oO JohnB oO - Kommentare

Alle Kommentare von oO JohnB oO

  • Doktor Movie? Das ist doch Gordon Freeman! Btw.: Warte auf den dritten Teil. :)

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    • Noch ein Film, der einfach nur strunzdumm sein wird, der aber wieder genug Easter Eggs platzieren wird, so dass viele abermals so benebelt sein werden von all diesen Anspielungen, dass sie die schlechte Story und all die Logiklöcher übersehen, und diesem Film dann entsprechend aufs Neue Zucker in den Arsch blasen werden:

      Denn wenn der Hype und der Schwarm befiehlt, dann folgen wir. ;)

      P.S.: Auch Schade, was aus Sam Mendes geworden ist; American Beauty ist lange her. Naja, ich denke, Kate hat es genau richtig gemacht, und so werde ich es auch halten.

      • An die, die meinen, die bösen Kritiker sind "dumme Rumnörgler":

        Wir sind nicht die USA!, auch wenn man die Kulturgüter dieses Landes ohne Zweifel wertschätzen kann, wie ich es tue, aber das heißt doch nicht, dass man dabei gleich die kulturelle Vielfalt über Board werfen muss: Denn was wird geschehen, wenn es in der medialen Kultur nur einen Stil, eine Blickrichtung, eine kulturelle Perspektive gibt? Genau, es kommt zu einer Verarmung der Ausdrucksmöglichkeiten, vielmehr noch wird die Fähigkeit, sich anderes auszudrücken zu können, verschwindet bzw. ist nur noch einer Minderheit zugänglich. Das Gezeigte verliert dadurch seine Relativität und wird so zur Wahrheit, der einzigen Wahrheit.

        Mit jeder Eineinengung der Vielfalt verschwinden immer auch gleichzeitig unzählige Perspektiven auf unsere Welt.

        Also, macht schon: lehnt euch zurück, akzeptiere alles so, wie es ist. Seid die Konsumenten, die sich jeder Filmproduzent wünscht.

        Wer sind die auch, diese dummen Kritiker, die nach mehr Tiefe und Eigenständigkeit in der Unterhaltung schreien? Rumnörgler, das sind sie!

        Kritik ist ja sooo unbequem und störend beim Konsumieren, deshalb ist es auch wahrscheinlich besser so, wenn ihr diese Rubrik nicht mehr lest.

        "Krieg ist Frieden; Freiheit ist Sklaverei; Unwissenheit ist Stärke"

        In diesem Sinne, immer weiter rückwärts voran. ;)

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        • "...wird das ZDF auch eine Serie zeigen, die an Breaking Bad angelehnt sein soll. "

          Die Logik im deutschen Fernsehen: wenn es Scheiße läuft, dann kopieren wie mal schnell mal das, was sich sich als gut schon etabliert hat, weil -Ganz ehrlich!?- wir haben null Plan, was gutes Fernsehen ausmacht! Wir sind Funktinonäre, woher sollen wir das auch wissen?

          Gott sei es gedankt, dass er das Internet auf die Welt hinunter sandte, so dass sich seine Schäflein von der Tyrannei inkompetenter Männer befreien konnten.

          Amen!

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          • Ganz ehrlich: Diese ich bin dick, aber lustig Nummer funktioniert bei ihr null, weil sie einfach nicht lustig oder in irgendeiner Weise talentiert ist. Ich denke da nur an ihren Auftrit in diesem 9-Schwachsinn, der mal so richtig schleimig war. Auch die erste Stunde von "Voll abgezockt" - Ja!, ich habe ausgemacht, denn eine Minute länger, und mein Hirn wäre Brei gewesen - war einfach nur darauf ausgelegt, dass sie die dicke Ramepensau spielen muss, damit das Publikum was zu lachen hat. Schlimmer noch bei Hangover 3, wo ihre Kussszene einfach deshalb vorkommt und auch so inszeniert ist, damit alle im Kino: Ihhhhhhhh, wie eklig! schreien.

            Im Gegensatz zu volmuminös-talentieren Schauspieler a la John Goodman oder Kathy Bates ist sie einfach nur die dicke Rampensau, über die das Publikum lachen darf, und das ist mir irgendwie zu wenig.

            • Schon dass man etwas nachmachen will, ganz so wie es das "große US-Vorbild" machen würde, ist von vornherein der Sargnagel dieser Sendung.

              Man denke doch mal an die Blödelfilme von dem angeblich so weltmännischen Bully, die vielerseits bestaunt wurden, weil Bild und Ton tatsächlich so wirkten, als wären die Filme in Hollywood produziert worden. Ganz ehrlich, bestaunen tun das sicherlich nur die debilen Vorstände des öffentlichen Rundfunks, die schmierigen Dumpfbacken der Privaten , die alle null Ahnung von Kino und Serienformaten haben, sowie Leute, die ins Kino rennen, weil der Hype es verlangt, weil der Hype mittelmäßigen Scheiß zu Gold verwandelt. Hype befiehl, wir folgen dir. Ok, psycholgisch verständlich, aber irgendwann sollte man die Augen öffnen.

