Kill_Format - Kommentare

Alle Kommentare von Kill_Format

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    Kill_Format 16.11.2015, 18:55 Geändert 16.11.2015, 18:59

    Schauspielerische Leistung, Dialoge und Spannungsbogen sind für eine Anwälte-Serie schon ziemlich gut. Leider ist der Rahmen, wie z.B. das Zwischenmenschliche, extrem überzogen. Andauernd und pausenlos wird auf die zeitgeistliche Toleranz-Pauke getrommelt: die farbige Frau als knallharter Boss, selbstverständlich und ohne Wiederspruch hoch emotional. Junge Frauen werden gefordert, sich zum Alphatier zu entwickeln; sich auf niemanden zu verlassen, vor allem nicht auf Männer. Schwule sollen ihre "Begabung" nutzen und nicht nur nett sein. Das ist alles so politisch hyperkorrekt, dass es an der Anwälte-Realität völlig vorbei geht.
    Ebenso unrealistisch konstruiert ist die Basis der Geschichte: Eine Professorin für Recht spannt ihre Erstsemester-Studenten, äh sorry, Studentinnen, dazu ein, ihr mit illegalen Methoden dabei zu helfen, dass ihre Mandanten, meist Mörder, ihren Fall vor Gericht gewinnen. Bei all diesen willkürlich zu Recht gebogenen Verhältnissen, drängt sich folgende Frage auf: "Ist das Phantasy-Genre oder was soll das?".
    Was mich als Erwachsenen dabei besonders nervte, war die teenagerhaft provokante Art und Weise der Jungdarsteller. Weil alles zusammen so oberflächlich überdreht, pseudo-cool, und "auf Teufel komm raus" immer extrem war, ging mir "How to get away with murder" bereits nach 3 Folgen komplett auf den Sack. Mir war es dann völlig egal, wie sich alles weiter entwickelt, wer der Studentinnen-Mörder ist. Oder was mit der Emo-Dealer-Nachbarin los ist, interessiert mich so viel, als wenn in China ein Fahrrad umfällt.

    • 7 .5
      über Gotham

      Staffel 1:
      Vielleicht gerade weil der Schwerpunkt nicht auf dem Fledermaus-Mann liegt, kommt mehr Helden-Comic-Feeling auf als bei den Batman-Filmen. Dazu ist der Reiz am Düsteren, am Bösen, auch viel besser, intensiver ausgearbeitet als in den Batman-Filmen. Das Setting mit Locations und Licht bzw. Dunkelheit erzeugt schon alleine eine faszinierende Atmosphäre. Dazu die facettenreichen Charaktere, dargestellt von Schauspielern die perfekt ihre Rolle ausfüllen. Ich freue mich jedes Mal auf den Pinguin, ein intelligenter, schleimiger, psychopathischer Anti-Held. So einer zum gleichzeitig Hassen und Lieben. Der junge Bruce Wayne und sein Butler: einfach großartig! Commissioner James Gordon, der überzeugte Gute: astreines Schauspiel. Sein Kollege: auch gut, auch kein Stereotyp. Fish Mooney: die Frau von Will Smith kann tatsächlich auch schauspielern und zwar sehr gut. Die Gangsterbosse: klasse, als hätte Meister Scorsese als Berater zur Seite gestanden. Und viele weitere sehr gut in Szene gesetzte Nebenrollen. Doch es gibt auch schlecht besetzte Rollen, wie die der Freundinnen von J. Gordon. Die Entwicklung aller Charaktere, auch der Nebenrollen, ist ebenfalls viel besser ausgearbeitet als in den Filmen. Denn sie ist nachvollziehbar und begründet.
      Nun entspringt "Gotham" jedoch einem Comic und hat damit leider auch diese extrem simplifizierte Handlungsstrang-Logik.
      Beispiele (damit verrate ich sicher nicht zu viel, also spoilere nicht):
      Jim Gordon alleine oder mit seinem Kollegen, erreichen immer im letzten Moment den entscheidenden Tatort. Den Ort des Geschehens finden sie auch immer Ratz-Fatz, direkt beim ersten Mal. Auch mehr als unlogisch sind die Kämpfe und Schießereien. Als wären sie von Kopf bis Fuß gepanzert, also unverletzlich wie Superman, kommen die Protagonisten höchstens mit kleineren Wunden (die sehr schnell heilen) durch Kugelhagel oder bestehen Schlägereien auch bei 10-facher Gegnerstärke.
      Diese Comic-Logik drückt das Sehvergnügen nach unten. Trotzdem, wegen so viel zuvor geschildertem Positivem, ist "Gotham" eine lockere und gleichsam anspruchsvolle, gute Serienunterhaltung.

