Liebhabern (Luke Evans und Cillian Murphy - bin neidisch).

                                        Trotz ihrer Randständigkeit ist die queere Ebene nicht gänzlich bedeutungslos: Der QUEERfaktor ist vorhanden - zwar minimal und vorwiegend symbolisch, aber in einem Genre, das LGBT-Themen oft vollständig ausblendet, dennoch erwähnenswert.

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                                          Johannes Jarchow 20.07.2025, 23:52 Geändert 21.07.2025, 20:28

                                          QUEERfaktor.de: 0.1
                                          Donalds Freunde schwadronieren darüber, dass es Schlumpfine mit allen Schlümpfen treibe - außer mit Beauty, der sei schwul. Donald widerspricht. Schlümpfe seien asexuell, hätten nicht mal ein Geschlechtsorgan. Was das für ein beschissenes Leben sei, ohne Schwanz.

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                                            Johannes Jarchow 20.07.2025, 17:36 Geändert 26.07.2025, 14:52
                                            über Undone

                                            QUEERfaktor.de: 0 (Staffel 1) | MP: 8.5

                                            Es war eine gute Entscheidung, ÉTOILE abzubrechen. Alle sagen, man soll durchhalten, irgendwann wird es gut. Bei UNDONE weiß ich von Sekunde 1 an, dass das mein Ding ist. Man muss nicht durchhalten, im Gegenteil, jede Episode bringt das Ende näher. Lineare Zeit ist ein Spielverderber.

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                                              "Wenn die Menschen nicht in der Lage oder willens sind, persönliche Wünsche zum Wohle der eigenen Gattung zu opfern, dann haben sie absolut keine Chance zu überleben."

                                              THE BOX ist ein wilder Ritt durch die Sozialpsychologie, Allmachts- und Untergangsfantasien. Wir hätten alle den Knopf gedrückt, so ist der Mensch, vermutlich das Leben im Allgemeinen, und so hinterlässt er/es die Welt. Das übersetzt Richard Kelly in schöne Bilder. So ganz rund ist die Sache aber nicht. Die Dialoge sind mitunter belämmert, vor Kitsch und Theatralik schreckt Kelly auch nicht zurück. Apropos.

                                              Kein:e Schauspieler:in hätte nach Kellys legendären ersten Kinofilm eine Rolle für seine nächsten Produktionen abgelehnt. Er hatte die freie Auswahl - und entschied sich für Dwayne Johnson, Sarah Michelle Gellar, Seann William Scott, Cameron Diaz und James Marsden. Das finde ich schon bemerkenswert.

                                              QUEERfaktor.de: 0

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                                                ▶️ https://www.queermdb.de/die-10-besten-lesbisch-schwulen-filme-und-serien-2024/
                                                ▶️ https://www.queermdb.de/film/crossing-2024/

                                                Levan Akin (ALS WIR TANZTEN) schickt die pensionierte Lehrerin Lia zusammen mit dem dolmetschenden Streuner Achi auf eine Reise nach Istanbul, um dort Lias verschwundene Nichte Tekla zu suchen. Tekla wurde von ihrer Familie verstoßen, weil sie trans ist. Die Spur endet im Rotlichtmilieu, das zum Schauplatz vieler berührender Begegnungen wird.

                                                CROSSING erzählt keine Geschichte über diesen Ort, sondern lässt ihn seine Geschichte erzählen. Ein Istanbul, das nur die wenigsten zu sehen bekommen. Die türkische Medienaufsichtsbehörde tut alles, um Produktionen wie diese zu verhindern. Die Anstrengungen haben sich gelohnt. Ein wunderbarer Film, eine wunderbare Hauptdarstellerin, eine wahre Begebenheit, die Mut und Hoffnung macht.

                                                Für alle, die CROSSING noch nicht gesehen haben: Es gibt eine deutsch synchronisierte Fassung, die aber nicht überall verfügbar ist. Prime hat zum Beispiel nur die OmU-Version, MUBI hat beide Varianten. Da auch viel Türkisch und ein wenig Englisch gesprochen wird, kommt ihr um Untertitel nicht ganz herum. Das ist in diesem Fall ein Pluspunkt.

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                                                  über Utopia

                                                  QUEERfaktor.de: 0 (E01-E04)

                                                  Die ersten Folgen mochte ich, dann hab ich nach und nach das Interesse verloren. Ist mir zu anstrengend grad. Die Prime-Serie war besser. Nur wegen der hab ich das Original angefangen.

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                                                    QUEERfaktor: 6/10 (Kleine Spoiler)
                                                    ▶️ https://www.queermdb.de/film/slasher-in-der-highschool-2023/

                                                    Der schwule Protagonist Javier wird in seiner Schule gemobbt. Homophobie spielt dabei eine Rolle, jedoch in eher "unterdurchschnittlichem" Ausmaß. Da hat man schon schlimmere Szenarien gesehen. Sein Fuckbody, die Sportskanone Brad, traut sich trotzdem nicht aus dem Schrank. Als Javier ihn vor dessen bestem Freund outet, rastet Brad aus und verletzt ihn heftiger als beabsichtigt. Dafür entschuldigt er sich mit einem herzigen Teddy. Ist das nicht apart? Bro Trevor verbietet ihm nun, weiterhin mit den anderen zu duschen, um das Team vor seinen Blicken zu schützen.

                                                    Der Film bahnt eine Beziehung zwischen Javier und seinem Mitschüler William an. Schwules Begehren wird so zu einem durchgehenden Thema. Und Englisch-Lehrer Mr. Ada betont mehrfach, dass er sich in selbst in Javier wiedererkennt. Der Verdacht liegt nahe, dass er auch schwul ist. Ausgesprochen wird es aber nicht. Queere Menschen sind hier also überrepräsentiert - und das ist auch mal gut so.

                                                    MP: 6/10
                                                    Deutschlands Schrott-Verleih Tiberius wird nicht müde, jede Menge Schundfilme in den Markt zu pumpen. So bleibt es nicht aus, dass auch mal die eine oder andere gar nicht mal so schlechte Veröffentlichung dabei ist - ein blindes Huhn findet eben auch mal ein Korn. Neben dem queeren und großartigen Science-Fiction-Klassiker PREDESTINATION (2014) darf man nun auch DEPARTING SENIORS durchaus hinzuzählen.

                                                    Die Slasher-Szenen sind zwar leider recht amateurhaft inszeniert, wirklich spannend wird es auch nicht. Immerhin investieren die Münchner aber wie immer in eine solide deutsche Synchronisation und eine Blu-Ray-Pressung. Hauptdarsteller Ignacio Diaz-Silverio macht einen sehr guten Job, das Drehbuch ist sympathisch, vielleicht ein bisschen schlicht. Nicht zu vergessen: Es ist ein Debütfilm. Erwartungen runter, Film an!

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