Moe Szyslak - Kommentare
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Alle Kommentare von Moe Szyslak
Filmversion des beliebten Brettspiels mit großen Wiedererkennungswert für Fans, was Orte/Namen/Mordwerkzeuge angeht, und einigen witzigen Ideen bei der Whodunnit-Frage zum Mitraten, wo, von wem und womit die Morde begangen worden sind. Aber die Umsetzung hat mir leider nicht so zugesagt, mir war das Ganze viel zu albern und zu überdreht geraten, was im Laufe der Zeit leider auch dazu führte, dass es auf Dauer ziemlich anstrengend und nervig wurde. Mir persönlich gefällt da "Murder by Death" von einem Jahrzehnt vorher um Längen besser, in jeder Hinsicht (ist auch einer meiner absoluten Lieblingsfilme). Die Darsteller, allen voran Tim Curry als dubioser Butler des riesigen Herrenhauses, in das die Gäste bei Nacht&Gewitter eingeladen und wo fröhlich gemordet wurde, waren aber allesamt gut drauf und haben gut gespielt.
Eben seit 15-20 Jahren mal wieder gesehen, mir ist seit damals lediglich noch die legendäre Klavierszene mit dem Ende letzten Jahres leider verstorbenen Robert Loggia im Gedächtnis geblieben. Und wow, der Film war noch wesentlich besser als ich ihn in blasser Erinnerung hatte. Absolut tolle Geschichte übers Erwachsenwerden und Kindsein, mit viel Humor und noch mehr Herz umgesetzt.... und mit einem genialen Tom Hanks in der Hauptrolle, der das 13jährige Kind im Körper eines 30jährigen Mannes unbeschreiblich gut und vor allem auch glaubhaft spielt. Großartiges Feel-Good-Movie, dem für mich auch ein starker Hauch von Wehmut anhaftet. Josh will unbedingt erwachsen sein, nach Sichtung dieses Films nach so vielen Jahren will ich unbedingt wieder Kind sein...
Strike! Seit bestimmt 15 oder gar mehr Seasons nicht mehr gesehen, nach wie vor ein Homerun unter den Sportkomödien. Wild Thing, you make my heart sing. 9/10 Innings.
Von Eli Roth produzierter Horrorfilm mit dem Regisseur des neuen „Spider-Man“-Films Jon Watts (der auch den guten „Cop Car“ gedreht hat) über einen Familienvater, der für die Geburtstagsfeier seines Sohnes in ein Clownkostüm schlüpft, mit dem er quasi verwächst und im Laufe zu der Zeit zu einem Killerclownmonster mutiert. Klingt reichlich schräg, bescheuert und trashig gleichermaßen, hat aber weitestgehend erstaunlich gut funktioniert, zumindest im ersten und im letzten Drittel. Zu Beginn war der Film mehr schwarzhumorige Groteske, weil sich die lächerliche Grundprämisse erstmal genauso dargestellt hat wie sie sich liest. Aber die ganze Angelegenheit war unterhaltsam anzuschauen, weil man unbedingt wissen musste, welche Wege die Story nun einschlagen wird. Was der Film aber erstmal selber nicht zu wissen schien, genausowenig wie er sich nicht für das endgültige Genre entscheiden konnte, was zu einem gewaltigen Durchhänger im Mittelteil führte, in dem es zwar hier und da ein paar heftige und böse Szenen gab, in dem aber zunehmend Langeweile einkehrte. Aber im letzten Drittel hat der Film es dann doch geschafft, sich aus dem Tief wieder herauszuziehen, weil er da dann doch voll auf die Horrorschiene gegangen ist und für ordentlich Terror, Slasher und Spannung gesorgt hat, inklusive einem klasse Design des Killerclowns in seiner voller Form. Insgesamt gesehen ein sehr ordentlicher und aufgrund des ersten und letzten Drittel auch ziemlich guter Horrorstreifen, der es aber verpasst hat, ein richtig guter zu sein wegen des verschlafenen Mittelteils und für mich bisweilen ungenutztem Potenzial, was Fun-Slasher/-Splatter anging, denn in der Richtung wäre so viel mehr möglich gewesen, weil der Film in seinen Kill-Szenen auch gezeigt hat, dass er keine Rücksicht auf niemanden nimmt.
Unterhaltsame 80-Minuten-Komödie, die zwar oftmals und allzu gerne ins arg Alberne (was im Finale dann doch ein bisschen anfing zu nerven) abdriftete, die aber dennoch weitestgehend ziemlich spaßig war und die Rohrkrepierer hier und da immer wieder ausgleichen konnte. Lag zum einen an Simon Pegg, von den ich eh Fan bin und der hier wieder mal einen unbedarften Normalo spielt, der in die bizarren Ereignisse unfreiwillig hingezogen wird. Und zum anderen lag es an einigen wirklich witzigen Momenten und auch ziemlich cleveren Ideen, die man aus der Tatsache, dass die Wünsche wortwörtlich genommen wurden und stets eine Kehrseite hatten, herausgeholt hat. Da hat man dann auch gemerkt, dass Monty Python (die die Aliens sprechen, von denen Pegg seine Kräfte bekommt) dahintersteckt. Allerdings hätte ich mir gerade wegen deren Beteiligung noch mehr hintergründigeres, fieseres, sarkastischeres und schrägeres Gag-Niveau gewünscht, denn dann wäre der Film gewiss wesentlich witziger geworden. Aber war wie gesagt sehr in Ordnung und kann man sich definitiv geben, für die kurze Laufzeit war gut Spaß geboten, wenngleich wie gesagt oftmals einen Zacken zu alberner.
