Mr. Pink - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
UntamedUntamed ist eine Thriller aus dem Jahr 2025 von Mark L. Smith und Elle Smith mit Eric Bana und Wilson Bethel.+37 Kommentare
-
MobLand - Familie bis aufs BlutMobLand - Familie bis aufs Blut ist eine Gangsterserie aus dem Jahr 2025 mit Helen Mirren und Pierce Brosnan.+12 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Weapons - Die Stunde des Verschwindens144 Vormerkungen
-
One Battle After Another119 Vormerkungen
-
Bring Her Back94 Vormerkungen
-
The Long Walk - Todesmarsch81 Vormerkungen
-
Caught Stealing61 Vormerkungen
Alle Kommentare von Mr. Pink
Das mit dem Namen habe ich mir auch schon öfter mal gedacht...ein GEHEIMagent, den jeder auf der Straße erkennen würde. Hat seinen Beruf vielleicht doch noch nicht so richtig verstanden. :D
"Ooh, I love trains!" – Dr. Dr. Sheldon Lee Cooper
Bradley Cooper ist hier mal in einem etwas anderen und natürlich interessanteren Film zu sehen, als dem ganzen Oscar-Quatsch, den er momentan so dreht. Ein passionierter Fotograf auf der Suche nach dem einen Schnappschuss, der das Leben so darstellt, wie es wirklich ist. Ein wortkarger, brutaler Schlachter, der den letzten Zug für viele zur letzten Reise macht. Und New York zeigt seine dunkelste Seite. Die Kamera fängt formvollendete Bilder ein, die stellenweise an Malerei erinnern, und schafft es im Finale im Zug meisterhaft, die klaustrophobische Enge spürbar zu machen, der man nicht entrinnen kann, und zugleich ständig schwungvoll in Bewegung zu sein, während die Geschichte bis zum bitteren Ende strikt und eiskalt bleibt. Ein perfekt durchkomponierter Tanz mit dem Tod.
"Please, step away from the meat!"
Ein hell leuchtendes, blutrotes Kleid in leichenblassen, kalten Bildern. Gezeichnet. Der verständnisvolle, aber müde gewordene Sensenmann vom Leben, die junge Lehrerin in "Corpse Bride"-Kostümierung vom Tod. Ein stilsicher gefilmter, doppelbödiger Thriller, der seine Fragen, ist sie nun tatsächlich dahingeschieden oder nicht, nur am Ende nicht mehr offen lassen will, all seine verborgenen Geheimnisse preisgibt und sich bloß als ein weiterer Serienkillerfilm von vielen entpuppt. Alles Verborgene offenbart sich und das Subtile, das Surreale, das Unbegreifbare, das "After.Life" zuvor noch so besonders machte, verpufft letztlich leider in einer dünnen Wolke aus Balsam und Lilienduft.
Spoiler!
Wo sind die Kinder?
Niemand weiß, was hier geschehen.
Keiner hat etwas gesehen.
Wo sind die Kinder?
Niemand hat etwas gesehen.
Pascal Laugier versteht die Gesetze des Horrorfilms. Das wird hier in einer Szene im ersten Drittel des Films deutlich, wenn wir augenscheinlich einer Mutter beistehen, die von purer Verzweiflung ergriffen ihr entführtes Kind zu retten versucht, nur um später herauszufinden, dass es genau andersherum war und wir hier die klassische, aus jedem Horrorfilm bekannte Verfolgungsszene einmal aus der Sicht des Killers beobachten durften. Ein wirklicher Horrorfilm ist "The Tall Man" dabei übrigens gar nicht, sondern nur als solcher getarnt, unter der Oberfläche versteckt sich ein schwermütiges und bedrückendes Drama. Beklemmend ist die Atmosphäre der dichten Nebel, aussichtslos die Situation in der kleinen Stadt, deren Gruselgeschichte nur beiläufiges Mittel darstellt um soziale Mechanismen zu beschreiben. Mittendrin "Martyrs"-Fan Jessica Biel, die ich bisher noch nie als besonders starke Aktrice wahrgenommen hatte, die hier aber überraschenderweise alles gibt und mit ihrer kühlen Ausstrahlung zudem perfekt in das von Bitterkeit und Elend zersiebte Szenario hineinpasst.