              Denkt mal auch an die ganzen Otto-Filme (Ok, ich bin bereit, den frühen Otto hier rauszunehmen, so bis Ende der 70er, aber spätestens mit seinem zweiten Film.), die von Teil zu Teil sich vor allem dadurch auszeichneten, die eigene Ästhetik möglichst der von Hollywood anzupassen - oder die "Harald Schmidt Show", die so dreist bei Letterman klaute (Sogar Mimik und Gestik kopierte Schmidt teilweise.), dass es doch verwundert, dass das so lange keiner merkte: Danke youtube!

              Diese Erfolge waren Strohfeuer ohne Mehrwert, weil diese ganzen Filme und Formate nichts berührten, was in Deutschland, Europa bzw. in den hier lebenden Menschen wurzelt.
              Niemand wird sich in der Zukunft daran zurück erinneren, weil das einfach nur wiedergekäuter Müll war.

              Der peinlichste Moment und beste Ausweis für die deutsche Produktionslogik war aber sicherlich, als man "Married with Children" in den 90ern 1:1 mit deutschen Schauspielern abkopierte, und sich dann wunderte, warum man auf die Fresse flog. Wundern können sich da nur Leute, die Fernsehen und Kino nicht aus einem inneren künstlerischen Antrieb machen, sondern aus finanziellen bzw. aus quotentechnischen Gründen. Deutsches Fernsehen funktioniert nach dem Prinzip, dass Blinde versuchen, eine besonders schönes Bild zu malen. Mhhh.... wo liegt das Problem!?

              Rebellisch sein, neu, frisch, unangepasst, etwas ausdrücken zu wollen, das müssen die Hauptmotivationen sein für Kino und Fernsehen.

              Gebt den wahren Künstlern das Kommando!

              Vielleicht ist die Zeit einfach noch nicht reif dafür, so dass wir diese konformistsischen Übergangskreativen a la Bully, Harald Schmidt usw. noch eine Weile ertragen müssen.

              Aber so langsam wird es Zeit, dass sich was bewegt und wir haben die Macht, indem wir diese Volksverblödung a.k.a. Deutsches Fernsehen boykottieren.

              Mein Fernseher? Der liegt auf dem Müll!

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                über Spun

                Vorwort:
                Fear and Loathing in Las Vegas
                ...war groß, war und ist Popkultur!
                Ein Ausschnitt aus einer Zeit, in der Drogen und Idealismus noch Hand in Hand gingen, bis auch hier Terry Gilliam mit seinem Film die Entzauberung der Welt und den Irrweg der Drogen attestierte. Timothy Leary war gescheitert und mit ihm der Traum einer ganzen Generation. Wie ging es nach dieser Entzauberung weiter, jetzt wo den Drogen der Idealismus abhanden gekommen war, da sie nun nicht mehr zur Bewusstseinserweiterung, sondern der Logik der Konsumkultur nach konsumiert wurden? Ihr wollt es wissen? Dann schaut euch SPUN an!

                I. Der Konsument
                SPUN: hier wird schonungslos das Ergebnis des Dauerkonsums in Bild und Ton verpackt. Hier ist kein Konsument mehr irgendwie cool oder besonders smart, sondern sie alle rennen schon viel zu lange ihren von Drogen gestützten Illusionen hinterher. Sie konsumieren im Übermaß, sie schlucken, schniefen und spritzen, beuten ihren Körper biochemisch aus, bis nichts mehr da ist. Wie Heuschrecken fallen sie über alles her, konsumieren es weg. Die Drogen haben bei unseren Protagonisten schon ganze Arbeit geleistet: jedwede vielleicht mal vorhandene coole Fassade wurde niedergerissen, wobei ganz klar sichtbar wird, was man als Tribut zahlt für die Trugbilder der Droge; den Dauerkonsum einer nimmersatten Welt, die nur noch Wachstum, Produktionssteigerung und Lustmaximierung kennt. Das Resultat sind menschliche Wracks, die grauenvoll aussehen, die aber trotz dessen weiter und immer weiter unentwegt im Hamsterrad der Träume und Illusionen versuchen voranzukommen. Die Gegenschnitte von absurder und dreckiger Realität zu den Fantastereien der Meth-Konsumenten entzaubert wie kein anderer Drogenfilm, was es heißt, sich der Droge auf lange Zeit hinzugegeben, dabei schwingt sich dieser Film zur Metapher empor auf den gefrässigen Kapitalismus, der ebenso auf die Erde darnieder fährt, nur um den Konsumenten der modernen Gesellschaften jeden noch so kleinen Lustgewinn beim Konsum zu bescheren. Was die Folgen dieser unersättlichen Konsumlust sind? Nun, der schaue sich mal in den produzierenden Billiglohnländern oder den Rohstoff liefernden Ländern um, denn dort sind die Folgen der Konsumsucht unübersichtlich, mit der wir unseren Körper, die Erde, immer mehr auszehren.
                Diese beiden Ebenen hängen zusammen, denn der großflächige Drogenmissbrauch, und nicht nur der illegalen Drogen, ist eine Seuche unserer Zeit, die permanent versucht die innere Leere zu überwinden, eine Leere der spirituellen Art, die spätestens mit dem Scheitern der Hippies (Fear and Loathing in Las Vegas) endgültig die Oberhand gewann.