      • 9

        Samuel L. Jackson endlich wieder in einer guten Tarantino-Bad Bone-Rolle.

        • 5

          Ganz ok für einen Teen-SiFi. Der erste Teil war besser, weil origineller. Mittlerweile ist alles wieso, weshalb, warum, kein Geheimnis mehr. Dadurch ist der Reiz des Ungewissen weg. Dieser Reiz wird leider durch vorhersehbare Action ersetzt. Die Action ist verhältnismäßig in Ordnung. Spezialeffekte und Bilder sind annähernd gut. Dialoge und Schauspiel tut nicht weh. Alles in allem ist jedoch die Luft raus, weswegen der dritte Teil überhaupt gar nicht mit Spannung erwartet wird.

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          • 7 .5

            Manche haben ein Riesenpech; oder ist es Schicksal? So oder so ist der Normalo froh, dass er nicht in so einer Scheixxe steckt, wie die Protagonisten in "Wild Tales". Das macht vielleicht auch den Reiz aus: zum Glück nur zusehen, wie andere in übelste Situationen kommen. Da fühlen sich die bisschen eigenen Probleme gleich völlig bedeutungslos an.
            Die Episoden sind alle sehr zugespitzt und führen in eine Richtung; tatsächlich gäbe es mehrere Optionen, mit den Widrigkeiten umzugehen. Vor allem die Option: weniger extrem!
            Der Film zeigt die überzogene und anarchische "Lösung". Das ist einerseits toller bitterböser schwarzer Humor, den die Schauspieler absolut überzeugend transportieren. Andererseits waren mir die Geschichten ein wenig zu eingleisig konstruiert, mit Überraschungen die sich in Grenzen halten.

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            • 6

              "I Origins" fördert geschickt Zweifel an den Beweisen der Wissenschaft. Viel weniger geschickt versucht der Film Spiritualität quasi zu beweisen. Genau da liegt die Crux des Filmthemas: wissenschaftliche Grundlagenforschung basiert auf Beweisen; Spirituelles lässt sich, mit dem Stand von heute, nicht beweisen. Um trotzdem für das Spirituelle in die Bresche springen zu können, wird wissenschaftliches mit haarsträubenden Thesen vermischt. Dieses teilweise sehr schwach argumentierte Vorgehen, können die ziemlich authentischen Schauspieler dann auch nicht mehr nicht kaschieren.
              Ein ähnliches Thema hat "Enter the Void". Der ist auch Pro-Spirituell, aber viel, viel besser und kompromissloser in Szene gesetzt.
              Auf alle Fälle ist es keine Enttäuschung die tollen Darsteller aus den Serien "Boardwalk Empire (Michael Pitt)" und "The Walking Dead (Steven Yeun)" hier in anderen Rollen zu sehen: ja, die können auch anders.