https://www.youtube.com/watch?v=MkIbH14VHfo
Die Inszenierung von "You're next" ist knallhart und mit der richtigen Prise Humor versehen, der Einsatz der Musik versiert, und Regisseur Adam Wingard versteht es, den Geist klassischer Horrorfilme in erfrischend modernem Gewand darzureichen. Eigentlich ist dieser satirische Familienstreit natürlich trotzdem bloß ein weiterer Home-Invasion-Thriller, der in diesem Genre jedoch deutlich heraussticht, da die Protagonistin keine blöde Bimbo-Blondine ist, sondern eine beinharte Badass-Bitch, die weiß, wo es langgeht. Hier wird nicht gekleckert, sondern geklotzt, sich nicht gewundert, dass der Killer zurückkommt, obwohl man ihm doch einen Klaps auf den Hinterkopf gegeben hat, sondern gleich richtig draufgehauen. Bis zum bitteren Ende. Unser Final Girl macht nicht in schierer Panik Fehler, sondern sich erstmal einen Plan und bleibt immer gefasst. Dadurch ist sie den Angreifern zu jedem Zeitpunkt mindestens ebenbürtig und es macht Spaß, mitzufiebern.
"Hören Sie auf eine Banane zu fressen wenn sie weinen!"
"Blutgletscher" hat schon ganz ordentlich bei "Alien" und vor allem "The Thing" abgeguckt, denn Gerhard Liebmanns MacReady-Gedächtnisbart lässt einen doch rasch in Erinnerungen an den 82er Klassiker schwelgen. Auch die überwiegend handgemachten Effekte tragen zum gemütlichen Oldschool-Feeling des Streifens bei, mitsamt aller positiven und negativen Nebeneffekte, da die abwechslungsreich und lieblich gestalteten Monster beim genauen Hinsehen eben doch zu schnell als unecht entlarvt werden können, schlauerweise aber schon nie zu viel Zeit vor der Kamera verbringen und deswegen insgesamt durchaus ihre Wirkung erzielen. Was mir, wie bereits beim ersten Film des Drehbuch/Regie-Teams, außerdem gefallen hat, ist der wissenschaftliche Ansatz im Skript, der die Herkunft der Gefahr hier nachvollziehbar erläutert. Viel Neues tischt "Blutgletscher" wie gesagt dennoch nicht auf, in diesem Fall ist gut geklaut allerdings deutlich besser als schlecht selbst gemacht, trotz der übergroßen Vorbilder ist das hier nämlich ein sehr gelungener, ansprechender Genrefilm.
"The Nightmare before Christmas", "Trick 'r Treat" und "Mean Girls".
Elegante Antworten, Nullnullelsa! Und danke für die Nominierung, dann weiß ich ja, was ich dieses Wochenende noch zu tun habe. :)
Aber wieso willst du (oder hat Daniel Craig das so gesagt?) denn auf einmal den Namen ändern? 'James' funktioniert doch auch für eine Frau sehr gut.
"Suck it, bitch!"
Die Vergewaltiger berufen sich in dieser Geschichte, auch wenn es hier natürlich keine Verhandlung gibt, ihr Opfer Richter, Jury und Henker in einer Person ist, zu ihrer Verteidigung auf eine Art Befehlsnotstand, versuchen sich damit rauszureden, dass sie nicht anders konnten, weil sie, einige zumindest, nur gefolgt sind. Ähnlichkeiten zur NS-Zeit und den anschließenden Prozessen, die im Jahr 1978 als der Film des Jüdischen Drehbuchautors und Regisseurs Meir Zarchi erschien natürlich noch viel näher waren als heute, werden deutlich. Ebenfalls interessant ist der möglicherweise feministisch intendierte Ton des Films, da hier erstmals die Kamera nicht den Blickwinkel des Täters einnimmt, sondern wir als Zuschauer in die Perspektive des Opfers gesetzt werden. Zudem, anders als z.B. noch ein paar Jahre zuvor bei der halb-einvernehmlichen und deswegen kontrovers lesbaren Vergewaltigung in Peckinpahs "Straw Dogs", das, was der Protagonistin hier angetan wird, nur noch Abscheu und Ekel hervorruft, ihre Rache daher, wie es bei dem schwierigen Thema der Selbstjustiz immer ist, nicht unbedingt gerechtfertigt, aber vollkommen nachvollziehbar erscheint.
