Patrick Reinbott - Kommentare
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Alle Kommentare von Patrick Reinbott
"Sleep Tight" ist ein origineller Psychothriller aus Spanien, der dem Genre einige durchaus erfrischende Impulse hinzufügt. Regisseur Jaume Balagueró inszeniert eine Geschichte über einen psychisch gestörten Hausmeister, allerdings erzählt er das Ganze aus der Sicht von diesem. Hauptdarsteller Luis Tosar schafft es durch seine intensive Leistung, dass einem die Figur und dessen Motive überzeugend und glaubhaft vermittelt werden. Marta Etura spielt ebenfalls gut, so dass ein tolles Spiel zwischen beiden Hauptdarstellern entsteht. Der Erzählstil und die Inszenierung selbst sind auch absolut gelungen, der Ton ist anfangs sogar noch etwas unterhaltsam angelegt und einige Szenen kommen noch recht amüsant daher, was im späteren Verlauf allerdings ins Gegenteilige kippt. Man merkt auch, dass dieser Film auf jeden Fall eine ausländische Produktion außerhalb Hollywood´s ist, da viele Konventionen umgangen werden und das Ende dann auch nochmal überrascht und einen nachhallenden Schlusspunkt setzt. Lediglich durch einige unlogische Handlungsverläufe, die mir ein wenig zu konstruiert erschienen, büßt der Film ein paar Punkte ein. Trotzdem ist "Sleep Tight" ein erfrischender Genre-Beitrag, der Horror- sowie Thrillerfans überzeugen wird.
Nachdem ich mir "The Amazing Spider-Man" eigentlich erst nicht anschauen wollte, da ich nicht viel von Reboots halte, hat die Neugier aber doch über die Skepsis gesiegt und es hat mich heute in die Preview gezogen. Man muss für sich selbst entscheiden, ob man diesen Film mit dem ersten "Spider-Man" von Sam Raimi vergleichen möchte oder ihn als eigenständiges Werk betrachtet. So und so hat der Film auf jeden Fall einige Stärken, aber auch Schwächen. Was natürlich die meisten beschäftigt hat, war die Frage, ob Andrew Garfield in die Fußstapfen von Tobey Maguire treten kann. Meiner Meinung nach macht er seine Sache recht gut, am Anfang wirkt er noch ein wenig zu obercool und auf lässig getrimmt, doch man gewöhnt sich schnell an seine Art und man merkt Garfield jederzeit die Spielfreude an, dass er jetzt in einer großen Blockbuster-Produktion die Hauptrolle spielen darf. Der Rest des Casts macht seine Sache gut, vor allem Emma Stone ist gewohnt bezaubernd. Die Effekte sind natürlich auch wie zu erwarten top, allerdings merkt man im positiven Sinne, dass Marc Webb bisher nur einen Indie-Film gedreht hat. So setzt er den Fokus nicht nur auf Action, sondern legt mehr Wert auf Charakterentwicklung, was dem Film auch recht gut tut. Oftmals hab ich allerdings an Raimis Version denken müssen, die mir dann doch noch ein gutes Stück besser gefällt, manche wichtige Themen werden zu schnell abgehandelt und vom angekündigten, düsteren Neustart blieb auch recht wenig übrig, da es gar nicht wirklich düster zugeht. Viele der Stücke des Soundtracks haben mir auch gar nicht gefallen und wirkten deplatziert. Alles in Allem ist der Reboot doch recht gut gelungen, es bleibt zwar noch einiges an Luft nach oben, aber Potential ist auf jeden Fall gegeben und Andrew Garfield hat mich trotz großer Zweifel doch ziemlich überzeugen können.
"Amer" ist ein wunderschön in Szene gesetzter, ungewöhnlicher Horrorstreifen, der sich wohltuend vom Mainstream fernhält. Zur Story kann man gar nicht viel schreiben, diese ist sehr kurz und man könnte den Inhalt des Films eigentlich in 3-4 Sätzen zusammenfassen. Doch der reine Inhalt allein macht diesen Film nicht aus, vielmehr ist "Amer" ein Werk, welches erlebt werden will und den Zuschauer tief in einen alptraumhaften Bilderrausch einsaugt. Rein audiovisuell betrachtet ist der Film für mich das betörendste Erlebnis seit Gaspar Noe´s "Enter the Void". Vor allem die ersten 20 Minuten sind absolut genial, mit Close-Ups, verschiedenen Kameraperspektiven, unterschiedlichen starken Farbfiltern und eindringlichen Geräuschen entfacht der Film einen regelrechten Rausch und ich war direkt schwer begeistert. Leider hängt der Film im Mittelteil ein wenig durch, es wirkte auf mich etwas zu stark in die Länge gezogen und es kommen einige inhaltsleere Sequenzen, die nicht ganz an das zuvor gesehene Bilderinferno anknüpfen können. Im letzten Drittel reißt der Film das Ruder nochmal ziemlich rum, die Atmosphäre verdichtet sich wieder stark, der Horroranteil zieht mächtig an und man schaut nochmal gebannt bis zu den Credits dem Geschehen zu. Am Ende lässt der Film noch ordentlich Freiraum für Interpretationen, wodurch er genügend Nachhaltigkeit besitzt und somit jeden Standart-Horrorfilm der heutigen Zeit locker übertrumpft.