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              • 7 .5

                "Lone Survivor" ist kein Anti-Kriegsfilm. Auch keine nüchtern-sachliche Betrachtung der Ereignisse, so wie sie sich aus US-Militär-Sicht zugetragen haben. "Lone Survivor" ist US-Patriotisch und bewirbt den Beitritt zum US-Militär; weil alleine die Navy Seals Ausbildung einen richtigen Mann aus einem macht. Alle anderen sind Pussys. Doch der Film zeigt auch die Brüchigkeit, Grenzen und lebensgefährlichen Risiken dieses Militärsystems. Genau das ist sehr gut in Szene gesetzt: die Unberechenbarkeit hat viele Faktoren und führt eben auch zu falschen Entscheidungen. Die Kämpfe werden weitest gehen realistisch gezeigt; nicht wie eine Spaß-Schießerei, sondern mit extrem viel Schmerz und Leid. Sowas macht gar keine Lust auf Militär, sondern schreckt jeden ab; zumindest die, mit ein bisschen Grips in der Birne.
                Mark Wahlberg und alle anderen Schauspieler sind hier sehr gut. Etwas stereotyp zwar, aber nicht übertrieben. Dialoge und Dramaturgie, also Spannung, sind für diese Art von Film ebenfalls sehr gut. Dass "Lone Survivor" einen wahren Hintergrund hat und die Akteure im Film keine Äktschn-Rambos sind, macht den Film zusätzlich sehenswert.

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                • 7 .5

                  Ein sehr subjektiver Film, mit einem sehr philosophischen Batma…, ähm, Birdma… ähm Michael Keaton. Das Wortspiel steht für genau das, was einerseits den Reiz an "Birdman" ausmacht. Nämlich einfach gesagt: Ob ein alternder Schauspieler auf seine Mainstreamrolle aus jungen Jahren festgenagelt werden soll. Oder ob ein älterer Mensch ab ca. 60, sich nochmal neu orientieren kann, darf und soll? Die ganze Geschichte ist auf mehreren Ebenen mit erstklassigem Schauspiel in Szene gesetzt: Michael Keaton, Emma Stone, Edward Norton und weitere spielen extrem gut. Monologe und Dialoge sind energiegeladen und direkt dynamisch. Dauerdynamisch sind auch die Kamerafahrten: als würden Sie dem Geschehen ständig im Nacken sitzen, quasi die Akteure live verfolgen. Zusätzlichen Drive erhält "Birdman" durch den gerade ausgezeichneten Soundtrack: Antonio Sanchez vermittelt mit einem Schlagzeug den Sound der Getriebenen.
                  Zusammen genommen ist alles, wie bereits gesagt, hoch philosophisch und stark intellektuell. Dazu passt auch die Kunstwelt des Theaters, wo sich 95% des Films abspielt. Dessen Hermetik, also Bühne, Darstellung, Kunst und draußen das reale Leben der Zuschauer, wird ebenfalls als Ausdrucksform verwendet. Aus meiner individuellen Sicht lässt sich mit genannten Stilmitteln vieles gut machen. So gibt es einige einprägsame, wirklich herausragende Szenen, wie beispielsweise Keatons finaler Abgang von der Bühne; im entscheidenden Moment, mit perfektem Timing, wird die Entwicklung vom Comichelden zum wahren Darsteller deutlich.
                  Als nachteilig an dieser Art der Umsetzung empfinde ich die strikte Lenkung des Zuschauers wie einen ideologischen Drill. Das Ganze auf den einfachsten Nenner herunter gebrochen könnte ich auch sagen: "Mir doch egal, ob und wie der alte Sack mit seinem Leben klar kommt".

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                  • 5

                    Eigentlich für eine Comic-Verfilmung ziemlich gut. Doch hey. ich bin zu alt für so'n Scheixx. Soll heißen, dass ich einfach nicht mehr über die pseudo-schlauen Messeges, teeniehaften Angeber-Dialoge und die stets unglaubwürdigen "Zufälle", hinwegsehen kann. Auch dass ein Waffenhersteller als Typ mit Schwächen, aber doch guter Kerl dargestellt wird, nervt mich gewaltig.
                    Schauspiel und Dramaturgie sind für das Genre in Ordnung. Was leider stets bei den Filmchen am Ende runter zieht, ist das immer gleiche Hyper-Mega-Bombast-Finale mit Happy-Kitsch-Garantie: gääääähhhhhhhhhhhhhhn….oh schon vorbei….
                    So bleibt unterm Strich, mit viel Wohlwollen und Gelassenheit, eine nett-naive Äktschn-Unterhaltung mit sehenswerten Spezialeffekten.

