Klopper - Kommentare
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Alle Kommentare von Klopper
Das Leben im gemeinsamen Loft in Berlin ist für Felix und Selima so langweilig, dass sich das Hipster-Pärchen für eine Reise durch Amerika entscheidet. Scheinbar inspiriert durch „Into the Wild“ sind natürlich Alaska und ein Schulbus die ersten Ziele. Da man aber nicht wie das Filmvorbild draufgehen will, wird der Bus zum Luxuswohnmobil mit Interieur im schwedischen Stil umgebaut. Quasi Prenzlauer Berg on the Road.
Vor der Grenze zu den Vereinigten Staaten steht das erste große Problem an: Werden sie trotz verpeiltem Visa (man hat sich nicht so recht informiert) über die Grenze kommen? Ja, wird man. Überhaupt klappt alles wie geschmiert und alle sind gut gelaunt. So ist das formulierte Ziel der Reise, die Suche nach dem Glück, irgendwie total egal. Das Pärchen ist von der ersten Sekunde an überglücklich. Da muss nix mehr gesucht werden. Sie fahren fröhlich gestimmt von Ziel zu Ziel, nehmen dabei wunderschöne Bilder auf und kommentieren im Stile eines Reise-Vlogs auf YouTube, wie faszinierend und toll doch alles ist. Dabei lernt der Zuschauer nichts über die bereisten Länder und auch nur bedingt etwas über die beiden Protagonisten. Alles bleibt oberflächlich. Es ist die Verfilmung eines Instagram-Accounts:
„Sind gerade im Nationalpark und super glücklich. Xoxoxo #traveltheworld #schoolbusoflove #nofilter #derhundhatgekotzt“
„Kriegen mit dem Bus keinen Parkplatz in San Francisco!!! :´-( #sosad #travelproblems #derhundkotztimmernoch“
„Mexiko Polizei mit ganz schön dicken Knarren! #bitteverhaftetunsnicht #saynotoviolence #derhundkotztschonwieder“
Ach ja, da ist die Sache mit dem Hund. Felix und Selima entschieden sich dafür, ihren betagten Berner Sennenhund Rudy mitzunehmen. Das hielten sie wohl für eine tolle Idee, Rudy sah das sicher ganz anders. Der Hund muss noch in Kanada operiert werden und ist in Folge dessen nicht so gut drauf, als er mit seinen Herrchen in die Wüste muss. Die sind ziemlich überrascht darüber, dass ihr Schweizer Hund mit dem dicken Fell bei 40 Grad kollabiert. Hätte man ja nicht ahnen können. Ähnlich naiv werden viele Dinge angegangen, was einerseits natürlich charmant ist, gelegentlich aber nur Kopfschütteln hervorruft – besonders dann, wenn Rudy mit jeder gefahrenen Meile dem Hundehimmel näherkommt.
„Expedition Happiness“ war sicher ein riesiges Vergnügen und ein einmaliges Erlebnis für die Reisenden. (Außer für Rudy) Das sieht man ihnen den ganzen Film über an. Wer sich gerne an schönen Menschen in der Blüte ihrer Jugend erfreut, findet hier eine kleine Oase des Glücks und dazu noch viele schöne Bilder. Schlechte Nachrichten gibt es ja schon genug auf der Welt. Dazu steuert Selima eigenhändig einen wirklich sehr schönen Soundtrack bei.
Interessante Infos über fremde Kulturen und Länder gibt es aber genauso wenig, wie Spannung oder irgendeine besondere Botschaft. Es ist ein Reisefilm der Generation Selfie: Immer lächelnd, immer mit im Bild, aber leider auch sehr oberflächlich.
#freerudy
Niederlagen sind nicht schön. Man fühlt sich schlecht. Ein lange angestrebtes Ziel wird ersetzt durch schmerzhafte Leere. Ein Traum ist zerstört. Niemand mag Niederlagen. Und dennoch hätte "Die Mannschaft" eine gebraucht.
Denn Niederlagen stülpen das Innere eines Menschen nach außen. Sie zeigen, wer wir wirklich sind, wenn wir uns nicht mehr hinter Glückseligkeit verstecken können. So waren die Bilder nach der Niederlage im Spiel gegen Italien bei der WM 2006 das emotionale Highlight im Film "Deutschland - ein Sommermärchen". Niedergeschmetterte Profis, die schweigend in der Kabine saßen. In Trauer und Fassungslosigkeit versunken. Aber doch ganz anders, als man sie sonst aus der heroisierten Berichterstattung der Medien kannte. Plötzlich Menschen.