Mit "Pusher 3" beendet Nicolas Winding Refn seine Gangster-Trilogie auf gewohnt hohem Niveau. Diesmal liegt der Fokus auf der Figur des Milo, der in den beiden Vorgängern bereits ordentlich Eindruck hinterlassen hat. Refn gibt einen tollen Einblick in das Innenleben des Gangster-Bosses, welches von Zlatko Buric super dargestellt wird. Milo ist nicht mehr der jüngste, daher droht ihm so langsam eine Zwangsablösung durch jüngere Gangster, die gerne seinen Platz einnehmen würden. Dies will er aber nicht so einfach hinnehmen, zusätzlich dazu kommt noch seine Drogensucht, die er loswerden will. Refn bringt die Geschichte wieder schön langsam ins Rollen, alles entfaltet sich nach und nach und man bekommt viele Faktoren präsentiert, die Milo letztendlich in ungewisse Bahnen lenken. Refn vermeidet es zusätzlich, sich thematisch festzusetzen und kann in diesem Finale beispielsweise das Thema "Menschenhandel" bedrückend und hart miteinbringen. Der tolle Gesamteindruck wird ein wenig dadurch getrübt, dass für mich der Höhepunkt schon ca. 15 Minuten vor dem Abspann erreicht war. Die letzten 15 Minuten wählt Refn dann eine überraschend brutale Inszenierung, um den dramaturgischen Mangel etwas zu kaschieren. Als dann die Credits anliefen, war ich schon etwas traurig, dass diese durchwegs großartige Trilogie nun zu Ende ist und keine weiteren Filme mit diesen Figuren mehr kommen werden.
Mit "Pusher II" kann Nicolas Winding Refn das hohe Niveau seines Vorgängers fast gänzlich halten. Diesmal setzt er den Schwerpunkt seines Films aber anders, es geht weniger um eine ähnlich rasante Story wie in Teil 1 sondern um eine intensive Charakterstudie inmitten des aus dem Vorgänger bekannten Drogenmilieus. Dass dieses Konzept so gut aufgeht, liegt an einem grandios aufspielenden Mads Mikkelsen und den restlichen wieder unbekannten von der Straße weg gecasteten Nebendarstellern. Die Inszenierung selbst ist gewohnt exzellent, alles wirkt durchwegs authentisch und real und man glaubt wieder eher eine Doku über echte Menschen zu sehen, als einen Spielfilm. Am Anfang dachte ich, es läuft alles ein wenig gemächlicher ab, doch gegen Ende hin nimmt einen die Atmosphäre wieder extrem gefangen, die Situation spitzt sich kontinuierlich zu, bis uns Refn erneut ein ungemütliches, raues Ende präsentiert. "Pusher II" ist nicht ganz so mitreißend und im Gesamtpaket umwerfend wie sein Vorgänger, aber trotzdem wieder eine großartige Milieustudie, die mich aufgrund der kalten Realitätsnähe wieder schwer begeistert hat.
Gesneaked.
"Hasta La Vista" nimmt sich dem schwierigen Thema "Behinderung" an, was meiner Meinung nach schwer in einem Film überzeugend darzustellen ist. Dieser Film gehört dann auch für mich leider zu den schwächeren. Beim Hauptdarstellertrio hat mich lediglich Tom Audenaert als blinder Josef richtig überzeugen können, seine Darstellung ist wirklich fantastisch und er sorgt für die meisten Punkte, die ich diesem Film gebe. Die anderen beiden Jungs und allgemein der Rest des Casts ist ziemlich klischeehaft und vorhersehbar. Allgemein die ganze Story war für mich einfach ein Reinfall. Die Grundidee, ein Bordell für Behinderte zu besuchen, ist noch recht kreativ, allerdings hatte ich mit dem Stil und der Umsetzung des Film massive Probleme. Ich empfand es als extrem störend, dass man sich für einen Mittelweg entschieden hat und sowohl Witze eingebaut hat, aber auch wieder auf die Drama-Schiene abdriften musste. Kaum ein Witz konnte richtig bei mir zünden, wobei man hier natürlich auch wieder Josef abgrenzen sollte, da er wirklich für die angenehmsten Momente sorgt. Die dramatischen Momente waren auch absehbar, nichts konnte wirklich überraschen oder berühren, weshalb mich auch das Ende relativ kalt gelassen hat, auch wenn es das eigentlich nicht tun sollte. Der Film ist auch ein Stück zu lang geraten, eine Straffung von 15-20 Minuten hätten sicherlich nicht geschadet. Schlussendlich hat mir der Film einfach nicht wirklich gefallen, ich bin mir zwar sicher, dass er bei vielen Menschen gut ankommen wird, aber ich finde bei solch einem Thema sollte man sich als Filmemacher entscheiden, ob man nur lustig oder nur traurig inszenieren möchte. Beides zusammen hat mir den Film leider ziemlich verdorben.