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                    • 7

                      Ein gutes Drama mit einem überzeugenden Jeremy Renner. Der wahre Hintergrund macht's noch interessanter. Dialoge und die anderen Schauspieler (Ray Liotta leider nur 1-2 Min.) sind ebenfalls gut. Es liegt wohl an der Dramaturgie, dass trotz allem Guten, der Zuschauer nicht mitgerissen wird. Die hochbrisante Story plätschert so vor sich hin, bis auf einmal die Geschichte von der Skandalenthüllung durch den Journalisten Gary Webb zum Schluss kommt. Jedoch ist die nüchterne Erzählweise immer noch tausendmal besser, als so eine Story mit Lückenfülleräktschn zu pimpen.

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                      • 4

                        Yoah, is schon irgendwie cool, ey. Aber eigentlich interessiert es mich einen feuchten Kehricht, dass ein paar durchgeknallte Gören mit einem kotzbrockigen Abzockertypen bei einer Mega-Massen-Kommerz-Veranstaltung (die letzten Loveparaden lassen grüßen) irgendwie Spaß haben, oder auch nicht. Dramaturgie, Schauspiel, Dialoge sind dementsprechend unterstes Mittelmaß. Dazu passt die meist nervige Mainstream-Teeniemucke.

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                        • 1
                          über Sense8

                          Grausam! Unterirdisch! Grottenschlecht! Nervig!
                          Verdammt schlechte Schauspieler stolpern durch eine schwachsinnig aufgebrezelte Phantasiegeschichte. Vielleicht liegt es an den Machern, am Drehbuch, oder die können es einfach nicht besser? Tuppence Middleton beispielsweise, soll eine Techno-Club-DJane darstellen. Ihre Rolle ist aber sowas von Pseudo, so völlig daneben, sowas von dumm-peinlich, dass es schmerzt. Jede Szene hat mehrere Negativpunkte, die einem das Zuschauen vollends vergraulen. Es wird von Anfang an deutlich, dass a) die Macher keine Ahnung von den Dingen haben, welche hier thematisiert werden. Und b) die Macher wissentlich oder aus Respektlosigkeit gegenüber dem Zuschauer ein Zeug präsentieren, das sofort die Frage aufwirft: "Wollen die mich verarschen? Nein, das ist jetzt nicht wirklich ernst gemeint, das ist eher als Witz zu verstehen, oder?".
                          ***kleiner, unbedeutender Spoiler***Beispielsweise sind die Manager der DJane auch ganz böse Halunken denen, das wird dem Zuschauer gleich überdeutlich gemacht, nicht zu trauen ist. Nebenbei experimentieren diese ausgewiesenen Musikexperten ("Hey DJane, dein Set in der Großraum-Disco war der Hammer") voll nach dem Techno-Klischee gerne mit Drogen. Diese Techno-Manager sind dazu auch noch ganz gefährlich, denn sie haben Knarren und machen damit sehr dumme, aber hinterhältige Überfälle. Die hoch sensible DJane, welche eigentlich lieber in Ruhe ein Buch liest, als sich mit lauter Musik und Leuten zu umgeben, wird mit den Taten ihrer Techno-Manager völlig überrumpelt. ***Spoiler Ende***
                          Na ja, zumindest tut sie so gekünstelt überrascht in der Szene. Ätzend gekünstelt ist auch das Setting und die nervig überzeichneten Kontraste. Zuckende Bilder und extremst beschixxene Begleitmusik sollen wohl stets für Dynamik, Äktschenfeeling und so 'ne Art Knister-Spannung sorgen.
                          Genau das Gegenteil wird damit erreicht, denn diese Mittel der Spannungserzeugung sind so unbeschreiblich plump. Offensichtlich soll damit die Leere, das Nichts an Story und schauspielerischer Leistung kaschiert werden. Wie gesagt, der aufgeklärte Zuschauer empfindet bei solchen stümperhaften Aktionen nichts weiter als Abscheu.
                          Einen Punkt gibt es nur, weil es, unglaublich aber wahr, noch schlechtere Serien gibt.
                          ...
                          Und ja, ich habe nur die erste Folge gesehen. Auch wenn die etwas besser wird, bleiben doch die schlechten Schauspieler, das pseudocoole Setting, die nervige Kamera/Schnitt und vor allem die künstlich gepimpte Story, oder etwa nicht? Dafür werde ich keine Minute mehr verschwenden!