                II. Die Verschmelzung von formaler und inhaltlicher Ebene:
                Die Leere und Überdrehtheit der formalen Ebene, die in Wirklichkeit die Leere und Überdrehtheit der Protagonisten ist, wird hier in vielen Kommentaren mit dem Film gleichgesetzt, aber man sollte doch bitte den Boten nicht mit der Botschaft verwechseln: Den Meth-Konsumenten ist ihre Seele, ihr Selbst abhanden gekommen, da sie sich im Irrgarten der Sucht verloren haben, deshalb wirst du auf der Leinwand auch nichts anderes sehen können als das, was Sucht bedeutet: Leere und Stumpfheit, welche umgeben ist vom Schleier falscher Träume.

                Die formale Ebene des Films hat die Droge Meth sozusagen mit all ihren Bedeutungsebenen förmlich in sich aufgenommen, so dass Inhalt zu Form wird, und dann über den Zuschauer wieder zu Inhalt. Das ist: SPUN!

                Fazit:
                Ein wahrlich meisterhafter Film, der es vermag, die Ebene des Drogenkonsums in eine allgemeine Bedeutungsebene zu überführen. Ein Film, der streckenweise wirkt, wie ein Endzeitfilm, der zeigt, was uns allen als Folge unser kollektiven Sucht blühen könnte.

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                • Von einem Fan:
                  Mal ehrlich, liebe Moviepiloten? Seit der werte Downey Jr. in das Franchise-Geschäft eingestiegen ist, kommt von ihm nur noch filmischer Müll.
                  Ok, Iron Man 1 und Sherlock Holmes 1 waren noch amüsante Blockbuster, ein schönes Comeback eines Gefallenen, wie es die Gesellschaft nunmal liebt - aber das war es auch schon.

                  Tja, ein Extremist halt: erst, extrem unangepasst, exaltiert, neurotisch, genial - und nun: angepasst und langweilig, der seine "Ich bin so genial und überdreht"- Masche bis zum geht nicht mehr verwurstet, dabei kommt ihm natürlich zu gute, dass das Feuillton in seinen filmischen Käsewerken auch immer noch den Hauch des des Genialen zu spüren vermeint, wobei sie sie die Magie des gefallenen und genialen Künstlers immer und immer wieder in seine Film reinprojizieren.

                  Also liebes Feuillton und liebe Filmgemeinde: Tretet dem Mr. Downey Jr. mal wieder richtig in den Arsch! ;)

                  • Seiten, wie movie2k.to und Co., haben sehr wohl eine politische Dimension, denn hier geht es um grundlegende Fragen der Gesellschaft, und zwar auf welche Art und Weise soll mit kulturellen Produkten umgegangen werden. Kultur entsteht nunmal auf dem Nährboden der Gesamtgesellschaft; dass diese Produkte in der Vergangenheit monopolisiert wurden, und dadurch exorbitante Beträge generiert wurden, die in keinem Verhältnis zum Einkommen des Durchschnittsbürgers stehen, ist nur eine Seite, die befremdlich wirkt.

                    Wie schon die Musikindustrie muss nun auch die Filmindustrie umdenken: Die fetten Jahre sind vorbei. Heute bezahle ich bei Spotify 10 Euro, und kann dafür soviel Musik hören wie ich will. Musiker müssen wieder auf körperliche Arbeit, und zwar Auftritte, zurückgreifen, um ausreichend Geld zu verdienen. Ist das hart!? Ja klar, aber was macht denn bitte die Krankenschwester Tag für die Tag und Nacht für Nacht, die im Schichtdienst für eine bescheidenes Gehalt ihren Dienst verrichtet? Warum sollten Kulturschaffende hier die Ausnahme bilden? Vielmehr ist es hochschädlich für die Änderungbereitschaft der Gesellschaft, wenn die Kulturgrößen eines Landes im sattmachenden Reichtum leben. Wie viele revoltierende Musiker hat der Reichtum schon gefressen!? MTV-CRIBS -> Bye! Bye! Bye!

                    Die Betreiber dieser Seiten mögen dubios sein, aber sie verrichten im Ergebnis einen Dienst an der Geselschaft, denn sie stürzen das Monopol der Kulturindustrie. Weg damit!!! Was danacht kommt? Weiß ich nicht. Muss ich auch nicht wissen. Was ich weiß, ist, dass an der Zeit ist, dass sich etwas ändert. Auf den Trümmern des Alten erbauen wir dann neue Schlößer hinauf in den Himmel, bis sie dann wiederum eines Tages reif sind, gestürzt zu werden.

