Megalon22 - Kommentare
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Alle Kommentare von Megalon22
Ein herzerwärmender Film über einen jungen Soldaten, der im Wald einen verletzten Fuchs findet, den er pflegt. Nach und nach entwickelt er eine emotionale Bindung zu dem Fuchs und möchte sich nicht mehr von ihm trennen.
Der Film zeigt eindrucksvoll das harte und ärmliche Bauernleben in den österreichischen Alpen kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Auch wenn sich der Junge (Franz) später beim Militär meldet, bekommen wir vom Krieg nur am Rande mit. Vielmehr dreht sich dieses österreichische Drama um das oft nicht sehr leichte Leben als Soldat, die Schwierigkeit Kameraden zu finden, und nicht zuletzt natürlich die innige Freundschaft zu einem Tier.
Am Ende erfahren wir auch durch ein Interview, dass diese Sache mit dem Fuchs angeblich auch auf einem wahren Schicksal beruht.
Ein äußerst ruhiger Film ohne Action, dafür aber gut gespielt und ausdrucksstark in der Bildsprache.
Auch wenn hier keine grundlegend neue Idee erfunden wurde, macht "Kevin allein in New York" wieder jede Menge Spaß. Die Gag-Dichte würde ich sogar etwas höher schätzen als im ersten Teil. Kevin gibt hier schon ordentlich Gas, wenn es darum geht, dieselben Ganoven ein zweites Mal am Weihnachtsabend mit ziemlich skurrilen Fallen in den Wahnsinn zu treiben. Dass man hier jedwede Logik ausblenden muss, wissen wir ja schon vom ersten Teil. Aber wir sprechen ja von einer Komödie, die eben auf ihren slapstickhaften und nicht zwingend realistischen Humor ausgelegt ist, was auch gut so ist.
Ähnlich wie im Vorgänger konzentrieren sich die Szenen mit der humorvollen Verbrecherjagd eher auf den letzten Akt des Films, wurden allerdings etwas länger ausgekostet als in "Kevin allein zu Haus".
Doch auch dieser Film erzählt abgesehen davon eine unterhaltsame weihnachtliche Geschichte und hat ähnlich wie im ersten Teil zwischendurch auch ernsthaftere Szenen zu bieten, wie unter anderem Kevins herzliche Beziehung zu der vereinsamten "Taubenfrau" zeigt.
Insgesamt bewerte ich den ersten Teil etwas höher, weil hier die Idee nun mal noch neu war und sich im zweiten ein paar Gags auch wiederholten (wie Kevin den Fernseher für sich sprechen lässt, kam zum Beispiel in beiden Filmen vor).
Wer den ersten Teil gesehen hat und mochte, sollte sich aber unbedingt auch "Kevin allein in New York" reinziehen - es lohnt sich.
Ein wahrer Klassiker zur Weihnachtszeit, der auch bei einer neuerlichen Sichtung noch gut standhalten konnte. Die beiden tollpatschigen Einbrecher und die eigentlich ziemlich rabiat - lustigen Fallen von Kevin sind natürlich das Highlight des Films, die gerade jetzt im Vorweihnachtsstress perfekt passen zum runterkommen.
Bis es zu diesen Szenen kommt, verstreicht natürlich erst einmal eine Menge Zeit, in der wir uns mit mit der Charaktereinführung von Kevin beschäftigen, wie dieser von seiner Familie vergessen wurde und nun Herr im Haus ist. Man könnte dem Film hin und wieder etwas Langatmigkeit vorwerfen. Doch auch die ruhigeren Szenen (die die meiste Zeit des Streifens ausmachen) hat es wohl für den Aufbau benötigt.
Unterhaltsam fand ich zum Beispiel auch die Einkäufe von Kevin (inkl. den verwunderten Blick der Verkäuferin) oder den angsteinflößenden Schneeschaufler, der den kleinen Kevin zuerst unbeabsichtigt ganz schön in die Hose scheißen lässt. Im späteren Gespräch zwischen Kevin und dem Schaufler in der Kirche steckt jedoch auch eine gewisse Wahrheit drin, die Kevin hier von sich gibt - für mich eine der schönsten und besinnlichsten Szenen, die diese bekannte Weihnachtskomödie auch einmal von einer etwas ernsteren Seite zeigt.
Alles in allem also ein rundum gelungener Weihnachtsfilm für groß und klein. Teil 2 wird dann glaube ich noch unterhaltsamer.
Durch die Rezension von Sobo bin ich auf den Geschmack gekommen, dieser kleinen Comedy-Monsterperle aus den 80ern eine zweite Chance zu geben. Bei der Erstsichtung wurde ich ziemlich enttäuscht und auch nun konnte mich der Streifen leider nicht gänzlich vom Hocker reißen, wobei meine Erinnerungen mit etwas "reiferen" Augen beim zweiten Anlauf durchaus ein wenig übertroffen werden konnten.
Die Ausgangssituation über ein gefräßiges außerirdisches Schlonz-Monster, das durch das TV-Gerät bei einer ganz schön durchgeknallten Familie landet, wurde nämlich schon irgendwie ganz cool umgesetzt. Die Special Effects des eher niedlichen Monsters halten natürlich den trashigen Charakters des Films hoch - für Retrofans ein kleiner Augenschmaus.
Der Humor des Films konnte bei mir hingegen leider weniger zünden. Das Gehabe und die Dialoge der Charaktere wirken häufig so übertrieben dämlich, dass das Ganze eher debil als lustig rüberkam. Die Darstellerleistungen sind objektiv betrachtet zudem unter jeder Sau, aber das war für uns Freunde des gepflegten Trashs natürlich irgendwie schon zu erwarten.^^
Ein paar lustige Geistesblitze müssen die Macher (darunter der im Genre nicht gänzlich unbekannte Drehbuchautor und Produzent Charles Band) trotz dem wenig überzeugenden Humor gehabt haben. Das zeigen vor allem die recht schrulligen Szenen mit der Medusa - Horrorshow oder dem ratlosen Außerirdischen, der die Menschheit immer wieder durch das Fernsehen vor dem Monster warnen möchte, was bei Familie Puttermann jedoch auf taube Ohren stößt. Dies sorgte gelegentlich für einen gewissen trashigen Unterhaltungswert, obgleich dieser häufig von langen Durststrecken unterbrochen wurde.
