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Alle Kommentare von MagArt
Zweite filmische Zusammenarbeit von Sophia Loren und Marcello Mastroianni. Fans dieser beiden (und wer sieht nicht gerne besonders die Loren?) kommen auf ihre Kosten. Doch die Handlung der leichten Komödie mit ihrem Nonstop-Geplapper, und der italienisch-französische 50er-Jahre-Stil in diesem Fall reicht bei mir nur für ein "Geht so". Ein etwas schwächerer Nachfolger von "Schade dass du eine Kanaille bist" von 1954 vom selben Regisseur und mit denselben Hauptdarstellern.
Aber ich wusste bisher nicht, dass die sehr bekannte Musik - ein zumindest früher viel gespielter Evergreen von Alessandro Cicognini - aus diesem Film ist. Das geht mir öfters so, dass ich erst später erfahre, dass eine berühmte Komposition zuerst die Musik eines Films war, den ich noch nicht gesehen hatte. Nicht selten ist die Musik viel besser als der Film...
Natürlich: Ken Duken erinnert in keiner Weise an Hans Albers. Aber es könnte sein, dass dies ein bewusstes Stilmittel ist, das ja auch in manchen anderen Filmen angewendet wird. Der wirkliche Albers wird in vielen Filmausschnitten gezeigt. Und da wäre es vielleicht unpassend, wenn sein Darsteller halbwegs ähnlich aussehen und das Vorbild nachahmen würde. Da nimmt man lieber einen anderen Typ.
Oder man hat keinen Schauspieler gefunden, der für eine wirklichkeitsnahe Verkörperung infrage gekommen wäre. Wer hätte das sein können? Mir fällt da keiner ein....
Unabhängig davon finde ich dieses Dokudrama interessant und auch ganz gut gemacht. Ich wusste über das Thema bisher nicht viel. Inwieweit die Geschichte auch in Details den Tatsachen entspricht, kann ich nicht beurteilen. Ihr Briefwechsel und Zeitzeugenberichte bildeten angeblich die Grundlage für das Drehbuch.
Kurzgefasst zum Inhalt (SPOILER):
Hans Albers war seit den 1920er Jahren mit der jüdischen Schauspielerin Hansi Burg fest liiert (verheiratet war er nie). Es soll für beide die große Liebe gewesen sein. Albers stand zu ihr in der NS-Zeit. Unter dem Druck des Regimes trennten sie sich dann 1935 offiziell, und es wurde für sie als "Absicherung" eine Schein-Ehe mit einem Ausländer arrangiert. Albers und Burg lebten aber weiter zusammen am Starnberger See. Bis es ihr 1938 doch zu gefährlich wurde; sie vollzog die Trennung und emigrierte, womit sie sich und und letztlich auch ihn schützte. Obwohl er das Nazi-Regime ablehnte und dies nicht verheimlichte, wollte er doch als sehr erfolgreicher und populärer Schauspieler, der keine fremden Sprachen konnte, das Land nicht verlassen und lavierte sich durch die schlimme Zeit. Nach dem Krieg kehrte Hansi Burg, die einen Teil ihrer Familie in der Shoah verloren hatte, 1946 nach Deutschland zurück. Nach schwierigen Auseinandersetzungen klärten Burg und Albers ihr Verhältnis, und sie lebten bis zu seinem Tod 1960 wieder zusammen.
Diese komplizierte Beziehung thematisiert das Dokudrama, indem es die ersten Tage nach Hansi Burgs Rückkehr aus dem Exil versucht darzustellen. Rückblenden informieren über die Vorgeschichte. Ob sie wirklich mit anfänglichen Vorwürfen an ihn, vor allem dass er nicht emigriert war, zurückkehrte, kann ich wie erwähnt nicht beurteilen.
Nachdenklich, schauspielerisch recht anspruchsvoll und sehenswert.