                    P.S.:
                    Die Beschränktheit monokausaler Erklärungsmuster:

                    Nur weil durch diese Seiten Geld generiert wird, heißt es nicht, dass sie dadurch keinerlei politische Dimension haben. Auf die gleiche Weise könnte ich diesen Artikel auseinandernehmen: Nämlich, dass ausgerechnet die Schlussfolgerung des Artikels zum Werbepartner von Moviepilot führt, ist natürlich vollig unabhängig von lediglicher finanzieller Motivation, oder? ;)

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                    • San Diego means: "Discovered by the Germans in 1904, they named it San Diego, which of course in German means a whale's vagina."

                      • Wie kannn man bei einer solche Liste nur die Simpsons vergessen? Intelligent? Lustig? Das war einmal!
                        Diese ganze penetrante, pseudoironische, pseudopolitische, pseudiokritische(!) gelbe Sauce gehört den Locus hinab gespült!

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                          Nun, nach dieser mir doch recht befremdlichen Diskussion hier zu diesem Film, habe ich beschlossen, doch nochmal die Gegenargumente in einem neuen Kommentar zu präsentieren, gerade auch deshalb, weil Polanski mit in die Diskussion gebracht wurde.

                          Ich beziehe mich hier vor alllem auf die Theorie der Objektivierung vom User "boxcarsboxcars", also: die Weiterführung der 'Ich'-Krise bei Polanski hin zur völligen Auflösung, also dem Sieg des Objekts bei Ti West. Die Theorie, der Gedanke an sich gefällt mir.
                          Ja, gefällt mir sogar sehr, da man so wirklich den Ansatz Polanskis weiterdenken könnte. Eine vollig erstarrte Welt, in der das 'Ich' sich endgültig aufgelöst hat, in der nur noch die Kälte des Gegenstands, der Objekte herrscht, eine enthumanisierte Welt, die gerade deshalb der absolute Horror ist.

                          Jedoch! Meine Meinung, mein Eindruck ist, dass die Leere und Starrheit der Bilder beil Ti West eine ist, die in ihrer Refenzwut sicherlich gewollt ist, aber nicht diese Dimension aufweist, die hier angesprochen wurde. Das Schöne an einer Leere eines Filmes ist ja, dass man tatsächlich jede Theorie rauflegen kann, denn, wenn es nichts gibt, was aus den Bildern spricht, dann gibt es auch nichts, was widerspricht.

                          Das Problem ist, dass es im Film eigentlich auch keinerlei Hinweise gibt, die den Konflikt: Objekt : Subjekt andeuten, sondern halt nur die absolute Flachheit der Charaktere und Bilder. Flach ja gerade deshalb, weil alles Verweis ist: Eine Referenzmonster, ein Mosaik der Hüllen!

                          Vielmehr erscheint mir Ti West als Kind seiner Zeit, welches im Retrogedanken voll und ganz aufgeht. Retro an jeder Ecke, wohin man auch schaut; in der Musik, in der Mode usw.. - und nichts anderes macht er auch: Er spielt mit den Versatzteilen der populären Kultur des 20. Jahrhunderts, er ordnet sie neu an, sampelt hier was und da was. Er ist der Dj des Horrorfilms, der die ganzen Platten neu zusammenmixt. Insofern hat "boxcarboxcars" schon Recht: wo es nur noch Hüllen gibt, da gibt es kein Subjekt mehr. Das innere Selbst ist durch 100 Jahre intensiver Kulturbestrahlung ein Konstrukt geworden, dass sich aus einer Vielzahl an Hüllen zusammensetzt, die ihre Bedeutung verloren haben. Das Objekt regiert sozusagen das 'Ich'. Aber gut, das war das 'Ich' schon immer: Ein Konstrukt! Die Zusammensetzung der kulturellen Domestikation sowie der individuellen Struktur, die dem entgegenwirkt.

                          Ich meine, man kann sicherlich so etwas auch interessant finden, aber dem Film die Weihen des Hochkomplexen, der Philosphie und Psychologie zuzuschreiben, ist meiner Meinung nach eindeutig überzogen!!! Ti West ist nicht der Lenker dieser Fragenstellung, wenn überhaupt, ist er das exemplarische Beispiel für diesen Prozess.

                          Und das ist es, was ihn von Polanski unterscheidet: West ist das Kind, dass mit tausenden Versatzteilen rumspielt, unfähig durch die Last der Hüllen, etwas eigenes daraus zu formen, während Polanski der Dirigent seiner Filme ist, die ganz zielgerichtet auf den Konflikt der Ich-Krise gerichtet sind, einer, der den zugrunde liegenden Konflikt seziert und reflektiert hat, so dass er wie bei "Der Mieter" den Verlauf der Krise minutiös nachzeichen kann. West fehlt dieses reflektorische Vermögen, er vermag es nicht, sich vom unbewussten Konflikt abzuheben, damit er diesen dann objektivieren, verarbeiten, analysieren und schlussfolgern kann.

                          Die Krise, das Gefühl, nur noch von Außen, von den Objekten bestimmt zu sein, ist ja auch nicht so neu, sondern setzt mit der einhergehenden Industrialisierung, des beschleunigten Zivilisationsprozess und der damit verbundenen Auflösung der alten, haltgebenen Strukturen ein. Schon Kafka, hat ja diesen Umstand in seinen Büchern beschrieben, Charlie Chaplin hat es in "Modern Times" visualisiert und in "Fight Club" wurde dann der Aufstand gegen diese Strukturen geprobt.

