Megalon22 - Kommentare
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Alle Kommentare von Megalon22
Ein Frühwerk von David Cronenberg, der ersten Anlaufstelle in Sachen Bodyhorror und weirde Practicle-Effects.
Mit „Parasiten Mörder“ hat der Gute seinen ersten Langfilm abgeliefert, der ihm schon ziemlich gut gelungen ist und bereits einige Motive des Genres vorwegnimmt. Ein Wissenschaftler hat einen aggressiven Parasiten bzw. Wurm entwickelt, der sich in den Körpern seiner Opfer einnistet, und diese zu instinktgesteuerten Sex-Monstren mutieren lässt. Spielen tut das Ganze in einem großen Luxus-Apartmentkomplex auf einer Insel: Wenn diese sexbesessenen Zombies einen sexuellen Übergriff starten, wird der Parasit auch auf das Opfer übertragen, wodurch immer mehr Leute im Wohnkomplex zu solchen Wesen degenerieren.
Für damalige Verhältnisse nutzt Cronenberg hier schon richtig gute, eklige und mitunter auch nicht unblutige Effekte, wenn die massigen Parasitenwürmer aus den Mündern ihrer Opfer kriechen oder wahllos Menschen anfallen. Aber machen wir uns nichts vor, wo Cronenberg draufsteht, bekommen wir eben auch nichts anders als Cronenberg geboten.
Seinerzeit war der Streifen wie sich versteht vor einer Indizierung in Deutschland nicht gefeit, obwohl er inzwischen sogar auf eine FSK 16 herabgestuft worden ist. Für heutige Sehverhältnisse ist das zwar kein Wunder mehr, an einem anderen Tag hätte der aber gut auch noch eine 18er bekommen können, zumal die Effekte wie ich finde auch heute noch sitzen und auch die Thematik für jüngere Zuschauer nicht gerade ohne ist.
Das Motiv erinnert auch stark an einen Zombie - oder Infiziertenfilm, mit dem Unterschied, dass es diese Zombies vor allen Dingen auf Sex, anstatt auf den Verzehr von Menschenfleisch abgesehen haben.
Für Fans ein nettes kleines Schmankerl, selbst wenn die Charaktere etwas an der Oberfläche haften bleiben.
Passend zu Ostern habe ich mir diesen Film vorgenommen, der sich der gesamten Geschichte um Jesus Christus annimmt, was schon mal viel Stoff für einen Film bietet. Beginnend mit der Geburt Jesu in Betlehem und den heiligen drei Königen, widmet sich der Film im ersten Teil den vielen Wundern und guten Taten, die Jesus in seinem Leben vollbracht hat. Das meiste davon wird man - selbst wenn man sich nicht so stark mit der Bibel auseinandersetzt - bestimmt schon kennen oder zumindest davon gehört haben. Der zweite Teil beginnt schließlich mit dem Palmsonntag und geht sehr ausführlich auf das letzte Abendmahl, Judas Verrat an Jesus und schließlich die Kreuzigung und spätere Auferstehung desselben ein.
Auch wenn man sich hierbei (vielleicht bewusst) keinen spannenden Abenteuerfilm erwarten sollte, hat "Die größte Geschichte aller Zeiten" wie ich finde diese bekannte Geschichte sehr episch umgesetzt und bebildert. Natürlich weitaus weniger reißerisch als dies ein moderner Film wie "Die Passion Christi" tut, mir hat diese ruhige, unaufdringliche Erzählweise hier aber auch sehr gut gefallen. Die Aufnahmen wirken monumental und man sieht auch, dass hier eine Menge Filmaufwand und Arbeit dahintersteckt.
Schauspielerisch überzeugt der Streifen vor allem durch Max von Sydow als Jesus und natürlich Charlton Heston, den wir hier in der etwas kleineren aber nicht unbedeutenden Rolle von Johannes dem Täufer sehen.
Wer einmal die bekanntesten Auszüge um Jesus kompakt in einem Film sehen möchte, ist damit denk ich sehr gut aufgehoben.
Jack Arnolds Mutter des Spinnenhorrors lässt auch heute noch das Herz der Monsterfilm-Fans höher schlagen. Trotz seines relativ geringen Budgets wurde der Film zum absoluten Klassiker des Genres.
Dr. Deemer ist angesehener Wissenschaftler und arbeitet an an einem Serum, mit dem man das Problem des Welthungers - zumindest in der Theorie - lösen könnte. Allerdings geht sein Experiment ganz schön in die Hose, nachdem die Tiere, denen er dieses Serum verabreicht, in kürzester Zeit viel zu groß werden. Ein Meerschweinchen in Größe eines Hundes oder eine neugeborene Maus, die innerhalb von sechs Stunden bereits ausgewachsen ist, sind dabei erst der Anfang. Als nach einem unglücklichen Zwischenfall eine übergroße Tarantel aus dem Labor ausbricht, ist die Katastrophe perfekt. Die gefährliche Spinne hält sich in der Wüste Arizonas versteckt und nimmt gigantische Auswüchse an.
Über schlechte Spezialeffekte in Bezug auf die Spinne kann man sich hier wohl kaum aufregen, zumal für das Monster tatsächlich eine echte Tarantel zum Einsatz kam, die über Miniaturlandschaften krabbelt. Dementsprechend sieht das Ganze natürlich auch sehr echt aus, selbst die Bewegungen der Spinne wirken sehr realistisch, geradezu so, wie sich solche Tiere nun mal in echt auch fortbewegen.
In einigen Szenen baut der Streifen auch gekonnt Atmosphäre auf - zum Beispiel, wenn die Spinne zwei Leute des Nachts beim Picknick überrascht, während wir auf dem Hügel die dunklen Umrisse des Achtbeiners sehen, der sich langsam krabbelnd zu den beiden arglosen Picknickern hinbewegt. Die Kulisse in der Wüste geht auch völlig in Ordnung, lediglich das Ende fand ich etwas abrupt. Der Tod und die Bekämpfung der Spinne verläuft hier recht unspektakulär, da wäre in meinen Augen noch mehr Spannung möglich gewesen.