Aber auch nur als reiner Exploitationfilm betrachtet, ist das Werk gelungen. "I spit on your Grave" ist nämlich ein Rape-&-Revenge-Film, der dieses Thema ohne unnützen Ballast auf das Wesentliche reduziert. Rape. Revenge. Kein Firlefanz, sondern direkt auf den Punkt. Ein starker Film, das (sehr gute!) Hochglanz-Remake kommt da nicht mit, ist zwar brutaler, der Streifen hier demzufolge dreckiger - der Kontrast der idyllischen Umgebung des Sees zu den dargestellten Gewaltsamkeiten ist wunderschön - dadurch aber auch ehrlicher, irgendwie glaubwürdiger und außerdem durch genannte Punkte inhaltlich vielschichtiger.
In der Hauptrolle überzeugt Camille Keaton, entfernt verwandt mit Stummfilmstar Buster, mit einer mutigen Performance, zeigt sich vollkommen nackt (hier selbstredend nicht nur gleichbedeutend mit unbekleidet) und verletzlich in der ersten Hälfte, gefühlskalt, zielstrebig und stark in der zweiten, stellt die Wandlung überzeugend dar und trägt damit den Film. Ihre männlichen Kollegen hingegen agieren zum Teil etwas übertrieben, was der Glaubwürdigkeit stellenweise schadet oder andererseits vielleicht auch bloß den verschmuddelten B-Movie-Charakter dieses Klassikers unterstreicht.
"Youth" sieht ganz wunderprächtig aus, das gilt für die stolzen Berglandschaften der Schweiz, wie auch generell für Bildsprache und Kameraführung. Ein sehr schöner Film, der mit Michael Caine und Harvey Keitel außerdem zwei echte Profis vor der Kamera stehen hat, die mit ihrem Können begeistern. Und es ist ein Film der Kontraste, philosophiert über das Leben und den Tod, Einsamkeit und die Nähe menschlicher Beziehungen, und natürlich Jugend und das Alter. All diese Themen besprochen in einer faszinierenden Art und Weise, wobei mir jedoch ein konkreter Plot fehlte und die dadurch entstehende zeitweilige Stagnation letztendlich leider eine engere Bindung ans Geschehen versagte, was schon ein bisschen schade ist, weil der Film wie gesagt ansonsten wirklich sehr gut gemacht ist.
Die an sich, da der Ausgang des Ganzen ja bekannt ist, vielleicht gar nicht mal so aufregende Geschichte wurde sehr spannend umgesetzt. Philippe Petit will ein Drahtseil zwischen die Türme des brandneuen World Trade Centers spannen und die Strecke zwischen den Bauten darauf balancierend zurücklegen. Die Planung und Durchführung dieser Aktion wird wie ein ganz klassischer Heist geschildert, und Joseph Gordon-Levitt spielt Philippe, dessen Leidenschaft für seine Kunst hier richtig gut zur Geltung kommt, genau auf den Punkt, sympathisch und mit einer Menge Elan. Was den Film außerdem hervorhebt und weshalb ich ihn auch für die große Leinwand empfehlen würde, ist das ausgezeichnet umgesetzte 3D, bei dem einem wenn Philippe erst einmal in luftigen New Yorker Höhen herumtänzelt schon ein wenig schwindelig werden kann.
Im vorderen Drittel hinten. Auch wenn ich es liebe, an der Kinokasse "Mitte, Mitte, bitte" zu sagen, setzte ich mich dann doch meist etwas weiter nach vorne. Eine langfristige Selbstbeobachtung hat ergeben, dass ich im Durchschnitt die fünfte Reihe anvisiere. Im IMAX kann es natürlich auch mal die erste Reihe sein, um vom Geschehen erschlagen zu werden. Kleinere Säle lassen mich öfter die erste oder zweite Reihe wählen, da die Leinwände eine überschaubare Größe haben.
Der dritte Film von Scott Cooper ist auch schon der dritte Treffer, vor allem aber ist es ein Film mit einer endlich mal wieder wirklich guten Rolle für Johnny Depp. Nicht nur sein Styling ist gelungen, wobei die Kontaktlinsen doch ein klein wenig befremdlich wirken, auch was die Performance angeht ist er in diesem generell überzeugenden Ensemble das Highlight. Der Film selbst ist ein ganz klassischer, Gangsterthriller der alten Schule. Whitey Bulger war mir zuvor zwar kein Begriff, aber vom Grundsatz her zeigt "Black Mass" nun nichts wirklich Neues. Die Umsetzung ist jedoch gelungen und sehenswert wegen des Deppen, der hier nach seiner auf mich in den letzten Jahren nicht immer wohlüberlegt wirkenden Rollenauswahl endlich mal wieder zurück zu alter Stärke findet.