Das exzellente und intensive Spiel der einzigen 3 Darsteller (Margot Robbie, Chiwetel Ejiofor, Chris Pine) konnte leider nicht herausreißen, dass der Film selbst recht fad geraten ist und somit leider nur okay war. Das Setting ist so schlicht wie die Geschichte, die wiederum sehr ruhig erzählt ist, aber man hat es mit diesen wenigen Mitteln eigentlich gut geschafft, eine postapokalpytische Stimmung zu erzeugen. Aber irgendwie wollte der Film bei mir nicht so recht ziehen bei mir. An der extrem langatmigen Erzählweise lag es nicht unbedingt (auch wenn das zweifellos auch ein Faktor war, wenngleich nicht der ausschlaggebende), sondern an der Geschichte selbst, die mich nie so wirklich packen konnte (weder inhaltlich noch emotional), so dass der Film für mich für ein einmaliges Sehen zwar in Ordnung, schlussendlich aber ziemlich belanglos war.
Weitaus weniger Pathos und viel mehr Biss in Form von schärferer Kritik am Vorgehen der NFL hätte dem Film definitiv gut getan und besser werden lassen, aber insgesamt war es trotz etlicher Abstriche eine gelungeme Umsetzung der hochinteressanten Thematik rund um die Untersuchung und Enthüllung gravierender und tödlicher Schädel-Hirn-Traumata, die ein nigerianischer Gerichtsmediziner (gespielt von einem weitestgehend sehr überzeugenden, manchmal vielleicht ein bisschen zu angestrengt agierenden Will Smith) im US-amerikanischen Profi-Football entdeckt hat, was ihn zum Ziel von Angriffen der NFL werden ließ, die die erschütternde Wahrheit unter den Teppich kehren wollten.
Der Film war im Großen und Ganzen in Ordnung, kam aber über die komplette Spielzeit von 130 Minuten leider recht unausgegoren daher. Zu holprig, zu unrund, zu unstrukturiert und zu episodenhaft, so dass es oftmals den Eindruck von Zusammenhanglosigkeit erweckte, wurde die interessante Geschichte um die berühmt-berüchtigten Kray-Zwillinge erzählt, die in den 60er Jahren London das Fürchten lehrten und von Scotland Yard praktisch unantastbar waren. Auch Brian Helgeland's Versuch, den Stil und die Erzählweise von Martin Scorsese's großen Gangsterdramen zu kopieren, ist nicht sonderlich geglückt. Wie gesagt wars insgesamt in Ordnung, aber die Geschichte der Krays hätte einen besseren Film verdient, dazu haperte es hier an der Umsetzung zu sehr. An Tom Hardy lag es freilich der nicht, der war das Beste an dem Film und hat die Zwillinge, die charakterlich so dermaßen verschieden waren, absolut großartig gespielt, sei als der ruhige Gangster Reggie oder der gemeingefährliche Psychopath Ronald, der mit seiner unberechenbaren und gewalttätigen Art allen ein Dorn im Auge war und ständig für Stunk sorgte. Unbedingt erwähnenswert auch noch die starke Leistung von Emily Browning, die Teile der Geschichte als Voice-Over erzählte.
Da hatte ich mir weitaus mehr von versprochen und war auch wesentlich mehr drin als das, was letztendlich dabei rauskam. Die Geschichte rund um das Kind mit seltsamen Kräften, das mit seinem Vater (Michael Shannon mal wieder richtig stark) auf der Flucht vor den Behörden und einer Sekte ist, war von grundauf sehr interessant und beinhaltete großes Potenzial an Drama und Mystery, doch die Umsetzung war leider doch sehr fad bisweilen. Ein Actionfeuerwerk hatte ich keinesfalls erwartet, hätte auch nicht zu dem Film gepasst, aber viel mehr Spannung wäre sehr wünschenswert gewesen und hätte dem Film auch gut getan. Der Old-Spielberg-Vibe, die Story, das Mysterium um das Kind und die durchweg guten Darsteller waren zwar als Grundgerüst gut und das beeindruckende Ende war stark, aber dem Film fehlte in seiner Umsetzung doch ziemlich viel, das ihn seinem großen Potenzial hätte gerecht werden lassen.
Ausgezeichneter und erwartet gut spielender Cast (Ewan McGregor darf wegen mir gerne öfters mal nen Bösewicht spielen), gute Grundstory sowie ein fähiger Regisseur, aber herausgekommen ist dennoch nur ein ziemlich mittelmäßiger Western, der sehr schwerfällig erzählt war, zu viel langwieriges/-weiliges Beziehungsdrama beinhaltete und kaum Erzählfluss hatte durch die viel zu zahlreich eingestreuten Flashbacks. Schade drum, Voraussetzungen waren eigentlich alle gegeben für einen guten Western, aber die Umsetzung war nicht sonderlich gelungen.
Hochgradig bösartiger Psychothriller aus Spanien über einen Hausmeister eines großen Wohnhauses, der nicht weiß, wie man glücklich sein kann (weil er es wohl auch nicht will) und sein Leben und alle Menschen abgrundtief hasst und nur einen Sinn in seinem Dasein sieht, das Leben anderer Leute, speziell das einer immer gutgelaunten jungen Mieterin, zu zerstören... was er auch tut... subtil, ruhig, perfide und unter die Haut schleichend. Geniale Atmosphäre, noch genialerer Hauptdarsteller, Spannung von der ersten bis zur letzten Szene.
Psychothriller/Groteske über 2 Typen, die Geld brauchen und auf ein schräges Paar treffen, die ihnen genau das anbieten, wenn sie dafür Sachen machen. Fängt mit harmlosen kleinen Wetten an und steigert sich dann zunehmend in immer heftigeres und krankeres Zeug. Sehr fies und zynisch, aber ein bisschen vorhersehbar. Hätte man ein anderes Ende gewählt hätte es einen Punkt mehr gegeben.
