mikadoapache - Kommentare

Alle Kommentare von mikadoapache

  • 8 .5

    Pflicht erfüllt! schreibt man wohl in seine Filmtagebuch, wenn der Abspann von "Die große Illusion" erscheint - aber Renoir gibt weit mehr, imo der einzige und wirklich konsequente Film, welcher zeigt, was totaler Krieg für eine Klassengesellschaft eigentlich bedeutet:
    Wenn Aristokratie und Proletariat beide für "Gott und Vaterland" ins Feld ziehen, aber nicht dasselbe verteidigen, sondern sich gegenseitig als größeren Feind betrachten als den Kriegsgegner selbst.
    Klassenschranken verschwinden nicht im Krieg, es entsteht kein "Bürger in Uniform", sie werden zu unüberwindbaren Gräben, die jede Gemeinschaft zerreißen - insofern ist es auch ein Teil der großen Illusion, wenn in "Gesprengte Ketten" sich die komplette Truppe dem Comic-Abenteuer eines Lagerausbruchs unterordnet und in "Papillon" der individuelle Freiheitsdrang jede soziale Konditionierung unterdrückt -

    und ja, heute dürfte es auch noch Leute in demokratischen Gesellschaften geben, die diesen Film gern aus der öffentliche Wahrnehmung verbannen würden

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      • von seinen dialogen hätte man ruhig noch paar mehr vertragen können - war mit GB damals wegweisend und wäre es heute wieder - verdammt schade

        • 9

          wie buchstabiert man Anti-Kriegsfilm?!

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          • 6 .5

            innovation sowie originalität glänzen durch abwesenheit - fincher gelingt allenfalls die routinierte inszenierung von versatzstücken, vielleicht seine schwächste arbeit - hoffe nur, dem Leser bietet die Roman-Vorlage etwas mehr Suspense

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            • 7

              franz liszt im hollywood der 30er, sicherlich einer der letzten richtigen studio-filme - protzen und schmachten par exellence - aber seiner zeit längst entrückt,
              woran erkennt man den 60er Jahrgang? - kA, aber der Papst bzw. der Vatikan musste sich in den goldenen Zeiten der Cinecitta auch mit der ein oder anderen Promi-Hochzeit beschäftigen ;)

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              • 8 .5

                trotz chemiefaser und dreikant-feile, "Für die Liebe noch zu mager?" steht heutigen coming of age filmen in nichts nach - von renft fange ich lieber gar net erst an, da können sowieso alle anderen abtreten

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                • 8 .5

                  eine 2. Sichtung hilft - auch bei Inception - die "Träumereien" mal außen vor, sieht man einen biederen Wirtschaftsthriller: reich vs mächtig, halbseiden vs idealistisch und in der Mitte wie immer eine Janus-Figur, zumindest hier konnte Nolan nix falsch machen, DiCaprio ist nur logisch: Aviator, Departed, CMiyC, Shutter Island, WoWS, Gatsby -

                  jedenfalls wurde in den klassischen Vertretern dieses Genres noch in Fleisch und Blut gejagt, entführt, und liquidiert, bei Nolan wird dies alles geträumt ;)
                  nur allzu verständlich die Auffassung "eine simples Gimmick um wieder einen x-beliebigen Action-streifen unter das Volk zu bringen"
                  doch wie seine Vorgänger ist Nolan nur an einer Sache interessiert: die Seele des Exilanten, des Heimatlosen - alle eiskalten Engel, Harry Cauls, Lemmy Cautions und Spione aus der Kälte eint eines - ihr Leben findet im "Limbo" statt - Heimat und Familie sind bestenfalls Kunstwörter! - DiCaprios Charakter ist nur die Auflösung dessen -
                  Traum und Wirklichkeit sind nur noch Etagen im Lift -

                  nur die (seine) Frau ist noch ungleich mehr der Tradition des Genres verpflichtet, sie kann (will) noch unterscheiden - der letzte Anker in einer Welt ohne Grenzen, nennt mir 1 Beispiel wo es nicht so ist ;)
                  Nolan schafft etwas Neues, bediente man sich in früheren Jahrzehnten noch schizophrener Traumsequenzen. kafkaesker Dialoge und stoischer Mimen nach Meduas Blick, legt er alle einfach auf die Couch zum Träumen - irgendwie doch genial

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                    • realitätsferner dinosaurier einer erstarrten Geschlechterideologie aus dem letzten Jhdt. gelangt wieder zurück in die Gegenwart - mit einem Platz am Pranger der Steuersünder - für sämtliche aufgeladene Beissreflexe heisst es nun: Fass!

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                      • hollywood scheint selbstzerstörerischer denn je

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                        • :(((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((

                          • den Batsy-Bonus mal ausgeklammert, ist es American Psycho - und so falsch scheine ich da ja nicht zu liegen - er ist kein guter Maskenschauspieler, bei American Psycho dagegen, war seine Physiognomie perfekt

                            • oh, hier muss ich vorsichtig sein - aber eigentlich kann ich nicht anders
                              "Die Schwarze Natter" - Lauren Bacall, meine Königin des Noir
                              "Die Nibelungen: Kriemhilds Rache" Queen of Vengeance - M.Schön
                              "Der Mann in der Schlangenhaut" A. Magnani !!! Königin von Liebe und Hass

                              "Jules und Jim" & Jeanne :) sry aber läuft für mich irgendwie außer konkurrenz - musst du entscheiden, ob sie königlich ist ;)

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                                • hätt gern ne einladung für Tadanobu Asano: für mich das schauspielerische Chamäleon schlechthin - mit ElMagicos Begeisterung für Nippon Cinema, sollte dieser Gast der Party den letzen Kick geben ;)

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                                  • 8

                                    der film für mich eine Bereicherung, das Bild der unverwüstlichen Charakterdarstellerin wird ergänzt durch eine junge und toughe Gangsterbraut - der Goldhelm ist natürlich mehr als das - bringt er doch ein um den anderen unbeirrt auf das Totenbett, Marie ist keiner gewachsen, bzw. keinem passt der Goldhelm (anschauen, nicht anfassen!) -- bestreitet man eigentlich die Ähnlichkeit von Simone und Romy?