Während "Exorzist - Der Anfang" als offizielles Prequel zum Original "Der Exorzist" von 1973 fungierte und im Jahr 2004 in den Kinos anlief, erschien 2005 noch ein weiteres Prequel, das direkt fürs Heimkino auf den Markt kam. Wer sich jetzt fragt, wozu man in der kurzen Zeitspanne von gerade mal einem Jahr gleich zwei sehr durchwachsene Prequels zu ein und demselben Film auf die Welt loslassen musste, lohnt es sich, ein Auge auf die äußerst ungewöhnliche Produktionsgeschichte der beiden Streifen zu werfen. Ursprünglich waren hier nämlich gar keine zwei Filme geplant - Paul Schrader sollte die Regie für das Prequel in die Hand nehmen und damit war die Sache gegessen... dachte man zumindest.
Nun kam es allerdings, dass Paul Schraders Version bei der ersten Vorführung vom Komitee in der Luft zerrissen wurde - der Film sei zu langweilig und biete für einen Horrorfilm einfach zu wenig Horror. Aus diesem Grund wurde der Film von einem anderen Regisseur (Renny Harlin) nochmals gänzlich neu gedreht, mit zum Teil völlig anderem Material und einem komplett neuen Ende. Daraus wurde dann "Exorzist Der Anfang", den ich gestern besprochen hatte.
Aber kommen wir zur wahrscheinlich interessantesten Frage, inwiefern die beiden Prequels sich nun voneinander unterscheiden. Also gut, Paul Schraders Film bietet in meinen Augen wesentlich bessere Charakterzeichnung und die Atmosphäre in der Wüste wurde souverän eingefangen. Der Fokus wurde mehr auf die Handlung gelegt und auch das Schauspiel von Stellan Skarsgård kommt hier mehr zum Tragen, wirkt weitaus weniger lustlos als im anderen Film.
Daher hat diese Version für mich auch ein Stückweit die Nase vorn, obwohl auch dieser Film definitiv seine Schwächen hat. Das mag vor allem an der recht trägen Inszenierung liegen, und sind wir uns mal ehrlich, mit Ausnahme von Stellan Skarsgård haben wir kaum weitere charismatische Akteure an Bord. Das CGI (besonders bei den Tieren) ist auch hier höchstens auf Amateurniveau.
Die Vorgeschichte, in der wir sehen, wie Lancaster Merrin, ehemaliger Priester und jetziger Archäologe, zum Exorzisten wird.
In Kenia wird eine alte, im Sand vergrabene, byzantinische Kirche gefunden. Auf der Kirche scheint ein uralter Fluch zu lasten, den Merrin und alle an den Ausgrabungen Beteiligten (inkl. der misstrauischen Einheimischen) früher oder später zu spüren bekommen.
Ich freute mich zu hören, dass der Film an den Anfang des Originalfilms (der ja auch mit mysteriösen archäologischen Ausgrabungen in Afrika beginnt) anknüpfen soll. Schon beim ersten Teil hätte mich die Hintergrundgeschichte zu dem Priester bei seinen Ausgrabungen näher interessiert - also eigentlich ein guter Anlaufpunkt für ein Prequel, wie ich fand.
Trotz der guten Voraussetzungen blieb jedoch auch dieser Exorzismus-Ableger die reinste Ernüchterung für mich, was an so vielen Dingen liegt. Zum einen spielen die Schauspieler (selbst Stellan Skarsgård in der Rolle des Exorzisten) ausgesprochen lustlos - irgendwo verständlich, wenn man ein so liebloses Drehbuch vor die Nase gesetzt bekommt. Es fühlte sich so an, als versuchte man zwanghaft alle möglichen Horrorklischees schnellstmöglich in den Film reinzuwursten, am Ende des Tages kam aber nicht wirklich viel dabei raus, muss ich sagen. Ein abermals ziemlich fader Film, der noch dazu mit miesen, also so richtig miesen, CGI-Effekten auf Asylum-Niveau aufwartet.
Daher auch bei "Exorzist: Der Anfang" leider nur ein weiterer missglückter Versuch, an das Original anzuknüpfen.
Auch wenn der Film vielleicht ein wenig runder wirkt als der zurecht verhasste zweite Part des Exorzisten-Franchises, so wurde ich leider auch hier kaum warm mit der Brühe.
Vielleicht war es auch ein Fehler von mir, den Directors Cut gesehen zu haben. Was ich zu meiner Verteidigung nicht wusste: Im DC sind zahlreiche Sequenzen zum einen in deutlich schwächerer VHS-Qualität und zum anderen in nur englischer Sprache zu sehen. Daher wirkt das Ganze im Directors Cut wie sich versteht wenig dynamisch, wenn ständig wie wild zwischen den verschiedenen Sprachfassungen hin und her gesprungen wird.
Also hier würde ich ganz klar empfehlen, entweder die Kinofassung zu gucken, oder beim Directors Cut gleich die englische Originalfassung auszuwählen, dann bleibt einem das Problem erspart.
Interessanterweise wurde der Flick tatsächlich von William Peter Blatty, dem Autor der Buchvorlage zum ersten "Der Exorzist" von 1973, inszeniert. Auch "Exorzist 3" basiert genaugenommen auf einem Roman ("Legion") vom selbigen Autor, hat geschichtlich aber relativ wenig mit dem ersten Teil der Reihe gemein.
Man sollte auch wissen, dass man sich hier eher auf einen mit leisen Horror-Vibes angereicherten Krimi als auf einen reinen Horrorfilm einlassen sollte, der sich die meiste Zeit - so muss ich leider gestehen - schon ziemlich langatmig und öde anfühlt. Positiv anzumerken ist allerdings das Schauspiel von Brad Dourif, dem ich den Psycho in seiner Rolle echt abgekauft habe.
1. BLUTGERICHT IN TEXAS
2. FREITAG DER 13.
3. BIS DAS BLUT GEFRIERT
4. SMILE
5. CHRISTINE
6. DAWN OF THE DEAD
7. BRAINDEAD
8. MIDSOMMAR
9. NEEDFUL THINGS
10. TANZ DER TEUFEL
Weitere Highlights (spontan ausgesucht):
11. THE OTHERS
12. THEATER DES TODES
13. FREITAG DER 13. PART 6 - JASON LEBT
14. SAW
15. SUSPIRIA
16. EIN ZOMBIE HING AM GLOCKENSEIL
17. HALLOWEEN
18. CHUCKY
19. DER EXORZIST
20. TRAIN TO BUSAN
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Ein surreales Meisterwerk von David Lynch, erstmals gesehen.
