LuGr - Kommentare
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Alle Kommentare von LuGr
Sex & Zen: Extreme Ecstasy ist ein beeindruckend ausgestatteter und in satten Farben fotografierter Trash-Film im Gewand einer eigenwilligen Mixtur aus Softcore-Erotik im Historie, schlüpfrig-peinlicher Sexkomödie und Fantasy-Action mit albern eingesetzten 3D-Effekten. Kurzum: Übertriebene Aufregung um einen im Kern banalen und absurden, mit hübschen Gesichtern gespickten Erotikfilm, der nur selten die Grenze zum (Gewalt-)Pornografischen überschreitet.
Zwischen Ebbe und Flut schwimmt der Fall "Mord im Watt" durch allzu vorhersehbare und beliebig ineinanderfließende Gewässer.
Das bedächtig erzählte Kriminaldrama um seelische Wunden und - passend zum Beruf des Protagonisten - den Tod schleppt sich lange Zeit ermüdend dahin, bevor mehrere Wendungen der Story etwas Drive verleihen. Ein Film der leisen Töne, der jedoch manchmal zu tief in die Klischeekiste greift.
Solider und zum wendungsreichen Finale hin spannender Genre-Beitrag mit guten Darstellerleistungen. Leider hat die Low Budget-Produktion aus kanada ab und an mit einem zu geringen Tempo zu kämpfen.
"Anonymus" ist weniger ein altmodisches period piece als vielmehr das weise Werk eines um Dramatik, Zuspitzung und Spannung bemühten Blockbuster-Regisseurs, der endlich auf die Kunst seiner Schauspieler, in einem inhaltlich brisanten Stoff, zu vertrauen gelernt hat
Oliver Mommsen gibt eine solide Vorstellung als hin- und hergerissener Unternehmer, der mit seiner eigenen Vergangenheit und seinen Gefühlen hadert. Tessa Mittelstaedt ist ein sympathischer, schlagfertiger Gegenpol. Doch auch die soliden Schauspielerleistungen trösten nicht darüber hinweg, dass in "Emilie Richards: Der Zauber von Neuseeland" im Inhalt und der Umsetzung nur Plattitüden in einer idyllischen Landschaft nach Schema F vorgetragen werden. Eben ein typischer Sonntagabend-Film im ZDF.
"Das Ende einer Maus ist der Anfang einer Katze" ist eine eigenwillig erzählte Räuberpistole und lässt bis zum Ende offen, ob sich der sympathische Protagonist Hilmi Sözer nun laut Konfliktlösungsseminar in einer Win-Loose- oder Loose-Loose-Situation befindet. Auf den Zuschauer, der mit vielen einfach nicht miteinander harmonierenden Zutaten ratlos zurückgelassen wird, trifft jedoch eindeutig letzteres zu.
Eine infantil simpel gestrickte, aber zumindest teilweise amüsante Bodyswitch-Komödie, die sich nur durch scheißende Kinder und etwas mehr entblößten Brüsten als üblich vom Genre-Einheitsbrei abhebt. Und die Idee mit dem merkwürdigen Wunsch-Brunnen kennt man schon aus der unsäglichen RomCom "When in Rome".
Führen die absurde Ausgangsidee und das Auffliegen des Betrugs in der Konsequenz zu einer Änderung des Testaments oder zu einer Verurteilung des verantwortlichen Arztes? Die Drehbuchautoren lassen diese Fragen offen und enttäuschen mit einem weichgespülten Ende, das leider jegliche tiefgreifende Auseinandersetzung mit diesen ernsten Themen vermissen lässt. Diese Kissenschlacht um die Gunst des Zuschauers kann Sat.1 nicht für sich entscheiden.
Ich hätte als Song "Apocalypse Please" von MUSE präferiert ;).
In Anbetracht dessen, dass ab Ende Oktober auf der Erde dann 7 Milliarden Menschen herumgeistern und voraussichtlich 2026 wohl 8 Milliarden, finde ich es erstaunlich, dass sich im zeitgenössischen Apokalypsen-Film nur selten mit Überbevölkerung auseinandergesetzt wird. Um den Film-als-Spiegelbild-der-Gesellschaft-Diskurs fortzuspinnen: Die abstrakten Bedrohungen durch Aliens oder andere kosmische Bedrohungen verstellen den Blick auf die Bedrohungen der Zivilisation, die vom Menschen selbst ausgehen. Die Unfähigkeit des Militärs oder der Menschen in Anbetracht dieser Bedrohung spiegelt die Ratlosigkeit wider, wie man den ganz realen Bedrohungen, derer man nicht Herr wird, die Stirn bieten kann.
Ein ums andere Mal in alberne Gefilde abdriftend, hält "Stankowskis Millionen" jedoch äußerst witzig den Spagat zwischen Geschichtsbewältigung, Sozialdrama und Wende-Komödie. Ein kurzweiliger, mit treffsicheren Pointen gesegneter Filmbeitrag zur deutschen Einheit!