Nun hat die Deutsche Nationalmannschaft nicht verloren. Das ist natürlich sehr gut für die Mannschaft und Fußballdeutschland, aber nicht für den vorliegenden Film. Denn wo es keine Konflikte gibt, keine Offenbarungen tiefster Gefühle, gibt es auch keinen guten Film. Stattdessen gibt es 90 Minuten Teletubbies. Die Sonne scheint, alle sind gut drauf, alle sind lustig. So viel Spaß. Und dieser Müller erst. So ein Spaßvogel. Haha.
In nachträglichen Interviews erinnern sich Spieler wie Funktionäre, wie toll doch alles war. Und es war ja auch toll. Doch die persönlichen, seligen Erinnerungen eines jeden einzelnen Normalbürgers an die Momente zuhause vor dem Fernseher oder beim Public Viewing werden mehr Gänsehaut hervorrufen als dieser überlange Werbefilm des DFB.
Das ganze ist zu sehr Disney, zu wenig Fußball. Trotz dramatischer Gladiatorenmusik sind die Spielszenen nicht spannend, weil wir ja wissen, dass danach der glückselige Reigen weitergehen wird. Unaufhörlich wird die historische Bedeutung der Ereignisse betont, wird sich gegenseitig auf die Schulter geklopft, sich umarmt und hochgelobt. Beim Gauchotanz wird vorsichtshalber mal der Ton heruntergedreht, weil keine noch so kleine Kleinigkeit die Heiterkeit stören soll.
Wer das Gefühl vom Sommer 2014 wieder erleben möchte, stellt am besten beim Grillen einen Fernseher auf die Terrasse und legt eine DVD des Endspiels ein. Dort gibt es echte Dramatik, echten Fußball. Mit Kampf, Fouls, Schweiß und Tränen. Und schließlich mit Erleichterung. Nicht 90 Minuten Dauergrinsen.
Auch wenn die Liste wirklich das Beste enthält, was Fernsehdeutschland in den letzten tausend Jahren zu bieten hatte, zeigt sie doch beeindruckend die herrschende Themenarmut. Krimi und Klamauk, am besten noch in Verbindung, mehr traut man sich hierzulande kaum zu.
Ich wäre echt dankbar, wenn mal darauf verzichtet werden könnte, am Anfang von jedem Dortmund-Tatort eine Werkschau der schönsten Ruhrpott-Klischees abzuhalten.
Den Menschen aus dem Rest der Republik sei gesagt, dass wir uns nicht nur ausschließlich von Currywurst und Alkohol ernähren.
Faber wird immer weiter zum Fall für die Psychiatrie aufgebaut. Ich prophezeie mal in Zukunft eine Folge, in der er selbst zum Gegenstand von Ermittlungen wird, weil er jemanden mit einem aus der Wand gerissenen Heizboiler erschlagen hat.
Den eigentlichen Fall fand ich sehr, sehr langweilig.
Alle Jahre wieder machen die Herrschaften bei RTL etwas, das sie besser lassen sollten: Sie drehen einen Film. Bei RTL dreht man aber nicht einfach nur Filme. Sie kreieren Event Movies! Event Movies unterscheiden sich dadurch von herkömmlichen Filmen, dass sie immer ganz besonders lächerlich sind. Gerne erinnern wir uns an „Hai-Alarm auf Mallorca“ oder „Bermuda-Dreieck Nordsee“. Das war gehobener Trash der feinsten Sorte, gespickt mit den besten Mitgliedern der schauspielenden Zunft. Dieses Jahr servierte uns RTL „Helden“ zum Tag der Deutschen Einheit. Und das ging etwa so:
Wir beginnen den munteren TV-Abend im CERN im schweizerischen Genf. Dieses große Ding unter der Erde, in dem Wissenschaftler geheimnisvolle und potentiell super gefährliche Sachen treiben. Das CERN wurde extra für RTL um einen dicken blauen Laser in der Mitte erweitert. Das sieht schick aus, tut aber nichts. Aus unbekannten Gründen entwickelt der Teilchenbeschleuniger eine Art selektiven Magnetismus, der nur Satelliten in der Erdumlaufbahn und Smarties betrifft. Während die Süßigkeiten nur lustig schweben, krachen die Satelliten zielsicher in äußerst medienwirksame Gebäude. Als der Reichstag getroffen wird, ist Kanzler Heiner Lauterbach zum Glück gerade außer Haus, leider ist dafür Hannes Jaenicke da und rettet Kinder, die sicher nicht gerne vom Autor von „Die große Volksverarsche“ angefasst werden wollen.