Mit etwas gutem Willen gehe ich mit meiner Bewertung auf 5 Punkte rauf. Man hätte hier definitiv mehr herausholen können, auch wenn der Film für Genrefans jetzt kein absoluter Mist ist.
Kevin Connor, der sich bereits mit bekannten Abenteuerfilmen wie „Caprona“ einen Namen gemacht hat, inszenierte 1979 mit „Im Bann des Kalifen“ einen orientalischen Märchenfilm. Auch wenn hier kein bestimmtes Märchen verfilmt wurde, so finden sich doch zahlreiche Motive aus 1001 Nacht in diesem Film wieder, angefangen bei den fliegenden Teppichen, einem bösen Flaschengeist oder einem Zauberspiegel, worin eine gefangene Seele schlummert.
Christopher Lee mimt einen machthungrigen Kalifen, der über Leichen geht. Er beauftragt Prinz Hassan, eine magische Rose zu finden, mit welcher er die uneingeschränkte Macht gewinnen könnte.
Hassan ist jedoch im Herzen gut und fühlt sich mehr zu einem Jungen hingezogen, der unter der Macht eines besonderen Talisman steht.
Dem Film gelingt es leider kaum, den Zuschauer zu catchen und auch das Schauspiel von unserem Helden Prinz Hassan bleibt etwas emotionslos, weshalb es einem schwerfällt, weder mit ihm, noch mit irgendeiner Figur im Film mitzufiebern.
Die Kulissen wirken dabei sehr altmodisch und großteils aus Pappmaschee. Diese orientalische Stadt hätte beinahe aus einem gemalten Bilderbuch für Kinder entnommen worden sein, wirkt also alles sehr künstlich, gleichzeitig aber auch wieder unglaublich charmant in meinen Augen. Aufgrund dieser Ausstrahlung hätte ich den Film deutlich älter geschätzt, möglicherweise schon aus den 1960er-Jahren, was aber nicht der Fall ist.
Wirklich gute und spannende Unterhaltung habe ich hier leider weniger gefunden, wobei der Film mich als Kind mit großer Sicherheit noch unglaublich in seinen Bann gezogen hätte.
Aber wie gesagt, den Charme kann man ihm nicht absprechen, und wer spektakuläre Luftkämpfe auf fliegenden Teppichen oder einen sehr trashigen Flaschengeist/Riesen sehen möchte, nur zu. 😉
"Geostorm" beschäftigt sich mit einer Sattelitenbasis im Weltraum, womit es der Menschheit gelungen ist, das Wetter von außen kontrollieren zu können. Plötzlich scheint sich jedoch ein Fehler im System eingeschlichen zu haben, der in einigen Teilen der Welt fatale Unwetter und Klimakatastrophen verursacht hat. Jake (von Gerard Butler gespielt), versucht der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei findet er heraus, dass diese Unwetter durch eine beabsichtigte Umprogrammierung des Systems innerhalb dieser Sattelitenbasis herbeigeführt worden sind. Möglicherweise sind hier das Weiße Haus oder sogar der amerikanische Präsident höchstpersönlich in die Sache involviert - denn wer hätte sonst überhaupt Zugriff auf dieses System gehabt?
Auch wenn ich mir hier einen klassischen Katastrophenfilm erwartet habe, geht es in "Geostorm" weniger um die Zurschaustellung von gewaltigen Naturkatastrophen oder Unwettern. Vielmehr dreht sich die Handlung um den besagten Wissenschaftler und Satteliteningenieur Jake, wie er im Weltraum Reparaturen an Satteliten durchführt, und schließlich zusammen mit seinem Bruder den Verantwortlichen für diese Katastrophen finden und ausschalten möchte.
Leider muss ich ganz ehrlich gestehen, dass der Film recht konstruiert und lange Zeit wenig fesselnd daherkam. Die Charakterzeichnung von Jake bleibt dünn und stereotyp. Außerdem war ich wohl zu blöd, um bei allen Vorgängen (wie zum Beispiel bei den Reparaturen an den Satteliten) zu verstehen, was hier überhaupt Sache ist oder genau geflickt werden soll. Aus technischer Sicht ist das wohl sowieso alles ganz großer Käse.
Jake's Bereitschaft, sich am Ende für das Überleben der Menschheit zu opfern, während seine kleine Tochter um ihn weint, hat man auch irgendwie schon zigmal in derartigen Filmen gesehen. Immerhin hat sich dieses Finale ein bisschen positiv auf den Spannungsbogen des Films ausgewirkt, warm wurde die Suppe dadurch aber auch nicht.
Für einmal ansehen vielleicht gerade noch okay, bleibe ich bei so Katastrophenfilmen doch lieber bei Emmerich und co. Vor allem wurden die Klimakatastrophen selbst nur sehr kurz und beiläufig in "Geostorm" behandelt.
Ein herausragender Horrorfilm, der sich nahezu ausschließlich auf einer abgelegenen Landstraße im Wald abspielt.
Die Stimmung ist recht angespannt, wenn sich eine aus Vater, Mutter, Sohn, sowie Tochter plus Liebhaber, bestehende Familie auf den Weg zu einer Weihnachtsfeier von Verwandten begibt. Der Vater probiert zum ersten Mal eine abgelegene Waldstraße aus - angeblich eine Abkürzung. Doch spätestens als die gute Familie eine stumme und in Weiß gekleidete Frau mit Baby aufschnappt, nimmt das Unglück seinen Lauf.
Die Frau verschwindet nach einer gewissen Zeit wieder, doch im Zuge dessen gibt es auch schon den ersten Toten zu beklagen. Dummerweise ist kein Telefon mehr funktionstüchtig und die Uhr scheint urplötzlich stehengeblieben zu sein. Schnell wird klar, diese dunkle Landstraße und die ganze Gegend ist verflucht. So weit man auch fährt, die Straße scheint nie ein Ende zu nehmen, was die Protagonisten zunehmend dem Wahnsinn anheimfallen lässt.
