Klopper - Kommentare

Alle Kommentare von Klopper

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    In unmittelbarer Nähe meines Anwesens befindet sich ein Games Workshop. Immer, wenn ich daran vorbeigehe, frage ich mich, was die darin so treiben? Und womit um Himmels Willen die ihr Geld verdienen, um dieses Ladenlokal in bevorzugter Lage halten zu können? Im Laden sitzen immer(!) zwei bis vier langhaarige, weißhäutige Menschen an einem Tisch in der Mitte und bemalen kleine Figuren. Egal ob Tag, ob Nacht, Werk- oder Feiertag. Ich bin einmal an einem Dienstag um 5 Uhr morgens da vorbeigelatscht und drinnen saßen die selben Typen wie immer und machten mit kleinen Kriegern, Trollen und Drachen rum.
    Da ich dieses Mysterium mal erforschen wollte, mich aber nicht traue, diesen Laden zu betreten, da ich große Angst habe, dem ihm scheinbar innewohnenden Fluch zu verfallen und ihn nicht mehr verlassen zu können, sah ich mir mal diesen Film mit dem furchtbar umständlichen Titel an.
    Ich rechnete nicht damit, sonderlich viel zu verstehen, da das Ding offenbar für die Fans des Rollenspiels gemacht wurde. Das ist an sich ja schon mal positiv, denkt man an Uwe Boll, der seine Filme ja immer GEGEN die Fans des jeweils verwursteten Spiels macht. Ultramarines gibt eine kleine Einleitung in das Warhammer-Universum und viel mehr ist auch nicht nötig, um die Gut-gegen-Böse-Geschichte nach Schema F zu verstehen. Das geschwollene und religiöse Vokabular der Figuren macht da schon mehr Probleme, aber man gewöhnt sich auch schnell daran, dass scheinbar jeder Hanswurst wie Kardinal Ratzinger im Missionierungsmodus schwafelt. Andere Dinge bereiten eher Kopfschütteln. Warum sehen die Soldaten, die angeblich alle komplette Grünschnäbel ohne Kampferfahrung sind, allesamt so aus wie Mitte 40? Warum haben sie keinerlei Gespür für Strategie und Taktik, suchen keine Deckung, sondern stellen sich extra schön nebeneinander auf und halten auch noch ein prunkvolles Banner in die Höhe, damit auch jeder einäugige Bösewicht mit grauem Star sie noch aus 40 Kilometer erkennen kann? Kommt daher der Name Warhammer 40,000?
    Nun, das kann ich mir als Laie nicht erklären. Vielleicht hat das ja alles einen tieferen Sinn. Vielleicht ist Ultramarines aber auch einfach nur ein nicht sonderlich guter Film. Letzteres wird es wohl sein. Dafür spricht auch die recht einfallslose Handlung, die fehlende Spannung und die Qualität der Animation, die nicht dazu verleitet, bewundernd die Augenbrauen zu heben.
    Für Fans ist es sicherlich eine nette Sache, die Lieblinge vom Spielbrett auch mal bewegt zu sehen, aber ein guter Film ist hier nicht gelungen. Dennoch gibt es Bonuspunkte für eine liebevolle Umsetzung der Idee, welche den Typen im Games Workshop vermutlich viel Freude bereitet haben dürfte. Ich hingegen bin immer noch nicht schlauer...

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    • 4
      über Priest

      Priest hätte so schön werden können, aber man machte einfach zu viele Fehler. Den ersten gleich schon beim Namen. Priester sind in dieser Endzeit-Vision nämlich eine Spezialeinheit von Vampirkillern, die nach dem großen Krieg in Verruf geraten ist. Allerdings gibt es in dieser streng katholischen Welt auch immer noch herkömmliche Pfaffen. Aber wie heißen die denn jetzt, wenn der Name Priester schon so negativ konnotiert ist? So klingt es in einer erzkatholischen Gesellschaft schon reichlich bescheuert, wenn jemand sagt "Mit Priestern wollen wir nichts zu tun haben!"