                          Ti West steht hier aber nicht in einer Reihe mit diesen Filmemachern/Filmen. Vielleicht sind seine Filme ganz anständige Gruselfilme mit netten Referenzen, aber mehr auch nicht!

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                          • Also das George und Sheldon dabei sind, ist ja schonmal gut, aber wenn es nach Neurosen geht, müssteman ja die ganze Seinfeld Crew in die Top 5 nehmen, denn Jerry ist ja nunmal ebenso neurotische wie George. Auch, was hier schon ein anderer User angeprochen hat, Frasier und sein Bruder sind ja wohl mal Kandidaten par exellence, die mit hinein gehören; zumal sie ja wirklich den neurotischen Typus mitgeprägt haben.

                            Ich weiß auch nicht, was Stromberg hier soll. Ich schätze mal einfach eine Vorliebe des Autors, wo dann wieder die Frage aufkommt, nach welchen Methoden ihr eure Top7 macht!?

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                            • Achtung, Achtung: Jetzt kommt ein guter Witz!!!

                              Alleine schon der Umstand, dass es soweit gekommen ist, lässt die ganze Sache nicht mehr witzig erscheinen. Auf die Simpsons einzuprügeln ist out, weil es so viele schon zu lange machen? Nein, das ist es nicht! Die Simpsons sind zu dem geworden, was sie früher ironisch kritisierten. Schaut euch den Geldsack Matt Groening doch mal an; der ist satt zufreiden und mit sich und der Welt im Reinen: Und das sind schlechte Voraussetzungen für gute Satire, die nur noch auf Bestellung kommt, aber nicht mehr vom Herzen.
                              Schlecht bleibt schlecht, auch wenn eine Milliarde Trittbrettfahrer dies mit in die Welt rufen: Setzt diese Familie endlich ab!

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                                über Kids

                                Eine Polemik:

                                Was soll man dazu sagen, dass hier Larry Clarks Meisterwerk so niedergemacht wird, als absolut unrealistischer Filmschrott?

                                Woran kann das liegen!? Leute, die in einer Vorstadtsiedlung oder Kleinstadt aufgewachsen sind, wo der Rasen immer auf 5 cm Normlänge gestutzt ist, wo die Straßen immer jungfräulich aussehen, der Milchmann freudig im weißen Arbeitskittel die Milch vor die Tür stellt, und dabei der Mutter von zwei Kindern mit seinen gebleachten Zähnen jeden Morgen zulächelt, eine Stadt, wo alle Kinder Maximillian und Sophie-Charlotte heißen? Willkommen im Alptraum der Kleinbürgerlichkeit! - welche letztlich sowieso mehr Fassade als Realität ist. Schon mal in den Keller von Mama und Papa geguckt!?

                                Nun, versteht mich nicht falsch, ich will hier nicht genrell alle über einen Kamm scheren; das liegt mir fern. Vielmehr suche ich nur nach dem Grund, warum dieses zutreffende, urbane Sittenporträt auf Ablehnung stößt. Und nun mal ganz unter uns, das, was Larry Clark da porträtiert, ist überhaupt nicht weit hergeholt; jeder, der in einer Großstadt aufgewachsen ist und die einschlägigen Clubs und Szeneviertel kennt, der weiß: Die Realität ist noch viel grausamer. Ich meine, nur weil es vor eurer Hausttür so steril und sauber aussieht, heißt es nicht, dass es sowas nicht gibt. Die KIDS machen das, was Kinder heute so machen, wenn die Eltern nicht hingucken: Drogen probieren, ficken, rumlabern und versuchen irgendwie cool zu sein. Ideale, wie es die Hippies oder die 68er hatten, gibt es nicht. Wozu auch an so einen Scheiß glauben, wenn die eigene Elterngeneration ihre Ideale für ein Vorhaus mit Garten, Garage und Mittelklassewagen über Bord geworfen haben!? Dann doch lieber das tun, was Freude bringt, maximalen Lustgewinn; ficken bis der Arzt kommt. Was wollt ihr denn? Ist euch das zu schmutzig, zu dumm? So sieht es nunmal aus: da draußen in der Welt. Ist das schlimm? Keine Ahnung? Ist mir auch egal! Alles relativ, differenziert und was weiß ich für ein Müll. Wen interessiert es denn!? Mich nicht! Bleibt mir fern mit eurem ideologischen Gelaber, das ihr doch sowieso nur als Markenartikel vor euch hertragt. Wenn es darauf ankommt, folgt ihr auch nichts anderem als euren Trieben.

                                Hinter dem Weißen euer Vorstadtsiedlung, hinter Mamas Makeup, hinter Justin Biebers steriler Starfassade, hinter dem höflichen Betragen der kleinen lieben Sophie ist der gleiche Abgrund wie der, den Larry Clark uns mit seinen KIDS offenbart.

                                So sieht es aus! Darum geht es! Wer es nicht versteht, ist selbst schuld!