Mit seinem Debüt "Pusher" zeigt Regisseur Nicolas Winding Refn bereits, wie grandios er sein Handwerk beherrscht. Die Grundgeschichte ist in ihrer Art nichts wirklich neues. Ein Dealer leiht sich von einem großen Gangster Heroin für einen Deal, dieser Deal geht schief und nun muss der Dealer die verlorene Summe wiederbeschaffen oder bitter bezahlen. So weit so bekannt, doch der Stil des Films zieht einen sofort in seinen Bann. Refn inszeniert diese Gangsterthriller-Story als knallharte Milieustudie, die durch den rauen Handkamerastil eine extreme Authentizität erzeugt. Die Schauspieler sind zum damaligen Zeitpunkt noch völlig unbekannt gewesen, viele wurden direkt von der Straße gecastet, wodurch sie selber eine Verbindung zum Drogenmilieu haben. Die meisten der Dialoge sind improvisiert, wodurch die Gespräche alle realitätsnah und spontan wirken, was die geniale Atmosphäre noch mehr verstärkt. Die Spannungsschraube wird konstant angezogen und obwohl Kim Bodnia seine Rolle als Dealer Frank eigentlich völlig unsympathisch anlegt, fiebert man immer mehr mit ihm mit und hofft, dass er die Sache unbeschadet übersteht. Refn schert sich allerdings kein bisschen um Hollywood-Konventionen, es geht ununterbrochen hoffnungslos und düster zur Sache und das Ende hat mir brutal den Boden unter den Füßen weggezogen. "Pusher" ist praktisch genau die Art von Gangsterfilm, die ich sie sehen will. Man bekommt als Zuschauer die Chance, 105 Minuten lang in ein trostloses, realistisches Drogenmilieu einzutauchen, erlebt tolle, authentische Charaktere und fiebert aufgrund der genialen Inszenierung immer mit der Hauptfigur mit. Für ein Debüt wahrlich schon eine echte Meisterleistung.
Mit seinem Zweitlingswerk "22. Mai" schlägt Regisseur Koen Mortier eine gänzlich andere Richtung ein als bei seinem Debüt "Ex Drummer". Der verstörende, aggressive, hektische Erzählstil weicht hier einer depressiven, langsamen, intensiven Inszenierung, die mich durchwegs begeistert hat. Aus der Grundthematik eines Anschlags und den Folgen holt Mortier das Maximale heraus und wagt sich mit einer ungewöhnlichen, tollen Erzählweise an dieses Drama heran. Im Prinzip ist die eigentliche Story nach gut 10 Minuten zu Ende, die restliche Laufzeit des Films führt Mortier seine Hauptfigur Sam durch ein immer wieder kehrendes Labyrinth, in dem er auf die Echos der Anschlagopfer trifft. Er wird mit Fragen wie Schuld und Sühne konfrontiert, während einem der Anschlag immer und immer wieder durch andere Perspektiven schmerzhaft vor Augen geführt wird. Ich kann verstehen, dass viele von dem Film enttäuscht waren, da Mortier wirklich etwas völlig anderes wagt als bei "Ex Drummer". Ich war allerdings wirklich durchwegs beeindruckt von dem Film. "22. Mai" ist ein bedrückendes, intensives Drama, welches einen gelungen andersartigen Blick auf das Thema "Anschlag" bietet und noch eine Zeit nachhallen wird. Ich kanns kaum erwarten, bis Mortiers dritter Film erscheint.
"Gandu - Wichser" ist nicht nur ein prägnanter Titel, der Film selbst ist auch ziemlich außergewöhnlich und erfrischend andersartig. Sozusagen als radikales Gegenstück zu den normalen Bollywood Filmen ist "Gandu" ein raues und wütendes Sozialdrama. Statt auf farbige und strahlende Bollywood Locations bekommt man dreckige Wohnviertel zu sehen, dazu ist der Film bewusst in Schwarz-Weiß gehalten, um den tristen Effekt zu verstärken. Eine richtige Story wird nicht verfolgt, der Film gibt stattdessen einen Einblick in das Leben eines 20-Jährigen, der in einem kaputten Elternhaus wohnt, seine Freizeit im Internetcafé mit Counter-Strike oder daheim mit Pornos verbringt. Am liebsten widmet er sich jedoch der Musik und entlässt seine Wut in aggressiven Rap-Songs. Ich kann nicht behaupten, ansatzweise in einer ähnlichen Situation wie diese Hauptfigur zu sein, trotzdem fühlt man direkt mit ihm und kann seine Lage förmlich spüren. Der Film selbst ist total abgedreht inszeniert. Splitscreens, Parallelmontagen, untypische Schnitte, ein wilder Soundtrack und flotte Kamerafahrten sorgen für ein gelungenes Sehvergnügen. Ich hatte mir den Film vor dem Anschauen noch kontroverser und verstörender vorgestellt, doch bis auf explizite Sex-Szenen gegen Ende hält sich der Film selbst einigermaßen zurück, trotzdem wird es gegen Ende immer unkontrollierter und abgefahrener. Realität und Einbildung sind nicht mehr eindeutig zu trennen und man fragt sich nach dem Abspann, was man da jetzt genau eigentlich gesehen hat. Mit knapp 85 Minuten war mir der Film leider ein wenig zu kurz, er hätte von mir aus gerne noch 15-20 Minuten länger gehen können, aber letztendlich ist es ein wirklich tolles, außergewöhnliches Werk, wie man es nicht so häufig zu sehen bekommt, schon gar nicht aus Indien.