Ein bisschen unverständlich, dass der kleine, dicke Katy-Perry-Fan sich so über diesen Film echauffierte und Sony sogar die Eier einzog und den Streifen aus den Lichtspielhäusern nahm. Letzteres ist besonders traurig, weil Satire wichtig ist, wo wären wir etwa ohne Chaplin oder Lubitsch, und auch provozieren darf und muss. Dabei richtet der Streifen seine humoristischen Nukularraketen in erster Linie nicht einmal gegen das idyllische Nordkorea, sondern ist in einem Inlandseinsatz unterwegs. Natürlich wird auch gegen die freiheitsliebende Volksrepublik im Osten ausgeteilt, mit Klischees, Vorurteilen, Mythen und erschreckenderweise wohl auch der Wahrheit gespielt, Kim Jong-un zwar als Diktator, aber über viele Strecken auch viel sympathischer dargestellt, als er vielleicht ist. Dies dient allerdings nur als Hintergrund, denn vor allem beschäftigt sich "The Interview" mit den USA und der Medienkultur des Landes, im Grunde geht es nämlich darum, dass Gossip höheren Stellenwert genießt als wirklich Bedeutsames und dass die beiden Americunts von Klatschreportern einmal mit einem seriösen Auftrag unterwegs nichts auf die Reihe bekommen und kläglich versagen. Auch Francos Grimassen und der Humor haben mir dabei zugesagt, weshalb "The Interview" als Komödie hervorragend funktioniert, obwohl er gar nicht unbedingt wie eine aussieht, die Inszenierung, Kamera und Beleuchtung etwa, lassen oft eher den Eindruck eines aufregenden Agententhrillers entstehen, welchen man hier ja ebenfalls zu sehen bekommt.
"Haters gonna hate, ain'ters gonna ain't!"
Haie im Weltraum! Man kann über "Sharknado 3" ja sagen, was man will, die Besetzung von David Hasselhoff als NASA-Mitarbeiter etwa ist nicht so ganz glaubwürdig und technisch ist auch die zweite Fortsetzung der besten Haitornado-Reihe aller Zeiten natürlich ein Paradebeispiel dafür, wie Filme nicht aussehen sollten, kommen die Spezialeffekte doch aus einer Zaubertafel und die Dialoge aus den Resten von Erpresserbriefen, aber an Kreativität mangelt es diesem Film nun wirklich nicht. Und deshalb macht auch dieser wässrige Wirbelsturm wieder einen Haidenspaß.
Bei einigen davon fällt es mir schwer zu glauben, dass sie überhaupt lesen. Und auffällig viele haben die Vorlage der Filme genannt, in denen sie mitgespielt haben. Bin mir nicht sicher, wie glaubwürdig ich das finden soll. Und wenn einem gar nichts einfällt, kann man anscheinend immer noch mit Salinger kommen. Sind allerdings trotzdem ein paar schöne Lesetipps dabei.
Robert Redford und Nick Nolte gehen wandern. Das ist auch so ziemlich alles, was hier passiert. Sie gehen wandern, haben dabei natürlich ein paar Schwierigkeiten, da sie ja nicht mehr die Jüngsten sind, aber im Grunde war es das schon. "A Walk in the Woods" bleibt eher seicht, die beiden alten Männer werden nicht zivilisationskritisch wie McCandless oder selbstfinderisch wie Strayed, aber irgendwie hat mir das trotzdem ausgereicht um den Film genießen zu können. Grund dafür wohl vor allem der charmante Humor und natürlich die beiden Altstars, die ein starkes Team sind, wobei Nolte, der in seine Figur des trockenen Alkoholikers sicher auch ein bisschen was von sich selbst einbringt, sogar noch den etwas interessanteren Part abbekommen hat.
Ich wünsche euch einen fetchen Tag. :)
http://procrastinationpandas.weebly.com/uploads/1/6/3/6/16368838/995726506.jpg
Na, so richtig gruselig ist es ja bisher noch nicht. Aber auf jeden Fall ansprechend geschrieben, liest sich gut. Bin schon gespannt, wie es weitergeht. :)
Ich hätte auch noch Ergänzungen für dich.