Dass Heiner Lauterbach Kanzler sein darf, ist sicher so etwas wie subtile Kritik von RTL an der momentan schleppenden Regierungsbildung. Wenn da nicht bald was passiert, macht das halt der Lauterbach! Also liebe Politiker, seid gewarnt und handelt!
Aus dem dicken blauen Laser im CERN wächst derweil ein schwarzes Loch. Hätte man das Ding wohl besser doch nicht für RTL angeschafft, was?
Dumm nur, dass Yvonne Catterfeld gerade eine Horde Kleinkinder durch die unterirdische Einrichtung führt. Die dürfen auf keinen Fall sterben! Bloß nicht die Kinder! Scheiß auf den Rest, namenlose Wissenschaftler in weißen Kitteln gibt es genug in der Schauspielerkartei, aber Kinder sind kostbar!
Im Kanzleramt wird Lauterbach darüber aufgeklärt, dass ein schwarzes Loch eine ziemlich hohe Gravitation hat und generell keine Sache ist, die man gerne im Keller hat. Haben die in Genf jetzt aber. Und was sagen eigentlich die Schweizer dazu? Die kommen gar nicht zu Wort. Das schwarze Loch scheint eh nur Deutschland zu betreffen. Vielleicht liegen wir ja in einer Sondergravitationszone oder so. So wie die Ostzone damals. Aus dem Osten kam ja auch noch nie was Gutes. Yvonne Catterfeld kommt z.B. aus Erfurt.
Christiane Paul kommt sogar aus Ostberlin und steigt todesmutig in einen Hubschrauber, obwohl ja sonst alles in der Luft vom Himmel fällt. Nicht so klug. Aber RTL halt. Prompt stürzt das Ding natürlich ab. Hätte ich vorher sagen können, aber mich fragt ja keiner. Nie fragt mich einer! Dabei hätte ich echt viel zu sagen!
Im Osten wird derweil gefickt. Genauer gesagt im Tropical Island, jenem zum Spaßbad umfunktionierten Zeppelinhangar. Das mit den Luftschiffen klappte nicht und auch im Schwimmbad fällt das Licht aus. Osten halt. Der Film bestätigt, was wir schon immer wussten. Auch dass Schalke-Fans prollig sind und saufen, oder dass Senioren immer verbittert sind und moderne Technik hassen, weiß RTL zu berichten. Ganz nah am Volk.
Im völkischen Gelsenkirchen ist die Kacke auch ordentlich am dampfen! DAS Krankenhaus steht nämlich auf DER Gasleitung. DIE Gasleitung ist total gefährlich! DAS Krankenhaus muss geräumt werden, bevor DIE Gasleitung explodiert.
Im CERN tritt hingegen Kühlmittel aus. Da ist es so kalt, dass Wasser noch in der Luft gefriert, die Catterfeld aber immer noch im Sommerkleidchen rumlaufen kann. Was lernen wir daraus? Yvonne Catterfeld spürt nichts mehr. Keine Kälte, keine Wärme, keinen Schmerz, nichts. Ist sie überhaupt ein Mensch? Nein. Yvonne Catterfeld ist das Böse.
Den Handlungsstrang von Paul und Jaenicke verstehe ich nicht. Scheinbar sind sie nur dazu da, möglichst oft in Fahrzeugen zu verunglücken. Mit dem Hubschrauber war das schon nichts, mit einem Auto ging es zwischendurch auch schief und jetzt ist ein Kleinflugzeug dran.
Hauptsächlich dient der Flug dazu, um tolle Luftbilder zu präsentieren, wie kaputt mittlerweile alles ist. Alles ist kaputt. Besonders Köln. Ob wegen des schwarzen Lochs oder des U-Bahnbaus wissen wir nicht.
Das mit dem Flugzeug geht natürlich nicht allzu lange gut. Und so wird in Gelsenkirchen gelandet, wo der Schalke-Fanclub gemeinsam mit der Opel-Gang gerade die Zeche Zollverein (die kurzerhand von Essen nach GE verlegt wurde) in ein Lazarett verwandelt. Chapeau! Alle Klischees wurden bedacht.