      Naja, so viel dazu. Priest beginnt mit einer herkömmlichen und daher höchst langweiligen Beim-Einsatz-lief-was-schief-und-ich-habe-meinen-besten-Kumpel-verloren-Sequenz, wie man sie aus jedem zweiten Actionfilm kennt. Danach folgt allerdings eine ziemlich cooles Zeichentrick-Intro, das die düstere Welt von Priest erklärt. Es geht sehr stimmungsvoll weiter. Der religiöse Moloch der düsteren Superstadt zaubert eine wunderbare Atmosphäre herbei, in die man gerne eintaucht. Leider wird das Städtchen schnell wieder gegen langweilige Wüsten ausgetauscht und auch der Film verliert mit zunehmender Länge seine Intensität. Neben der immer austauschbarer werdenden Handlung, die die interessanten Aspekte des Kampfs der Religion gegen den Vampirismus mehr und mehr vernachlässigt, werden auch die Ungereimtheiten immer zahlreicher. Ein richtiger dicker Schnitzer ist schon beim Casting unterlaufen: So spielt der 28-jährige Cam Gigandet einen Sheriff, der zu jung ist, um den großen Krieg mitbekommen zu haben. Die nur drei Jahre ältere Killerpriesterin Maggie Q soll aber ein alter Veteran eben jenes Krieges sein. Der Rest der Priester wirkt wie Mitte 20. Muss eine harte Kindheit gewesen sein.
      Lily Collins könnte auch Paul Bettanys Freundin spielen, ist aber seine Tochter. Die Figurenkonstellation passt also vorne und hinten nicht, aber vielleicht altert man in der Welt von Priest auch einfach nicht so schnell.
      Über die sonstigen Logikaussetzer der Over-the-Top-Actionszenen möchte ich mich gar nicht groß auslassen, weil sie zum Film passen. Dennoch würde mich interessieren, wie man ein Vampirhundwasauchimmermonster ohne Augen mit Hilfe einer Fackel anlockt...

      Priest sieht schick aus, beginnt stark, aber verliert noch stärker. Hätte man sich mehr auf die wirklich sehr interessante religiöse Dystopie konzentriert, wäre vielleicht was draus geworden. So aber ist es nur ein weiterer Hochglanz-Grusel-Monster-Actionfilm, der seinen Sendeplatz nachts auf RTL2 einnehmen wird.

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      • Fand ich immer gänzlich unlustig.

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          Ein Film, der einzig und allein dazu konzipiert wurde, Cindy Crawford in möglichst vielen heißen Fummeln und auch teilweise ohne heiße Fummel abzulichten. Zentraler Höhepunkt ist also auch eine Sex-Szene, für die trotz hitziger Verfolgungsjagd natürlich zwischendurch genug Zeit ist. Aber auch der Beischlaf ist in jedem Tele5-Nachtprogramm reizvoller umgesetzt.
          "Fair Game" ist eine schlechte Raubkopie von "Auf der Flucht". William Baldwin ist bei Leibe kein Harrison Ford, Cindy Crawford ist überhaupt keine Schauspielerin. Der Film wäre aufgrund seiner austauschbaren Action und Handlung einfach nur langweilig, wird aber durch die grotesk schlecht aufspielenden Hauptdarsteller zunehmend ärgerlich.