Im Vorfeld war ich etwas skeptisch, aber nachdem ich "Men in Black 3" nun endlich gesehen habe, bin ich doch sehr zufrieden. Regisseur Barry Sonnenfeld hat praktisch alles richtig gemacht und einen richtig unterhaltsamen Popcorn-Blockbuster abgeliefert. Der Cast ist wieder grandios, Will Smith ist natürlich spitze, Tommy Lee Jones tritt ein wenig kürzer, ist aber ebenfalls gewohnt super und Josh Brolin macht seine Sache als junger Agent K auch klasse. Natürlich darf man sich von der Story nicht allzu viel erwarten, hier steht klar die Unterhaltung im Vordergrund und die ist absolut gelungen. Das Tempo ist hoch, witzige Stellen gibt es sehr viele, der Zeitreiseaspekt wurde schön umgesetzt und gegen Ende wartet die Geschichte noch mit einer kleinen Überraschung auf. Für meinen Geschmack hätte es sogar noch ein paar skurille Alienarten mehr geben dürfen, aber dieser Teil bietet trotzdem einige einfallsreiche und spaßige Aliens. Wer die anderen beiden Filme mochte, kann hier überhaupt nichts falsch machen. Teil 3 übertrifft sogar Teil 2 und ist genau das, was ich mir unter einem sehenswerten Blockbuster vorstelle, ohne in dämliche und hirnlose Gefilde abzudriften.
"Wahre Künstler sollten das ausloten, was andere noch nicht gewagt haben"
Dieses Zitat aus "Leben und Tod einer Pornobande" lässt sich sicherlich auch auf Filme allgemein anwenden. Nach "A Serbian Film" schafft es der nächste, umstrittene Film aus Serbien zu uns und sorgt wieder für Diskussionsstoff. Wie auch "A Serbian Film" ist dieser auch ein Schlag ins Gesicht für den gewöhnlichen Durchschnittszuschauer. Ein gescheiterter Amateur-Regisseur will mit seinem speziellen Stil ins Amateur-Porno Filmgeschäft einsteigen, reist dabei mit einem neuen Konzept durch die serbische Provinz und führt seine Truppe wie zu erwarten in den Abgrund. Regisseur Mladen Djordjevic lässt dabei natürlich kein explizites Detail aus, durch den gelungene Doku-Stil und die unbekannten Schauspieler wirkt der Film unglaublich real und intensiviert die harten Szenen dadurch noch mehr. Die Warnung vor expliziten Sex- und Gewaltszenen ist nicht umsonst auf dem Cover, es hat mich sehr überrascht, dass der Film unzensiert zu erwerben ist. Im Gegensatz zu "A Serbian Film" ist der Film aber nicht durchgehend verstörend brutal, sondern setzt den Fokus mehr auf das heranreifende Drama innerhalb dieser buntgemischten Truppe aus unterschiedlichen, verlorenen, kaputten Figuren. Trotzdem gab es für mich gut 3-4 Szenen, die richtig krass waren und einem nach der Sichtung noch etwas in Erinnerung bleiben werden. Bei solch einem Film kann man sicherlich wieder die Diskussion starten, wie weit ein Film heutzutage noch gehen muss oder darf, doch für mich ist das Medium Film immer noch eine Kunstform, die im Prinzip alles zeigen und verarbeiten darf, solange für mich ein Sinn oder eine Botschaft hinter dem Gezeigten steckt, was bei diesem Film der Fall war. Ich kann dem Film wie auch schon "A Serbian Film" allen hartgesottenen Filmfans, die abgründige Themen mögen, auf jeden Fall empfehlen.