Neben einigen Seitenhieben auf den christlichen Glauben, die Frauenfeindlichkeit in der Kirche und den Papstbesuch gewinnt der Plot zunehmend an Komplexität. Die Kulisse von Klostergarten, Geheimgängen, Bibliothek und Kirche vermag in schummrigem Licht perfekt das nebulöse Vertuschungsgeflecht um die rätselhaften Morde zu spiegeln. Eine perfekte Thrilleratmosphäre also, die jedoch immer wieder durch witzige Dialoge und augenzwinkernde Zitate von Kirchengelehrten durchbrochen wird. Nichts für strenggläubige Katholiken, aber sehr wohl gute Unterhaltung für alle anderen.
Ein verwässertes Familiendrama, welches einzig durch Natalie Portmans Anwesenheit immerhin um eine empathische Komponente bereichert wird.
Doch leider weisen auch die pathetischen Zeitlupen bei den US-Filmen eines Michael Bay unter ihrer Funktion der emotionalen Manipulation des Zuschauers keine tiefere Bedeutung auf. Etwas Entschlackung und mehr Sachlichkeit fernab der schicken Optik hätten "Bermuda-Dreieck Nordsee" durchaus gut getan.
Ein ebenso stumpfer wie brachialer Angriff auf den guten Humor-Geschmack, der ebenso polarisiert wie sein schlimmer Eurodance-Soundtrack.
"Leben und Tod einer Pornobande" ist schmerzhaft intensiv, beklemmend real, furchteinflößend brutal und dabei stets von beeindruckender, subversiver Kraft, die die Macht künstlerischer Freiheit gegen das verkrustet-repressive Staatssystem beschwört.
Der Prozess der Wahrheitsfindung hinter den Aussagen, Lügen und Zwielichtigkeiten ist der Anspruch dieses spannenden Krimis, der mit überraschenden Wendungen und ein paar frechen Sprüchen unter den individuellen Ermittler-Typen immer für gute Fernsehunterhaltung sorgt.
Kurzweilige Action-Unterhaltung ist also zumindest dann garantiert, wenn man nicht allzu lange über das launige und abwechslungsreiche Actionkino der 90er Jahre reflektiert, das in einem Großteil der Fälle zumindest um Witz oder ein originelles Spektakel bemüht war. Dies geht "Colombiana" als ein Vertreter des hollywoodesken Genrekinos von Luc Bessons EuropaCorp.-Filmen leider vollkommen ab.
Ich finde ja "Unknown Identity" als "deutschen Actionfilm" toll... Spaß beiseite.
Bei Luc Besson muss ich dir Recht geben: Der Mann hatte eine Vision von Actionkino und die dann konsequent umgesetzt. Leider geht den deutschen Filmemachern derzeit diese ab, was sich auch immer wieder in diesen unsäglichen RTL-Eigenproduktionen niederschlägt. Ach ja, und: guter, kenntnisreicher Text!
"Mein eigen Fleisch und Blut" weiß adäquat mit dem schwierigen Themen Drogenentzug und Adoption umzugehen. Nie verfällt dieses Familiendrama der Versuchung von Sozialkitsch, sondern liefert authentische Zeichnungen des Drogenmilieus (...). Ein zu Herzen gehendes Drama um Verantwortung, Vergebung und die Kraft der Liebe zwischen (leiblicher) Mutter und Kind.
Marcus Nispel, der [es] doch nach seinen Neuverfilmungen vom "Texas Chainsaw Massacre" und "Freitag, der 13." eigentlich hätte besser wissen müssen, hat sich auch bei der Wiederbelebung von "Conan" wieder gehörig die Finger verbrannt.
"IK 1 – Touristen in Gefahr" ist schnörkelloses Entertainment, das "Alarm für Cobra 11" trotz einiger Plattheiten nicht nur exotische Schauplätze, sondern auch eine wendungsreiche Handlung mit pointierten Spitzen voraus hat. Ferienreporter Ralf Benkö braucht bei diesem tollen Ermittlerduo im Abenteuerurlaub jedenfalls nicht mehr in den Flieger zu steigen und man freut sich auf weitere Folgen.
So bleibt die ebenso sympathische, wie vergnügliche Coming-of-Age-Tragikomödie leider nur eine unbedeutende Zustandsbeschreibung des gegenwärtig zwar ambitionierten, aber letztlich mutlosen US- Independentkinos.
"True Blood" ist also in deinen Augen ein Western, Jenny? Eigenwillig... An welcher Definition machst du das fest? Dass er zufällig Anfang des 20. Jahrhunderts spielt???
Ansonsten sehr schöner Artikel, der leider die Dimension postmoderner Pastiches - wie sie in den Kommentaren mit der Erwähnung von "Inglourious Basterds" und Co. vorkommen - ausblendet. Dort ist meiner Meinung nach auch "True Grit" einzusortieren, der den Heldentypus demontiert bzw. modifiziert, wie es seinerzeit schon der Spätwestern und Vorbild "Der Marshal" tat. Auch "Cowboys & Aliens" und die weiteren "Neo-Western" (ab Beginn der 70er jahre) sind somit nicht mehr als "Super 8": ein hübscher Nachruf auf eine längst untergegangene Filmepoche.
Es ist schon außergewöhnlich, wie "Fischer fischt Frau" Gesellschaftskritik, Globalisierungszuversicht und Integration etwas naiv, aber fern des Seemannsgarns zu einem handwerklich soliden Ganzen miteinander zu verweben weiß.