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          • 7 .5

            Es gab Zeiten, da waren Privatsender noch cool und zeigten sich experimentierfreudig. Das ist heute kaum vorstellbar, sind die Privaten doch mittlerweile in ihrer Programmgestaltung konservativer als der BR. Doch früher traute man sich noch was und so zeigte Vox Samstagnachts gerne mal Animes. Sogar komplette Serien wurden gezeigt, u.a. sogar das legendäre Neon Genesis Evangelion. Ja ja, das war eine tolle Zeit. Auf eben jenem Programmplatz sah ich auch Spriggan, der mir im Gegensatz zu vielen anderen eher belanglosen Filmen bis heute im Gedächtnis geblieben ist.
            Was Spriggan auszeichnet, ist seine kompromisslose, ziemlich blutige Action. Der Film, der an manchen Stellen und gewissen Figuren an Akira erinnert, fährt ein hohes Tempo, ohne dabei die Geschichte zu vernachlässigen, wie es andere Animes gerne tun. Er ist erfreulicher Weise befreit von den typischen Peinlichkeiten des Genres. Es gibt also keine weißen Mädchenslips zu sehen, keine tollpatschigen Sidekicks und auf Humor wird komplett verzichtet. Spriggan ist ein ernster Film. Klischees gibt es trotzdem. So ist die Geschichte rund um die Arche Noah gespickt mit dem typischen Mischmasch aus Sci-Fi und religiöser Symbolik, auf den die Japaner so abfahren. Das ist auch alles ganz nett und schneidet die Fragen nach Herkunft und Zukunft der Menschheit an, sonderlich tiefgründig oder gar so philosophisch angehaucht wie NGE, Akira oder Ghost in the Shell wird es aber nicht.
            Spriggan ist schön, detailreich und flüssig gezeichnet. Die Actionszenen sind immer noch spektakulär anzusehen und bilden ganz klar den großen Schauwert des Films. Da hantieren Teenager mit riesigen Wummen wie mit Wasserpistolen und kämpfen gegen bizarre Gegner, die halb Mensch, halb Irgendwas sind. Die deutsche Synchro ist leider ziemlich daneben. Wie so oft bei Animes wirken die Sprecher irgendwie lust- und kraftlos. Andere Fassungen sind also vorzuziehen.

            Insgesamt ist Spriggan ein schöner Actionfilm für zwischendurch und für alle zu empfehlen, die darauf stehen, wenn Menschen 20 Meter hoch springen, durch Wände geschleudert werden und danach wieder mit grimmigem Gesicht aufstehen, um schreiend zurück in den Kampf zu stürmen.

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            • Ich bin ein Intensiv-Träumer und so ziemlich jeder zweite Film hat die Ehre, nachts in meinem Kopf auf teils interessant überarbeitete Weise nochmal abzulaufen. Bei Horrorfilmen nicht so schön, weswegen ich allzu harte Werke auch meide oder zumindest nicht vor dem Schlafen schaue. Sie verfolgen mich des Nachts.
              Ich habe bis heute ein Traumbild aus sehr jungen Jahren im Kopf, bei dem sich vermutlich nie rekonstruieren lässt, welcher Film es mir zufügte. Es verfolgte mich jedoch Jahre lang. Hab damals des Nachts nicht schlafen können und bin zu meinen Eltern ins Wohnzimmer gelatscht. Dort lief so ein Piratenfilm (bilde ich mir ein), wo ein Mann öffentlich vor johlendem Publikum mit Knüppelschlägen hingerichtet wurde. Alles sehr vage, vielleicht war es auch ganz anders. Ich hab nur diese Bild im Kopf, dass ein Mann umgeben von schreienden Menschen auf Holzplanken liegt und immer wieder auf den Kopf geschlagen wird.

              • Das erste Mal war in den goldenen 80ern im Phantasialand. Da lief so ein Film ohne wirkliche Handlung, aber natürlich mit reichlich In-Your-Face!-Effekten. Slapstick mit ganz vielen Unfällen. Nachhaltig beeindruckt hat mich eine Szene, in der eine Vogelspinne langsam Richtung Zuschauer krabbelte, was Klein-Klopper damals nicht gut verkraftete...
                Etliche Freizeitpark- und Kirmesfilmchen später und nach vielen gescheiterten Fernsehexperimenten war dann mein erster echter Kinofilm in 3D Alice im Wunderland. Und boah ey, war ich enttäuscht! Allerdings nicht nur aufgrund der miserablen 3D-Konvertierung...

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                • Tom Cruise? Meh.
                  Postapokalypse in PG-13? Meh.