Der Film erzeugt eine starke Atmosphäre und ein Gefühl des Gefangenseins in diesem dunklen Wald, wo das Grauen überall auf einen lauern kann. Mit diesem Waldsetting und der einsamen Landstraße war bei mir sowieso die halbe Miete schon gewonnen.
Regisseur Jean-Baptiste Andrea hat hier auch durch die Art und Weise, wie die erwähnte Landstraße eingefangen wurde, bewusst einige Anspielungen auf "Lost Highway" eingebaut, ein ähnlich beklemmendes Meisterwerk von David Lynch.
Wie dem auch sei, streut "Dead End" hin und wieder auch eine Prise schwarzen Humor mit ein, indem er zeigt, wie die Charaktere mit der Zeit ihre Nerven immer mehr verlieren. Ich fand den Humor hier auch ziemlich gelungen. Man hat wie ich finde eine gute Balance gefunden, sodass die unheimliche Atmosphäre unter den humoristischen Einlagen nicht zu leiden hatte, der Film jedoch auch nicht immer bierernst rüberkam.
Ray Wise verkörpert in "Dead End" übrigens die Rolle des Familienvaters.
Interessanterweise war er auch in Lynch`s großartiger Mysteryserie "Twin Peaks" und einigen weiteren bekannten Fernsehserien zu sehen.
In meinen Augen weniger ein Horrorfilm im klassischen Sinne, auch wenn die Romanvorlage zu diesem Film natürlich von keinem geringeren als Stephen King höchstpersönlich stammt.
Trotzdem sieht das Ganze vielmehr einem Comig of Age Drama ähnlich, das Themen wie Mobbing und das Erwachsenwerden eines jungen Mädchens unter äußerst schwierigen Bedingungen thematisiert. Lediglich die eindringlichen Szenen bei Carries Mutter, sowie die übernatürlichen Fähigkeiten des Mädchens, verpassen dem einen nicht unbedingt notwendigen Horrorcharakter.
Carrie wächst bei einer wahnsinnigen Mutter auf, die ihre Tochter schlägt und jeglichen Kontakt zu Jungs als Sünde betrachtet und sofort unterbinden möchte. Kein Wunder, dass Carrie von ihr auch nicht über die Menstruation aufgeklärt wurde. So kommt es, dass die Liebe beim Duschen nach dem Sportunterricht plötzlich ihre erste Regelblutung erfährt. Entsetzt über diesen, ihr noch völlig unbekannten körperlichen Vorgang, rennt sie gleich zu ihren Klassenkolleginnen. Doch anstatt sie zu unterstützen und über die Dinge aufzuklären, wird sie von diesen nur ausgelacht und von oben bis unten mit Damenbinden beworfen.
Später erhält sie zwar von einem gut aussehenden Mitschüler eine Einladung zum Abschlussball, doch auch hier steckt nur eine hintertriebene Absicht dahinter - mit dem Ziel, Carrie weiter zu demütigen.
Diese King-Adaption aus dem Jahr 1976 gilt natürlich als Klassiker des Genres und trotzdem hat mich der Film nicht vollends überzeugt. Keine Frage, die Thematik wurde gut umgesetzt und ist natürlich zu jeder Zeit von Belang. Gerade in der heutigen Zeit hat Mobbing und Gewalt an Schulen in einigen Gebieten leider massiv zugenommen. Ein Problem stellte dies aber natürlich schon immer dar, wie uns unter anderem "Carrie" aus den 70er-Jahren nahelegt.
Die Filmmusik wirkte zu Teilen recht düster und gegen Ende hin auch etwas traurig, was die gezeigten Szenen gut untermalte. Inszenatorisch ist der Streifen auch absolute Spitzenklasse.
Nichtsdestotrotz fand ich ihn auch etwas vorhersehbar und daher weniger spannend als erwartet. Man hätte auch die Charakterzeichnung, mit Ausnahme der über jeden Zweifel erhabenen Carrie, einiger Mitschülerinnen noch weiter ausbauen können.
Ein guter Film bleibt es aber so oder so, der vor allem durch das überzeugende Schauspiel von Sissy Spacek (Carrie) punktet.
Zwei Schwestern machten einige sehr unvorteilhafte Erfahrungen mit Männern, was sie zur Annahme verhalf - "alle Männer sind Schweine".
Aus diesem Grund begeben sich die beide Damen auf Männerjagd, wobei das sexuelle Interesse bei dieser Jagd eher eine untergeordnete Rolle spielt.
"Psycho Sisters" ist eindeutig Low Budget und wirkt beinahe wie ein amateurhafter Wald und Wiesen-Splatter, insbesondere was die Optik in den Waldszenen betrifft. Dieser Eindruck mag jedoch auch durch die schwache Bildqualität der DVD etwas begünstigt worden sein, denn ganz so billig wie die Werke eines Schnaas oder Taubert wirkt "Psycho Sisters" nun auch wieder nicht - hier kann ich schon mal eine kleine Entwarnung geben, falls jemand schon Schnappatmung bekam, weil der Film möglicherweise auf seiner Pipeline steht. Nichtsdestotrotz kann man den ganzen Schlamassel produktionstechnisch natürlich kaum mit einer "normalen" Filmproduktion vergleichen, was aber auch nicht per se als Kritikpunkt verstanden werden soll.
Jedoch auch schauspielerisch muss man hier leider starke Abstriche machen, vor allem ist es aber die grottenschlechte Porno-Synchro, die mir hier vieles kaputt gemacht hat.
Die Handlung selbst ist nämlich zumindest relativ unterhaltsam und auch etwas abwechslungsreich. Es kommt später nämlich auch noch zu einem kleinen Zwist zwischen den psychisch etwas angeschlagenen Schwestern, zumal eine von ihnen im Laufe des Films plötzlich Gefühle für einen Mann übrig hat, während die andere nach wie vor nur aufs Töten aus ist. Dies bringt noch ein gewisses Interesse am weiteren Verlauf der Geschehnisse mit sich.