"Eine dunkle Begierde" war mein erster Cronenberg Film und ich hätte mir eher eins seiner älteren Werke ansehen sollen. Der Film basiert auf einer wahren Geschichte von 1904 und behandelt Abschnitte aus dem Leben des Psychiaters Carl Gustav Jung. Cronenberg stellt die Psychoanalyse in den Vordergrund seiner Erzählung und setzt auf eine Dreiecksbeziehung zwischen Jung, einer seiner ehemaligen Patientinnen und Psychologe Sigmund Freud. Leider hat mich der Film über weite Strecken stark gelangweilt, es kommt kaum Atmosphäre in der Handlung auf und viele der Konversationen, die sich vordergründig um psychoanalytische Themen drehen, konnten mir keinen wirklichen Zugang zu dem Film gewähren. Die Inszenierung ist ganz gut gelungen, die Schauplätze sind sehr detailverliebt gestaltet und optisch ansprechend in Szene gesetzt. Der Cast ist auch eine der größten Stärken des Films, Michael Fassbender ist gewohnt super, Viggo Mortensen holt das nötigste aus der Drehbuchvorlage heraus, nur Keira Knightley war vor allem zu Beginn extrem anstrengend aufgrund ihres extremen Overactings. Ingesamt also ein Film, der mir nicht wirklich gefallen hat, da ich überhaupt keinen Zugang gefunden habe und mir auch nichts nachhaltig im Gedächtnis bleiben wird.
Das Debüt "Amores Perros" zeigt schon die herausragenden Fähigkeiten von Regisseur Alejandro González Iñárritu. Alles, was auch die Nachfolgewerke auszeichnet, findet sich bereits in diesem Film wieder. Die Handlung spielt sich episodenhaft ab, hier aber noch nicht so sprunghaft wie in seinen anderen Filmen, sondern aufgeteilt in 3 große Storysegmente. Der Cast besteht fast nur aus unbekannten mexikanischen Darstellern, die großartig spielen und sehr authentisch wirken. Sie führen den Zuschauer durch eine Geschichte, die mit Gewalt, Liebe, Verlust, Trauer und Schmerz vollgepackt ist. Was mich besonders beeindruckt hat, war wie Iñárritu die Beziehung zwischen Mensch und Tier umgesetzt hat, in diesem Fall zwischen Hund und Mensch. Hunde spielen in jedem Handlungsstrang eine große Rolle und mir ist aufgefallen, dass sie genau das Verhalten ihrer Besitzer wiedergespiegelt haben. Hundeliebhaber werden also mit einigen sehr tollen Momenten belohnt, allerdings gibt es aufgrund der Hundekampf-Thematik zu Beginn des Films auch einige sehr brutale Szenen zu sehen. Der Film leidet ein wenig an seiner Überlänge, ich empfand ihn nicht ganz so intensiv wie seinen Nachfolger "21 Gramm", aber dafür bekommt man mit "Amores Perros" den rohsten und schonungslosesten Film von Iñárritu geboten, in welchem die Figuren am ehrlichsten und realistischsten wirken. Ein kraftvoller und beeindruckender Erstlingsfilm, der sich keinesfalls vor seinen ebenfalls großartigen Nachfolgern zu verstecken braucht.
Mit "Babel" bleibt Regisseur Alejandro González Iñárritu seinem Stil treu und liefert wieder ein sehr starkes Drama ab, welches erneut durch die episodenhafte Erzählweise glänzt. Diesmal spielt sich die Geschichte allerdings nicht in einem Land ab, sondern wird auf 3 Kontinente ausgedehnt. Die Story wechselt immer zwischen 4 verschiedenen Erzählsträngen, welche wieder sehr stimmig verknüpft werden. Der Grundton ist gewohnt düster, thematisch beschäftigt sich Iñárritu diesmal mit der Barriere, die zwischen den Menschen aufgrund sprachlicher oder kultureller Differenzen auftreten, sowie eben die typischen Vorurteile, auf die das jeweilige Land oftmals reduziert wird. Ebenso das oftmals behandelte Thema, wie sich eine einzige ausgelöste Aktion auf das Schicksal vieler verschiedener Menschen auswirkt, wird behandelt. Iñárritus Inszenierung ist diesmal übersichtlicher als im Vorgänger, er nimmt sich mehr Zeit für die einzelnen Ereignisse und jeder Handlungsstrang bekommt genügend Entfaltung. Auch die Figuren sind wieder äußert stark dargestellt, abgesehen von Brad Pitt, Cate Blanchett und Gael García Bernal von vielen Laiendarstellern, die eine tolle Leistung abliefern. Der einzige Mangel an dem Film ist meiner Meinung nach, dass dem Film auf der Zielgeraden etwas die Puste ausgeht. Ich hätte mir am Ende mehr Konsequenzen aus den vorangegangen Ereignissen gewünscht, ich war einfach nicht so beeindruckt oder aufgewühlt wie beim Vorgänger "21 Gramm". "Babel" ist ein extrem starker Film, aber aufgrund des etwas zu emotionslos geratenen Endes kein Meisterwerk.