Es ist leider keine wirkliche Parodie oder gar Persiflage auf die 007-Reihe, was für mich persönlich interessanter gewesen wäre, sondern eine komödiantisch-liebevolle Hommage darauf. Und als solche ist der Film für mich allenfalls "ganz nett" und "geht so" (5,5).
Die Story mit dem vermeintlich toten Freund Jack ist am Ende fast die gleiche wie in der deutschen Edgar-Wallace-Parodie "Der Wixxer", die zwei Jahre früher erschien. Hat man sich das dort abgeschaut? Fällt ja in Frankreich nicht auf, denn "Der Wixxer" ist dort beim Publikum sicher nicht bekannt....
Spanisch-italienischer Spielfilm von 2009 des Altmeisters Carlos Saura. Der Fokus liegt auf der Geschichte des Librettisten Lorenzo da Ponte und seiner Zusammenarbeit mit Mozart.
Anders als der Vorredner finde ich umgekehrt, dass Saura vieles besser gemacht hat woran es "Amadeus" von Forman (1984) mangelt. Während "Amadeus" eher auf massentaugliche, dick aufgetragene Effekte und Übertreibungen setzt, haben wir es hier mit einer feinsinnigeren, glaubwürdigeren Charakterisierung der Protagonisten zu tun.
Die Darstellung scheint dem wirklichen Mozart näher zu kommen, jedenfalls für jemanden, der sich mit der Biographie etwas eingehender beschäftigt hat. Freilich: damals dabei gewesen ist heute niemand.
Der Film beeindruckt vor allem durch seine prächtige Ausstattung. Er schwelgt in farbenfrohen, gut inszenierten Bildern und erzeugt eine faszinierende Atmosphäre. Dazu meist hervorragende Darbietungen der Musik.
Außer Tobias Moretti (als Casanova) sehen wir viele (für mich) bisher unbekannte Schauspieler*innen, was ich aber für einen Vorteil halte.
Der "ultimative Mozart-Film" ist dieser natürlich auch nicht, aber kann es den geben? Er ist zumindest einer der besseren. Außerdem handelt es sich ja hier hauptsächlich um Lorenzo da Ponte, worauf ich im Moment nicht näher eingehen möchte. Es mag sein, dass die (überwiegend fiktionale) "Lebensgeschichte da Pontes für Nicht-Opern-Fans mitunter etwas langatmig" ist (Prisma). Für Fans dieser Musik und dieser geschichtlichen und menschlichen Thematik ist der Film sehr sehenswert, auch wenn einem vielleicht nicht alle Einzelheiten gefallen. Ich meine, anschauenswert auch für andere, die dem zumindest nicht ganz abgeneigt sind.
Es ist ein im besten Sinn "europäischer" Film, der im Vergleich zu "Amadeus" etwas "herunterschaltet" und mit anderen Qualitäten punktet. (Trotzdem schätze ich auch 'Amadeus' auf seine Weise weiterhin.)
Hier eine lesenswerte Rezension, die in Wikipedia noch fehlt und der ich nicht in allen, aber den meisten Punkten zustimmen kann:
https://www.film-rezensionen.de/2023/04/ich-don-giovanni/
Folgendem Satz stimme ich z.B. nicht zu: "Mozart, Salieri, Caterina Cavalieri, Kaiser Joseph II., Constanze Mozart, Graf Orsini-Rosenberg - diese historischen Gestalten sind fest mit der Interpretation ihrer Darsteller in dem Meisterwerk (Amadeus) verbunden, haben sich unwiderruflich und auf alle Ewigkeit als solche ins Gedächtnis eingebrannt."
Das sehe ich gerade nicht so. Das mag (leider) für diejenigen gelten, die erst durch "Amadeus" mit der Mozart-Geschichte bekannt wurden. Das Ärgerliche an "Amadeus" ist ja, dass er mehr oder weniger verzerrte Bilder der Personen darbot. Daher sind Filme wie "Ich, Don Giovanni" und hoffentlich noch andere zu begrüßen, um solche Bilder zu korrigieren.