Finsterer, harter, kompromissloser und oftmals ganz schön heftiger Actionthriller aus Südkorea, der mich sofort gepackt hat, was bei der gestörten Beziehung zwischen mir und dem asiatischen Film eine ziemliche Seltenheit darstellt. Bisschen ne Mischung aus "Leon - Der Profi" und "Taken", was aber super funktioniert hat, auch weil man weitere Elemente wie z.B. tieferes Einsteigen in die dunklen Machenschaften und Handel der Unterwelt hinzugefügt und man so der Handlung einen größeren Rahmen gegeben hat. Allerdings hat man dadurch die Story auch ein bisschen überladen, aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt. Einen Punkt mehr hätte es gegeben, wenn man am Ende keine Rückzieher gemacht und es so derart depressiv und kaltherzig durchgezogen hätte wie es aussah, aber war schon in Ordnung so.
Okay, das war ja mal wieder überhaupt gar nicht verstörend....
Starker Tobak mal wieder von Nicolas Winding Refn, der es in seiner typischen Art mal wieder klasse hinbekommen hat, mit beklemmender Atmosphäre, hypnotischen & symbolträchtigen Bildern, einer Mischung aus audiovisuell beeindruckenden & zutiefst ruhigen Szenen sowie einem vermittelten Gefühl ständigen Unwohlseins einen derartigen Sog entstehen zu lassen, der einen in dieses total seltsames Geschehen zerrt, von dem man die ganze Zeit nicht weiß, was man von davon halten soll und man das einschätzen soll, dem man sich aber auch nicht entziehen kann und somit das Ganze mit zunehmender Faszination betrachtet bzw eher auf sich wirken lässt. Ist zwar wieder ziemlich sperrig und reichlich schwer zu verdauen (im wahrsten Sinne des Wortes), aber ich stehe einfach auf die Art, wie Refn seine Filme angeht, was er an Stimmung erzeugt und was das für eine Wirkung erzielt, diese zwei Stunden im Kino waren gerade ein Erlebnis der ganz schrägen Art. Vor allem in den letzten 15-20 Minuten, wo sich dieses Drama auf einmal wie aus dem Nichts in eine ziemlich kranke Horrorgroteske verwandelt und mir durchgängig ein angewiderter und ungläubiger "WTF is happening?!"-Ausdruck ins Gesicht geschrieben stand. Nicht Refns bester Film (viele seiner dänischen Filme sowie "Drive" und "Walhalla Rising" liegen da definitiv drüber), aber dennoch wieder ein sehr guter und vor allem wieder mal ein sehr verstörender. In all dem Wahnsinn ist eine Elle Fanning zu finden, die diese Rolle einer Art Lolita wider Willen, was sie selber nicht sein will und sich auch nicht so sieht, von anderen aber aufgrund ihrer natürlichen Schönheit gepaart mit ihrer Jugend so wahrgenommen wird, wirklich herausragend und absolut überzeugend verkörperte, sowohl in Szenen, in denen sie allein war, als auch in Szenen, in denen sie mit der Eifersucht und dem Hass der anderen interagieren musste. Sie war der Dreh- und Angelpunkt von allem, und hat das wie gesagt hervorragend gespielt.
Amüsante Actionkomödie mit einem sehr gut funktionierenden Buddy-Duo Hart/Johnson, die sich 20 Jahre nach ihrer gemeinsamen Highschool-Zeit wieder treffen und sich dabei in völlig gegensätzlichen Rollen wiederfinden, die sie damals inne hatten: Der einst dicke und von jedem gemobbte Johnson ist nun ein durchtrainierter und tödlicher CIA-Agent ist, der den einstigen Sport-Champ und Everybodys-Darling Hart, der nun ein biederer Buchhalter ist, auf eine irrwitzige Hetzjagd mitnimmt, wider dessen Willen natürlich. Witzige Ausgangssituation, die größtenteils funktioniert hat, auch wenn der Film im Verlauf der Handlung zunehmend abgebaut hat und sich einige Sachen wiederholt haben. Die Gags waren Hit&Miss, genauso wie Kevin Hart, der manchmal lustig, manchmal aber wegen seiner extrem zappeligen und empörten Art auch nervig war. Dwayne Johnson hingegen hat viel Spaß gemacht in der etwas albern angelegten aber witzigen Mischung aus altbekanntem Charmebolzen, Badass-Actionstar und total über-euphorisiertem Gute-Laune-Typ mit Kind-im Manne-Charakterzügen. Story kann man vergessen, wohin die Sache läuft und wer hinter all dem Kram steckt war weit vorhersehbar, aber war eh nicht wirklich wichtig. Die Actionszenen waren zwar auf den ersten Blick ganz cool, auf den zweiten Blick aber auch irgendwie billig gefilmt mit den ganzen Nahaufnahmen. Insgesamt gesehen ein Film, der amüsant und unterhaltsam war und den man an einen verdammt heißen Tag wie heute nachmittags im kühlen Kino durchaus anschauen kann, den man aber gewiss nach 1-2 Wochen wieder vergessen haben wird. Und dessen peinliches Finale ihm einen halben Punkt eingebüßt hat.
Nette Komödie, aber ich hatte mir wesentlich mehr davon versprochen. Die Prämisse war definitiv witzig und die Darsteller mit Will Ferrell, Mark Wahlberg und Linda Cardellini aus meiner Sicht perfekt für die Rollen gecastet, aber irgendwie wollte der Krieg zwischen dem biederen Vorzeige-Stiefvater Ferrell und dem cool-draufgängerischen biologischen Vater Wahlberg um die Gunst der Kinder nicht so richtig zünden. Einige Witze haben zwar funktioniert und es gab auch 1-3 große Lacher, was wie erwähnt dem guten Cast zu verdanken war, aber größtenteils plätscherte der Film recht belanglos und bisweilen auch ein bisschen fad dahin. Insgesamt zwar okay, aber da wäre spielend leicht mehr drin gewesen.