"21 Gramm" ist ein meisterhaftes Drama des großartigen Alejandro González Iñárritu. Der Film macht es seinem Zuschauer dabei in zweierlei Hinsicht nicht ganz einfach. Zum einen ist die Erzählweise ziemlich verschachtelt, die Geschichte wechselt immer wieder zwischen den Hauptfiguren hin und her und dabei auch noch zwischen Vergangenheit zu Gegenwart und Zukunft. Zum Anderen präsentiert sich Iñárritu gewohnt düster, sein Werk ist extrem niederschmetternd und aufwühlend. Trotzdem wird man unweigerlich direkt in den Bann des Films gezogen, da er von einem großartigen Cast getragen wird. Sean Penn ist einfach perfekt in solchen traurigen Rollen, Naomi Watts ist eine der größten ihrer Generation und Benicio del Toro hab ich auch selten besser erlebt. Nach und nach entfaltet sich die Geschichte, man kommt langsam dahinter, welche große Story sich hinter allem verbirgt, Schicksale werden miteinander verknüpft, die Figuren geben immer mehr von ihrem Inneren preis und man sieht sich mit schweren Themen wie Verlust, Tod, Verzweiflung, Rache, Drogen, Krankheit und anderen schlimmen Dingen konfrontiert. Iñárritu schafft es aber trotzdem, immer wieder sehr liebevolle, intime Momente in diese tragische Geschichte einzubauen, bei denen ein klein wenig Licht durch die bittere Dunkelheit zu schimmern scheint. Am Ende beantwortet Iñárritu nicht alle Fragen, man bleibt mit einigen offenen Schicksalen zurück und möchte am liebsten wissen, wie es weitergeht, während man nach dem Film merkt, wie schlimm es draußen in der Welt wirklich zugeht und wie gut es einem selbst meistens eigentlich geht. Ein außerordentlich intensives und herausragend inszeniertes Drama, welches auf jeden Fall nachhallt und zum Nachdenken anregt
"Alien - Die Wiedergeburt" ist der schwächste Teil der Reihe, aber an sich kein schlechter Film. In diesem letzten Teil liegt der Schwerpunkt wieder auf der Action, die Story an sich ist relativ unspektakulär. Sigourney Weaver liefert eine mittlerweile fast schon routinierte Leistung, wobei sie diesmal nicht so überzeugend ist wie in den anderen Teilen. Bei den Nebendarstellern kann Ron Perlman punkten, der für einige trashige Kommentare sorgt. Die Spannung bleibt etwas auf der Strecke, dafür bekommt man viele eklige Aliens geboten und die Effekte sind auch sehr gelungen. Das Prinzip ist aber nach 4 Teilen nun ziemlich abgenutzt, es war gut, die Reihe nach diesem Film zu beenden. Ingesamt also ein solider Abschluss einer sehr gelungene Reihe.
Die Meinungen zu "Alien 3" sind durchwegs ziemlich durchwachsen. Ich persönlich finde ihn genauso gut wie Teil 2. Die Atmosphäre orientiert sich wieder mehr am ersten Teil, was ich nur begrüße. Der Actionanteil ist weitestgehend zurückgeschraubt worden, es gibt wieder nur ein Alien, nur der Schauplatz ist diesmal wesentlich größer. Die Strafgefangenen haben mir wesentlich besser gefallen als die Marines in Teil 2, sie waren vom Charakter her einfach aufregender und vielseitiger als die Marines. Sigourney Weaver liefert wieder eine überzeugende Darstellung von Ellen Ripley, in diesem Teil durchläuft ihr Charakter auch eine interessante Wandlung. Lediglich eine Stellen mit Leerlauf sowie einige unlogisch nachzuvollziehende Handlungsverläufe haben mir nicht gefallen, ansonsten ist der 3. Teil aber auch sehr gelungen und der Qualitätsabfall macht sich bisher nur minimal bemerkbar.
Der 5. Teil der "Final Destination" Reihe bietet im Prinzip dasselbe, was man auch in den vorigen Teilen schon zu sehen bekam. Die Figuren sind zwar wieder recht uninteressant und die Story an sich ist auch Nebensache, aber die Sterbeszenen sind schön splattrig geraten und sorgen wieder für viel makabren Humor, bei dem ich öfters lachen musste. Neu ist außerdem, dass die "Auserwählten" ihren Tod verschieben können, indem sie jemand anderen töten. Dies sorgt für eine interessante Momente und fügt sich gelungen in den Film ein. Am Ende gibt es noch eine nette kleine Überraschung für Kenner des ersten Teils und der Abspann rockt auch gewaltig. Die ersten beiden Teile bleiben zwar die Besten für mich, aber wer Teil 1-4 mochte kann sich Teil 5 auch ruhigen Gewissens anschauen und bekommt wieder kurzweilige, spaßige und blutige Horrorunterhaltung geboten.