Richtig ist: "... Mozart stiehlt allerdings auch hier die Show, sodass Da Ponte in seinem eigenen Biopic teilweise wie eine Nebenfigur wirkt." :)
Hello Wien! Den ersten Teil 1978 fand ich damals, als die Story neu war, ganz gut, mehr als erwartet. Und auch diese Fortsetzung kann man sich, wenn man in der passenden Stimmung ist gruselig unterhalten zu werden, gut anschauen. Zumal es doch einigermaßen eine Handlung gibt. Die vielen anderen Versionen muss ich mir aber nicht unbedingt geben...
Unter dem Regisseur Helmut Käutner (!) und Produzent Horst Wendlandt haben sich hier wirklich eine ganze Reihe von in dieser Zeit (1970) sehr bekannten Stars des deutschen Films und Fernsehens versammelt. Um nur zu nennen: Walter Giller, Theo Lingen, Willy Reichert, Rudolf Schündler, Fritz Tillmann, Uschi Glas, Helen Vita, Nadja Tiller, Agnes Windeck, Ivan Desny.
Würde man nicht die Verfilmung von 1944 mit Heinz Rühmann kennen, könnte man diese Version durchaus amüsant und unterhaltsam finden. An das Original kommt sie aber nicht heran. Leider ist sie auch zu sehr im Stil der damaligen "Lümmel-Penne-Pauker"-Filme gehalten, die zwar seinerzeit erfolgreich, aber nicht viel mehr als alberne Klamotten waren. Im Vergleich zu diesen schneidet die "Feuerzangenbowle" immerhin besser ab.
Walter Giller als Pfeiffer? Naja, in derselben Weise wie Rühmann konnte man die Rolle natürlich nicht anlegen, aber Gillers etwas "müde" Art passt dann doch nicht. Lingen, Reichert, Schündler spielen ihre Rollen, wie man es von ihnen gewohnt ist, d.h. sie spielen mehr oder weniger sich selbst. Hans Richter, der 1944 noch einer der Schüler war, ist jetzt auch wieder dabei - als Lehrer.
Es wird versucht, den Stoff in die Zeit um 1970 zu übertragen, das funktioniert eben schon weniger als für eine frühere Zeit. Daher konnte der Film wohl auch nicht besser gelingen. Ihn in der heutigen Zeit spielen zu lassen, würde gar nicht mehr gehen.
Manchmal übertreffen Remakes ihre Vorgänger - die Version von 1944 war besser als die von 1934 - aber meistens bleiben sie dahinter zurück, wie leider auch hier. Aber anschauen kann man sich's mal.
"11 Uhr 20" aus dem Jahr 1970 von Herbert Reinecker mit Joachim Fuchsberger, Götz George, Friedrich Joloff, Christiane Krüger und vielen anderen Top-Schauspielern war einer der letzten TV-Straßenfeger. Ich erinnere mich noch, dass dies ein spannender 3-teiliger Kriminal-Thriller war. Fuchsberger gerät in der Türkei unter Mordverdacht, flieht vor der Polizei und versucht auf eigene Faust zu ermitteln - das Thema erinnert natürlich an "Auf der Flucht"....
Eine Neusichtung lohnt sich bestimmt.
Wenn Ralf Bauer (Tristan) jemals schauspielen konnte, hier haben ihn seine "Künste" verlassen. Selbst Szenen, in denen Dramatik gefordert wäre, wirken wie vom Blatt abgelesen. Dagegen hat Joachim Fuchsberger, mehr als von ihm gewohnt, viel Ausdruck und Herzblut in seine Darstellung des alten Königs gelegt.
Insgesamt eine typische Fernsehproduktion, die einiges will, aber zu wenig schafft.
In seinem Dokumentarfilmdebüt berichtet Volker Schlöndorff über ein einzigartiges Entwicklungshilfekonzept des australischen alternativen Nobelpreisträgers Tony Rinaudo. Es geht um eine noch wenig bekannte, aber bisher sehr erfolgreiche, nachhaltige Methode der Wiederbegrünung von Gebieten in der afrikanischen Sahelzone, die durch Raubbau und Ausbreitung der Wüste unfruchtbar geworden waren. Es gab bis dahin viele konventionelle Entwicklungsprojekte, die aber oft vor allem durch Korruption buchstäblich im Sande verliefen.