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                  • Okay, Hosen runter! Wer hat hier für Signs abgestimmt?

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                    • Aber sowas von schuldig! Ich kenne keine andere Schauspielerin, die so überbewertet und von den Medien überhyped wird als diese Schlauchbootlippe.

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                      • 8 .5

                        Manowar sangen einst: "All Men play on 10".
                        Für Spinal Tap wäre das nicht genug gewesen.

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                        • ?

                          Und wieder einmal gilt mein Dank all den wunderbaren Menschen, die diesen Film ein halbes Jahr vor Release ungesehen mit negativen Wertungen überhäufen. Danke, dass ihr euch so bereitwillig als Bodensatz dieser Community outet!

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                          • Am witzigsten bei dem Film fand ich immer, wie sich dieses halbe Dutzend Wissenschaftler in die Raumkapsel/Kanonenkugel quetscht. Das hat so was von einem winzigen Auto, aus dem dutzende Clowns rauspurzeln.

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                            • 8

                              Ich besitze Electric Dragon 80.000 V schon seit etlichen Jahren auf einer japanischen DVD ohne jegliche Untertitel und habe so bis heute keine Ahnung, worum es genau geht. Das ist aber völlig egal. Wichtig ist hier der optische und akustische Rausch. Und der zieht gnadenlos in seinen Bann! Eine Stunde Vollgas in kunstvollen Schwarz/weiß-Bildern im Manga-Style, dazu anarchisch schrammelnde E-Gitarren, Distortion auf Maximum, Verstärker sowieso.
                              Das Ganze erinnert von der Art an die Tetsuo-Filme, auch wenn es hier nicht sonderlich verstörend zugeht. Quasi ein Tetsuo light für Einsteiger, die sich hier erst einmal an Blitze schleudernde Buddhas gewöhnen können, bevor sie auf rotierende Bohrkopfpenisse umsteigen.
                              Ein Experimentalfilm für Adrenalinjunkies und ein Beweis dafür, dass Japaner die besseren, weil kompromissloseren Comic-Verfilmungen machen.

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                              • Sieht klasse aus! Tom Waits Stimme allein macht mir Gänsehaut.

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                                  • Oh je, den gibt es ja wirklich. Und ich dachte schon, das wäre der diesjährige Aprilscherz...

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                                      New Kids Turbo polarisiert. Manche finden es geil, andere sehen darin den Untergang des Abendlandes. Wieder einmal. Jedes Jahr kommt doch ein neuer Film raus, bei dem die Massen hysterisch aufschreien, dass er unsere Kinder verdummen wird. Dabei steht eins fest: Unsere Kinder sind doch schon dumm. Und daran wird New Kids Turbo auch nichts mehr ändern.

                                      Ich habe mich auf MP ja bereits als Sympathisant der liebenswerten Vollasis aus Maaskantje geoutet und damit meinen guten Ruf als geschätzter Kritiker, Intellektueller und Akademiker aufs Spiel gesetzt. Sei's drum. Natürlich habe ich mir auch die Verfilmung angetan, was schon einen gewissen Mut erforderte, denn man kann ja bereits in einigen Kommentaren nachlesen, was in den Kinosälen bei New Kids Turbo los ist. Egal, schlimmer als die Sichtung von Space Jam vor etlichen Jahren in einem Meer voller plärrender Grundschüler konnte es schon nicht werden. War es auch nicht.