Nach Ridley Scott übernahm James Cameron die Regie bei "Aliens - Die Rückkehr" und man merkt den Stilwechsel natürlich sofort. Statt auf Horror setzt Cameron hier auf seine typische, bombastische Action und noch gelungenere Effekte als in Teil 1. Der Anfang lässt sich wieder sehr viel Zeit, die neue Crew wird erstmal in aller Ruhe eingeführt und es dauert eine ganze Weile, bis das erste Alien zu sehen ist. Die Marines wirken zuerst ein klein wenig unsympathisch, aber man gewöhnt sich an die markigen Sprüche und nach der ersten Hälfte dreht der Film dann endlich auf. Im zweiten Teil gibt es dann von fast allem mehr als in Teil 1, viel mehr Aliens, viel Spannung und sehr viel krachende Action. Die zweite Hälfte vergeht dann ziemlich schnell und hätte man mehr Wert auf Horror als auf Action gelegt, hätte dieser Film dem ersten durchaus die Stirn bieten können. So ist der zweite Teil für mich ein wenig schwächer als der erste, aber immer noch ein sehr guter Film.
"Alien" von Ridley Scott ist ein Meilenstein des Genres. Der Film ist für mich allerdings mehr Horror als Science Fiction, lediglich die Nostromo und ein fremder Planet dienen hier als Kulisse für ein Horror-Kammerspiel allerhöchster Güteklasse. Scott setzt hier auf klassische Stilmittel des Horrors, auf explizite Momente und stumpfe Gewalt wird hier glücklicherweise verzichtet. Von Anfang an wird man von der düsteren Atmosphäre gepackt, die vor allem durch Kamerafahren in die Dunkelheit und das Zusammenspiel mit der Musik erzeugt wird. Der Spannungsbogen entfaltet sich langsam, aber nach und nach entwickelt sich das Szenario zu einem Albtraum, der die Urängste jedes Menschen weckt. Klaustrophobische Enge und dunkle, lange Gänge mitten im stummen Weltall, dazu ein unbekannter Organismus, bei dem man nicht weiß, mit was man es zu tun hat. Scott bedient sich geschickt dieser Elemente, hält das Tempo gemächlich, treibt die Spannung aber trotzdem immer wieder auf die Spitze. Dazu kommen die für die damalige Zeit auch heute noch gänsehauterzeugenden Effekte, die man als zeitlos bezeichnen kann und ein Cast, der hier wirklich tolle Figuren abliefert. Im Gegensatz zu vielen öden Horrorstreifen von heute fiebert man mit ihnen mit, sie verhalten sich auch nicht vorhersehbar und dämlich, sondern immer nachvollziehbar. All diese Zutaten ergeben einen tollen Genreklassiker, der auch nach über 30 Jahren noch voll überzeugt und Horror- sowie Science Fiction Fans zufriedenstellen wird.
In "Brazil" entwirft Terry Gilliam eine gleichermaßen furchteinflößende wie unterhaltsame Dystopie. Die Inszenierung ist typisch Gilliam und überaus detailreich. Themen wie Kontrolle durch den Staat, eine bürokratisierte Gesellschaft und der Konsumwahn werden satirisch überspitzt dargeboten, dabei gleitet die Erzählung nie in zu düstere Gefilde ab, sondern präsentiert immer wieder schwarzhumorige Momente mit einem Augenzwinkern. Terry Gilliam konnte sich glücklicherweise gegen das Studio durchsetzen, die sein Werk für zu verstörend und pessimistisch hielten und es auf knapp 90 Minuten kürzen ließen. Die finale 145 Minuten Fassung ist zwar für meine Geschmack mit einigen Längen behaftet, trotzdem finde ich es gut, dass Gilliams Vision letztendlich gesiegt hat. Großartig ist zudem das Ende, welches eine überraschende Wendung bietet, wodurch die Botschaft des Films letztendlich perfekt wird.
"Adams Äpfel" ist ein tolle Tragikomödie mit einem speziellen, tiefschwarzen Humor. Die Geschichte ist richtig schön einfallsreich und neuartig und weiß zu begeistern. Dazu gesellt sich eine total abefahrene Figurenkonstellation, bei der jeder der eigenartigen Figuren für einige Glanzmomente sorgen kann. Mads Mikkelsen begeistert wie immer, eine schlechte Leistung wird er wohl niemals abliefern. Auch der Rest des Casts ist super, vor allem Ali Kazim als Khalid ist einfach nur urkomisch. Ich hatte mir zwar aufgrund der ganzen extrem hohen Bewertungen hier noch etwas mehr zum Lachen erwartet, dafür hat der Film auf der dramatischen Ebene umso mehr gepunktet. Immer wieder lustige, tiefschwarze Momente wechseln sich mit bitterer Dramatik ab, dazu kommen noch einige religiöse Querverweise und fertig ist ein kitschfreier, gelungener Film, welcher mich sehr gut unterhalten hat.