Rinaudo "entdeckte das Wurzelsystem abgestorbener Bäume und versuchte darauf aufzubauen. Er leitete die heimische Bevölkerung dazu an, seine Technik zu nutzen, die inzwischen in weiteren Regionen Anwendung findet." (kino.de)
Der 83-jährige Schlöndorff absolvierte im Frühjahr 2022 einen Tourneemarathon, indem er in über 40 deutschen Kinos seinen Film persönlich vorstellte und dadurch im Dienste der Sache sicher viel mehr Zuschauer dazu brachte, sich die Doku anzuschauen. Die Einnahmen sollen wiederum diesen Projekten zugute kommen.
Nicht nur, wenn man sich ohnehin für ökologische Landwirtschaft und die weitere Thematik bis hin zum Klimawandel interessiert, ist dieser 87-minütige Dokumentarfilm sehr sehenswert.
Wenn man diesen und andere May-Filme als heutiger Erwachsener zum ersten Mal sieht, kann man das natürlich naiv, simpel, kindisch, altbacken, technisch manchmal stümperhaft und teilweise unfreiwillig komisch finden. Aber bitte: Die Filme richteten sich schon damals hauptsächlich an das Alter ca. 10-16 Jahre, wie ja auch die Bücher. (Ich war z.B. erst 7, als ich 'Der Schatz im Silbersee' mit der Familie im Kino sah. Wie ich las, hatte man damals durch Herausschneiden von ein paar damals als brutal geltenden Szenen das FSK-Alter von 12 auf 6 herabgesetzt.) Besonders in Erinnerung geblieben war mir der Kampf von Shatterhand mit dem Indianerhäuptling...
Es sind keine Erwachsenen-Filme wie z.B. später die Spaghetti-Western. Heute festzustellende "Unstimmigkeiten" und Kritikpunkte fielen bei Zuschauern dieses Alters und in der damaligen Zeit kaum auf und nicht ins Gewicht. Man muss den Erfolg also aus den 60er Jahren heraus verstehen. Trotzdem finde ich, dass die Filme auch heute noch ihren eigenen Charme haben, nicht nur für Leute, die damit Kindheitserinnerungen verbinden. (Dazu habe ich mich schon an anderer Stelle (Winnetou I-III, Old Shatterhand) etwas eingehender geäußert...)
Der Artikel von Nospheratu99 ist sehr gut und kenntnisreich. - Wenn man die Originalsprache gut genug versteht, ist die Originalversion immer am besten. Wenn nicht, gibt es noch diese Möglichkeit: Zum Beispiel in Polen und wohl auch vielen anderen Ländern wird m.W. der Synchronton nur über den Originalton drübergelegt; man hört also den Originalton noch, wenn auch leiser. Das halte ich eigentlich für eine gute Lösung. Das Problem bei direkter Synchronisation ist oft die Frage, ob man den Text im deutschen Tonfall spricht oder ob man z.B. die englische/amerikanische oder asiatische Sprechweise und Sprachmelodie nachahmt. Reines Nachahmen klingt oft sehr unecht, künstlich und ungewohnt für deutsche Ohren. Aber so zu sprechen wie es im Deutschen üblich ist, klingt ebenfalls unpassend. Es ist eine Kunst, hier einen adäquaten Mittelweg anzuwenden. Wenn man beides, also Original- und Synchronstimmen hört, entfällt dieses Problem. Die Synchronstimme muss dann kaum etwas nachahmen und muss auch nicht zu den Lippenbewegungen passen... Ich kenne Beispiele, in denen mir das gut gefällt. Das Feeling der Originalversion bleibt dadurch erhalten.