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                                    • 6

                                      naja, Jim Carrey spielt "The Best of Andy Kaufmann" nach - bisschen dünn und auch etwas billig, die Mighty Mouse Nummer passt auf den Punkt, ansonsten aber die ganze Zeit sein Publikum verarschen - ka, ob das innovatives Entertainment ist

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                                      • 8

                                        ein zeitloser Noir - Mifunes exaltierte Darstellung der Bestie Mensch und eine märchenhafte Inszenierung - bei Kurosawa sind Bühne und Objektiv vereint

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                                        • 9

                                          ein Streifen wie dieser, durchaus selten in der deutschen Film-Landschaft - hier wird den Glückskindern des Wirtschaftswunders mal richtig auf den Zahn gefühlt - spürbar bei jeder Szene, wie immer , die Angst vor der eigenen Unzulänglichkeit - manchmal mag es Playgirl auch etwas krasser: Intellekt und Kosmopolit wurden ausgebombt - überlebt haben Einfalt und Provinzialität ; es kommt wohl nicht von ungefähr, wenn für die Abschlusszene auch Antonioni hinter der Kamera hätte stehen können - für mich ein Berliner Pendant zu La Notte bzw. Antonionis Liebes-Trilogie

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                                          • 8

                                            eine poetische Dekonstruktion von"Make Love, not War"

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                                            • 7 .5

                                              ein Kinderfilm - wird der Umsetzung von Lee´s Roman wohl am ehesten gerecht - die 7.5 gibt es eigentlich auch nur für die konsequente Schilderung der Handlung aus Sicht der 3 Freunde - da zeigen sich Buch als auch Film von der besten Seite, von der Figur des Atticus Finch jedoch nimmt man bei genauem Hinsehen doch etwas Abstand - da ist nichts modern, Lee hat das Buch 1960 geschrieben, nicht 1930 - der Prozeß ist teilweise völlig daneben , auf das Böse kann man schön mit dem Finger zeigen und Finch trägt bei jeder Gelegenheit das große Kreuz vor sich her - er wirkt damit wohl unfreiwillig als gänzlich gescheiterter und zutiefst gepeinigter Mensch in einer degenerierten Dorf-Gemeinschaft, auch wenn Harper Lee ihm den Mantel des unbeugsamen Kämpfers für die *Gute Sache* umlegen will - sry, aber zur Aufklärung gegen Rassismus nicht wirklich geeignet

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                                              • 9
                                                über Lincoln

                                                ausstattung und szenerie ist genial bis grandios - was Innenszenen betrifft, fühlte ich mich schon an "Der Leopard" erinnert - spielberg schafft hier definitiv etwas originelles, das weisse haus bekommt man nur 1x zu sehen, und das ist nicht zu wenig
                                                ich denke nicht, dass man von spielberg erwarten kann, den mythos lincoln und die art und weise der sklavenbefreiung generell in Frage zu stellen - imo hat er die Grenzen des Machbaren schon sehr gut ausgelotet - es wird jegliches Für und Wieder von Lincolns Strategie auf den Tisch gelegt, und das keineswegs in Alibi-Form - er verschließt sich auch nicht einer wirklichen Wahrheit der Politik: für jede größere oder kleinere Errungenschaft einer Gesellschaft zählt im Vorfeld nur eines
                                                - du musst mit Ihr hausieren gehen! in 1865 ebenso wie in 2014
                                                höhepunkte des casts sind imo Spader in der wunderbaren rolle des schmierigen Stimmenkäufers und einen Mr. Stevens kennenzulernen

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                                                  ähnlich wie Kids ohne Kompromisse gedreht - jegliche Störfaktoren werden ausgeblendet und ansonsten voll draufgehalten - Inszenierung von geistiger Leere und der Sucht nach Verdrängung(so primitiv wie möglich) -- Im besten Sinne "Sehenswert"

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                                                    der film opfert viel, um die "Great Depression" als Ursprung für eine Geschichte wie Bonnie&Clyde haftbar zu machen - für meinen Geschmack zu viel -
                                                    unverwüstlich ist einzig Faye als wandelnder Nitroglyzerin-Flakon, der jederzeit explodieren kann - ansonsten finde ich mich in den wenigsten Kritiken wieder, romantik oder anti-helden kann ich nicht erkennen
                                                    - arthur penn schreibt imo schon hier Amerika(USA) komplett ab, todernst und rabenschwarz
                                                    ohne Skrupel liefert er das Gangsterduo seiner eigenen Infantilität aus, gönnt Ihnen keine Minute Harmonie, geschweige menschliche Würde oder Erhabenheit - steuert die beiden in einem völlig verstörtem Land von einer Hölle in die nächste - Clyde, der schon die Vorzüge des "modernen" Strafvollzuges geniessen durfte und Bonnie, welche Ihren Selbstfindungstrip nur so lange aushält, bis sie merkt, dass Ihr jegliche Fähigkeit zur Selbstfindung und eigenen Existenz schon lange von Ihrer Mutter ausgetrieben wurde - 2 Narren, Narren für ein Volk, was Angst hat in den Spiegel zu schauen - wenn Arthur Penn hier ein Urteil fällt, ist es ein hartes: Bonnie&Clyde starben, wie sie gelebt haben - völlig ahnungslos

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