Großartiges Horror-Sequel, dass seinem starken Vorgänger in nichts nachsteht und ich persönlich sogar noch einen Zacken besser fand. James Wan hat es wie kaum ein anderer drauf, Grusel, Horror und Gänsehaut auf die Leinwand zu bringen. Die Atmosphäre, die Kameraeinstellungen/-fahrten, die Bilder, der visuelle Stil und das Sounddesign sind überragend und lassen einen stets angespannt das Geschehen verfolgen, weil man stets mittendrin in dem sich zunehmend entfaltenden und tief unter die Haut schleichenden Grauen ist. Gab zwar in der Fortsetzung weitaus mehr Jump-Scares als in Teil 1, aber im Gegensatz zu so vielen (fast allen) derartigen Filmen verlässt man sich hier alles andere als ausschließlich darauf, weil alles andere vorher Erwähnte bereits so klasse zusammenwirkt, um Grusel, Angst und Spannung zu erzeugen. Also vom Filmischen und Handwerklichen her kann man das in diesem Genre schwerlich besser schaffen, das grenzt an Perfektion aus meiner Sicht.
Was zudem davon auch noch richtig stark gelungen war und weswegen das Sequel so großartig funktioniert sind die Charaktere, die so dermaßen gut eingeführt und gezeichnet wurden, dass man mit ihnen fühlt, sich mit ihnen ängstigt, sich um sie sorgt und mit ihnen das, was ihnen zustößt, durchmacht. Sowohl die Familie Hodgson (das Mädchen, das Janet gespielt hat, hat unglaublich gut gespielt) als auch die Warrens liegen einem am Herzen und sind keine Wegwerfcharaktere, die einfach nur dazu da sind, damit sich der Horror über sie ausbreitet. Man durchlebt mit ihnen die Ereignisse, und es gab so viele kleine ruhige Szenen mit ihnen zwischen all dem Grauen, was sie nur noch sympathischer machte und nur noch mehr mit ihnen fühlen ließ als eh schon. Gerade bei den Warrens kam erstklassig rüber, wie die beiden zueinander stehen, die beiden waren absolut überzeugend geschrieben und überragend gespielt von Patrick Wilson und Vera Farmiga, die eine unheimlich gute Chemie zusammen habe. Für mein Empfinden noch viel mehr als in Teil 1, wo das auch schon super gelungen war, aber hier hat man ihnen noch viel mehr Backstory und Screentime gegeben und die beiden somit noch viel besser charakterisiert.
Dass man von den USA nach England gewandert ist hat für mich noch einen ganz speziellen Reiz ausgemacht, die Enfield-Location und dieses alte normale Haus inmitten einer normalen Straße Straße hat für mich bereits in den ersten Minuten für eine ganz spezielle Atmosphäre und ein ganz spezielles Gefühl gesorgt, was mich auch den ganzen Film über nicht losgelassen und immer fasziniert hat, auch bereits schon bevor die Hölle hereingebrochen ist. Bis das passiert dauert es ein bisschen, aber der Aufbau der Geschichte hat mir auch sehr gut gefallen und war auch nötig, um richtig in die Handlung und den Charakteren involviert zu sein. Somit hat mich auch die für einen Film dieses Genre wirklich extrem lange Laufzeit von über 2 Stunden nicht gestört, weil man es auch nicht gespürt hat. Wenn der Horror kommt kommt er heftig, es gab etliche verdammt gruselige, grausige Szenen und verstörende Szenen, die einen das Blut in den Ader gefrieren lassen und immer eine Mischung waren aus klassischem Grusel, der sich anschleicht den man aber nicht sieht und Bildern, in denen man wirklich sieht mit was man es hier zu tun hat. Also auch das hat hervorragend funktioniert, und die Geister-Designs waren absolut furchteinflößend.
Das einzige, was auszusetzen habe, ist im Finale zu finden. Das war mir zum einen ein bisschen zu actionreich und zum anderen gabs hier ein paar Sachen, die ich fragwürdig fand, weil Elemente vorher zu zufallsbedingt aufgeklärt und miteinander verknüpft wurden, und das bisweilen auch zu einem Grad, der doch so einige Fragen über den Sinn darüber, und ob das so unbedingt hätte sein müssen, aufwirft.
Aber das ändert für mich nicht viel daran, dass das ein äußerst gelungener Horrorfilm ist, der seinem Vorgänger absolut ebenbürtig ist (und für mich, wie erwähnt, sogar noch übertrumpft), was eine ziemliche Seltenheit darstellt.
Wunderbare Tragikomödie aus Schweden über einen pedantischen, verbitterten, misanthropischen, lebensmüden alten Griesgram mit Hang zu cholerischen Wutausbrüchen aufgrund der Unzahl an Idioten auf dieser Welt, der durch neue Nachbarn und anderen Umständen die Freude am Leben langsam aber sicher zurückgewinnt. Die Balance zwischen sehr amüsanten und todtraurigen funktioniert von Beginn an tadellos, man ist sofort drin in der Geschichte und emotional involviert im Leben des Hauptcharakter Ove. Und auch in seiner Vergangenheit, die in teils sehr schönen teils aber auch zutiefst dramatischen Rückblicken erzählt wurde und aufzeigte, was für ein Mensch Ove früher war und was er alles durchgemacht hat. Einfach eine klasse Geschichte, die einem so sehr zu Herzen geht und so dermaßen zutiefst berührt, dass ich nicht verhindern konnte, dass sich in regelmäßigem Wechsel Tränen der Freude und Tränen der Trauer in meinen Augenwinkel angesammelt haben. Rolf Lassgård als Ove war absolute Klasse und hervorragend aufgelegt, dem war die Rolle wie auf dem Leib geschrieben. Gut fand ich auch die immer wieder eingestreuten schwarzhumorigen, bisweilen ganz schön morbiden Momente. Paar Abstriche gabs für mich bei den Nebencharakteren, von denen einige gut waren, einige aber blass blieben, was die Interaktion mit Ove angeht, da hatte ich manchmal das Gefühl, dass man da mehr hätte rausholen können. Aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt, der Film war wirklich klasse und fällt hervorragend in die Sorte Tragikomödie, die einem ein gutes Gefühl vermittelt, bei der man aber auch traurig ist.