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                          • 7

                            Wahnsinnig gutes Schauspiel von Steve Carell und Channing Tatum und von allen anderen. Es ist jedoch widerlich zäh, dem offenbar voll-einen-an-der-Klatsche-Pseudotrainer zuzusehen. Abstoßend auch der Mutterkomplex in Verbindung mit verleugneten Gefühlen. Gefühle für Männer und Hass gegen Pferde. Echt übel, wenn so ein durchgeknalltes Möchtegernmännchen die Kohle hat, um alles wie es ihm gerade in seiner kranken Birne in den Sinn kommt, auszuleben.

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                            • 7 .5

                              Ridley Scotts ist hier nach Buchvorlage ziemlich realistisch. Im Vergleich mit seinen Alien-Filmen hat "Der Marsianer" wenig bis gar keinen Horror. "Der Marsianer" ist SiFi mit familientauglichem Unterhaltungswert. Denn es werden auch Werte wie "der menschliche Wille", "das wertvolle Wissen", "die Notwendigkeit der Forschung", "Zusammenhalt", "Durchhaltevermögen", "never give up (insbesondere nicht, wenn du ein Amerikaner bist)", usw. hoch gehalten. Das ist nicht unbedingt schlecht, aber auch nichts, was für Überraschungen sorgt. Matt Damon spielt die Rolle gut, aber nicht herausragend einzigartig. Fazit: im Kino faszinierende Bilder und eine interessante, doch absehbare und manchmal kitschige Handlung.

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                              • 6

                                Mit Sicherheit ein höchst brisantes Thema, was Michael Berry verfilmt hat. So wie er's in Szene gesetzt hat, ist es auch politisch korrekt. Doch das zusammenhanglose Aufzeigen von mexikanischen Migranten, die in dem Menschenhandel nur Verlierer sind, berührt nicht oder nur wenig. Denn "Frontera" kommt äußerst hölzern emotionslos daher. Alle Schauspieler, bis auf Ed Harris sind hier bestenfalls mittelmäßig. Damit wirkt "Frontera" wie ein typischer B-Movie. Nicht total schlecht, aber auch nichts, was man unbedingt gesehen haben muss.

                                • 7

                                  Der trocken-kühle US-80th-Style ist was Besonderes. Besonders ist auch das dazu passende Schauspiel. Die Akteure wirken unprätentiös wie Originale aus den Achtzigern. Das Thema Öl-Business in New York ist sicherlich als Krimi im Film neu und macht die Geschichte interessant. Denn es geht hier nicht um wild um sich schießende Action-Gangster. Es dreht sich schlicht um das harte, rücksichtslose Verdrängungsgebaren auf dem sogenannten freien, kapitalistischen Markt. Im Bedrängungs-Zentrum stehen Jessica Chastain und Oscar Isaac, die ihre Rollen als Ehepaar und Geschäftspartner sehr gut darstellen.
                                  Trotz allem Positiven will der Begeisterungsfunke nicht überspringen. "A Most Violent Year" ist ein ruhiger Krimi, der nicht auf den typischen Thrill setzt. Vielmehr geht es um das Vermitteln einer Message bzw. den Anstoß von Gedanken. Im Kern geht es um Immigration, um Anpassung und die Frage, ob es möglich ist, kompromisslos ehrlich zu sein. Mentale Stärke gegen rohe Gewalt ist sehenswert, aber so fesselnd auch wieder nicht.