Untertitel sind für mich jedenfalls sehr unangenehm und ermüdend. So viel ich weiß, wird in den USA nie synchronisiert, weil das angeblich das Publikum nicht toleriert. Dadurch haben es aber fremdsprachige Filme dort schwer, denn untertitelte Filme werden oft nur von wenigen Interessierten gesehen. Eigentlich eine Wettbewerbsverzerrung.
Auch ich habe als Kind diese Lukas- und Jim-Knopf-Geschichten in der Puppenkiste gerne gesehen. Deren Qualität bleibt auch. Diese Realverfilmung finde ich gar nicht schlecht, sie ist sogar ziemlich gelungen. Natürlich kann man einiges immer noch besser machen. Der Schauspieler von Lukas wirkt etwas farblos. Dem Film im ganzen fehlt ein wenig Tempo und das letzte gewisse Etwas. Aber das liegt vielleicht auch daran, dass man schon zu sehr an das Dick-Aufgetragene und Overacting amerikanischer Filme gewöhnt ist. Hollywood muss aber nicht immer das Maß aller Dinge sein. Der kleine Solomon Gordon macht seine Sache jedenfalls gut, aber die schauspielerischen Leistungen von Henning Baum als Lukas und einiger anderer lassen tatsächlich etwas zu wünschen übrig. Die visuellen Effekte können sich sehr sehen lassen.
Ich bin eigentlich ein Fan von Bully Herbig und Rick Kavanian - wegen ihrer Schauspielkünste und dem großen Talent zur Komik. Aber in diesem Film sind gute Gags leider zu selten. Die beiden bräuchten mal ein wirklich gutes Drehbuch.
Wenn die Edgar-Wallace-Filme heute neu herauskommen würden, hätten sie nicht mehr die Wirkung wie damals. Heute ist es vor allem der Nostalgiefaktor und Retro-Charme, der die Filmreihe durchaus noch sehenswert macht. Ich schaue mir sie jedenfalls gerne immer wieder mal an. Nicht umsonst hatte die Parodie "Der Wixxer" ziemlichen Erfolg. -
Ist noch jemandem aufgefallen, dass in diesem Film gegen Ende die Kellermauern als billige Kulisse entlarvt werden? Borsche lehnt zweimal die mitgeschleppte Frau an eine Mauerwand, die sich als bemalte Stoffwand verbiegt...
Ich habe nicht so viele Folgen gesehen. Wenn man Klamauk-Fan ist, wird einem das sicher ganz gut gefallen. Mir ist nicht klar, warum die Gefangenen nicht längst ausgebrochen sind, wo die Bewacher doch so saudämlich sind. Nicht so toll finde ich, dass Hogan immer der Schlaue und Überlegene ist, dem keiner das Wasser reichen kann. In einer guten Comedy sollten alle ihr Fett abbekommen...
Ein guter Film. Aber es tut mir leid, ich kann Bruno Ganz als Hitler einfach nicht gut genug finden. Die Darstellung wirkt vor allem in den cholerischen Momenten überzeichnet und unfreiwillig komisch. Ganz' Spielkunst ist beträchtlich, aber erscheint hier zu wenig authentisch und stattdessen karikaturenhaft.
Es ist möglich, dass diese überzeichnete Darstellung beabsichtigt ist, um eine Identifikation des Zuschauers mit der historischen Figur zu verhindern. Das wäre ein lobenswertes Ansinnen. Jedoch ist mein Anspruch an einen Film, der keine Satire, sondern möglichst wirklichkeitsnah sein will, dass er dies dann auch tatsächlich versucht zu sein. Der wahre Hitler war schon so unüberbietbar schrecklich, dass man ihn gar nicht irgendwie anders darstellen müsste, um eine eventuelle Indentifikation zu vermeiden. Durch verbürgte Zitate entlarvte er sich selbst.