Anfangs könnte man meinen, dass hier noch eine relativ geradlinige Geschichte mit zwei Handlungssträngen erzählt wird. Vordergründig begleiten wir Naomi Watts, die für eine Zeit im Haus ihrer Tante (Filmstar in Hollywood) leben darf. Dort trifft sie auf eine mysteriöse junge Frau, die einen Autounfall erlitten hat, und nach ihrem Schock nichts mehr über sich und ihre Vergangenheit zu wissen scheint. Zwischen den beiden entwickelt sich schließlich eine enge Freundschaft. Sie stellen Nachforschungen an, um die wahre Identität der fremden Frau zu finden.
Die Geschichte bleibt sehr mysteriös und schleierhaft, wobei es auch am Ende keine klare Auflösung für all das gibt - das kann ich euch gleich schon vorwegnehmen.
Dafür wird es im letzten Drittel richtig Mindfuck-mäßig abgefuckt, während mit allen Konventionen, die mit einer geradlinigen Geschichte verbunden sind, gebrochen wird. Der Zuschauer wird mit all den künstlerisch anspruchsvollen Szenen ratlos zurückgelassen. Man versucht sich einen Reim darauf zu machen, kommt letztendlich aber doch auf keinen grünen Zweig, also ich bin es zumindest nicht. (-;
Gerade das macht für mich aber auch den Reiz solcher Filme aus, vor allem weil Lynch halt in Sachen Bildsprache und Inszenierung auch echt viel drauf hat (bei "Lost Highway" war das ja ähnlich). Wenn man weiter darüber nachgrübeln möchte, was Lynch einem hiermit möglicherweise sagen wollte, kann man ja irgendwann noch eine Zweitsichtung wagen, was ich bestimmt auch noch tun werde.
Von mir erhält "Mulholland Drive" somit verdiente acht Punkte. Die Schauspieler fallen ebenfalls durch die Bank weg positiv auf. In den ersten zwei Drittel ist der Film auch noch etwas gewöhnlicher erzählt, bis es dann eben mit dem absoluten Mindfuck ala Lynch losgeht.
Was war das bitte? Eine MP-Gesamtwertung von unter 4 Punkten sagt eigentlich schon alles über diese Quasi-Fortsetzung zum Kultfilm "Der Exorzist" aus, und das trotz eines so vielversprechenden Casts mit an Bord. Neben einer guten Linda Blair, die ja bereits im ersten Teil das vom Teufel besessene 12-jährige Mädchen verkörpert hat, verpflichtet sich nun sogar Ennio Morricone für den zweiten Teil, der wie sich versteht für die musikalische Gestaltung der Sauce zuständig war. Was kann hier also noch groß schiefgehen?? ...
Hmmm - leider doch mehr als man meinen könnte. Ich weiß gar nicht, wo ich am besten anfangen soll. Zum einen wirkt die Story völlig konfus und an den Haaren herbeigezogen. Es ist zwar löblich, wenn man ein Sequel mit neuen Ideen anreichert, hier stimmt aber irgendwie alles von Kopf bis Fuß nicht zusammen, die Möglichkeit miteingeschlossen, dass ich einfach zu doof war, um dieses verkannte Meisterwerk in seiner vollen Bandbreite zu kapieren. Aber hier geht es ja primär um meine persönliche Meinung, und da muss ich leider gestehen, dass mich der Film mit der Zeit immer mehr verloren hat.
Auch in Sachen Suspense und Atmosphäre kann dieser Streifen bei weitem nicht mit dem Original standhalten, da stehen halt auch Welten dazwischen.
3,5 Punkte gibt es dennoch für einige spektakuläre Landschaftsaufnahmen von Afrika, das starke Schauspiel von Linda Blair und einem einigermaßen ansehbaren Finale. Ach ja, und Morricones Score kann sich natürlich auch hier absolut hören lassen.
Vielleicht habe ich hier einfach einen zweiten Anlauf benötigt, um die Qualitäten dieses Klassikers gebührend anzuerkennen. Da mich das Horror-Subgenre mit Besessenheit allgemein nicht am meisten am Horror faszinierte, hatte ich auch den wohl bekanntesten Vertreter des Genres, "Der Exorzist", nur als mäßig in Erinnerung gehabt (6 Pkt.), und zu Unrecht ein wenig stiefmütterlich behandelt, im Vergleich zu anderen Klassikern. Ich fand den Film zwar nicht schlecht, jedoch etwas langatmig erzählt und ich hätte mir unterm Strich mehr Grusel erhofft.
Was man dem mittlerweile über 50 Jährchen betagten Streifen aber keinesfalls absprechen kann - die Inszenierung einiger Szenen ist erstklassig (Finale auf der Treppe, etc.) und auch atmosphärisch hat mich der Film jetzt doch stark beeindrucken können. Dies ist ein sehr langsam erzählter Film, darauf muss man sich einlassen. Stilmittel wie Jump Scares, wie wir sie von modernen Horrorfilmen häufig gewohnt sind, bleiben aus. Dafür sind die Wutausbrüche unserer vom Teufel besessenen Göre umso drastischer. Heutzutage wirkt das Thema natürlich schon etwas ausgelutscht, da wir in gefühlt jedem dritten Horrorfilm zu sehen bekommen, wie zB. jemand besessen ist oder plötzlich mit einer anderen Stimme spricht, was für uns nichts Neues mehr ist. Dabei muss man jedoch bedenken, dass dies 1973 alles noch völlig neu war und seinerzeit im Kino sicher ganz anders gewirkt haben muss, das können wir uns heute wahrscheinlich gar nicht mehr vorstellen, wenn wir nicht selbst vor Ort waren. Auch die Make Up- Effekte von Linda Blair, die nach ihrer Vereinnahmung durch den Teufel, sagen wir mal nicht mehr ganz so frisch aussieht (um es gelinde auszudrücken), sind eigentlich richtig stark gelungen für die damalige Zeit.
In diesem Sinne - go for it. Wenn ihr Horror mögt und diesen Klassiker noch nicht gesehen haben solltet, führt ja sowieso kein Weg daran vorbei... früher oder später. Das Einzige: Vielleicht hätte man den Film trotz der starken Atmosphäre ein wenig straffen können (habe ihn aber auch in der Extended gesehen, da der Ton bei der Kinofassung um ein Vielfaches zu leise eingestellt war).