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                                  • 7

                                    Staffel 1:
                                    Es dauert etwas, bis sich nach und nach die allzu typische Familiensaga in interessante Vielschichtigkeit wandelt. Die Schauspieler machen das alle sehr gut authentisch, was für mitreisende Spannung sorgt. Leider wird der Spannungsbogen immer wieder so entspannt, dass beim Zuschauen phasenweise Gleichgültigkeit aufkommt.
                                    Scheibchen für Scheibchen lässt sich erahnen was passiert ist und wieso nicht nur die Familienverhältnisse sind, wie sie sind. Doch auch in der Gegenwart hält jede/r seine Leichen im Keller verborgen. Es bleibt unklar, wechselhaft, wer, woran, genau, wieviel Schuld trägt und ob sich die Beteiligten dessen überhaupt bewusst sind. Menschliche Schwächen werden über die Schmerzgrenze hinaus zelebriert. Ein endlos nervenzehrendes Spiel mit (Selbst)lüge, Verdrängung und falschem Kontext.
                                    "Bloodline" unterhält nicht, die Serie fordert einen mit ungewöhnlichem Anspruch im Bereich der sozialen Intelligenz.
                                    In der letzten Folge wird der "offen lassen"-Bogen leider zu plump überspannt, was bei mir einen faden Nachgeschmack hinterlässt.

                                    • 8

                                      "Guardians of the Galaxy" macht einfach Spaß und es wäre besser gewesen, den im 3D-Kino zu sehen.
                                      Was hier leider, wie bei quasi allen Blockbustern stört, sind die Stereotypen bei den Bösewichten und das superlangweilige, Milliarden mal gesehene Finale.
                                      Wer gewinnt wie am Ende? Richtig getippt, nämlich immer das gleiche Muster.

                                      • 6 .5

                                        Spannend, doch der Horror ist vielmehr ein natürlicher Thrill und dieser ist viel zu kurz. Andererseits ist das unterhaltsame Darstellen einer echten Tragödie schon wieder zu viel. Der wahre Hintergrund ist wohl auch die Begründung dafür, dass die Geschichte in völlig falschen Konstellationen erzählt wird.
                                        Schauspieler und Dialoge sind sehr gut. Was die Begegnung mit dem Tour Guide soll, wird wohl ein Rätsel bleiben. Einzige Funktion: es macht den sonst recht straff erzählten Film 10 Min. länger.

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                                        • 8
                                          Kill_Format 24.09.2015, 18:48 Geändert 24.09.2015, 18:54

                                          Klasse! Da kommt brachiales, rachemäßiges Westernfeeling auf. Im finsteren Alpen-Tal herrscht die Angst und es gibt nur einen Weg, dies zu beenden. Packend ausdrucksstark sind auch die Schauspieler. Gewaltig, kalt, schön bringen einen die Landschaftsaufnahmen in die entsprechende Stimmung...
                                          ... authentische Gesichter, Klamotten, sowie gute Musik runden den düster-melancholischen Winter-Trip in den Bergen ab.

                                          • 8 .5

                                            Surreal im Film ist mir immer suspekt, bzw. finde ich oft einfach langweilig, so wie bei "Die fabelhafte Welt der Amélie" (auch noch gleiche Hauptdarstellerin). Doch das hier ist so übertrieben rein-surreal, so detailreich, dass es schon wieder gut ist. Hier stimmt der Grundsatz, welcher als kleiner Sticker im Film zu sehen ist: "Kunst geteilt durch ?".
                                            "L'Ecume des jours" ist als Idee von 1946 schon großartig. Dies mit dem nostalgischen Blick und den technischen Mitteln der Jetzt-Zeit zu verfilmen, ist ziemlich genial.
                                            Obwohl so gut wie alles an der Geschichte unwirklich, traumartig, eben surreal ist, ist sie im Kern eine mit zutiefst realen Emotionen. Genau darum geht es ja in der Kunst: Dinge, Sachverhalte, Perspektiven, das Individuum in seiner Kultur mit anderen, eben alles auf eine neue Erkenntnis zu bringen. "Kunst geteilt durch unendliche Variablen", das könnte gehen. Ergebnis: Unendliche Philosophie des Lebens.