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                                • Naja, will ja nicht sagen, dass da gar nichts dran ist, aber genauso könnte ich die Serie auf kischeehafte Männerrollen untersuchen, wo ich auch reichlich fündig werden würde. Der Mann muss immer stark sein, kampfbereit, darf keine Gefühle zeigen usw. Ich meine, solche analytischen Spielereien(!) sind ganz nett, gehen aber am Kern der Sachen vorbei. Die Frage ist doch bei die Betrachtung der Autorin: Welche Figuren haben Macht und welche nicht? Das ist der Bertungsmaßstab der emanzipatorischen Sichtweise, welcher hier angelegt wird. Ganz toller Maßstab, der ja auch nur konstruiert ist. Emanzipiert heißt also: mächtig. Emanzipiert heißt doch frei, oder? Freiheit im idealen Sinne gibt es sowieso schon mal nicht. Kein Mensch, der in einer Kultur lebt, ist frei. Rollen benötigt jede Kultur, damit sie funktioniert. Die alten Frauenklischees ware in einer landwirtschaftlich geprägten Zeit, als die Industralisierung noch in den Kinderschuhen steckte mehr als nützlich: Mann und Frau teilten sich die Aufgaben; zu sagen, dass die Männerrolle leichter war, ist eine Unterstellung, denn es gab auch sicherlich hier viele Männer, die gelitten haben, weil sie dem innerlich gar nicht entsprachen. Der ganze Feminismus entstand ja nicht, weil das Ideal die Menschen so bewegte. Nein!, sondern weil sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen mit der Industralisierung änderten, welche die alte Rollenaufteilung immer mehr überflüssig machte. Ergo: Ohne Industrialisierung, hätte es keine Emanzipation gegeben! Man denke auch mal daran, dass der Großteil der Bevölkerung bis ins 19. Jahrhundert hinein in der Landwirtschaft gerabeitet hat. Die Emanzipationsbewegung gingen immer von da aus, wo es Städte gab bzw. Strukturen, welche auf die Rollenaufteilung nicht so angewiesen waren. Frühemazipatorische Bewegungen kamen auch immer von da, wo die Strukturen eine klassische Rollenteilung in Frage stellten, also Städte oder Adelshäuser, aber auch hier passierte das nur, weil die Regenten irgendwann nicht mehr selbst kämpfen mussten. In den Zeiten Barbarossas wäre im Regelfall eine Frau als Königin lächerlich gewesen, weil sie in der Regel im Kampf körperlich benachteiligt gewesen wäre. Wer das versteht, weiß auch, wie lächerlich es ist, in unterentwickelte Länder zu gehen, und dort Gleichberechtigung zu fordern in der Illusion, dass es ja in der westlichen Welt aufgrund der Kausalkette: Ideal-> Veränderung dazu kam. Der Text, den du da geschrieben hast, ist meiner Meinung nach schon von der Ausgangssvoraussetzung unvollständig und falsch, weil du erstmal klären müsstest, wie du darauf kommst, von einer Serie, die im Mittelalter spielt, einzufordern, dass es dort gefälligst moderne Rollenbilder zu geben habe. Wäre das so, dann wäre die Serie total dumm, weil unhistorisch.
                                  Ich will dich hier nicht beleidigen oder so. Idealismus ist schön und gut, soll man ja auch als Blickhorizont pflegen, aber deine Betrachtungsweise müsste halt zur Kenntnis nehmen, dass nicht Ideale die historischen Prozesse ändern, sondern die materiellen Grundlagen dem vorausgehen. Viel interessanter wäre es doch zu analysieren, welche Rollen wir heute erfüllen müssen, damit wir in der Konsumkultur funktionieren und welche Funktion dabei eine Serie wie Game of Thrones hat? Da findest du Unfreiheit zur Genüge. Emanzipation kann nicht nur von der Frau aus gesehen werden, sondern kann nur vom Menschen, also Mann und Frau, betrachtet werden.

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                                  • Also über den C-Film "Cabin in the Woods" schaue ich mal hinweg; zumal mit dem Argument "tolle Geschichte". ;)