Drew Barrymore und Ellen Page sind beste Freundinnen (waren aber (angeblich ;) ) nie ein Paar).
Und Jennifer Aniston und Courteney Cox sind beste Freundinnen. Jenny ist auch die Patentante von Courteneys Tochter.
They'll try to push drugs that keep us all dumbed down
And hope that we will never see the truth around
"American Ultra" ist sehr guter Stoff, wenn auch keine gänzlich neue Mische, wenigstens was die Handlung angeht. Wie der Titel schon verrät, geht es um die geheimen Experimente der CIA, wobei die Geschichte nach bewährtem Muster zusammengerollt ist. Was den Film aber zu einem schrägen und verrückten Trip macht, ist der Humor, da der Agent wider Willen hier ein ständig zugedröhnter Pothead ist. Das ganze wandelt dann auf einem schmalen Grat im ständigen Wechsel zwischen absurd witzig und derb brutal. Eigentlich ein sehr seltsamer Mix wenn man es recht bedenkt, ich fand es aber klasse. Vor der Kamera überzeugt dabei nicht nur das frisch aus dem Abenteuerland eingeflogene Traumpaar mit großartigem Zusammenspiel, sondern wie so oft gibt es auch und vor allem in den Nebenrollen Highlights zu entdecken, wie John Leguizamo als beinharter Dealer oder Walton Goggins mit dem schönsten Lachen aller Zeiten. Ein sehr eigenwilliger Streifen also, der aber trotzdem oder gerade deshalb gut reingehauen hat.
"The old frying pan bullet trick..."
Die Grenze zwischen Mexiko und den USA bietet bietet viel Potential für aufregende Geschichten, "Sicario" erzählt nicht das ganz große Epos des immerwährenden Drogenkriegs, bietet jedoch eine Story, die dadurch spannend gehalten wird, dass man immer extrem nah bei den interessant gestalteten Charakteren ist, die von den Darstellern erstklassig verkörpert werden, besonders Emily Blunt und Benicio del Toro begeisterten mich. Außerdem ist es die zutiefst ungemütliche Atmosphäre, die einen immer tiefer in den Abgrund zieht, die mir hier den Atem raubte. Beinahe erdrückend schwingt zu jeder Zeit eine unterschwellige Bedrohung mit, erschütternd, bösartig, beunruhigend, allgegenwärtige Gefahr, das unliebsame, rauhe Milieu wird anschaulich illustriert, was auch dem eindringlichen Zusammenspiel von Ton und Bildern zu verdanken ist. Vor allem letztere sind ein Genuss, Kameramann Roger Deakins zaubert imposante und innovative, unter anderem wird mit Nachtsichtgeräten gearbeitet, Szenen auf die Leinwand und stellt damit mal wieder unter Beweis, wieso er ohne Frage zur Crème de la Crème seines Métiers gehört.
Der Fotograf Dennis Stock will seine Schnappschüsse von dem aufstrebenden Jungschauspieler James Dean knipsen und kommt irgendwie nicht dazu. Mehr passiert hier eigentlich nicht, weshalb ich den Film für dieses bisschen Handlung leider etwas zu lang geraten finde, auch wenn die Freundschaft der beiden gefühlvoll geschildert wird. Die schönen Bilder, die die 50er zwischen Glamour und Tristesse atmosphärisch einfangen und die geschmeidigen Jazztöne dazu schaffen eine schöne Stimmung, und auch die Schauspieler überzeugen. Denn, meine erste Reaktion als ich von diesem Film hörte war ja Verwunderung darüber, dass es einen Film über James Dean mit Robert Pattinson gibt und James Dean nicht von Robert Pattinson gespielt wird. Als ich den Film nun aber sah, verflog diese Skepsis, Dane DeHaan, obwohl optisch nach wie vor nicht meine erste Wahl, spielt die Rolle wirklich gut und man lernt den legendären Schauspieler hier sogar etwas besser kennen als in dem Fernsehfilm mit dem anderen Kobold.
Ab und zu wiederholt er sich ja doch schon ein bisschen, aber bei so vielen tollen Scores, die er uns schon zusammengezimmert hat, ist das verzeihlich. Guter Mann, und ein sehr schöner Artikel. :)