MÖGLICHERWEISE SPOILER IM TEXT
Leonardo DiCaprio ermittelt als FBI-Agent Teddy Daniels auf Shutter Island - einer entlegenen Insel mitten im Ozean. Dort steht eine berüchtigte Nervenheilanstalt für psychisch kranke Gewaltverbrecher, von deren Insassen eine Person geflohen und spurlos verschwunden sein soll. Während der Ermittlungen, häufen sich jedoch die Indizien, dass hier generell etwas faul sein könnte - ja, gar heimlich Menschenversuche an Gefangenen durchgeführt werden. Gleichzeitig wird Teddy von unheimlichen Visionen und Träumen aus seiner Vergangenheit heimgesucht - wir wissen als Zuschauer langsam selbst nicht mehr, woran wir glauben sollen...
Ein in fast allen Belangen starker Film, was Schauspiel, Regie von Martin Scorsese und vor allem Atmosphäre auf der tristen Gefängnisinsel anbelangt. Durch das stürmische Regenwetter und die allgemein recht kalt wirkende Umgebung auf der Insel, wird diese unangenehme Stimmung nur noch verstärkt.
Was auch gut funktioniert: Der Film führt den Zuschauer lange auf der Nase herum und wir fragen uns, ob sich der Ermittler alle Dinge nur einbildet, oder etwa in eine bestimmte Richtung manipuliert wird. Am Ende bekommen wir zwar eine recht plausible Erklärung dafür aufgetischt, trotzdem gibt es für mich noch Raum für Interpretationen, ob er nicht doch einfach nur geschickt manipuliert wurde.
In diesem Sinne: Ein nahezu meisterhaft inszenierter Psychothriller, der sich uneingeschränkt lohnt.
Rosemarie zieht mit ihrem Mann in ein altes Miethaus und wünscht sich um alles in der Welt ein Kind. Zuerst lebt es sich recht gemütlich mit einem überfreundlichen, manchmal sogar arg aufdringlichen älteren Ehepaar als Nachbaren in der neuen Umgebung. Als Rosemaries Mann, ein Schauspieler, plötzlich wie durch Zauberhand eine neue Rolle in einem Film erhält (nachdem der eigentlich dafür vorgesehene Schauspieler erblindet ist), scheint etwas nicht mehr mit rechten Dingen zuzugehen. Rosemarie wurde angeblich von ihrem Mann geschwängert, während sie in Ohnmacht lag. Dieser scheint nämlich mit den älteren Eheleuten unter einer Decke zu stecken, die sich immer mehr in das Leben der jungen Frau einmischen, ihr vorschreiben, zu welchem Arzt sie zu gehen hat, und dass sie jeden Tag ein Getränk mit einer mysteriösen Taniswurzel trinken soll. Haben wir es hier etwa mit Hexerei und Statanismus zu tun?
Der Film baut sich sehr langsam auf und in seiner Laufzeit von über zwei Stunden passiert relativ wenig, was auf große Action, Horror - oder Schockmomente hoffen lässt. Damit muss man klarkommen - wer moderne Horrorfilme mit Jump Scares und viel Blut gewohnt ist, wird hier natürlich weniger auf seine Kosten kommen.
Auch ich hätte mir den Film bei der Erstsichtung ein wenig straffer gewünscht, muss aber gestehen, dass Polanski vielleicht gerade durch den gemächlichen Aufbau am Ende die gewünschte Wirkung und Atmosphäre erzielt hat. Der Horror entsteht hier mehr durch das, was man nicht sieht.
Ganz großes Lob muss ich an dieser Stelle für Mia Farrow in der Rolle der Rosemarie aussprechen. Sie entwickelt sich in dem Film von zuerst eher zurückhaltend (sie schenkt ihrem Mann noch Glauben), bis hin zu deutlich selbstbewusster, indem sie der Sache selbst auf den Grund geht und sogar gegen ihren Mann und das ältere Ehepaar arbeitet.
Alles in allem steigt der Film jetzt von 6,5 auf 7,5 auf meiner Wertungsskala.^^ Auch den am Anfang und auch später manchmal kurz zu hörenden Theme mit der ruhigen Frauenstimme fand ich hier recht atmosphärisch.
Die Vorgeschichte zum bekannten Fantasy/ Kinderfilm "Charlie und die Schokoladenfabrik", die uns zeigt, wie Wonka zu dem wundersamen Schokoladenfabrikanten wurde. Auf eindringliche Musicaleinlagen und eine mitunter sehr kitschige Geschichte sollte man sich gefasst machen, bedenkt aber bitte auch, dass der Film für ein jüngeres Publikum zugeschnitten ist. Dafür fand ich das schokoladige CGI aufwändig gemacht, die Lieder gingen in Ordnung und der Witz hat in einigen Szenen durchaus gezündet, wie ich finde.
Somit ein netter Filmgenuss für die ganze Familie. Als Kritikpunkt muss ich jedoch anmerken, dass sich das Ganze in seinen zwei Stunden Laufzeit oft sehr arg zieht - ein bisschen straffer wäre hier nicht unbedingt die schlechtere Option gewesen. Vielleicht reicht "Wonka" auch nicht gänzlich an den Film von 2005 (mit Johnny Depp in der Rolle des Wonka) heran - ich muss allerdings gestehen, dass ich diesen Film schon lange nicht mehr gesehen habe, und deshalb keine direkten Vergleiche zwischen den beiden Filmen ziehen möchte oder kann. Dafür fand ich Timothée Chalamet (den neue Wonka-Darsteller) hier sehr sympathisch, der hat seine Rolle schon auch unterhaltsam an den Mann gebracht.
Zum ersten Mal diese kultige Comicverfilmung in kompletter Länge gesehen, während ich zuvor nur einzelne Szenen vom Anfang des Films kannte. Nun ja, was soll man sagen? Ich kann nur froh drum sein - die Sichtung eines Klassikers hat sich mal wieder super für mich gelohnt.
Genretechnisch würde ich das Ganze als düsteren Fantasy/ Superheldenfilm mit deutlichen Gothic- und Horror-Anleihen ansehen. Der Film handelt von dem grausamen Mord an Eric Draven und seiner Freundin Shelly, die am Halloweenabend von einer Verbrecherbande zuerst vergewaltigt und dann ermordet wurden. Erics Seele findet nach dem Tod jedoch noch lange keine Erlösung. Stattdessen kommt der Gute zusammen mit seinem Kumpel, der Krähe, als unverwundbarer Rachegeist auf die Erde zurück, und macht es sich zur Aufgabe, blutige Rache an all jenen zu nehmen, die in den Mord an Shelly und sich verwickelt waren.