                                      Ein Film zu einer Serie, deren Episoden nie zehn Minuten erreichen, kann ja schon irgendwie nichts werden. Falsch gedacht. New Kids Turbo wagt zum Glück keine Experimente, wie es so viele andere Serienverfilmungen vor ihm taten und daran zerbrachen. Es gibt keine Weltreise, keine Aliens landen und die Prolos gewinnen auch nicht im Lotto. Zwar gibt es Explosionen und Geballer, aber das ist noch geradeso zu ertragen. Größtenteils bleibt man sich und und dem Asi-Vorstadt-Millieu treu. Es ist asozial wie immer, die Gags sind flach, rabiat und kompromisslos wie gehabt. Das geht ziemlich lange gut, zumal man sich auch rhythmisch an der Serie orientiert und zumindest zu Beginn sehr episodisch erzählt. Wenn die große Geschichte dann ins Rollen kommt, flacht es dennoch zunehmends ab. Nach knappen 80 Minuten ist zum Glück Schluss, denn zusätzliche Länge hätte sicher nicht gut getan.

                                      Ansonsten bietet New Kids Turbo exakt das, was uns die Privatsender jeden Tag als vollen Ernst auftischen: Arbeitslose Penner, die keinen Bock auf Maloche haben, sich vom Staat aushalten lassen, sich unglaublich daneben benehmen und auch sonst jegliche Form der Sozialisierung vermissen lassen. Ein präzises Abbild der Bevölkerungsschicht also, die in den Medien gerne als die Hartzis präsentiert wird, ob es nun stimmt oder nicht. Ich kann darüber lachen, manche halt nicht. Aber es gibt ja auch Leute, die bei "Meine Braut, ihr Vater und ich" lachen können, bei dem ich mit versteinerter Mine im Kino saß. Humor ist Geschmack. Und über den lässt sich nicht streiten.

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                                        Laaaaangweilig.
                                        Alles an diesem Film ist so selbstverständlich wie die Butter auf dem Brot. Heldenhafte Marines, die sich für ihre Kameraden opfern, das übliche "Wir kämpfen für die Freiheit!"-Gedöns, ein Kind kniet neben dem toten Vater und ruft "Papi! Wach auf!", jede Menge scheinbar aussichtslose Situationen und die Knarrenbraut wird natürlich von Michelle Rodriguez gespielt. Der einzige Unterschied zu den üblichen US-Kriegsfilmen der letzten 10 Jahre: Statt auf Irakis, Somalis oder andere Schurkenstaaten-Einwohner ballert man hier auf Aliens. Irgendwie erinnert das frappierend an Independence Day, gerade am Schluss. Nur halt als ernste Version. Späßchen gibt es nicht und auch keinerlei Auflockerung. Das Geballer geht sofort los und wird in den zwei Stunden auch kaum eingestellt, was zu heftigen Ermüdungserscheinungen führt. Es passiert rein gar nichts, was irgendwie überraschen könnte. Nicht einmal die etwas wunderlichen Entscheidungen der Soldaten sorgen für Abwechslung, da Soldaten doch grundsätzlich wunderliche Entscheidungen treffen. Zumindest in solchen Filmen, die ordentlich vom US-Militär unterstützt wurden. Auch die Aliens haben mal so gar nichts interessantes an sich und die Obduktion eines Exemplars wird genauso verschenkt wie die Info, dass sie es aufs Wasser abgesehen haben.
                                        Die Explosionsorgien sind zumindest nett anzusehen und mit Aaron Eckhardt hat World Invasion einen fantastischen Hauptdarsteller am Start, der allerdings in der handlungsarmen Geschichte völlig verheizt wirkt. Jeder x-beliebige B-Movie-Star hätte ihn ohne Qualitätsverlust ersetzen können, da seine Rolle eh kein Potential zur Entwicklung bietet. Muss man echt nicht gesehen haben.

                                        Als Bonus hier noch eine Liste mit 15 Aussprüchen, die in keinem US-Kriegsfilm fehlen dürfen, und die World Invasion: Los Angeles natürlich alle bietet:

                                        1. Beeilung! Schneller! Schneller!
                                        2. Dafür sind wir ausgebildet worden!
                                        3. Wir müssen hier irgendwie rauskommen!
                                        4. AAAAAAAAAHHHHRG!
                                        5. Diese Schweine!
                                        6. Deckung!
                                        7. Feuer!
                                        8. Wir kämpfen für unsere Freiheit!
                                        9. Wo ist der Rest eurer Einheit?
                                        10. Bei allem Respekt, Sir!
                                        11. Komm schon! Komm schon! Komm schon!
                                        12. Beruhigen Sie sich! Sie sind ein Marine!
                                        13. Wir sind am Arsch, Sir!
                                        14. Wir sind auf uns allein gestellt!
                                        15. Jetzt zeigen wir diesen Bastarden, woraus US-Marines gemacht sind!