Vor Ort kriegen sie aber ein Wohlmobil, das erstaunlicher Weise durchhält und auch dann keinen Schaden nimmt, als es von der Bundeswehr beschossen wird. Dass das G36 nichts taugt, hat der Spiegel ja gerade erst herausgefunden. Top aktueller Film also!
In der Zwischenzeit ist Yvonne Catterfeld ins schwarze Loch gefallen! Das Böse ist besiegt, der Film endet! Auf Schalke tanzen alle um die brennende Veltins Arena und singen „Ding Dong die Hexe ist tot!“ Die Schweiz ist weg, was den deutschen Steuerzahler freut. Alle sind glücklich! Ein Regenbogen erstrahlt, selbst über Ostdeutschland. Aus dem schwarzen Loch wird ein Dimensionsportal. Ein Einhorn tritt heraus und verkündet, es sei das Higgs-Boson. Die Wahrscheinlichkeit bricht zusammen. Schrödingers Katze verlässt die Kiste weder tot noch lebendig. Jaenicke klettert stattdessen rein. In tausend Jahren wird er ein Schmetterling sein. Ein sehr hässlicher. Das Universum implodiert. Alles ist gut.
Wenn man mir mit einem Thema sicher kein Geld mehr abknüpfen kann, dann mit Zombies.
Komplette Überpräsenz in Film, TV, Comics und Videospielen führt zu komplettem Desinteresse meinerseits.
Ist es im Jahr 2013 immer noch ein Aufreger, wenn ein Film explizite Sexszenen enthält?
Das ist für mich der eigentliche Skandal.
Dan Simmons' Hyperion/Endymion-Bücher fände ich ja nett, aber das ist Wunschdenken.
Eher realisierbar wäre eine Serie auf Basis von Henri Charrieres Papillon. Das wurde zwar schon hervorragend verfilmt, aber dabei flog natürlich viel raus. Die Abenteuer des Ausbrecherkönigs im kolonialen Südamerika könnten sehr spannend und düster erzählt werden.
Metro 2033 könnte auch eine spannende Serie abgeben, zumal Glukhovsky eh schon sehr filmisch erzählt.
Lieber Michael Bay,
so geht das.
Pacific Rim ist strohdoofes Blockbuster-Kino. Keine Frage. Aber es funktioniert gefühlte sechs Millionen Mal besser als Transformers. Weil del Toro weiß, dass es strohdoof ist. Er versucht nicht, irgendeine Botschaft von Zusammenhalt, Ehre, Liebe oder was auch immer zu erzählen. Er schwenkt nicht mit kleinen amerikanischen Flaggen. Er gaukelt keine Tiefe vor.
Del Toro liefert eine gewaltige Monsterschlacht ab. Und die erzählt er wie eine jener naiven Sci-Fi-Stories aus Groschenheften. Pacific Rim ist ein geradezu kindischer Film. Es ist eine Comic-Verfilmung ohne Comic. Starke Männer haben kantige Kinn-Partien, Russen sehen aus wie Dolph Lundgren und Brigitte Nielsen, Chinesen können alle Kung-Fu, Wissenschaftler sind verrückt und Ron Perlman trägt goldene Schuhe. Alles ist herrlich überzeichnet und amüsiert gerade dadurch.
Und dann diese Monster...
So absurd riesig, dass sie mehr faszinieren als wirklich Schrecken auszulösen. In den wunderbar entschleunigten Kämpfen ist spürbar, welch gewaltige Kräfte da auf der Leinwand wirken, wenn sie langsam zum Schlag ausholen. Scheinbar unverwüstbare Giganten, detailverliebt und schön. Im Gegensatz zu Transformers kann man auch alle auseinanderhalten. Im Kampf verschwimmen sie nicht zum Ergebnis einer Schrottpresse. Sie haben Charakter, Roboter und Monster zugleich.
Del Toro verwirklicht eine Kinderphantasie. Mit riesigen Robotern gegen Godzilla kämpfen. Pacific Rim ist genauso ein Film geworden. Ein Film für das Kind im Manne. Er ist flach, vorhersehbar, voller Fehler, unperfekt, aber dabei absolut spaßig und unverschämt sympathisch. Und jetzt gebt mir endlich meinen Riesenroboter!
Das S steht für Hoffnung. Boing.
Ich war nie ein großer Fan des Mannes in den roten Unterhosen. Und besonders nicht seiner Verfilmungen. Der Kerl war schon immer zu glatt und langweilig. Und das ist er leider immer noch.