Ich hatte schon mal unter "Der Bunker" (oder Führerbunker, 1981) erwähnt, dass mir dort die Darstellung durch Anthony Hopkins deutlich besser und realistischer erschien. Diese amerikanisch-französische TV-Produktion hatte ansonsten ihre eigenen Kritikpunkte (Trivialität) und ist inhaltlich teilweise überholt. Demgegenüber ist "Der Untergang", der nicht nur das Geschehen im Bunker, sondern auch das Umfeld beschreibt, aufwändig und überwiegend gelungen inszeniert.
Gut besetzt und überzeugend sind z.B. Ulrich Matthes als Goebbels und wie immer Christian Berkel, hier als Arzt.
Kölner Treff war eine der ersten Talkshows, ich glaube die dritte nach "Je später der Abend" und "3 nach 9". Von 1976 bis 1980 gab es mit zwei Moderatoren ein Team, das sich gut ergänzte: Dieter Thoma übernahm mehr den journalistisch-politischen und ein wenig ernsteren Part, Alfred Biolek war mehr für Unterhaltung und Humor zuständig. Z.B. erinnere ich mich an ein kurzweiliges Interview von Biolek mit Franz-Josef Strauß.
Es gab kurzzeitig ein paar andere Moderatoren, bis die Sendung eine lange Pause machte. Erst 2006 startete sie unter demselben Namen mit Bettina Böttinger neu.
Mit dieser Talkshow wurde "Bio" erst richtig bekannt. Weil er mit seiner lustigen Art gut ankam, gab man ihm dann die Chance für seine erste große Show "Bio's Bahnhof", die mit ihrer abwechslungsreichen Mischung an Musik schon ein Novum im Fernsehen darstellte. Alfreds größte Begabung war aber eigentlich das Talken, also unterhaltsame Gespräche mit bekannten und weniger bekannten Gästen, weshalb er später nochmal längere Jahre mit "Boulevard Bio" eine viel gesehene Talkshow moderierte.
Die Böttinger macht ihre Sache auf ihre Weise auch sehr gut.
Gefiel mir bei der Erstsichtung (schon lange her) als Dokudrama gut. Der Extrembergsteiger Joe Simpson erzählt zunächst von einer Tour in den Anden 1985, bei der er wie durch ein Wunder nur äußerst knapp dem Tod entkommen war und ergänzt dies mit einer eindrücklichen Schilderung des tödlich missglückten Versuchs der Erstbesteigung der Eiger-Nordwand 1936. Simpson berichtet davon mit großem Respekt vor der bergsteigerischen Leistung der noch sehr jungen Kletterer Toni Kurz und Andi Hinterstoisser und der besonderen Tragik des Geschehens. Die Spielszenen sind für eine Dokumentation recht aufwändig gemacht. Die vier Teilnehmer werden durch Schweizer Bergsteiger dargestellt.
Der Film kommt auch ganz ohne "Einbettung" in die Nazi-Zeit aus, wie das in dem Spielfilm "Nordwand" 2008 von Philipp Stölzl auf eine aus meiner Sicht wenig gelungene Art und Weise der Fall ist. Es geht hier nur um die Bergsteigergeschichte selbst, was berechtigt ist, da sie genauso 1930 hätte stattfinden können. (Das habe ich auch unter 'Nordwand' thematisiert.) Wer sich über die tatsächlichen Ereignisse spannend informieren möchte, sollte das Dokudrama ansehen. Wer auf den Wahrheitsgehalt weniger Wert legt und sich nur unterhalten lassen will, sollte den Spielfilm schauen. - Oder natürlich beides.
Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Drama_in_der_Eiger-Nordwand
"Spiel mir das Lied vom Tod" (Once Upon a Time in the West) von 1968 kann als Höhepunkt des Italowestern gelten, dessen Zeit von Mitte der 1960er bis Anfang der 70er Jahre dauerte. Indem der Film die typischen Stilmittel dieses Genres auf die Spitze treibt, hat er in meinen Augen schon etwas Parodistisches, auch wenn die Stimmung und Atmosphäre "tod"-ernst gehalten wird. Auch hier macht die kongeniale und berühmt gewordene Musik von Morricone einen Großteil des berechtigten Erfolgs aus. Trotz des langsamen Erzähltempos ist der Film alles andere als langweilig, die Spannung baut sich bis zum Showdown kontinuierlich auf. Es ist bravourös, dass und wie Henry Fonda, der in Amerika eigentlich nur "positive" Rollen spielte, hier den "bösen" Gegenspieler von Bronson verkörpert.