Die Meinungen zu "Calvaire" gehen stark auseinander, ich persönlich schließe mich den eher negativen an. Oft liest man, dass der Streifen so innovativ gegenüber den heutigen Horrorfilmen sein soll, mich allerdings hat er von Anfang bis Ende kalt gelassen. Der Einstieg ist ziemlich lahm, man weiß schon vorher, was nun passieren wird, nachdem die Haupfigur mit seinem Fahrzeug in den Wald hineinfährt und in eine Hütte kommt. So eine Einführung ist eigentlich noch zu verschmerzen, wenn der Rest des Films punkten oder überraschen kann, dies wird allerdings auch zu keiner Zeit erreicht. Die typischen Hinterwäldler-Backwood Klischees werden hier präsentiert, Foltermethoden variieren zwar von den üblichen, sind aber trotzdem weitestgehend unspektakulär. Einige Szenen, die manche als verstörend beschrieben, z.b. besagte Klavierszene empfand ich als komplett albern und überflüssig. Gegen Ende kommt noch ein klein wenig Schwung rein, was den Film aber auch nicht mehr zu einer überzeugenden Bewertung retten kann. Das Ende selbst ist auch kein bisschen gelungen und ich war froh, als nach gerade mal 88 Minuten der Abspann lief. Wenn dieser Film Innovationen ins Genre bringen soll, bewegt sich das Genre meiner Meinung nach mal in eine komplett verkehrte Richtung.
"Ex Drummer" ist das fast schon skandalöse Debüt des belgischen Regisseurs Koen Mortier. Der Film ist unglaublich intensiv inszeniert, die Schnitte sind oft hart gesetzt, dazu kommt ein eindringlicher, oftmals großartiger Punk-Soundtrack. Buchautor Dries, der hier als Drummer für eine Band mit drei behinderten Mitgliedern einspringen soll, bildet sozusagen den Gegenpol aller anderen Figuren. Er lebt in einem tollen Haus, hat eine schöne Frau, die sexuell offen ist für Abenteuer und ist eben im Wohlstand angekommen. Aus Neugier lässt er sich auf einen Trip in den absoluten Abgrund ein. Mortier nimmt den Zuschauer mit in die vollkommene soziale Unterschicht. Alle Schauplätze sind total heruntergekommen und dreckig, jede Figur wirkt völlig verloren und komplett gestört. Immer wieder bekommt man die Gegensätze beider Welten zu sehen, die heile Welt von Dries auf der einen, die abgefuckte Welt der anderen Bandmitglieder auf der anderen. Der Streifen ist dabei sehr mutig und schonungslos, Tabus werden am laufen Band gebrochen und es werden dauernd Drogen- und Gewaltexzesse geboten. Mit Identifikationsfiguren sieht es auch schwierig aus, anfangs empfindet man noch klarerweise Verständnis mit dem normalen Dries, doch der Film vermittelt eine klare Botschaft. Nach und nach sieht sich Dries als höhere Macht und Erlöser, sein Handeln wird immer gewagter, bis es zum unaufhaltbaren Höhepunkt kommt, welcher in einer verstörenden Gewaltorgie endet. Er wirft die Frage auf, ob ein Mensch, bei dem im Leben alles gut läuft, nicht ebenso schlecht ist, wie die sozial verkommeneren Menschen, an deren Leid er sich ohne Rücksicht auf Verluste ergötzt. Koen Mortier hat hier ein knallhartes Werk über soziale Abgründe abgeliefert, für ein Debüt ist das eine echt gute Leistung. Jeder, der Filme abseits des Mainstreams mag und mit schwierigen Stoffen klar kommt, sollte einen Blick wagen.
"Ich glaube, ich will nur mal meine schöne Welt verlassen. Vom Berg herunter steigen in die Welt der Dummheit, Hässligkeit, Stumpfsinnigkeit, Untreue und des Betrugs. Eintauchen in das Leben dieser scheiß Loser ohne dadurch zu ihnen gehören zu müssen. In dem Wissen, jederzeit in meine eigene Welt zurückkehren zu können."
Gesneaked. Mit "Noch Tausend Worte" kriegt man mal wieder einen neuen Eddie Murphy Film, der mal wieder an alte Erfolge anknüpfen will, es misslingt allerdings wieder ziemlich. Ich hab nichts gegen Eddie Murphy, seine überdrehte Mimik kann schon für einige witzige Momente sorgen, aber sein Bemühen bringt alles nichts, wenn der Film ununterbrochen unter seinem schlechten Script leidet. Die Geschichte bietet zwar einen recht originellen Ansatz, aber die Umsetzung kann nicht überzeugen. Die Story ist stets vorhersehbar, einige gute Witze sind drin, aber sehr viele sind extrem ausgelutscht und zünden gar nicht. Einige dramatische und ernstere Momente sind auch im Film vorhanden, diese passen aber auch nicht wirklich rein und führen dann zu einem Ende, dass von vornherein schon klar war und enttäuscht. Ingesamt also setzt Eddie Murphy den Trend fort, dass er einfach keinen richtigen Hit mehr landen kann, obwohl es eigentlich weniger an ihm liegt, sondern an der Wahl der Rollen und Scripts.