                                    • 7 .5

                                      Aus meiner Sicht die mir liebste Star Trek Serie mit einer tollen Crew. Was diese Serie besser macht als TNG oder DS9? Naja, zum einen war bei TNG teilweise der kühle und extrem steife Umgangston nervig sowie die fehlbesetzte Nr. 1. Zudem, Chakoaty kann sowieso niemand das Wasser reichen: smart, sympathisch, einfach menschlich. Ja, und DS9? Diese Serie mag ich sehr, aber zum Einen wich der Idealismus einer neuen Düsterniss, was zwar bessere Gegenwartsbezüge, gerade auf der politisch sozialen Ebene, erlaubte, aber mit den kühnen Träumen, welche Star Trek ausmachten, hatte das nichts mehr zu tun, weshalb ich zwar DS9 alls sehr gute Serie(!) betrachte, die vom Stil her aber eher Babylon5 ähnelt. Ja, und nun zu Voyager, welche eine tollen Captain bietet, der es versteht Autorität mit Menschlichkeit zu verbinden, was sich dann auch im partnerschaftlichen Umgang innerhalb der Crew widerspiegelt. Autorität ist hier nur Mittel zum Zweck und nicht wie bei TNG in Granit gemeißelt; ehe sich da Menschen annäherten, mussten teilweise ganze Staffeln verstreichen. Der Humanismus der Star Trek Serien spiegelte sich bei TNG nie in den menschlichen Beziehung, er wurde nur immer wieder behauptet, während man bei Voyager auf allen Ebenen die humanistische Gesinnung spürt. Nun, jede Star Trek-Crew hat ja auch immer eine sonderliche Figur, und da ist die Voyager ebenso am Besten bestückt: zum Einen den von Robert Picardo toll gespieten Doc sowie ab der 4. Staffel der faszinierenden Seven of Nine, und da kann auch die sehr gute Figur Data der Next Generation alleine nicht mithalten. Auch Figuren wie Tuvok sowie die beiden Normalo-Buddys Tom und Kim, na und nicht zu vergessen die heißblütige Belena sind sympathisch und interessant. Nur Neelix war mit seiner bucklerischen Art gegenüber den Anderen teilweise nervig, aber naja: Wer soviel auch der Habenseite verbuchen kann, der kann so etwas ohne Probleme kompensieren.

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                                      • Nichts gegen Werbung; zumal ich selbst Watchever nutze. Aber! hier die User mit Schleichwerbung für dumm zu verkaufen, das habt ihr doch nicht nötig. Was soll der Scheiß!?

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                                        • 7 .5
                                          über Warrior

                                          Die letzte Runde, der treibende Score, die tobende Menge, zwei Brüder im Kampfe, die Emotionen treiben immer höher und höher wie ein brodelnder Vulkan und....

                                          am Ende... da gibt es keine Sieger, sondern nur: 2 Brüder!

                                          Eine Ode an die Kraft der Emotionen. Wunderbar!

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                                          • 6 .5

                                            Ich glaube für solche Filme wurde das Wort 'amüsant' erfunden. Ein Film, der auf angenehme Weise die Balance zwischen Statement und leicht grobhumorigen Einlagen hält. In seiner ganzen Machart reflektiert er dabei die 40er in der amerikanischen/westlichen Mittelschicht, die im Nirgendwo zwischen Jugend und Alter steht. Die Probleme dieser Altersgruppe werden dabei nicht kitschig und belanglos präsentiert, vielmehr merkt man dem Film an, dass er neben seiner kommerziellen Ausrichtung wirklich etwas zu sagen hat.

                                            Zum guten Gesamteindruck trägt auch das sympathische und gut harmonierende Hauptdarstellerpaar bei sowie eine große Riege an guten Nebendarstellern.

                                            Zudem ist bemerkbar, wie die Independentdramaturgie der 00er-Jahre vollends im Mainstreamfilm angekommen ist, wodurch auch dieser Film noch ein wenig von der vergangenen Frische partizipiert. Besonders der unvermittelte Ein- und Austieg aus dem Film und die ausgeglichenen Handlungkurven sind einfach angenehm. Die alte Anstieg-Höhepunkt-dramatische Verzögerung-Happy End-Struktur in ihrer Reinform kann ich schon lange nicht mehr sehen.

                                            Sicherlich; kein Kracher, kein Humorfeuerwerk, keine dramatische Tiefenauslotung der Thematik, sondern eine amüsante, unterhaltene und unaufgeregte Reflektion über einen Lebensabschnitt.

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                                            • 9

                                              Oh mein Gott, was muss ich hier sehen? Einer der besten Filme zur Bush-Ära wird hier tatsächlich in die Sphären der Belanglosigkeit verbannt.

                                              Das Gefühl der beginnenden Paranoia, das sich mit dem anbahnenden Irakfeldzug in den USA, aber auch teilweise in Europa, ausbreitete, ist die Grundlage für Jonathan Demmes grandiosen Paranoia-Thriller.
                                              Nach 09.11 gab es plözlich überall die Gefahr des Terrors, kein Tag ohne irgendeinen lächerlichen Gelb- oder Orange-Alarm. Ominöses Pulver in irgendwelchen Briefen, ein Sportflugzeug über Frankurt. Gefahr! Gefahr! Die Regierungen verabschiedeten in dieser Zeit ein Sicherheitsgesetz nach dem anderen, wobei sie geschickt die Verunsicherung der Bevölkerung ausnutzten, um jede noch so krude Anordnung zu begründen. Es war auch die Zeit des amerikanischen Senders FOX , der sich vor allem dadurch auszeichnete, dass er den Krieg gegen den Terror mit propagandistischen Mittel unerstützte. Medien, die dem Kurs nicht folgen wollten, wurden im Stil eines McCarthys abgestraft bzw. verunglimpft. Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns!...sagte ein Präsident, der intellektuell sicher wenig geeignet war, der aber Dank seines Backrounds an die höchste Stelle seines Landes gelangt war. Der mächtigste Mann der Welt eine Marionette seiner Sippschaft mit ihren weitreichenden Verbindungen in die mächtigste Wirschaftskreise und des Geldadels der USA?