Als riesiger Fan von Shane Black's „Kiss Kiss Bang Bang“ war meine Erwartungshaltung für „The Nice Guys“ natürlich unvermeidbar unverschämt hoch und somit war auch die Gefahr einer Enttäuschung gegeben. Aber Letzteres ist ausgeblieben, weil Ersteres großartig erfüllt wurde, wenngleich ein paar Abstriche hinzunehmen sind und der Film somit nicht an seinen (im weitesten Sinne) „Vorgänger“ herankommt (aber da lag die Messlatte eh zu hoch).
Ungemein spaßiger, cooler und unterhaltsamer Streifen, ich habe mich köstlich amüsiert, war zugleich aber auch gefesselt von dem zunehmend mysteriöser werdenden Fall, dessen Puzzleteile es zusammenzusetzen galt. Wobei da aber mein einziger Kritikpunkt an dem Film lag: Natürlich war der Fall und somit die Handlung absichtlich total verwinkelt und verschwurbelt, so dass man anfangs versucht, wie die Nice Guys Schlüsse zu ziehen, Querverbindungen herzustellen und dem Ganzen auf die Schliche zu kommen. Aber irgendwann wurde die Angelegenheit so überkompliziert, überladen und angereichert mit ein paar unnötigen Szenen (die aber allesamt witzig waren), dass man einfach aufgeben musste, selbst Privatschnüffler zu spielen und das Geschehen auf der Leinwand einfach so hinnehmen musste. Da hatte ich auch das Gefühl, dass der Film selbst irgendwann mal den Faden verloren hat und ihm die Geschichte bzw die logischen Zusammenhänge gar nicht mehr so wichtig waren. Kann natürlich sein, dass ich mich irre und alles bei einer Zweitsichtung wesentlich einleuchtender wird. Aber das hat mich nicht großartig gestört, denn der Film ungemein viel Spaß gemacht und mich prächtig unterhalten. Die Gags, Sprüche und Situationen haben genau meinen Humorgeschmack getroffen, weil sie immer den entscheidenden Schritt weitergingen (teilweise sogar bis in die Absurdität) und somit richtig gezündet haben. Es gab so dermaßen viel zu lachen in dem Film, weil so gut wie alles Humorvolle, egal in welcher Richtung, den Nagel astrein auf den Kopf getroffen hat, und das teilweise so hart, dass man erst einmal nicht fassen konnte, dass sie das nun wirklich so durchgezogen haben. Also das clevere Drehbuch (wenngleich ein paar Macken) und der Humor waren das eine große Highlight.
Das zweite waren natürlich die beiden Hauptdarstellern Russell Crowe und Ryan Gosling, die eine unfassbar geniale Chemie zusammen hatten. Das Buddy-Cop (bzw PI)-Element ging durch die beiden voll auf und sorgte für verdammt viel Laune, auch deswegen, weil man mit einem Augenzwinkern ein paar Klischees verdreht hat, was Charaktereigenschaften angeht. Russell Crowe als Quasi-Privatschnüffler, den man anheuert um Schläge zu verteilen und der den dazu passenden Namen Jackson Healy trägt, war die Rolle wie auf dem Leib geschrieben. Im Gegensatz zu Ryan Gosling, der hier nicht den coolen-unterkühlten Schönling spielt sondern einen halbchaotischen Privatschnüffler, der mit sich selbst, seinem Leben, seiner Tochter und vor allem seiner Alkoholsucht nicht sonderlich gut zurecht kommt. Gosling hat das herausragend und saukomisch, aber auch mit einer gewissen Tragik versehen, gespielt. Also die beiden als Team waren unbezahlbar, ungemein cool und lustig zusammen, man hat ihnen den Spaß an der Sache richtig angemerkt. Grandios war auch Angourie Rice als Goslings 13jährige Filmtochter, die mit ihrer frech-forschen Art perfekt zum Ton und der Coolness des Films gepasst und mit Crowe/Gosling wunderbar interagiert hat.
Ansonsten wurde das Los Angeles im Jahre 1977 perfekt eingefangen, neben der Kleidung, dem Setting usw wurde so dermaßen gut auf Details geachtet, dass man wirklich das Gefühl hatte, dass der Film in dieser Zeit spielt, so dass das Zeitgefühl, das für mich bei solchen Filmen immer sehr wichtig ist, absolut gegeben war und dem Film den richtigen Schliff gegeben hat.
Flott, spannend und vor allem sehr reißerisch inszenierter Geiselnahme-Thriller im Börsen- und Medien-Milieu, dessen Handlungsverlauf und Ausgang zwar nach wenigen Minuten vorhersehbar war, was den Film aber nicht daran gehindert und dabei gestört hat, über die komplette Laufzeit sehr unterhaltsam gewesen zu sein. Was mich oftmals heftig auf den falschen Fuß erwischt hat war der schräge und bisweilen auch etwas zu alberne Humor, der immer wieder mal eingesetzt wurde, um die ganze Sache ein bisschen aufzulockern, was aber auf Kosten der Dramatik und Spannung ging. Hatte ich nicht erwartet und auch nicht unbedingt gebraucht, auch wenn einige Sprüche amüsant waren. Auch waren mir ein paar Szenen zu unrealistisch und aufgebläht inszeniert, weil man damit scheinbar einfach nur Öl ins Spannungsfeuer gießen wollte. Aber trotz dieser Makel hat mir der Film gut gefallen, weil war einfach ungemein unterhaltsam war und die Zeit beim Schauen wie im Flug vergangen ist.