Allerdings gibt es auch in der Story Durststrecken und hin und wieder absolut unpassend eingesetzten Blödelhumor zu bemängeln.
Jean Renoir inszenierte bereits 1937 einen etwas untergegangenen Antikriegsfilm mit dem deutschen Titel "Die große Illusion", der thematisch etwas an "Gesprengte Ketten" mit Steve McQueen in der Hauptrolle und unter anderem auch Charles Bronson in einem Gastauftritt erinnert.
Französische Kriegsgefangene versuchen während des Ersten Weltkriegs aus einem Gefangenenlager zu fliehen. Als ein geheimer unterirdischer Tunnel, der sie in die Freiheit führen soll, beinahe startbereit ist, werden die Gefangenen schon in das nächste Lager deportiert, wo sie sich erneut durchschlagen müssen.
Dabei wird hier jedoch, auch wenn es sich bei dem Film um eine französische Produktion handelt, für keine Seite wirklich Partei ergriffen. Sowohl Deutsche als auch Franzosen werden beiderlei von einer recht menschlichen Seite aus gezeigt, was ich sehr positiv fand. Besonders zeigt sich dies in der leicht freundschaftlichen Beziehung zwischen dem Aufseher des Gefangenenlagers und einem französischen Kriegsgefangenen. Beiden hatte der Krieg sehr stark zugesetzt, wodurch sie wohl irgendwie eine gemeinsame Basis finden konnten.
Man sollte sich jedoch auch darüber bewusst sein, dass man keinen stur ernsten oder besonders verstörenden Kriegsfilm vorgesetzt bekommt. Der Streifen kommt zum Teil auch mit einigen Witzen daher (u.a. in Bezug auf das Verhalten der Franzosen, die für Tabak, Damenwäsche und gutes Essen selbst in der misslichsten Lage jederzeit bereit sind). In den wichtigen Momenten kann der Film allerdings durchaus wieder sehr ernst sein, was eine für das Genre untypische, aber erfrischende Ausgewogenheit schafft.
Alles in allem ist "Die große Illusion" ein absolut sehenswertes Relikt aus "alten Tagen" der Film-Ära, das Spannung und auch eine starke Botschaft vermittelt, sowie die Zeit gut überstanden hat.
Als einzigen möglichen Kritikpunkt könnte man abringen, dass man den Film in Bezug auf die Kriegsthematik noch etwas dramatischer hätte gestalten können. Ich fand ihn jedoch auch so wie er ist völlig in Ordnung.
Ingmar Bergman beweist auch in „Das Schweigen“ wieder sein Können darin, schlichte, aber einfühlsame Bilder in Szene zu setzen.
In diesem von Bergman gewohnten Stil kommt auch dieses in schwarz weiß gehaltene Filmkunstwerk daher, das seinerzeit bei der Premiere sogar für Kontroverse sorgte. Grund dafür waren einige freizügige Szenen und die gewagte Thematik an sich, die 1963 schon ausreichten, um den Film in einigen Ländern stiefmütterlich zu behandeln. Unabhängig davon, dass die sexuellen Anspielungen hier wirklich äußerst zurückhaltend gefilmt wurden.
Die Handlung dreht sich um eine Mutter, die mit ihrem kleinen Sohn in einem Hotel absteigt, um dort ihre todkranke Schwester Ester zu pflegen. Der Film ist geprägt von einer äußerst schwierigen Beziehung zwischen den beiden Schwestern. Ester ist eifersüchtig, wenn ihre Schwester abends ausgeht und mit Männern abhängt. Dahinter steckt möglicherweise ein inzestuöses Interesse an ihrer Schwester, was in einer Szene auch mehr als angedeutet wird.
Dem Sohn ist sichtlich langweilig, zumal sich seine Mutter auch sehr wenig um ihn kümmert. Der kleine Junge spaziert daher häufig alleine im Hotelflur herum und erlebt dort alle möglichen skurrilen „Abenteuer“ mit Hotelmitarbeitern und Liliputanern, die auch im Hotel leben.
Insgesamt fand ich „Das Schweigen“ einen interessanten und ansprechenden Film dieses schwedischen „Meisters“. Er ist vielleicht nicht ganz so packend und bildgewaltig wie „Die Jungfrauenquelle“ oder „Die Zeit mit Monika“, hat dafür aber seine eigenen Qualitäten.
Part 4 stellt sicher den am aufwändigsten produzierten Teil der Reihe dar. Die Sets, an denen sich Wick und seine zahllosen Gegner kloppen, kommen recht abwechslungsreich daher und wurden zum Teil bombastisch in Szene gesetzt. Neben dem schönen Japan spielt vor allem Paris eine zentrale Rolle im Film und sorgt hier und da für eine äußerst erfrischende Schaukulisse.
Ansonsten fand ich „Kapitel 4“ jedoch nicht unbedingt gelungener als die anderen Teile und kann mit dem Hype nicht ganz mitschwimmen.
Das Hauptmanko war für mich hier einfach die Länge. Ich weiß auch nicht, aber es scheint irgendwie zum Trend geworden sein, dass neue Blockbuster heutzutage fast immer zweieinhalb bis drei Stunden Länge haben müssen. In manchen Fällen mag das auch passen und ich habe nichts dagegen einzuwenden, aber einen Actionklopper wie John Wick auf drei Stunden aufzublasen ist schon Hardcore. Die erste Hälfte empfand ich vor allem wenig packend und zu ausufernd erzählt. Einige Szenen wirkten etwas ulkig und lösten eher Fremdscham aus (wie das Kartenspiel mit John Wick und dem dicken Russen).
Das finale Duell bei der wunderschönen Basilika Sacré-Cœur in Paris wurde filmtechnisch wiederum herausragend inszeniert und war auch sehr spannend mitzuverfolgen.
Bis es dazu kommt, hat Wicks Knarre nur äußerst wenig Verschnaufpausen, da es die Kopfgeldjäger von der ganzen Stadt auf ihn abgesehen haben. Die Schießereien wurden wie gehabt auch hier wieder sehr ausführlich gezeigt, was aber im Zusammenhang des Films gepasst hat.