Auch wenn Snyder die Optik düsterer gestaltet als bei allen Vorgängern, ändert es nichts am Kern Supermans. Der Typ ist perfekt. Und Perfektion ist langweilig. Anfangs versucht der Film noch, dem jungen Clark Kent Tiefe zu geben und Konflikte aufzubauen. Als ewiger Außenseiter, weil er anders ist als die anderen, verlebt er eine traurige Kindheit. Also wie so ziemlich jeder zweite. Und dann stirbt auch noch sein Vater, wie es Väter meist irgendwann tun. Schnief.
Aber dann merkt er: Hey, ich wurde zwar mein Leben lang behandelt wie scheiße, aber dafür will ich der Menschheit danken und nur noch Gutes tun! Ab da wird jeglicher Versuch einer Charakterbildung fallen gelassen und sich darauf beschränkt, Dinge kaputt zu machen.
Es wird unheimlich viel kaputt gemacht. Echt total viel. Alles kaputt. Aber am Ende sind dann doch alle glücklich, obwohl alles kaputt ist und vermutlich Millionen gestorben sind. Aber das ist egal, weil Superman am Ende wieder eine Brille aufsetzt und ihn damit natürlich niemand erkennt. Dass diese bescheuertste in der langen und traurigen Geschichte echt bescheuerter Tarnungen auch hier wieder ihren Platz findet, hat mich in einen lang anhaltenden Lach-/Wut-/Heulkrampf stürzen lassen.
Wenigstens wurde als Bösewicht General Zod erkoren und nicht der peinliche Lex Luthor. Ich konnte ja nie verstehen, warum dem unbesiegbaren Superman immer so eine hoffnungslos unterlegene Wurst entgegen gestellt wurde. Das macht man erst in der Fortsetzung. Yeah.
Zod hält zumindest mit, auch wenn er und seine Buddys so aussehen, als stammten sie aus einem anderen Film, nämlich den Chroniken von Riddick. Auch Krypton sieht aus wie der Planet der Necromonger und die Frage kommt auf, was an diesem Dreckloch aus Fels und Stein so erhaltenswert sein soll, dass Zod die schöne Erde in so etwas verwandeln will. Auch frage ich mich: Wenn die Kryptonier sich doch so gerne in schwarzbraune Knochenpanzer kleiden und Farben generell meiden wie Motten das Licht, wie kam Supes dann an dieses schicke rote Cape? Fragen über Fragen, doch auf solche Details möchte ich besser nicht eingehen.
Figuren wie Daily Planet-Chef Perry White wirken zwar zeitgemäßer und weniger schablonenhaft als ihre Vorgänger, können aber auch nichts an der generellen Ausrichtung ändern. Lois Lane bleibt die neugierige und hartnäckige Reporterin, die sich gerne mal retten lässt. Clark Kents Eltern bleiben liebe- und verständnisvoll wie eh und je. Alles wie gehabt.
Man of Steel unterscheidet sich in Handlung, Entwicklung und Charakteren kaum von seinen Vorgängern aus den 70ern. Er mutet eher wie eine Verschmelzung von Superman I und II an. Die übliche Geschichte des Jungen von Krypton, der auf der Erde aufwächst. Dann ein harter Schnitt zum gereiften Superhelden, der nicht etwa mit kleinen Taten anfängt, sondern gleich die großen Fische bekämpft. Ich konnte beim besten Willen keinen neuen Ansatz in der Figur des ersten Superhelden erkennen. Nur sein Humor scheint ihm abhandengekommen zu sein, denn Man of Steel ist schrecklich ernst. Aber diese Ernsthaftigkeit greift nicht, weiß auch dann nicht zu rühren, wenn der Vater stirbt oder Superman gar töten muss. Natürlich tötet Supes nicht aus niederen Gefühlen wie Rache oder Wut, sondern um Menschen zu retten. Danach schaut er auch ganz betroffen und jammert herum. Eine weitere Möglichkeit verschenkt.
Auch wenn sich das alles jetzt schrecklich negativ anhört, bleibt Man of Steel dank zahlreicher Schauwerte sehenswert. Eine optisch opulente Zerstörungsorgie, geschaffen für die große Leinwand. Das kann der Snyder. Und er kann es bedeutend besser als Michael Bay. Für die Fortsetzung sehe ich allerdings schwarz, denn müsste dort schon die Erde komplett zerstört werden. Anders wäre das Gebotene nicht mehr zu steigern.
Weitere Snyder-Trademarks werden ebenfalls bedient. Pathos gibt es an jeder Ecke, dümmliche Dialoge leider auch. Und wenn alles in die Binsen geht, kommt von irgendwo die US Army daher. Superman ist und bleibt der liebste Immigrant der USA.