George Clooney als arroganter Moderator/Analyst einer clownsmäßig aufgezogenen Börsen-TV-Show, der zur Geisel eines verzweifelten Aktionärs wird, spielte seine Rolle hervorragend. Ebenso wie Julia Roberts als seine Regisseurin im Hintergrund, die ständig mit ihm in Kontakt steht. Klasse Chemie zwischen den beiden. Sehr gut hat mir auch Jack O'Connell in der Rolle des Geiselnehmers gefallen. Anfangs fand ich ihn noch nicht so überzeugend, aber im Laufe des Films wurde seine Leistung immer immer stärker.
Die Schauwerte des Films waren unbestreitbar grandios. Die Welt von Azeroth war atemberaubend auf die Leinwand gebracht worden. Zahlreiche klasse Kamerafahrten über/durch das Land, die Städte und die Gebäude haben oftmals für Staunen gesorgt. Und entgegen meiner Befürchtung aufgrund der Trailer wirkte es bei Weitem nicht so krass wie ein Computerspiel, was zu sehen war und wie das ausgesehen hat war absolut beeindruckend. Gleiches gilt für die Darstellung der Orks, die wirklich hervorragend gemotioncaptured waren und sich gut in den optischen Gesamteindruck einfügten, weil auch sie nicht nach Computerspiel aussahen. CGI und Effekte waren auch sehr gut gelungen, wenngleich für meinen Geschmack manchmal zu viel Geblitze etc, aber das musste man wohl so erwarten. Als rein optisch gesehen war das sehr beeindruckend, was Duncan Jones da hingezaubert hat.
Aber der Film selbst war letztendlich ein lediglich solider High-Fantasy-Streifen, der nur aufgrund seines großen Namens und der beschriebenen grandiosen Optik in Erinnerung bleiben dürfte. Ich bin trotz ziemlich geringer Erwartungshaltung enttäuscht, dass man da nicht mehr rausgeholt hat, weil eigentlich alle Zutaten da waren und man einen fähigen Regisseur hatte, um da war richtig Gutes draus zu machen. Aber an der Umsetzung hakte es oftmals gewaltig, denn wenngleich man auch in der Welt war, so war man nie wirklich in der Geschichte drin. Der Anfang war durchaus interessant und gut gestaltet, aber nach nach dem ersten Drittel kam unvermittelt ein Phase, die total langweilig war. Und als das überstanden war begann die Story auf einmal massiv an zu nerven. Klar, ich hatte keine Über-Story erwartet, die alles was in dem Genre bisher zu sehen war, in den Schatten stellen würde, aber das hier war irgendwie nichts Halbes und nicht Ganzes. Und das hätte nicht sein müssen, die Story war im Grunde genommen interessant und hatte eine Menge Potenzial, aber das wurde nie wirklich ausgeschöpft. Auch wurde alles zunehmend wirr, vor allem zum Finale hin schien kaum mehr was Sinn zu ergeben.
Auf der Darstellerseite war auch mehr Schatten als Licht zu verzeichnen, wobei das Licht deutlich auf der Seite der Orks war, die wesentlich besser skizziert und charakterisiert wurden als die Menschen. Tobey Kebbell und Paula Patton waren stark, auf der anderen Seite fand ich lediglich Ben Foster okay, auch wenn ich fand, dass der für diese Rolle falsch gecastet war. Alle anderen waren nicht sonderlich gut, selbst Dominic Cooper nicht, den ich eigentlich immer recht gerne sehe. Hauptdarsteller Travis Fimmel spielt im Grunde genommen seine Rolle des Ragnar Lothbrock aus "Vikings", nur wesentlich schlechter.
Also mir hat der Film trotz guter Ansätze nicht sonderlich gefallen, aber die geniale Optik kann einiges rausreißen, das war wie erwähnt atemberaubend. Der allseits erhoffte/erwartete Aufbruch in das große Zeitalter der guten Computerspiel-Adaptionen war das keinesfalls, da muss man nun die Hoffnungen auf "Assassin's Creed" setzen. Dennoch war das zumindest ein ordentlicher Schritt weg von miesen Computerspiel-Verfilmungen und im Fantasy-Genre hat man in letzter Zeit auch schon wesentlich schlechteres gesehen (Seventh Son & Konsorten). Aber war halt schlussendlich doch nicht so das Wahre, zumindest für nicht mich.
Abschließend noch: "World of Warcraft" habe ich nie wirklich gespielt, aber ich war großer Fan von "Warcraft 2" damals, so dass ich zumindest 1-2 Easter-Eggs mitbekommen habe, aber bei weitem natürlich nicht alles, was der Film gewiss Zahlreiches in Sachen Fan-Service zu bieten hatte.
Hat nach dem Kinobesuch einige Tage gedauert, bis ich mich für eine Bewertung und eine abschließende Beurteilung des Films entscheiden konnte. Hauptproblem war für mich direkt nach der Sichtung, dass es mir an Erklärungen fehlte, was mir den eigentlichen sehr guten Film ein bisschen verhagelt hat. Aber jetzt, nachdem einige Tage vergangen sind und ich mir das Gesehene noch einmal durch den Kopf habe gehen lassen, ist das einer jener Filme, der im Nachhinein in der Nachbetrachtung immer besser wird, gerade weil man gezwungen wird, sich darüber Gedanken zu machen und Ereignisse, Worte und Themen zu interpretieren und zu realisieren.