Nachdem John Wick am Ende des zweiten Teils für freiwild erklärt wurde und ihm auch der Zufluchtsort im „sicheren“ Continental-Hotel nicht mehr möglich ist, flüchtet er einstweilen nach Casablanca Marokko, wo er in neue Auseinandersetzungen verwickelt wird.
Wir sehen unter anderem, wie Wick und eine taffe Hundebesitzerin eine ganze Armee von bewaffneten Leuten so ziemlich bis auf den letzten Mann aufräumt.
Spätestens hier und in diesem Ableger dieser Filmreihe merkt man ganz deutlich, es wurde einfach auf jedwede Logik und Glaubwürdigkeit geschissen. Der Actiongehalt wurde noch höher angesetzt, vor allem wenn es Wick später gegen die ganz hohen Herren der Verbrecherwelt aufnimmt.
Dies macht aber alles nichts aus, wenn der Streifen Spaß macht - etwas, das man „John Wick Kapitel 3“ nicht absprechen kann, wie ich finde.
Die Laufzeit von über zwei Stunden ist in meinen Augen wieder einen Ticken zu lang für einen derartigen Film, da sich die Action schon hin und wieder wiederholte (ich fürchte mich ja schon vor dem vierten Teil, der fast drei Stunden gehen soll^^).
Immerhin hatte „Kapitel 3“ irgendwie mehr Spannung und Drive in der Handlung, was ihn für mich etwas unterhaltsamer machte als „John Wick 2“, auch wenn er nicht ganz an den ersten rankommt.
„John Wick - Kapitel 2“ hat mir insgesamt etwas weniger zugesagt als der erste Teil dieser bekannten Actionreihe mit Keanu Reeves.
Während mich der Vorgänger trotz meiner begrenzten Begeisterung für das Genre in seinen Bann ziehen konnte, fand ich hier viele der ausufernden Schießereien etwas langwieriger und weniger packend inszeniert. Der Film ist mit ca. zwei Stunden Laufzeit auch etwas länger als der erste, was sich auch nicht unbedingt positiv auf das Pacing ausgewirkt hat.
Trotzdem gibt es natürlich auch spannende Momente und vor allem deutlich mehr rohe Gewalt zu bewundern. Die FSK 18 halte ich da durchaus für gerechtfertigt, wobei der etwas zahmere erste Teil ja noch mit einem blauen 16er-Siegel durchgewunken wurde.
Das Setting wechselt hier von Rom (in der ersten Hälfte) wieder zurück nach New York. Wick hat an beiden Orten alle Hände voll zu tun und wir tauchen hier auch etwas tiefer in die Mafia- und Verbrecherwelt ein. In „Kapitel 2“ geht es nämlich weniger um einen reinen Racheakt, sondern um einen Mordauftrag, den Wick zu erledigen hat. Am Ende wird sogar eine nicht unbeträchtliche Summe an Kopfgeld auf den Guten ausgesetzt, was natürlich unzählige Verbrecher aus der Reserve lockt.
Mit einigen schön gespitzten Bleistiften in der Hose hat unser gut trainierte Kampfprofi John Wick aber die besten Chancen, auch diese Situation zu meistern…
Keanu Reeves überzeugt in der Rolle des zurückgezogenen John Wick, der seine todkranke Frau verloren hat. Nachdem der Sohn eines mächtigen Gangsterbosses bei ihm einbricht, das Auto stiehlt und noch dazu seinen heiß geliebten Hund (das letzte Geschenk seiner verstorbenen Frau) tötet, sieht der Gute nur noch rot.
Es kommt zu einem brutalen Rachefeldzug gegen die Gangster und alle, die sich dem gefürchteten Wick (auch „der schwarze Mann“ genannt) in den Weg stellen.
„John Wick“ bedient zwar nicht unbedingt mein favorisiertes Filmgenre, ließ sich aber dennoch sehr leicht und flockig ansehen. Die Inszenierung der Actionszenen kann sich absolut sehen lassen und garantiert für solide Unterhaltung, ohne größere künstlerische Ambitionen, die hier auch nicht gewollt sind.
Obgleich die Handlung natürlich sehr einfach und wenig originell daherkommt, wurde in meinen Augen eine gute Balance zwischen Story und Actionszenen gefunden, auch wenn in der zweiten Halbzeit natürlich eindeutig die Action die Oberhand gewinnt, wie man sich das von solchen Filmen erwartet.
Durch interessantere Sets und wesentlich charismatischere Schauspieler macht „John Wick“ auf alle Fälle um Welten mehr Spaß als die unerträgliche Geballer-Orgie „The Beekeeper“ mit Jason Statham, die ich vor einem halben Jahr absolut haarsträubend fand.
Terence Hill gibt sich als Cop, der durch eine Explosion mit Superkräften ausgestattet wurde. Der einzige Haken, beim Betrachten der Farbe rot scheinen seine praktischen Zauberkräfte urplötzlich ihre gesamte Wirkung zu verlieren.
So begeben sich Terence Hill und Ernest Borgnine gemeinsam auf Verbrecherjagd, wobei Hill natürlich einen kleinen Vorteil gegenüber seinem Kumpel hat.
„Der Supercop“ ist eine unterhaltsame Superman-Parodie mit Terence Hill, die auch ohne unserem massigen Prügelfreund Bud Spencer erstaunlich gut funktioniert.
Ernest Borgnine verkörpert hier nämlich auch einen ganz schön lustigen Charakter, der ein ziemlich großes Auge auf eine bekannte Filmschauspielerin geworfen hat. Außerdem möchte er sich nur äußerst ungern von den Superkräften seines Berufskollegen überzeugen lassen.
Der Humor wirkt beizeiten natürlich etwas infantil, aber das ist halt auch der unbekümmerte Charme solcher Filme, den ich so schätze. Anders dürfte das für mich hier eigentlich auch gar nicht sein, obwohl es natürlich auch ernstere Filme mit Terence Hill gibt, die gut sind.
Im Finale wird es hier auch noch ziemlich spannend - natürlich nur mit dem fliegenden Kaugummi-Ballon, wie sich versteht.