Es bleibt ein Blockbuster von vielen und die verschenkte Möglichkeit, aus Superman mal etwas anderes zu machen als den strahlenden Helden ohne Makel. Jegliche Hoffnung, dass die Beteiligung von Nolan und Goyer der bekannten Geschichte neue Impulse hinzufügen kann, stirbt früh. Man of Steel wirkt am Ende doch eher wie eine Auftragsarbeit, ein Remake des 78er Versuchs, als eine neue Vision des althergebrachten Themas. Immerhin ist er klar besser als der grausige Superman Returns, aber das kann ja nicht der Anspruch gewesen sein.
Ich habe zunächst "The Place Beyond the Penis" gelesen und mich gefreut.
Jetzt bin ich enttäuscht.
Schade, einer der besten Moviepiloten! Mach's gut Guggi, man liest sich!
Was war denn das Auswahlkriterium? Musste es einfach nur in Berlin spielen, oder waren schon mindestens drei Schwaben Pflicht?
Ich sehe einen Film. Darin zieht Megatron, mächtiger Anführer der Decepticons, in Lumpen gekleidet durch die afrikanische Steppe. Er spricht mit Elefanten. Dann geht er in sein Zeltlager um dort ein paar, öhm, Roboter-Gremlins? Ja, ein paar Roboter-Gremlins zu füttern.
Aber das ist nicht Megatron. Das ist die Karikatur von Megatron. Und das ist auch gar kein Film. Das ist die Karikatur von einem Film. Vorsicht! Er versucht uns in die Irre zu führen. Zum Beispiel gibt er vor, dass Schauspieler mitwirken. Aber da sind gar keine Schauspieler. Da sind nur Shia LaBeouf und irgendetwas namens Rosie Doppelname. Und ein Mann, der eine Maske von John Malkovich trägt. Das ist nicht John Malkovich. John Malkovich würde bei so etwas nie mitmachen. Das kann einfach nicht John Malkovich sein.
Dann behauptet dieser „Film“ auch noch, dass er von den Transformern handelt, jenen Lieblingen meiner Kindheit. Aber da sind gar keine Transformers. Da sind nur Blechklumpen, die einer wie der andere aussehen. Transformer würden nicht auf riesigen Würmern durch die Gegend reiten. Das macht man nur auf Dune. Transformer hätten auch keinen verrückten Erfinder namens Q in ihrer Mitte. Den gibt es nur bei James Bond. Vor allem aber wünscht man sich bei Transformern nicht gleich, dass sie verschwinden, wenn sie denn Mund aufmachen. Das macht man nur hier.
Zu guter Letzt gibt die Karikatur eines Films auch noch vor, einen Regisseur zu haben. Aber das ist kein Regisseur. Das ist Michael Bay. Ein echter Regisseur würde einfachste Regeln der Filmkunst beherrschen. Ein echter Regisseur wüsste, dass Achsensprünge in schnellen Actionszenen den Zuschauer verwirren. Er wüsste, dass man beim Schnitt zusammenhängende und nicht einfach zufällige Szenen zusammenfügt. Er wüsste auch, dass ein Film nicht besser wird, wenn man ihn ewig streckt. Er wird dadurch nur länger. Und langweiliger. Und qualvoller.
Aber das hier ist ja alles gar kein echter Film. Nicht so schlimm also. Nix passiert. Hoffe ich.
Oh bitte, lasst es nicht passiert sein!
Ich fasse mal kurz alle bereits geschriebenen und noch kommenden Kommentare zusammen:
"Wo ist mein Lieblingsfilm? Wieso ist dieser Schrottfilm so weit oben? Warum ist dieses Meisterwerk so weit unten? Was soll so eine dämliche Liste? Ihr habt alle keine Ahnung."
Alle gesehen. Ich bin schon gerade ein wenig stolz auf mich.
Erst letzte Woche habe ich endlich Kikujiros Sommer gesehen und mich direkt verliebt! Ein würdiger erster Platz.
21 davon gesehen, sogar einige im Kino, z.b. den unsäglichen Super Mario Bros.
Zu meinem Erstaunen ist aber trotzdem ein einigermaßen guter Mensch aus mir geworden.
Ich habe tatsächlich 15 davon gesehen. Das erklärt wohl meinen Hass auf Menschen.