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                                        • 2 .5

                                          Als Film für sich genommen eine 08/15-Drogengeschichte auf Sat.1-FilmFilm-Niveau, als Buchverfilmung eine absolute Dreistigkeit! Ich bin schon fast versucht, von der schlechtesten Literaturadaption zu reden, die ich je gesehen habe! Warum so drastisch? Weil Bret Easton Ellis' wunderbar verstörender Roman voll grausamer Oberflächlichkeiten, bedeutungslosem (Homo- und Bi-)Sex, selbstverständlichem Drogenkonsum und erschütternden Szenen gen Ende zu einem glatt polierten Hollywood-Märchen gemacht wurde. Die Aussage des Buches wurde ins völlige Gegenteil gekehrt. Ist es im Roman noch jedem scheißegal, wie der andere krepiert, gibt es im Film verständnisvolle "Das stehen wie gemeinsam durch!"-Dialoge der übelsten Sorte. Soap-Opera reif wird Koks in den Abfluss gekippt und Papi umarmt den gefallen Sohn, so dass man vor lauter praktizierter Nächstenliebe kotzen muss! Ja, Liebe besiegt auch die schwerste Sucht und mit wahren Freunden übersteht man jede Krise! Das ist die Disney-Variante eines Drogenfilms. Mit Realität hat das aber nichts zu tun und irgendwie habe ich darauf gewartet, dass singende Tiere aus dem Wald hüpfen. Viel hat dazu auch nicht gefehlt. Sämtliche unangenehmen Szenen wurden aus dem Drehbuch entfernt. Sex gibt es nur brav in der Beziehung, Homosex schon gar nicht. Ein kalter Entzug besteht für den Regisseur aus ein paar Mal kotzen und einer durchschwitzten Nacht und in der härtesten Szene des Film stehen sich gar zwei Männer in Unterhosen gegenüber, was dann wohl Zwangsprostitution im Schwulenmilieu ausdrücken soll.
                                          Hier hat der Weichspüler gewütet und aus einem düsteren Roman eine Episode Lindenstraße gemacht, die höchstens noch Oma Krawupke kurz irritiert von den Stricknadeln aufsehen lässt. Lest das Buch, vergesst den Film!

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                                          • 9

                                            "Machines need love too!"
                                            Dieser Satz von Sarah Connors Anrufbeantworter wirft Licht auf eine bisher wenig beachtete Seite dieses missverstandenen Dramas. Ein Außenseiter aus der Zukunft auf der Suche nach Anerkennung, Akzeptanz und Liebe. Der Terminator versteht diese ihm fremde Welt nicht, so wie die Menschen ihn nicht verstehen. Seine unbeholfenen Versuche Nähe zu finden, enden kläglich. Denn alles was er kennt, ist das, was die Gesellschaft ihm in den Medien vorspielte: Gewalt. Doch dermaßen sozialisiert trifft er in der Realität auf Ablehnung. Seine Liebe zu Sarah Connor wird nicht erwidert, sogar mit Ablehnung und Furcht bestraft. So ist er zu einem Leben in Einsamkeit verdammt, in dem nur der Tod Erlösung verspricht. Wenn am Ende seine kleinen roten Äuglein erlischen, weiß auch der gefühlskälteste Grobian: Das wahre Monster ist der Mensch.