Ein für damalige Verhältnisse äußerst kontroverses und spezielles Arthaus-Drama aus Belgien.
Der Film verzichtet komplett auf Dialoge und wurde in schwarz-weiß abgedreht, was ihn schon mal von konventionellen Spielfilmen so ziemlich abhebt. Sehr kurios erscheint hier, dass man im DVD-Menü dennoch zwischen deutsch und englisch auswählen musste - mir wohl zu hoch.
Die „Handlung“ (wenn man das als Handlung bezeichnen kann) dreht sich in „Vase de Noces“ um einen völlig vereinsamten Farmer, der sein Dasein auf einem heruntergekommenen Bauernhof und ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt fristet. Der ganze Film wird auch ausschließlich von diesem einen Charakter und den Tieren im Hintergrund getragen, sonst nichts.
Um es kurz zu machen, kommen wir gleich schon zum ersten Tabubruch - der Bauer hat Sex mit einer Sau und zeugt mit ihr kleine Ferkel-Babys. Also es sieht zumindest so aus, als wären das seine Kinder. Sie werden von ihm nämlich wie eigene Babys gepflegt, lieb genommen und sogar mit Milch aus kleinen Schüsseln versorgt.
In Wirklichkeit sind es natürlich ganz normale Ferkel, die unserem Bauern aber in seiner völligen Einsamkeit als Ersatz für echte menschliche Kontakte dienen sollen. So habe ich das zumindest verstanden, dann würde nämlich seine fragwürdige Beziehung zur Sau sogar irgendwie Sinn ergeben.
Diese wahnsinnigen Experimente von ihm sind letztendlich natürlich zum Scheitern verurteilt, was den Mann immer noch tiefer in den Abgrund treibt.
Alles in allem ein durchaus interessanter Film mit einem interessanten Ansatz.
Zugegeben, anfangs wollte ich den obskuren Streifen fast abbrechen und mit 0 Punkten abstrafen, da das Ganze hier schon sehr pervers wirkte.
Spätestens mit der Geburt der Ferkel ging der Film aber in eine andere Richtung und definitiv über die rein plakative Darstellung von Provokation hinaus.
Man bekommt häufig auch sehr melancholische und eindrückliche Natur- und Tieraufnahmen zu sehen. Einmal lässt der Bauer sogar auf einem Feld einen Drachen steigen, was zum Teil auch mit klassischer Musik unterlegt wurde.
Nichtsdestotrotz bleibt der Film grenzwertig und wegen der fehlenden Erzählstruktur absolut kein Unterhaltungsfilm. Ich könnte mir derartiges natürlich auch nicht jeden Tag ansehen.
Um es kurz zu fassen, kein Film für mich.
„Killers of Flower Moon“ basiert auf einer realen Mordserie an Menschen, die dem Stamm der Osage-Indianer angehörten.
Durch einen Fund an Erdöl kamen einige indigene Familien der Osages in den 1920er-Jahren zu relativ großem Reichtum.
Ernest Burkhart (Leonardo DiCaprio) schmiedet im Auftrag seines Onkels einen ziemlich hintertriebenen Plan: Er heiratet eine dieser reichen Indianerinnen, soll sie mit Insulinspritzen krank machen, sowie alle ihre Familienangehörigen von Auftragsmördern töten lassen. Als Ergebnis würde ihr reiches Erbe letztendlich auf ihn und seinen Onkel fallen.
Der Film behandelt hier selbstverständlich eine äußerst abstoßende Geschichte. Das kann einen echt nachdenklich stimmen, wenn Menschen so weit für ihren finanziellen Reichtum gehen können. Vor allem wenn man auch den historischen Hintergrund bedenkt, ein sehr bitterer Beigeschmack.
Den Film selbst fand ich jedoch trotz Staraufgebot (De Niro, DiCaprio) einfach sehr trocken erzählt. Die Laufzeit von dreieinhalb Stunden empfand ich viel zu lang und es war für mich fast schon ein Kampf, den Streifen komplett durchzustehen, bin aber wacker geblieben.
Das Geständnis von Burkhart vor Gericht und seiner Frau fand ich als einziges dann doch noch etwas emotional aufwühlend, ansonsten zu trocken für mich und einfach nicht mein Film/meine Erzählweise…
Ein völlig in Schwarz-weiß gedrehter Western mit Johnny Depp in der Hauptrolle eines einfachen Buchhalters, der in einem äußerst unfreundlichen Western-Dorf nach einer Arbeitsstelle sucht. Als er aus Notwehr den Sohn seines reichen Dienstherren erschießt, werden drei gefürchtete Kopfgeldjäger auf den Guten gehetzt. William Blake (so der Name unseres missverstandenen Verbrechers) schließt auf seiner Flucht Freundschaft mit einem einsamen Indianer.
Auch wenn die Story auf den ersten Blick sehr klischeehaft wirkt, ist sie das eigentlich nicht. Der Film spielt zwar mit den typischen Westernklischees, hat aber deutlich mehr Facetten zu bieten, wie sich in den Gesprächen zwischen Blake und dem Indianer zeigt.
Die Überfahrt mit dem Kanu im Filmende fand ich ebenfalls interessant gewählt. Das ist natürlich eher symbolhaft für den Tod und die Überfahrt in eine neue Welt zu deuten, so dargestellt, wie sie auch in vielen indianischen Kulturen wohl sehr geläufig ist bzw. war. Diese Szene wurde auch schön gefilmt. Wie das Kanu immer weiter hinaus übers Wasser gleitet hat mir stilistisch sehr gut gefallen.
„Dead Man“ ist also ein durchaus interessanter Western, der allerdings von seinem Unterhaltungswert auch etwas einbüßt und eventuell nicht die Spannung bietet, die man sich verspricht.
Nichtsdestotrotz sollte der künstlerisch sehr hochwertige Soundtrack nicht unerwähnt bleiben, der die Atmosphäre klar ankurbelt.