Wobei einige davon wohl nur Opfer ihrer unpopulären Schauspieler wurden. "Die wilden Kerle" sind gar nicht so schlecht, "Not a girl" eher belanglos als scheiße und "Daniel der Zauberer" hat doch kein Schwein wirklich gesehen. Hauptsächlich Hass-Bewertungen.
Nach Sichtung von Moonrise Kingdom schnellt der auf Platz 1. Aber das ist eine Momentaufnahme. Seine Filme sind halt einfach alle gut.
Ich hatte vor einiger Zeit mal einen Drehbuch-Workshop bei einem Serien- und Krimiautor der Öffentlich-Rechtlichen (den Namen lasse ich mal bewusst weg).
Sämtliche unserer Ideen wurden von ihm aufs Mindestmaß an Handlung zusammengeschrumpft, alle Dialoge auf ein Best-of der häufigsten Tatort-Phrasen gekürzt. Seine Begründung: Anders werdet ihr das nicht los. Das deutsche Fernsehen hat kein Interesse an frischen Formaten. Das wird den USA überlassen. Der heimische TV-Markt bedient nur alte Menschen, die immer dasselbe sehen wollen und bei Innovation umschalten.
Seitdem wundere ich mich über nichts mehr.
Atompilze steigen über Städten auf, menschliche Knochen füllen den Grund verschmutzter Flüsse, riesige Kampfroboter rollen über Straßen aus Schädeln, Heerscharen von Terminatoren schreiten im Gewitter aus Laserfeuer durch die Trümmer einst lebendiger Städte.
All das und nicht weniger wurde uns in den drei Vorgängern versprochen. Teil 4 der Terminator-Reihe sollte das nun einlösen und uns das düsterste Zukunftsbild liefern, was je auf der Leinwand zu sehen war. Ich versprach mir in etwa die Oberflächenwelt aus Matrix mit viel mehr Geballer und Kampfkollossen. Und was bekam ich? Wüste. Sehr viel Wüste. Und sehr wenig Terminator.
Wenn ein Mensch sich "McG" nennt ist an sich ja schon reichlich Misstrauen angesagt. Wenn dessen größte Hits dann auch noch aus den zweifelhaften "Charlie's Angels"-Remakes bestanden, würde ich ihm bestenfalls American Pie anvertrauen, aber doch nicht eine dystopische Kult-Saga. Niemand weiß, was die Verantwortlichen da geritten hat. Aber auslöffeln müssen wir die Suppe nun gemeinsam.
Nennt mich einen verbohrten Traditionalisten, aber wenn ich Terminator sehen will, soll das auch Terminator sein. Keine Mad-Max-Verfolgungsjagden mit Robotermotorrädern und erst recht keine mechanischen Seeschlangen. Ich will den Kampf schwacher Menschen gegen eine übermächtige Kampfmaschine sehen. Ein ungleicher Kampf, der mehr aus Flucht als aus Angriff besteht. Stattdessen verbündet sich Batman mit einem Terminator-Kumpel, was so offensichtlich eine Falle ist, dass ich im Kino laut schreien wollte! Sollte John Connor, gepriesener Anführer des Widerstandes, wirklich ein Idiot sein? Ja, das sollte er. Anders kann man sich nicht erklären, dass er alleine in die Stadt der Roboter aufbricht. Sollten diese Roboter, die überlegene Intelligenz Skynet, auch Idioten sein? Ja, anders kann man es auch nicht erklären, dass in einer Stadt voller Maschinen sich nur ein einzelner Terminator John Connor in den Weg stellt. Gibt es neuerdings einen Fairplay-Gedanken beim Genozid? Gönnt man daher den gefangenen Menschen einen Ausbruch ohne Widerstand?
Sorry, das ist einfach Kacke.
Sonstige Ansätze verpuffen einfach. Die Beziehung von Mensch und Maschine wurde bei T2 wesentlich besser herausgearbeitet als hier mit dem Cyborg Worthington. Und für Schilderungen des Verlusts der Menschlichkeit in der Postapokalypse schaut man doch besser "The Road". Was bleibt sind jede Menge Explosionen und Altmetall. Wenn es mächtig knallt, kann McG seine Stärken ausspielen. Dann hat der Film auch seine Schauwerte. Höchst austauschbare Schauwerte allerdings, denn ein wenig ist T4 auch eine Heerschau der Hochtechnologie des US-Militärs. Die Guerilla-Mentalität mit zusammengeflickten Waffen der Vorgänger ist verschwunden. Der moderne Rebell fliegt im hochgerüsteten Kampfhubschrauber in den Einsatz und hat seine Kommandozentrale im Atom-U-Boot. John Connor ist fast schon selbst ein Terminator, so viel Technik und Feuerkraft er mit sich herumschleppt. All das lässt das Gefühl aufkommen, irgendeinen Sci-Fi-Kriegsfilm zu bestaunen, nicht aber Terminator.