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                                            • Ich habe mich lange Zeit Lost verweigert, bin ihm regelrecht ausgewichen. Aber dann habe ich es mir vor wenigen Monaten doch angetan und war direkt süchtig. Folge davon: Ich habe zwei Wochen lang wenig anderes getan als geschlafen, gegessen und Lost geschaut. Ich war quasi ebenso lost.
                                              Serien sind schwer zu vergleichen. aber ich würde Lost schon auf eine Stufe mit Twin Peaks stellen. Also ganz oben. Auf jeden Fall das beste, was ich seit 10 Jahren gesehen habe.
                                              Und zu dem (für einige) enttäuschenden Ende: Man sollte eher froh sein, dass Lost überhaupt eine Ende spendiert bekommen hat und nicht, wie die meisten anderen Serien, einfach mal mitten in der Serie abgesetzt wurde. Außerdem hätte es dem Mythos Lost einiges genommen, wenn wirklich alle Fragen aufgeklärt worden wären. Schließlich macht es einen Heidenspaß, über die ungelösten Geheimnisse zu philosophieren!

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                                                Auch hier überfällt ein fortgeschritteneres Volk einen Stamm ihrer rückständigen Brüder und verschleppen die armen Primitiven, um sie zu Sklaven zu machen. Betroffen ist diesmal der Stamm der mächtigen Eskimo-Rastafaris, die von Ägypter-Maia-Atlantiden mit Darth-Vader-Stimmen unterjocht werden. Doch der resignierte 08/15-Held D'Leh mit der schweren Kindheit und Tic-Tic der Uhrmacher, pardon, Jäger (man verzeihe mir diesen primitiven Scherz) machen sich zur Rettungsaktion auf, für die sie alle Klimazonen der Erde durchqueren müssen, die 10.000 Jahre vor Christus scheinbar nur wenige Kilometer voneinander entfernt lagen. Auf dem Weg sammelt man allerlei Afrikaner ein, flüchtet vor Riesen-Truthähnen und quatscht mit einem Säbelzahntiger. Endlich bei der Großbaustelle der Übermenschen angelangt, werden Mammuts aufgescheucht, potentielle Götter ermordet und die große Liebe geknutscht. Alles sehr schlüssig also.
                                                Wer für diese Ethno-Fabel an der Kinokasse Geld gelassen hat, ist wahrlich nicht zu beneiden. Denn 10,000 B.C. ist nicht nur völlig hanebüchen, er ist auch frei von jeglicher Spannung. Die Action kommt zu kurz, Wanderungen durch die Wüste werden hingegen endlos zelebriert und die Dialoge kreisen um die ewig gleichen Naturvolk-Prophezeihungen, die bis zum Erbrechen wiederholt werden. Ja ja, der Jäger kommt, ja, sie trägt das Zeichen, mhm, das Ende naht, bla bla bla! Halt die Fresse! Irgendwie sehnte ich mir herbei, dass die noch junge Menschheit die ganze Farce nicht übersteht und wir in Zukunft von sowas verschont bleiben würden. Aber dann erinnerte ich mich, dass es anders kam, die Evolution sich fortsetzte und irgendwann einen Roland Emmerich hervorbrachte, dessen Filme mich regelmäßig entweder unfreiwillig belustigen oder erschüttern. Hier ist es ein bisschen von beidem, wobei die Erschütterung eindeutig überwiegt. So viel Mist hatte ich nämlich selbst ihm nicht zugetraut...

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                                                  Jury-Bewertungen zwischen 0 und 10, da kapituliert das Vorhersagesystem und der Klopper ist gezwungen, sich eine eigene Meinung zu bilden. Wie lästig! Dazu fällt diese auch noch alles andere als rosig aus. Eher blutrot, denn das spritzt und fließt in Strömen. Fast so, also wären Menschen nur eine dünne Hülle angefüllt mit bis zu 100 Litern Blut. Ähnlich eines Wasserballons reicht nur ein kleiner Nadelstich um eine Fontäne auszulösen. Mit Nadeln wird natürlich nicht gestochen, sondern sich all dessen bedient, was die Waffenkammern des römischen Imperium so hergaben. Fleißig wird durchbohrt und abgetrennt. Dabei geht man recht kreativ vor, denn es ist ja irgendwie langweilig, einen Kopf am dafür vorgesehenen Hals abzuschlagen, wenn eine Trennung zwischen Mund und Nase ein viel anspruchsvolleres und damit auch reizvolleres Ziel ist. Hier liegt Centurion ganz weit vorne, denn wer Spaß am Metzeln hat, kommt voll auf seine Kosten.