Ein junges Mädchen (von Helga Anders verkörpert) hängt abends mit zwei Männern ab, die sie an einen abgelegenen Baggersee führen. Nachdem keine weiteren Freunde mehr ankommen, bekommt es unsere junge Frau langsam mit der Angst zu tun, zumal sich die beiden männlichen Zeitgenossen auch sehr aufdringlich ihr gegenüber verhalten. Die Situation wird immer unangenehmer für alle Beteiligten und gipfelt schließlich in einer Vergewaltigung an der Guten.
Der Film ist filmtechnisch nicht übel gemacht und weist einige gelungene inszenatorische Stärken auf, wie die nächtliche Fahrt zum Baggersee.
Die Vergewaltigung wurde recht eindringlich, mit interessanten Kamerawinkeln gefilmt, ohne dabei viel zu zeigen oder in die Gefilde von Exploitation abzudriften.
Auch schauspielerisch kann sich in diesem Fall das Vegewaltigungsopfer von Helga Anders durchaus sehen lassen. Sie agiert den Umständen entsprechend eher schüchtern und gebeutelt, leider aber auch etwas naiv und unsicher, sodass sie sich zu sehr von den Männern im Film manipulieren lässt.
Wenn ihr euch fragt, warum ich nur 4,5 Punkte vergebe, dann liegt das wohl in erster Linie daran, dass mich der Streifen trotz seiner Atmosphäre irgendwie zu wenig mitgenommen hat. Einzelne Szenen oder Dialoge mögen für sich betrachtet sicherlich bemerkenswert und intensiv sein, jedoch konnte dieses Kammerspiel auf dem Baggersee leider auch wenig Spannung erzeugen und wirkte zum überwiegenden Teil äußerst langatmig auf mich. Der Funke ist da leider nie so wirklich auf mich übergesprungen, trotz der gut gewählten Prämisse.
BLOOD RED HORROR # 14
Der Toxic Avenger ist zurück und richtet wieder ein ordentliches Gemetzel an der sogenannten Windel-Gang an, um zu verhindern, dass eine Behindertenschule in die Luft gesprengt wird.
Ihr merkt schon, mit diesem Film hat es die Produktionsfirma Troma Entertainment mit ihrem völlig geschmacklosen Humor wirklich auf die Spitze getrieben.
Denn es ist hier nicht nur der brave Beschützer Toxie am Werk, sondern auch sein böser Zwillingsbruder Noxie, der aus einer Parallelwelt nach Tromaville kam, und Chaos anrichtet.
„Citizen Toxie“, der vierte und letzte Teil der Reihe, fährt wirklich alle Register, was absurden Splatter, sehr viel Fäkalhumor, sowie natürlich auch lauter sexuelle Anspielungen betrifft. In den vorherigen Teilen hatten wir das zwar auch schon alles, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt und tromatypisch over the top. Ich bin zwar nicht immer Fan von dieser Art von Humor, hier wurde das aber dermaßen überspitzt trashig und maßlos übertrieben dargestellt, dass es einem nur noch die Sprache verschlägt.
Was haben wir alles in dem Film (um ein paar Beispiele zu nennen mit Spoilern): einen Monsterpenis mit Gesicht und Augen, der Toxie attackiert, Baby Toxie und Baby Noxie, die mit dem Wischmob im Mutterleib gegeneinander kämpfen, oder etwa ein lebender, abgetrennter Kopf, der Toxie zur Seite steht.
Für Troma-Fans und Trasfans wird hier also wieder grundsolide Unterhaltung geboten, wie man sich das bei diesem Qualitäts-Label auch erwartet. Im Mittelteil wurde mal kurze Zeit für meinen Geschmack zu viel auf die sexuellen Szenen gesetzt, die ich nicht sonderlich lustig fand in diesem Zusammenhang.
Auch in diesem Film versteckt sich wieder eine gewisse Amerika-Kritik, mit der Darstellung von Religiosität und den ganzen fragwürdigen NS-Anspielungen, was man natürlich so oder so sehen kann…
"Die Braut des Satans" leitete 1976 so ziemlich das Ende der berühmten britischen Hammer-Studios ein. Ich meine gelesen zu haben, dass dies auch der letzte klassische Horrorfilm war, den dieses begnadete Studio hervorgebracht hat, obwohl es 1980 noch mit "Hammer House of Horror" eine kleine Horror-Serie von Hammer gab.
Leider merkt man hier auch, dass der Zenit schon etwas überschritten war. Trotz der namhaften Besetzung mit Christopher Lee in der Rolle eines bösen satanischen Sekten-Priesters, Nastassja Kinski und Richard Widmark, kommt hier leider nicht Fisch, nicht Fleisch dabei raus. Der Film ist ziemlich unzusammenhängend erzählt und man sitzt mehrmals mit großen Fragezeichen vor dem Kopf vor der Glotze. Zumindest mir erging es hier so. Auch wenn sich später eine gewisse Story abzeichnet, mit dem Sekten-Guru, der Natassja Kinski mittels Gedankenkontrolle zu einem okkulten Ritual bewegen möchte, um den Teufel in ihr zu empfangen, wurde vieles einfach nicht schlüssig zu Ende erzählt und bleibt schließlich offen.
Das lang ersehnte Finale war dann leider maximal unspektakulär, auch da könnte man sich von Hammer mehr erwarten, wenn sich das Studio schon "Hammer" nennt.
Unser alter Bekannter Christopher Lee ist natürlich ein gewisser Garant für Qualität und hat auch in diesem Film mehrmals seinen bösen, diabolischen Gesichtsausdruck drauf, was die Suppe zwar nicht heiß macht, aber etwas an Dracula erinnert.
Kinski war zum Zeitpunkt des Filmdrehs übrigens noch minderjährig, wurde aber trotzdem in einer kurzen Nacktszene gezeigt, was aus heutiger Sicht ebenfalls kritisch gesehen werden kann.
Mit großem Hammer und Christopher Lee-Bonus noch wohlwollende 5 Pkt. von mir, obwohl es eigentlich weniger sein sollten.
Van Damme in Topform in einem Actionkracher, der ihm als Sprungbrett für seinen endgültigen Durchbruch als anerkannter Actionstar gedient hat.