"Mein Name ist Nobody" von 1973, wieder mit Fonda und von Leone (Drehbuch), nimmt dann mit einer guten Portion Humor Bezug auf diesen Klassiker.
Anmerkung: Auch Loriot hat den Film und das Genre mit Zeitlupen-Schießereien und wehenden Mänteln parodiert.
Ich möchte noch ergänzen, dass mir die Handlungen einiger anderer Italowestern wie "Zwei glorreiche Halunken", "Leichen pflastern seinen Weg" letztlich genauso gut oder sogar besser gefallen, jedoch wird m.E. nirgends das stilistisch "Typische" an diesem Genre so deutlich herausgearbeitet wie in diesem Werk, das auch als dessen Apotheose bezeichnet wird. Ich nehme an, dass Sergio Leone und Ennio Morricone (der seine dramatische und teils opernhafte, aber sehr schöne Musik schon vor dem Filmdreh komponierte) ganz bewusst etwas "Mustergültiges" für diese Filmgattung geplant haben, vergleichbar vielleicht mit "12 Uhr mittags" für den klassischen Western. Das ist ihnen gelungen.
Die neue, umfangreiche deutsche Dokumentation "Queen Forever - Die Freddie Mercury Story" (gesendet auf VOX 4.9., Wiederholung 5.9.21, 12:15 Uhr) schließt viele Lücken, die der Spielfilm und auch die BBC-Doku von 2011 "Queen - Days of our Lives" (beide am 5.9. auf ProSieben) offen lassen. Sie korrigiert auch so manche nicht ganz richtige Darstellungen darin.
Mir geht das in Filmen immer häufiger angewandte Stilmittel der Zeitsprünge manchmal auf die Nerven, wenn es nicht unerlässlich für die Handlung ist. Trotzdem ist das ein sehenswertes Biopic über diese Ausnahmekünstlerin mit der fantastischen Stimme. Mireille Mathieu wurde anfangs mit der Piaf verglichen, doch passt dieser Vergleich nicht ganz. Die Stimmen haben eine gewisse Ähnlichkeit, aber alles andere wie Image und Aura sind grundverschieden. Cotillard hat die Rolle doch ziemlich gut gespielt, den Oscar (oder die Oscarine) hat sich sich verdient, auch wenn das in jungen Jahren eine Hypothek sein kann. (Allerdings gibt es ja Künstler, die schon in der Jugend einen Preis fürs Lebenswerk bekommen.) Ein Oscar für eine fremdsprachige Schauspieler/in ist aber selten.
Manches wurde im Film ausgeblendet, z.B. Edith Piafs Leben in der Zeit der deutschen Besatzung Frankreichs, nach der ihr einige Kollaboration vorwarfen.
Trotz der Einwände kann man nach dem Film sagen: Je ne rrregrrrette rrrrien...
Dies war eine Krimiserie von Jürgen Roland, die zwischen 1967 und 1973 in loser Folge ausgestrahlt wurde. Ich habe sie als Kind/Jugendlicher ein paar mal sehen können. Sie erhielt hohe Einschaltquoten. Die Zuschauer zuhause und Prominente im Studio konnten miträtseln, wer der Täter des Kriminalfalls ist. Der Kommissar war der etwas bärbeißige Günther Neutze, den locker-lustigen und ein wenig trotteligen Assistenten spielte Karl Lieffen.
Ich meine mich zu erinnern, dass die Lösung des Falls fast immer so raffiniert und spitzfindig war, dass man eigentlich nicht darauf kommen konnte, vor allem die Beweisführung. Es wäre aber interessant, davon nochmal etwas zu sehen.