Das ist wirklich eine außerordentlich gelungene Umsetzung einer Schauergeschichte aus dem 17. Jahrhundert, bei der man sich allerdings im Vorfeld bewusst sein muss, dass es sich hierbei mehr um ein Familiendrama handelt denn um einen astreinen Horrorfilm (wer auf Jumpscares hofft ist hier gänzlich falsch). Und dieser Mix funktioniert von Beginn an sehr gut und hat mich auch sofort gepackt und diese Zeit befördert. Allerdings sind dem Film einige Längen im ersten Filmdrittel nicht abzusprechen, 2-3 Gähner konnte ich mir da zugegebenermaßen nicht verkneifen. Nicht, weil es langweilig war, sondern weil der Aufbau bisweilen doch etwas arg schwerfällig war. Aber das wurde weitestgehend ausgeglichen durch die durchgehend unheimliche Atmosphäre und beklemmende Stimmung, die mitsamt dem durch Mark und Bein gehenden Score und einer bangen Erwartungshaltung, was hier eigentlich los ist und was das im Wald lauern könnte, ziemlich unangenehme Gänsehaut verursacht hat. Der Grusel hielt sich eher im Inneren auf (Kopfkino und bange Erwartungshaltung), aber der Film hatte auch in Sachen äußeren Horror so einiges zu bieten, was einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. Vieles davon fand ich so derart verstörend, dass ich erstmal nicht begreifen bzw wahrhaben wollte, dass ich das jetzt wirklich in der grausamen Art und in derart drastischen Bildern gesehen habe.
Zum Ende hin wird es dann ganz schön abgedreht und man kommt wie eingangs erwähnt nicht so wirklich eine Erklärung über das Wieso Weshalb Warum, auch nicht für Szenen, die vorher zu sehen gewesen waren und einige Fragen aufgeworfen haben. Aber wie gesagt schleicht sich der Film im Nachhinein noch einmal sehr unter die Haut, lässt einen darüber nachdenken und zu dem Schluss kommen, dass man was richtig Gutes in diesem Genre gesehen hat. Die Mischung aus intensiven Familiendrama und unheimlichen Gruselhorror war bis auf ein paar kleineren Abstrichen in Form von Längen im ersten Filmdrittel wirklich sehr gut gelungen und nötigt dem Regisseur Robert Eggers für sein Erstlingswerk mehr als Respekt ab.
Was auch sehr stark war waren die Darstellerleistungen, das war einfach nur unheimlich beeindruckend, was die für mich komplett unbekannten Schauspieler, allen voran die große Tochter und der Vater, hier an Intensität abgeliefert haben. Ganz große Klasse, das Schauspiel ging richtig tief unter die Haut. Aber für mich waren es die beiden kleinen Zwillinge, die ich schon von Beginn an total seltsam und deswegen total angsteinflößend fand, und wo ich mich halt immer frage, wie man in dem Alter sowas überhaupt spielen kann.
Auch wenn die Fortsetzung nicht an Teil 1 heranreicht so ist das dennoch endlich mal wieder ein Komödien-Sequel, dass man als gelungen gelungen und erfolgreich in die Fußstapfen des Vorgängers treten kann (was gerade in dem Genre sehr sehr selten ist und somit gar nicht genug gewürdigt werden kann). Die Gags halten sich zwar die Waage zwischen sehr witzig, okay amüsant, ziemlich peinlich und arg vulgär,, aber das war auch schon in Teil 1 so und hatte ich auch so erwartet. Hier war der Anteil der Rohrkrepierer allerdings ein bisschen höher und die Balance stimmte manchmal nicht so richtig, aber insgesamt hat es wieder Spaß gemacht und war witzig und unterhaltsam anzuschauen. Und wenn die Witze gezündet haben, dann aber so richtig, gab einiges zu lachen, auch über plumpe Sachen. Die Story selbst ist im Grunde genommen die gleiche wie im ersten Teil, hatte aber dennoch ihren eigenen gewissen Touch an sich, so dass ich nie das Gefühl hatte, dass man da einfach stumpf kopiert. Und -man mag es kaum glauben- es steckte sogar eine Botschaft in dem ganzen brachialen Irrsinn. Seth Rogen und Rose Byrne waren wieder sehr amüsant unterwegs, die beiden haben einfach eine klasse Humor-Chemie zusammen. Chloe Moretz als Neuzugang und mit ihrer Studentinnenverbindung Gegner der beiden war ebenfalls gut und hat ihre Rolle mit einer gelungenen Mischung aus Mischung aus Fies und Unschuldslamm gespielt. Aber wie bereits in Teil 1 war Zac Efron das Highlight, er hatte wirklich die meisten Lacher auf seiner Seite und und hat die Rolle abermals sehr witzig rübergebracht. Und hat zudem geschafft, seinem Charakter sogar ein bisschen Tiefgang verleihen zu können, denn seine Suche nach Wertschätzung, Gebrauchtwerden und dauerhafter Freundschaft unterlag einer gewissen Tragik.
Im Film selbst gibt es eine spitzfindige auf die Filmlandschaft angewandte (und wohl auch selbstreferenzielle Aussage, Stichwort „X-Men: The Last Stand“) Aussage, dass der finale Teil einer Trilogie immer der schwächste ist. Und genau das wird auch im dritten Part der „First Class“-Reihe so umgesetzt, denn im Vergleich zu seinen beiden glorreichen Vorgänger ist dies in der Tat der schwächste Teil der Reihe, und das mit Abstand. Soll aber keinesfalls heißen, dass der Film nicht gut und/oder unterhaltsam gewesen wäre, denn das war er definitiv. Aber weswegen er dennoch zu keiner Zeit an die ersten beiden Teile heranreicht ist für mich in den nachfolgende beiden großen Kritikpunkten begründet.