Um seinem asiatischen Kampfkunstlehrer alle Ehre zu erweisen, reist Van Damme (hier in der "wahren" Rolle des Kampfsportlers Frank Dux zu sehen) nach Hongkong, um sein Können im umstrittenen "Kumite" unter Beweis zu stellen.
Dort finden äußerst drastische Boxkämpfe statt, bei denen die Teilnehmer oft schwere Verletzungen davontragen. Als der gefürchtete Chong Li Van Dammes Filmfreund Ray Jackson im Kampf fast um die Ecke bringt, möchte er es diesem im finalen Zweikampf gleich dreimal und mit Behinderung (Staub in den Augen) heimzahlen.
Den größten Anteil der Laufzeit nehmen in "Bloodsport" die Kämpfe in Anspruch. Die überschaubare Handlung oder die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen Van Damme, Ray Jackson und der Reporterin geraten zugunsten der Kampfsport-Action eher ins Stocken.
Auch wenn man in solchen Filmen vor allen Dingen mit reichlich Action rechnet (die ja für mich auch spannend mitzuverfolgen war), haben die Kämpfe irgendwann etwas an ihrer Intensität verloren, weil man bereits mit zu vielen davon verwöhnt wurde.
Dafür hätte man mehr von der Handlung erzählen können, welche hier ja eigentlich durchaus für solide Unterhaltung sorgt. Van Dammes Boxfreund Ray Jackson hat mich hier vom Typus so ein bisschen an Bud Spencer erinnert, nur in einer etwas abgeschwächten Form. Van Damme mit Terence Hill zu vergleichen möchte ich mir jetzt allerdings nicht anmaßen.^^
Unterm Strich ist "Bloodsport" durchaus unterhaltsame, gut choreographierte 80er Jahre - Actionkost, die mich aber aufgrund der etwas schwachen Handlung nicht vollends überzeugt hat. Trotzdem, für Genrefans und Nostalgiker sicher einen Blick wert, aber die kennen den Film glaub ich schon.^^
"Der Schatten des Wolfes" ist ein französisch-kanadischer Abenteuerfilm, der das Leben der Inuit und deren Auseinandersetzungen mit weißen Siedlern in den 1930er-Jahren auf fesselnde Art und Weise beleuchtet.
Mit nur 14 Bewertungen auf Moviepilot scheint der Film ziemlich in der Versenkung verschwunden zu sein - zu unrecht in meinen Augen. Denn auch wenn hier keine besonders namhaften Schauspieler mitwirken, macht der Film einen sehr hochwertigen Eindruck.
Grob gesagt geht es um den Häuptlingssohn Agaguk, der im Gegensatz zu seinem Vater keine Geschäfte mehr mit den weißen Kolonialherren, die viele seines Volkes schon alkoholabhängig gemacht haben, schließen möchte. Als er den weißen Händler Mr.Brown bei einer Auseinandersetzung im Affekt tötet, möchte er sich als "Abtrünniger" in seinem Dorf nicht mehr blicken lassen. So muss er sich zusammen mit seiner Gattin alleine durch die rohe Wildnis des hohen Nordens schlagen.
Der Film zeigt sehr eindringlich das Leben und die Bräuche der Inuit, die hier schon stark vom weißen Mann abhängig sind. Neben dem Alkoholproblem haben die meisten auch schon die Jagd ohne ihre von den Weißen erworbenen Schusswaffen verlernt, was sie gewissermaßen abhängig macht.
Agaguk bedient hier natürlich die klassische Heldenfigur. Der Bursche muss sich ganz alleine gegen einen Eisbären und später sogar gegen einen Wolf bewähren, was zumindest im Kampf gegen den Wolf ziemlich drastisch und gar nicht so unblutig dargestellt wurde.
Außerdem halten die Ermittlungen im Fall des Mordes an Mr.Brown auch gut die Spannung des Films aufrecht. Wird das Volk Agaguk verraten? Der Häuptling scheint trotz allen Vorkommnissen auf alle Fälle noch immer seinen Sohn in Schutz nehmen zu wollen.
HORROROKTOBER (2024) # 17
In "Beetlejuice" geht es um ein sympathisches Pärchen, das nach einem Autounfall mit Erschrecken feststellen muss, dass es dazu bestimmt ist, noch 125 Jahre in ihrem alten Haus herumzugeistern.
Außerdem zieht bald eine neue Familie ein, die unseren beiden Gespenstern schnell auf die Senkel geht. Da all ihre Versuche, die neuen Bewohner durch Schrecken aus der Gegend zu jagen, kläglich scheitern, scheint es nur einen Ausweg zu geben - Beetlejuice, Beetlejuice, Beetlejuice...
Auch in diesem Streifen wird einem Tim Burtons Handschrift und sein schräger Sinn für Humor sofort ins Auge springen.
Seine Filme treffen sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Ich bin offen gesagt auch nicht mit allen seinen Filmen warm geworden (Mars Attacks war zum Beispiel nicht so mein Fall).
"Beetlejuice" ist da von den noch nicht allzu vielen Filmen von ihm, die ich gesehen habe, jedoch neben "Sleeppy Hollow" einer der besseren.
Die Handlung ist gut ausgeklügelt und hält schon von Beginn an einige Gags parat. So ausgefallene Ideen, wie Behörden fürs Jenseits oder ausgebildete Beraterinnen für kürzlich Verstorbene, konnten auch nur von Burton kommen. Dazu gesellen sich noch skurrile Gruselgestalten, Riesenschlangen und sogar Sandwürmer in den Film, die aber alle eher comichaft überzeichnet dargestellt wurden.
Die besagte Figur von Beetlejuice ist dagegen ziemlich ruppig und auch mit jeder Menge politisch unkorrektem Humor ausgestattet.
Wer Tim Burtons Arbeit schätzt, wird wohl auch mit "Beetlejuice" auf seine Kosten kommen. Ich hätte ihn vielleicht auch höher bewertet, wenn er mich nicht gegen Ende, so in der letzten halben Stunde, etwas verloren hätte. Bei aller Skurrilität wirkte hier die Story einfach nicht mehr so interessant und spannend für mich.