"Die Krähe" besticht durch adäquat inszenierte Aufnahmen von der nächtlichen Großstadt (das Ganze spielt sich zum Teil auch in Luftaufnahmen über den Dächern der Stadt ab), die bildgewaltig eingefangen wurden. Atmosphärisch und schauspielerisch (vor allem von Brandon Lee in der Hauptrolle, dem Sohn der unbestrittenen Eastern-Legende Bruce Lee höchstpersönlich) wurde hier in der Tat gute Arbeit geleistet. Wenn wir gerade über die Darsteller sprechen, muss man leider erwähnen, dass Brandon Lee bei einem Unfall während des Drehs von "The Crow" ums Leben gekommen ist, was sehr tragisch ist. Deshalb wurden einige noch nicht gänzlich abgeschlossene Szenen nachträglich noch mit Doubles nachgedreht, nachdem Lee bereits 1993, kurz vor der Fertigstellung des Films, verstorben war.
Unterm Strich würde ich das Ganze als sehenswerten Kult umschreiben, der auch mit einem bemerkenswerten Soundtrack aufwartet, an dem damals sehr bekannte Rock/ Metalbands mitgewirkt haben.
Die Geschichte bietet mit Ausnahme der Atmosphäre jedoch auch nichts besonders Neuartiges (eine typische Rachegeschichte eben), weshalb ich mit meiner Bewertung nicht höher gehen würde.
Kein Meisterwerk, aber doch ein würdiger Abschluss von Romeros "Of the Dead"- Filmen.
Der Film schlägt eine neue Richtung ein, was auf alle Fälle sehr positiv ist. Wir begleiten eine Gruppe von ehemaligen Soldaten, die sich auf eine beschaulich-kleine Insel vor den Zombies retten können. Was sie anfangs jedoch nicht ahnen - auf jener Insel leben zwei seit Jahren verfeindete Familien. Auch in Bezug auf den Umgang mit der Zombieseuche sind sich die beiden nicht einig: Während Patrick O’Flynn der Meinung ist, dass jeder Untote sofort liquidiert werden muss, so vertritt Shamus Muldoon (Oberhaupt der verfeindeten Familie) die Ansicht, dass man die Zombies am Leben lassen und sie dazu bringen soll, sich von Tieren zu ernähren (sozusagen als Ersatz für ihren Durst nach Menschenfleisch).
Schließlich bekämpfen sich die beiden Familien nur gegenseitig, während die Zombies gleichzeitig die Insel unsicher machen.
Der Film baut einen kontinuierlichen Spannungsbogen auf und bietet eine schöne Kulisse auf der noch sehr naturbelassenen Insel. Auf alle Fälle erzeugt "Survival of the Dead" im Gegensatz zu den vorherigen Zombiefilmen fast schon ein ländliches Farmhaus-Feeling, was für mich durchaus eine willkommene Abwechslung in Romeros Zombie-Verse darstellte.
Natürlich darf man sich hier keine Meisterleistungen in Sachen Storytelling, oder auch was die Special Effects der eher lahmen Zombies betrifft, erwarten - unterhalten konnte mich der Streifen jedoch allemal. Auch schauspielerisch wurden die beiden Streithammel recht glaubhaft (manchmal sogar mit ein klein wenig Humor) verkörpert.
Hier hat sich die Neusichtung für mich aber schon gar nicht rentiert - fand den Film nun sogar noch belangloser als ich ihn eigentlich in meiner Erinnerung abgespeichert hatte.
Ich muss zugeben, generell kein großer Freund von Filmen im Found-Footage-Stil zu sein. In manchen Fällen mag dieses Stilmittel zwar Atmosphäre schaffen und funktionieren, meistens geht mir dieses Gewackel mit der Kamera aber schon stark auf den Zeiger. So einen Fall hatten wir leider auch bei "Diary of the Dead". Mit der Zeit fand ich es wirklich mühsam, der unruhigen Kamera ständig zu folgen. Ich verstehe nicht, wieso so viele Regisseure überhaupt auf den Wackelkamera-Zug aufspringen.
Davon abgesehen wirkt die Story um eine Handvoll Jugendliche, die die Zombieapokalypse aus ihrer Sicht hautnah mitfilmen, wenig fesselnd. Die Charaktere wirken eindimensional - außerdem fehlt es dem Streifen in meinen Augen völlig an spannenden Momenten oder Atmosphäre. Die Zombieangriffe wirken unspektakulär - ein müdes Lächeln im Vergleich zu den Untoten, die Romero zu früheren Zeiten auf die Menschheit losließ. Ein billiges Machwerk.
George A. Romero versucht sich zum vierten Mal im Zombiegenre - diesmal mit einer neuen Prämisse. Während die Armen in Ghettos auf der Straße versauern und den Zombies tagtäglich ausgeliefert sind, halten sich die wohlsituierteren Menschen in einem riesigen Luxus-Wohnkomplex auf, wo ihnen alles zur Verfügung steht, was das Herz begehrt.
Wer nicht zur Oberschicht gehört, hat kaum eine Chance, einen elitären Platz dort zu finden.
Romero nutzt diesen Film wohl auch, um soziale und gesellschaftliche Fragen (mit den zwei Gesellschaftsschichten in dieser postapokalyptischen Zombiewelt) in den Raum zu werfen. Natürlich wurde das Ganze mit einer Menge Action und Gore-Effekten garniert, die Fans sicherlich nicht enttäuschen werden.
Zu den Zombies muss man wissen, dass diese hier zum Teil sehr intelligent geworden sind und sich sogar gezielte Tötungsstrategien ausdenken. Also mal ohne Scherz - ich möchte bei einem Zombiefilm ja nicht mit Logik daherkommen, aber irgendwie hat mich das schon irritiert - vor allem, weil der Film diesbezüglich auch zu wenig erklärt.
Außerdem fand ich einige Übergänge auch ein kleinwenig holprig und die Logik hat sich mir bei gewissen Szenen wie gesagt nicht so wirklich erschlossen.
Wie dem auch sei, fand ich den Streifen nun um einiges besser als ich ihn noch nach der Erstsichtung in Erinnerung hatte. Zombiefans können hier unter Umständen einen Blick riskieren und können sich auf eine für das Genre innovative Ausgangssituation freuen. Schön auch, dass Romero seinen alten, langsamen Zombies ein Stückweit treu geblieben ist.
Im Vergleich zu Romeos vorherigen Arbeiten fällt der Streifen jedoch deutlich ab und hat auch nur bedingt interessante Filmcharaktere am Start.