                                            • 6

                                              Sehr interessantes Thema stellenweise schnulzig verwässert. Russell Crowe spielt solide den bodenständigen australischen Vater, der seine im Krieg gefallenen Söhne sucht. Die Geschichte erzählt aber auch von einer Art einfühlsamer Übermensch in einem fremden Land. Seine sympathische Art wirkt überall und damit nimmt er locker osmanische Frauen und Kinder für sich ein. Überflüssig schnulzig solche Szenen im Film.
                                              Auf der anderen Seite hat "The Water Diviner" sehr eindringliche Anti-Kriegs-Szenen, welche dem eigentlichen Thema des Films gerecht werden.

                                              • 7

                                                Wenngleich "Heart of a Lion" eine schwierige Thematik hat, wird diese im Film simpel erzählt. Das hat den Vorteil, dass erzählerisch die Konzentration auf die Formung der grundverschiedenen Charaktere gelegt wird. Gleichzeitig ist diese allzu simple Zusammenfügung von Gut und Böse ein Nachteil. Ein Nachteil für die Authentizität der "dummer-Nazi-wird schlauer-Gutmensch"-Geschichte. Ein Vorteil von dem einfachen Strickmuster ist wiederum, dass der Film mit seiner wichtigen Thematik damit eine große Zielgruppe erreichen könnte. Nämlich vom Nazi-Sympathisanten-Teenager bis zur pensionierten Beamtin.
                                                Von den dicken Erzähl-Stolpersteinen abgesehen, ist "Heart of a Lion" schauspielerisch solides, gutes Handwerk. Fernab von Hollywood zeigen quasi unbekannte, finnische Darsteller ihr Können. Gerade Peter Franzen trumpft mit seiner Hauptrolle angenehm frisch auf. Die mit ihm transportierte Message, jeder kann sich zum Guten entwickeln, ist naives Wunschdenken, aber einfach die richtige Tendenz.

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                                                • 8

                                                  Ein sehr eindringlicher Film. Faszinierend, wie sich die Jungen durchschlagen und deprimierend zugleich. Das reine Überleben, worum es im Krieg bei den meisten wohl geht wird trostlos, abweisend, hart und mit menschlicher Kälte zelebriert. Empathie bedeutet Schwäche. Nur die klar Denkenden, psychisch und physisch abgehärteten können es schaffen.
                                                  Das ist gerade für fast-noch-Kinder eine unbeschreibliche Riesenleistung in Punkto Schauspiel. Alle anderen Rollen sind auch großartig in der Charakterdarstellung.
                                                  Ein Anti-Kriegsfilm mit einer ganz eigenen, unterkühlten und kompromisslosen Perspektive.

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                                                  • 7 .5

                                                    Ein romantischer, nicht kitschiger, aber dick gepuderter Kostüm- und Ausstattungs-Film. Die Hauptrollen Kate Winslet, Matthias Schoenaerts und Alan Rickman spielen ihre Rollen sehr gut. Nur Kate Winslet, die einzige erfundene Figur, passt nicht ins 17. Jahrhundert. Als Nichtadlige ist sie für diese Zeit, beruflich sowie privat, viel zu selbstbewusst und emanzipiert. Trotzdem werden das Lebensgefühl, die gesellschaftlichen Gepflogenheiten und Zwänge der Barockzeit, des höfischen Frankreichs gut vermittelt. Das kann natürlich nur ein kleiner Auszug sein, aber der ist sehr unterhaltsam. Schon die ersten Szenen wird einem der Geschmack von gepuderter Steifheit vermittelt; was jedoch nicht bedeutet, dass die Künste zu kurz kommen. Die Gartenbaukunst ist hoch angesehen und seinerzeit vielleicht das Repräsentativste, was hohe Herrschaften zu bieten haben. Leider kommt aber genau die Gartenbautechnik samt Gestaltung und Pflege etwas zu kurz. Anstelle dessen tritt das Romantische, was aber für einen solchen Film gut akzeptiert werden kann.

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