Das Thema "Geklonte oder zurückgezüchtete Monstertiere brechen aus" war im Film natürlich nicht neu. Aber die Qualität der Computeranimationen war damals ein technischer Quantensprung. Überhaupt ist der ganze Aufwand schon sehr beachtlich und die Handlung spannend erzählt, ein Film für die ganze Familie.
Dinos und andere Tiere konnte man seitdem sehr lebensecht darstellen. Aber Menschen mit ihrer ganzen Vielfalt an Mimik und Lebendigkeit computeranimiert so zu "erzeugen", dass man sie zu 100% nicht mehr von der Wirklichkeit unterscheiden kann (was hier noch nicht versucht wurde), ist sehr viel komplizierter und wird wohl nie ganz möglich sein. Oder gibt es inzwischen Filmbeispiele, von denen man das sagen kann?
Manche werden sich vielleicht wundern, dass ich diese seichte Dramedy-Serie überhaupt erwähne. Ich habe (damals Anfang der 1990er Jahre) auch nur wenige Folgen gesehen. Sie ist aber nicht einfach nur eine Heimatserie, sondern teilweise so überkitscht und trashig, dass es schon wieder gut ist. Sie ist auch eine 'Hommage' an den Schlager- und Unterhaltungsfilm der 1960er/70er Jahre, der gleichzeitig durch den Kakao gezogen wird.
Zahlreiche Schauspieler*innen, Sänger*innen und "Promis", die ihre "Erfolgszeit" z.T. längst hinter sich hatten und aus der Versenkung auftauchten, haben diesen Spaß mitgemacht, in Haupt- oder in Gastrollen. Um nur diese zu nennen: Roy Black als Hotelbesitzer, Uschi Glas, Pierre Brice, Marijke Amado, Wolfgang Ambros, Eddi Arent, Jochen Busse, David Cassidy, Hans Clarin, Drafi Deutscher, Fritz Eckhardt, Falco, Ottfried Fischer, Herbert Fux, Linda Gray, Jürgen Hingsen, Harald Leipnitz, Nina Hagen, Larry Hagman, Jörg Haider, sowie die Wildecker Herzbuben, Udo Jürgens, Harald Juhnke, die Kessler-Zwillinge, Hildegard Knef, Dagmar Koller, Peter Kraus, Mike Krüger, Zachi Noy, Thommi Ohrner, Gunther Philipp, Telly Savalas, Georg Thomalla, Klausjürgen Wussow... Siehe auch Wikipedia-Artikel.
Die Serie war beim Publikum erfolgreich und wurde in 40 Länder verkauft. Ich glaube, der Erfolg bestand darin, dass man sie sowohl als "normale" Soap als auch als Parodie sehen konnte. Die Mischung machte es.
Für den nicht vorhandenen Anspruch eine 1, für den Trash-Faktor gerne sogar mal eine 6. Das gilt natürlich nur für die wenigen Folgen, die ich gesehen habe. Meine automatisch errechnete Vorhersage hierfür ist 2,5.
Wenn man keine besonderen Erwartungen hat, kann man manchmal schmunzeln. Witzig war z.B. Telly Savalas als reicher, unkultivierter Amerikaner, der die Haute Cuisine des noblen Schlossrestaurants nicht zu schätzen weiß und die Angestellten zur Verzweiflung bringt...
"Junge komm bald wieder" - haben wir schon als Kinder mitgesungen. Der aus Österreich stammende "Junge von St. Pauli" Freddy Quinn wird in diesem Jahr 90. Ich kenne viele Schlager des in den 50er/60er Jahren sehr erfolgreichen Sängers (z.B. "Die Gitarre und das Meer"), aber habe noch keinen seiner Filme gesehen. Daher kann ich noch keine Punktzahl abgeben. Es dürften zeittypische, massentaugliche Heimat- und Seemanns-Schnulzen sein. Aber angucken kann man sich's ja mal. Freddy hatte zumindest eine Gesangsausbildung.