BLOOD RED HORROR # 21
Sorry - aber mit diesem Remake von Zack Snyder konnte ich nicht so wirklich warm werden, vor allem dem Original von George A, Romero konnte der Streifen in meinen Augen zu keiner Zeit wirklich das Wasser reichen. Die Story wirkt uninspiriert und wenig ausgeklügelt, auch die Charaktere bleiben ziemlich 0815, ja regelrecht langweilig. Da sieht man mal - Romero hat 1978 mit einem bedeutend geringeren Budget damals wesentlich mehr aus dem Stoff herausgeholt als diese Hochglanz-Produktion von 2004.
Abgesehen von derselben Kulisse (im Einkaufszentrum) und ein paar ähnlichen Motiven, schlägt der Film auch eine völlig neue Richtung ein, und wirkt beinahe wie eine eigenständige Produktion, ohne wesentlichen Bezug zur Vorlage. Er beginnt auch schon völlig anders: Während im Original die Zombieseuche zu Beginn schon im vollen Gange ist, beginnen sich die Zombies hier erst von neuem, langsam auszubreiten.
Ein weiterer Unterschied: Während wir im Original von den typisch-altmodischen, schlürfenden Zombies überrascht werden, haben wir es hier mit sehr schnelllebigen, agilen Monstren zu tun. Dies alles muss natürlich nichts unbedingt schlechtes bedeuten - ein Remake, das das Original eins zu eins kopiert, halte ich auch für ziemlich unnötig. Ändert aber nichts an dem Umstand, dass in diesem Fall das Original für mich eindeutig an der Spitze steht.
Aber um nicht zu hart mit dem Film ins Gericht zu gehen: Nach seinem etwas wirren Einstieg von etwa 40 Minuten, bot der Streifen durch seine zackige und actionorientierte Inszenierung immerhin soliden Unterhaltungswert. Die Gewaltschraube wurde im Vergleich zum Original etwas nach oben geschraubt - leider stammen eine Vielzahl der Effekte jedoch ausschließlich vom Rechner.
BLOOD RED HORROR # 20
Der dritte Teil von Romero‘s „Of the Dead-Reihe“ spielt sich größtenteils in einem unterirdischen Bunker ab, wo sich eine Militärtruppe sowie ein kleines Team von Forschern vor der Zombieapokalypse verschanzen. Es besteht kein Funkkontakt zur Außenwelt und es ist nicht einmal sicher, ob es da draußen überhaupt noch andere Überlebende der Gattung Mensch gibt.
Im Bunker herrschen auf alle Fälle extrem raue Sitten, vor allem seitdem ein neuer Militärkommandant das Sagen hat, der ziemlich hart und ungerecht vorgeht und sogar nicht davor zurückschreckt, andere zu erschießen, wenn sie ihm nicht in den Kram passen. Die Forscherin Sarah und ein Wissenschaftler, der von dem Kommandant häufig als Dr. Frankenstein verschmäht wird, versuchen, den Zombies menschliches Verhalten beizubringen und sie zu zähmen. Bei einem Exemplar ist dies Dr. Frankenstein sogar schon relativ gut gelungen - beim Zombie Bud, der sich für seine Verhältnisse schon sehr gesittet verhält. Hier haben wir in meinen Augen auch einen recht innovativen Aspekt in dem Film, dass die Zombies eben theoretisch auch gezähmt werden können und nicht nur reine, willenlose Monstren sind. Sowas habe ich sonst in noch keinem Zombiefilm gesehen.
Die Militärs sind jedoch weniger angetan von Bud‘s Fortschritten und halten die Versuche für blödsinnig. Schließlich arbeiten alle nur gegeneinander, anstatt gemeinsam gegen das Zombie-Problem vorzugehen.
Mit „Day of the Dead“ hat Romero abermals einen herausragenden Zombiestreifen abgeliefert, der sich keineswegs vor seinem Vorgänger versteckt muss. Die Zombiemasken sehen noch morbider und besser aus als noch in „Dawn of the Dead“, was auch auf die blutigen Effekte zutrifft. Da legt der Streifen auf alle Fälle noch mal eine Schippe obendrauf, es gibt gerade gegen Ende hin sehr explizite Fress-Attacken und allgemein mehr praktische Effekte von Tom Savini (für die damalige Zeit war das echt einer der blutigsten Filme, die so im Umlauf waren).
Die Story ist sehr aussichtslos und versprüht eine bedrückende Endzeit-Atmosphäre in dem Bunker, die richtig stark umgesetzt wurde. Die schauspielerische Leistung geht ebenfalls völlig in Ordnung.
Einziger klitzekleiner Kritikpunkt, der aber nicht wirklich ins Gewicht fällt: Manche Dialoge der Militärleute wirken manchmal ein bisschen stereotyp und übertrieben. Aber das war wohl von Romero so gewollt, um den Kontrast zwischen den Gruppen stärker herauszustellen…
Nicht unbedingt besser, aber auch nicht wesentlich schwächer als der bekannte Kult-Vorgängerfilm „Dawn of the Dead“. Also mein Motto: Beide ansehen.^^
BLOOD RED HORROR # 19
Was gibt es über George A. Romero’s Zombieklassiker schlechthin, „Dawn of the Dead“ noch zu sagen? Für mich das Aushängeschild aller Zombiefilme, das 1978 wirklich Maßstäbe im Horrorgenre gesetzt hat. Romero hat damit erst eine richtige Welle an Zombiefilmen und immer blutiger werdenden Horrorfilmen losgetreten.
Tom Savini lieferte über dies hinaus herausragende praktische Effektarbeit für den Streifen ab. Neben den obligatorischen Kopfschüssen gibt es mehrere blutige Bissattacken seitens der Zombies, ausgedehnte Fressszenen (mit Eingeweiden) und vieles mehr zu sehen. Heutzutage ist natürlich bereits härtere Filmkost im Umlauf, doch zur Zeit des Filmdrehs (man bedenke das Jahr 1978), waren solche Effekte sicherlich nicht alltäglich (was einige Kinozuschauer damals angeblich auch sehr an die Nieren gegangen sein mag).
An dieser Stelle stellt sich natürlich die Frage, ob der Film auch abgesehen von seinen erwähnten grandiosen Effekten von Tom Savini noch etwas zu bieten hat. Und auch hier kann ich nur mit einem deutlichen „Ja“ antworten.
Der Film lässt sich genügend Zeit, um eine Handlung, relativ tiefgründige Charaktere und eine interessante Ausgangssituation zu schaffen. Wir begleiten eine Gruppe von vier Leuten, die sich in einem riesigen Einkaufszentrum voller lebender Toter verbarrikadieren möchte. Der Überlebenskampf der Charaktere wurde spannend und durchaus actionreich und hin und wieder sogar mit einer leichten Prise Humor dargestellt (also kein reiner Horror aus meiner Sicht).