                                                  Wer hingegen wert auf ausgefeilte und schlüssige Erzählungen legt, ist hiermit nicht ganz so gut beraten. Anzurechnen ist, dass hier nicht der übliche Historien-Schlachten-Schmu runtergeleiert wird. Stattdessen darf sich an einer Treibjagd auf Römer erfreut werden, die dazu noch einige ganz nette Ideen spendiert bekommt. Nur richtig passen will das trotzdem nicht. Hier ist nun die Frage entscheidend, ob der Zuschauer das ganze ernst nehmen oder als Trash erachten will. Bei Neil Marshalls vorherigen Film Doomsday fiel mir die Entscheidung von der ersten Minute an recht leicht, denn Zombie-Apokalypse-Filme sind so durchgenudelt, dass ich keinen einzigen mehr ernst nehmen kann. Centurion hingegen ist ein Film beruhend auf einem historischen Hintergrund mit Menschen, die es wirklich gab. Und irgendwie zweifel ich daran, dass die Bemühungen des römischen Imperialismus im Norden Britanniens ein trashiger Spaß waren. Zumal der Film in den ersten 15 Minuten wirklich bierernst daher kommt und den Eindruck eines seriösen Schlachtenfilms macht. Seltsam wird es ernst, wenn sich eine Gruppe überlebender Römer zu den bösen Pikten aufmacht, um ihren General zu befreien. Dort angekommen stellen sie fest, dass er angekettet ist. Ein scheinbar unüberwindbares Hindernis, also verschwinden sie wieder unverrichteter Dinge, finden aber noch die Zeit, den Sohn des Häuptling umzubringen, was die Treibjagd und somit die eigentliche Geschichte auslöst. Von da ab wird es trashig. Wunderschöne und perfekt gestylte Kriegerweiber machen sich nun auf, die Besatzer zu vernichten. Olga Kurylenko sieht mit ihren Smoky-Eyes wirklich zum anbeißen aus und hat zum Glück kein einziges Wort Text spendiert bekommen, was zuletzt bei James Bond noch so sehr störte. Die Römer sterben munter vor sich hin, es gibt auch noch einen Verräter und zwischendurch wird der Ansatz einer Liebesgeschichte so hastig in den Film gekotzt und wieder weggewischt, dass die Erinnerung daran direkt verschwindet. Insgesamt ist die Hatz aber doch recht spannend inszeniert und die raue Natur als zusätzlicher Faktor des Schreckens gut in Szene gesetzt.
                                                  Das Ende hingegen ist verdammt schlecht, ja geradezu wahnsinnig schlecht! Im üblichen Showdown haben die einst unbesiegbar erscheinenden Pikten einen Aussetzter nach dem nächsten. Mir kann wohl niemand erklären, warum man einen bereits von einem Speer durchbohrten Römer noch zusätzlich hinterrücks erwürgen sollte? Irgendwie erinnerte mich das alles an eine Folge Hercules mit Kevin Sorbo. Vielleicht auch, weil die Kulissen so billig wirkten.

                                                  Ich bin ein wenig zwiegespalten, genau wie meine Jury. Einerseits ist das hier klar besser als ähnliche Machwerke wie Pathfinder (2 Punkte). Andererseits will bei mir nicht die selbe Trash-Stimmung aufkommen wie bei Doomsday (7 Punkte). Also gehe ich rechnerisch vor und sieben minus zwei macht fünf.

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                                                  • Sein Name bürgt für Qualität! Auch wenn das hier ein dehnbarer Begriff ist.

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