Zum einen ist die Umsetzung diesmal sehr viel comichafter und im Verlaufe der Zeit zunehmend abgespacter gestaltet, sprich wo man es bei den beiden Vorgängern noch wunderbar geschafft hat, trotz sehr starken Superhelden- SciFi- und Fantasy-Elementen trotzdem auf eine ganz gewisse Art bodenständig zu bleiben, wird in diesem Film kaum noch darauf Wert gelegt. Das macht sich bereits in der Anfangssequenz im Ägypten vor zigtausend Jahren bemerkbar, zieht sich durch die ganze Story und am Ende gibt’s dann ein gewaltiges Standard-Effekt- und Krawallgewitter, was zwar anfangs nett nett anzuschauen war aber je länger es andauerte dann doch ziemlich genervt hat, ermüdend wurde und schlussendlich sehr enttäuschend war. Passte aber auch zum letzten Drittel, denn dort ist der Film eh ganz schön massiv eingebrochen. Und der zweite große Kritikpunkt ist der Bösewicht, dessen Motivation und Legenden über ihn zwar sehr unheilverkündend und bedrohlich waren zu Beginn, der aber physisch und von dem, was er so getan hat etc, alles andere als das rüberkam, was er von grundauf versprochen hat. Gab zwar ein paar sehr gelungene Szenen mit ihm und Oscar Isaac hat das auch gut gespielt, aber von einem Gegner mit solch einer Übermacht hätte ich wesentlich mehr erhofft und erwartet. Zudem war Jennifer Lawrence mit ihrem lustlosen Spiel der Mystique eine ziemliche Katastrophe, man hat ihr in jeder Szene total angemerkt, dass sie keinen richtigen Bock mehr auf das Franchise hat.
Aber genug gemeckert, es gab auch etliche sehr gelungene Phasen mit großartigen Momenten und sehr coolen Szenen. Auch wenn der ganze Aufbau einen Zacken zu episodenhaft war, hat es mir sehr gut gefallen, wie man zum einen bekannte Charaktere (und wo sie sich nun befinden) wieder ins Spiel gebracht hat, und wie man zum anderen komplett neue Charaktere, die man aber aus den alten X-Men-Filmen kennt (die jüngeren Ichs von Jean Grey, Cyclops, Nightcrawler usw) eingeführt hat. Das hat großartig funktioniert, weil man es auch geschafft hat, die Charaktere so sympathisch zu gestalten, dass man sich gleich mit ihnen verbunden gefühlt hat. Auf der Seite der Jungdarsteller war das für mich vor allen Tye Sheridan als Cyclops, der die Rolle richtig klasse verkörpert hat. Und auf der Seite der Alteingesessen war es natürlich Magneto, der von Michael Fassbender mal wieder überragend gespielt wurde und der gerade zu Beginn so dermaßen intensive Szenen zu bieten hatte, dass desöfteren Gänsehaut angesagt war (bei einer Szene ganz besonders, da war so viel Emotionalität drin, dass es kaum zu ertragen war). Fassbender war wie immer das Highlight unter den Charakteren und sein Zusammenspiel mit McAvoy war wie gewohnt stark. Also die Charaktere mitsamt Darstellern waren sehr überzeugend und haben viel Spaß gemacht (zumindest die auf der Seite der Guten, die auf der Seite der Bösen fand ich oftmals zu überzogen angelegt). Der typische X-Men Humor war auch wieder zu finden (Quicksilver hatte -wie bereits in Teil 2- wieder saukomische Szenen zu bieten) und generell hat dieser Film ständig das Gefühl vermittelt, dass man sich in diesem X-Men-Universum einfach zu Hause fühlt, trotz der erwähnten Umsetzungsproblematiken.
War trotz vieler Kritikpunkte ein guter, unterhaltsamer und definitiv sehenswerter Film, vor allem wenn man Fan des X-Men-Franchise und Comicverfilmungen bzw Superhelden-Filmen im Allgemeinen ist, aber im Vergleich innerhalb der eigenen Reihe und zu dem, was das Genre generell die letzten Jahre hervorgebracht hat, fällt er dann doch ziemlich ab. Gerade in der ersten Hälfte hat man eigentlich alles richtig gemacht und das ziemlich gut hinbekommen, bis im letzten Drittel dann der besagte Einbruch kam, der den Gesamteindruck dann leider doch entscheidend geschmälert hat.
War letztendlich ein guter und sehenswerter Film, durch den man sich aber eine sehr sehr lange Zeit erstmal durchbeißen muss. Meines Erachtens dauert die einstündige Exposition in Form eines Justizdramas rund um den als Sowjet-Spion verdächtigen Mark Rylance (der hervorragend spielte aber dennoch nicht so, dass er den Oscar vor Sly Stallone verdient hätte) viel zu lange, war viel zu trocken und somit auch sehr langwierig/zähflüssig. Wenn man das 20-30 Minuten kürzer gestaltet hätte wäre das dem Film sehr zugute gekommen, auch ohne Einbußen von Dramatik am Ende. Nach dieser sehr langen Phase hat sich der Film dann komplett gewandelt und wurde vom Justiz- zum Kalter-Krieg-Spionage-Drama, was nicht nur einem Wechsel im Genre gleichkam sondern auch in Sachen Dramatik und Intensität. Waren zwar immer noch Längen drin, aber nicht mal annähernd so drastische wie noch im ersten Part und somit gleich wesentlich interessanter und spannender anzuschauen. Richtig stark waren die Kostüme und vor allem das Setting, dass einen mitsamt der unterkühlten Atmosphäre regelrecht in diese Zeit katapultiert hat. Atemberaubend realistisch, wie man ein verschneites Ostberlin zur Zeit des Mauerbaus hat wiederauferstehen lassen, da kam unheimlich viel Atmosphäre und Authentizität rüber, das war großartig rübergebracht, gefilmt und bebildert und war generell das Highlight des Films. Erwähnens- und lobenswert ist auch mal wieder Tom Hanks, der souverän, ruhig und sympathisch spielt wie eh und je, trotz aller Dramatik aber immer einen subtil-verschmitzten Humor an sich hatte.