Am Ende folgt die Erkenntnis: Der Mensch ist mal wieder nicht dazu fähig, gemeinsam gegen die Katastrophe vorzugehen, sondern geht sich nur gegenseitig an die Gurgel.
Zum Schluss möchte ich noch kurz auf die verschiedenen Schnittfassungen, die im Umlauf sind, eingehen (ich glaube, daran kommt man bei dem Film sowieso nicht vorbei). Der begnadete italienische Horrorregisseur Dario Argento hat den Streifen nämlich mitfinanziert, unter der Bedingung, eine eigene Schnittfassung für den europäischen Markt erstellen zu dürfen. So wurde uns der Argento-Cut beschert, den ich mir gestern auch angesehen habe. Diese Fassung ist etwas kompakter und mit etwas mehr Gewalt angereichert als Romeros Originalfassung. Vor allem hat mir hier der Soundtrack der Band Goblin gefallen, der ausschließlich in der Filmfassung von Argento zu hören ist.
Wer noch tiefer in die Handlung und die Dialoge eintauchen möchte, kann aber gerne auch zum Romero-Cut oder zum auf Romero‘s Fassung basierenden Extendet Cut (den ich vor etwa vier Jahren gesehen habe und die meisten Handlungsszenen enthält) greifen. Für mich haben beide Fassungen ihre Stärken, fand den Argento-Cut jetzt aber schon sehr rund.
Dass dieser Low Budget-Debutfilm von George Romero später zu solchem Kult wurde, wusste zum Zeitpunkt der Dreharbeiten wohl nur der liebe Gott. Doch haben wir es hiermit tatsächlich mit dem ersten klassischen Zombiefilm der Filmgeschichte zu tun. Während zombieähnliche Wesen zwar bereits in den 30ern und 40ern in "White Zombie" oder "Ich folgte einem Zombie" in Escheinung traten, so waren das damals noch keine Menschenfleisch-fressenden Bestien, deren Opfer sich selbst in Zombies verwandeln. Auch die Vorstellung, dass die Zombies sich invasionsartig auf der ganzen Welt ausbreiten und nur durch einen Kopfschuss getötet werden können, hat ihren Ursprung ganz klar in "Night of the Living Dead".
Abgesehen von der filmhistorischen Relevanz ist der Film trotz seiner relativ einfachen Machart und der geringen Auswahl an Location durchaus spannend erzählt.
Wir begleiten eine Gruppe von Leuten, die sich in einem Landhaus vor den immer mehr werdenden Zombies verbarrikadieren. Durch das Radiogerät werden die Armen immer wieder über die absolut unerklärliche Zombiekatastrophe informiert - die Regierung tappt genauso im Dunkeln herum und weiß sich keinen Rat.
Dabei kommt es natürlich auch zu Spannungen und Streitereien zwischen den Leuten im Haus, wie sich diese in der Extremsituation verhalten. Romero hat seinen Charakteren hier wirklich interessante Charaktereigenschaften verpasst. Über den eigenbrötlerischen Streithammel Mr. Cooper kann man hin und wieder sogar schmunzeln, wenn er sich unbedingt im Keller verbarrikadieren möchte, während es alle anderen als sinnvoller betrachten, oben zu bleiben, um bessere Auswegmöglichkeiten vor den Zombies zu haben.
Natürlich muss man bedenken, der Film ist von 1968 und wurde noch in Schwarz Weiß gedreht. Da darf man sich jetzt keine großen Splatter-Eskapaden vorstellen, wie wir sie in späteren Zombiefilmen häufig antreffen. Das Zombie Make-Up ist auch noch relativ schlicht ausgefallen (also keine außergewöhnlich entstellten Gesichter), wirkt aber dennoch gruselig für meine Begriffe. Das einzige, was wir in Sachen Gore zu sehen bekommen, sind Zombies, die an Knochen, und einmal sogar an einer abgetrennten Hand genüsslich herumnagen. Ach ja, und später gibt es noch einen leicht blutigen Zombieangriff mit einer Maurerkelle zu bewundern, der aber auch vergleichsweise kurz abgehandelt wird (soll aber bitteschön nicht als Kritikpunkt von mir verstanden werden - damals ging es eben nicht anders).
Um zu einem Fazit zu kommen: Auch wenn ich den Film seit meiner Erstsichtung vor knapp vier Jahren noch einen kleinen Ticken spannender in Erinnerung hatte, bleibt das ein sehr sehenswerter Zombie-Genuss, alleine schon, weil damit ja der Grundstein für alle späteren Zombies gelegt wurde.
Ed Fury schlüpft wieder in die Rolle unseres Titelhelden Ursus, der seinen Platz bei einem friedvollen Hirtenvolk gefunden hat. Doch der durchtriebene General Hamilkar verfolgt einen finsteren Plan: Er greift mit seinen Soldaten das Hirtendorf an und fackelt alle Hütten ab, um das Königreich um das Gebiet der Hirten zu erweitern. Schließlich tötet er auch den König und nimmt selbst dessen Platz ein.
Ursus jedoch hat überlebt und meldet sich bei einem von Hamilkar organisierten Turnier, um dem unrechtmäßigen König näherzutreten und dabei auch die Sympathie beim Volk zu gewinnen.
Auch dieses Ursus-Abenteuer ist für Genrefans der guten alten Sandalen - und Kostümfilmkost sehr sehenswert, wenn auch nicht so aufwendig gedreht wie "Ursus im Tal der Löwen" und ohne entsprechende Tierkämpfe. Dafür besticht der Film neben Ed Fury in der Titelrolle durch tolle Kulissen bei einem schönen See, bei dem sich die Hirten im Film niederlassen. Auch die Kerker und Kellergewölbe des bösen Königs oder die Höhlen des heiligen Berges, wo Ursus und die Hirten Unterschlupf finden, versprühen ihren klassischen Charme. Wenn wir gerade über den Berg sprechen, muss man wissen, dass die Hirten ein ausgesprochen gläubiges Volk sind. Am Ende zeigt sich nach der Ermordung des Oberpriesters der Hirten auch der Zorn der Götter, wenn der Berg bzw. Vulkan schließlich ausbricht und zu Teilen einstürzt.