T4 macht mit dem weiter, was T3 angefangen hat: Dem Niedergang einer Kultreihe. Vor weiteren Fortsetzungen habe ich Angst. Und die ist wohl vollkommen berechtigt.
Der Titel "The Hunger Games" klingt wie die Verfilmung von Germanys Next Topmodel.
Das ist also der erfolgreichste Film aller Zeiten. Was macht ihn dazu? Ich habe echt keine Ahnung. Begeben wir uns auf Spurensuche.
James Cameron präsentiert uns eine ziemlich simple Geschichte, bei der dem Zuschauer ziemlich schnell klar sein wird, was noch auf ihn zukommt. Die zahlreichen Vergleiche mit Pocahontas sind absolut gerechtfertigt, denn mehr als ein Aufguss der Sage des Indianersmädchens wird nicht geboten. Die vermittelte Botschaft ist dabei klar wie Kloßbrühe. Cameron traut seinem Publikum allerdings nicht sonderlich viel zu, so dass die Hauptfigur permanent per Off-Kommentar die Handlung erklären darf, so dass auch der blödeste Zuschauer alles mitbekommt. Das ist nervig und überflüssig. Eine seltsame Wendung erfährt Camerons Botschaft von der Liebe zur Natur und der Ausbeutung derselben durch den Menschen dann aber am Ende, wenn er uns eindringlich darauf hinweist, dass Gewalt nur mit Gegengewalt bekämpft werden kann und die Menschen erst klein bei geben, wenn sie niedergemetzelt werden. Irgendwie seltsam. Dabei verschweigt er im herrlich kitschigen Happy Ending allerdings, dass die Menschen vermutlich wiederkommen werden, um den Planeten mit Massenvernichtungswaffen zu bombardieren. Mehr dazu vermutlich in Avatar 2.
Natürlich wimmelt es in der einfachen Geschichte auch nur so von Stereotypen. Der kriegsgeile Commander findet sich genauso, wie der zunächst ignorante Soldat und das naturverbundene Indianer...- Verzeihung! - Na'vi-Mädchen. Den Gipfel des Vorurteils stellt wie eigentlich in jedem ihrer Filme Michelle Rodriguez dar, die auf die Rolle der taffen Knarrenbraut abonniert ist.
So negativ das sich jetzt alles anhört, geht das aber zumindest alles flüssig und stimmig runter. Erzählen kann der Cameron ja, auch wenn man das, was er erzählt, schon tausend Mal gehört hat. Dazu trägt am Meisten das Setting und die Technik bei. Pandora ist wunderschön und vermittelt in seiner technischen Perfektion wirklich die Illusion, real und keine CGI-Kreation zu sein. Zum schicken Planeten gesellt sich ein kreatives Portfolio von Kreaturen. Am schwächsten sind ausgerechnet die Na'vi gelungen, diese vier Meter großen Indianer mit Katzengesichtern, die irgendwie so aussehen, als wären sie für ein Videospiel in den 90ern designed worden. (Nerd-Einwurf: Sämtliche Kreaturen Pandoras haben sechs Gliedmaßen, die Na'vi nur vier. Sind sie etwa selbst Aliens?)
Auch wenn mir die Ureinwohner überhaupt nicht zusagen, ist der Film doch technisch brillant und das Maß alles Dinge. Da hat sich die viele Kohle schon gelohnt. Und das machte wohl auch das viele Marketing notwendig, das wohl der Hauptgrund ist, warum Avatar so erfolgreich war. Das Geld musste ja irgendwie wieder rein.
An sich ist es ziemlich dreist, Pocahontas auf einen fremden Planeten zu schicken und das als filmischen Offenbarung zu feiern. Dazu gibt es Klischees und Ethnokitsch im Übermaß. Allerdings sorgen die vielen Schauwerte und die bewährte, sowie solide erzählte Geschichte dafür, dass man seine Zeit auch wesentlich schlechter verbringen könnte. Zum Beispiel mit Transformers 2, der gestern parallel im Fernsehen lief.
THE BLACK GESTAPO
Da ist der Name Programm.