Abgesehen davon bahnt sich natürlich auch eine für diese Filme zu erwartende Liebesgeschichte zwischen Ursus und Prinzessin Diana an. Hamilkar und seine Geliebte spinnen hingegen immer wildere Intrigen, um ihren Machteinfluss nicht zu verlieren.
Ursus wird als einzig rechtmäßiger Thronfolger als Baby in einem abgelegenen Tal voller hungriger Löwen ausgesetzt, nachdem der Kaiser vom Tyrannen Ajak kaltblütig ermordet wurde. Das Kind wächst mit äußerst spärlichem Kontakt zur Außenwelt hauptsächlich mit seinen Freunden, den Löwen auf, ohne etwas über seine Herkunft zu wissen. Erst als er sich in eine zufällig vorbeikommende Sklavin verliebt, werden ihm die grausamen Taten Ajaks bewusst. Er sieht sich dazu berufen, das Volk endgültig von Ajaks tyrannischer Herrschaft zu befreien.
Ein in meinen Augen sehr hochwertiges Sandalenabenteuer mit Ed Fury, der in mehreren Filmen in der Rolle des muskulösen Ursus zu sehen war.
Auch wenn man sich hier kein monumentales Epos mit Massenszenen oder spektakulären Schlachten vorstellen darf, sticht der Film unter der Masse der seinerzeit in Italien produzierten Antik-Filme hervor. Dies mag nicht zuletzt an den wirklich beachtlichen Tierszenen mit Löwen und Elefanten liegen. Wo heute CGI herhalten würde, wurde hier natürlich ausschließlich mit echten Tieren gearbeitet - Wahnsinn, welche Dressuren da noch dahintersteckten. Am beeindruckendsten fand ich den Zweikampf mit einem Löwen gegen Ende des Films, oder wie sich Ursus plötzlich gegen eine Horde bissiger Hyänen bewähren muss.
Jedoch auch abgesehen davon fand ich die Geschichte drumherum zwar nicht originell, aber nie langweilig und die Schauspieler legten eigentlich auch alle eine solide Performance ab.
Natürlich könnte man Logiklöcher finden, wenn man jetzt gezielt danach sucht. Ein bisschen unwahrscheinlich ist auch, dass Ursus die Sprache so gut beherrscht, wo er doch Zeit seines Lebens fast nur mit Löwen beisammen war. Aber mein Gott, das finde ich jetzt auch nicht so wichtig. Bei mir hat der Streifen auf jeden Fall überraschend gut funktioniert.
BLOOD RED HORROR # 18
Der deutsche "Godfather of Gore" schlägt wieder mit einer wirklich nicht zu unterschätzenden Splattergranate zu.
Auch wenn ich "Dard Divorce" nicht als seinen besten Film sehen würde, so ist er sicherlich in Sachen Splatter eine ganz eigene Hausnummer und vielleicht sogar einer der blutigsten Filme, die ich bis dato überhaupt gesehen habe (mit Ausnahme von "American Guinea Pig"). Ab der 25. Minute gönnt uns Olaf kaum noch Verschnaufpausen: Da wird gefoltert was das Zeug hält, Augen werden ausgestochen, Menschen ausgeweidet oder eine Leiche in einer Badewanne Stück für Stück auseinandergenommen (sehr grafisch).
Tricktechnisch steckt hier - das muss man dem Streifen lassen - wahrlich solide Arbeit dahinter, vor allem weil die Effekte sehr realistisch aussehen und zum Teil wirklich hart rüberkommen. Was die Ernsthaftigkeit manchmal etwas nimmt, sind die hin und wieder eher dümmlichen Dialoge und das nicht immer funktionierende Schauspiel. Aber rein von den Szenen, die gezeigt werden, ist das schon ein hartes Brett, das auch gänzlich ohne bewusst gesetzten Humor oder auflockernde Szenen auskommt (was bei anderen Ittenbach-Filmen ja sonst gerne mal der Fall ist).
Leider, so muss ich auch ganz ehrlich gestehen, ist die Handlung hier aber vordergründig nur dafür da, die vielen Splatterszenen zu rechtfertigen, was einen dann auf der Handlungsebene halt auch nicht so wirklich catcht. Wegen der tollen Effektarbeit und dem nicht zu unterschätzenden Härtegrad gibt es aber immerhin gute 5 Gorepunkte von mir. Ittenbach-Fans werden einen Blick riskieren.
Erstmal vorweg, um nicht für Verwirrung zu sorgen: Mit Dracula hat diese sehenswerte Hammer-Produktion herzlich wenig zu tun. Die einzige Gemeinsamkeit: Es geht um Vampirismus, was den deutsche Titelgebern schon ausgereicht hat, einen Dracula daraus zu stemmen (ist doch eh alles das gleiche, nicht wahr?!). Naja, verkauft sich halt auch besser als der wesentlich treffendere Originaltitel "Twins of Evil".^^
Aber nun zum Film: Wir befinden uns in England zum 16. Jahrhundert. Peter Cushing als Oberhaupt einer fanatisch-christlichen Bruderschaft führt Verbrennungen von vermeintlichen Hexen am laufenden Band durch - und das noch aus eigener religiöser Überzeugung. Der wohlhabende Graf Karnstein jedoch, der in seinem naheliegenden Schloss tatsächlich satanische Rituale durchführt, und sich später auch in einen Vampir verwandelt, bleibt vorerst von ihm und der Bruderschaft verschont, da die Tötung eines Grafen weitreichende Folgen haben könnte. So kommt es, dass eine der Zwillingsschwestern von Peter Cushing dem bösartigen Vampir-Grafen mehr und mehr verfällt.
Mit "Twins of Evil" haben wir es mit einem klassischen britischen Gruselstreifen der Hammer-Studios zu tun. Die mittelalterliche Prämisse wurde hier sehr stark eingefangen und allgemein versprüht der Streifen einfach herrliche altmodische Horror-Atmosphäre mit alten Schlössern und den fast märchenartigen Kulissen des Englands zur damaligen Zeit (sprich 15./16. Jh.)
Auch die Handlung verläuft geradlinig spannend und wird niemals wirklich langweilig. Mit den Zwillingsschwestern, von denen eine dem Bösen verfällt, während sich die andere um sie sorgt, ist eigentlich immer etwas dabei, wo man auch als Zuschauer mit dem Geschehen mitfühlen kann. Peter Cushing ist hier sowieso über jeden Zweifel erhaben.
Von mir geht eine klare Empfehlung für alle Fans von altem britischen Horror raus.