                                              Vor diesem Hintergrund muss man "The Manchurian Canidate" sehen, der die Stimmung jener Zeit genial widerspiegelt. Bedrohung, Kontrolle, Gefolgschaft , Verfolgung, Krieg. Wiederstand zwecklos! Ein Ahnung dessen, was passieren könnte, wenn die reichen, modernen Demokratien ihre unglaubliche Macht gegen den eigenen Bürger richten würden.

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                                              • 10
                                                oO JohnB oO 05.03.2013, 17:00 Geändert 07.05.2017, 19:28

                                                Man könnte wirklich weinen, bei dem Maß der Unterschätzung dieses Films.

                                                De Niros "The Good Shepherd" skizziert die Entstehungsgeschichte des amerikanischen Geheimdienst, der angetrieben wird von farblosen Bürokraten ohne Gesicht (genial verkörpert von Matt Damon), die eine gigantische Organisationstruktur entwerfen, hinter der jedewede Menschlichkeit und Individualität verschwindet, verschwinden muss. Eine Menschenfressermaschine und eine Parabel auf die hochkomplexen Gesellschaftsstrukturen der Moderne und Gegenwart, die nicht mehr vom Menschen kontrolliert werden, sondern deren innere Gesetzmäßigkeiten sich der Mensch unterworfen hat und die diesen bestimmen.
                                                Dass dieser Film so wenig Anklang fand, verwundert eigentlich wenig, denn wie uns unter anderem die Börsenunruhen zeigten - ob nun in den 20er-Jahren oder in der Gegenwart - scheint der Mensch im Rausch des Fortschritts blind geworden zu sein für die den Problemen zugrunde liegenden Kausalitäten: Im Rausch vergisst man schnell und das böse Erwachen kommt gewiss! Das Paradoxe daran ist, dass unsere westlichen Gesellschaften im Glauben leben, einen Höchstgrad an Indvidualität und Freiheit der Person erreicht zu haben. Eine Illusion! - denn die Strukturen steuern den Einzelnen in so einem Maße, dass er ihnen unterworfen ist; ein Sklaverei, die sich hinter einer freiheitlichen Ideologie versteckt.
                                                Von Charlie Chaplins "Modern Times" zu Finchers "Fight Club" bis zu De Niros "The Good Shepherd" lässt sich eine Entwicklunglinie der enthumanisierten Strukturbildung ziehen. De Niros Film ist deshalb so einzigartig, weil er ganz detailliert nachzeichnet, wie solche Strukturen entstehen, wachsen und so den Typus Mensch formen der nötig ist, um das System am Leben zu halten. Graue Bürokraten, Funktionalisten, Verwalter, unfähig mehr einen inneren Strukturwandel zu vollziehen:

                                                "Herr, die Not ist groß!
                                                Die ich rief, die Geister
                                                werd ich nun nicht los."

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                                                • 7

                                                  Ja, was soll man da sagen, alles schon mal gesehen...

                                                  Aber ich mag Clint Eastwood, liebe John Goodman und Ja! nach diesem Film schlägt mein Herz für Amy Adams.

                                                  Wie ein alter Whisky, der alt und muffig riecht, aber nachdem er langsam die Kehle runtergeflossen ist, geht er wie eine Frühlingsblume im Magen auf, und es durchfließt einen eine wohlige Wärme: Und darum geht es doch, oder?

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                                                  • 4

                                                    Kino als Selbstzweck, welches, der modernen Tradition der Actionfilme folgend, atemlos einen Schauplatz nach dem anderen abklappert, dabei aber rein gar nichts zu erzählen hat; wobei dann in der Eile die Handlungslogik meist als erstes von Bord gehen muss.
                                                    Das Schlimmste an dieser Art der Actionfilme ist ihr Fragmentarismus, welcher sich durch eine Aneinanderreihung von Filmpuzzleteilen präsentiert, welche in ihrer Aufgeblasenheit die erzählerische Einheit des Films untergraben. Da gibt es dann tausende kleine Höhepunkte, Endkämpfe und Showdowns; nur am präsentieren und ja nichts weglassen. Da werden die populärsten und gängigsten Motive des Action-Mainsstreams zu einem riesigen Berg aufgehäuft: ein Berg von Hüllen, denen der Inhalt abhanden gekommen ist. Um die Inhaltsleere dann noch ein wenig zu kaschieren, wird dem Zeitgeist entsprechend noch etwas Wattenmeerpsycholgie und ein wenig traumatisch gebrochene Heldenmystik geboten, nur um dann letztlich doch die althergebrachten Ideale von Gefolgschaft und Vaterlandstreue zu feiern. Die Bond'sche Tiefenpsychologie ist ein Witz, da sie nur nachahmt, aber nicht auslotet, was denn wirklich die Tragik dieser Figur ausmachen könnte. Bond, das ist keine Kino mehr, sondern reine Freizeitparkattraktion, die in jeder neuen Saison eine trendige Lackierung erhält.

                                                    Klar, Bond war nie mehr als das, aber wenigstens hat sich die Reihe früher durch ihre prägnant unterschwellige Ironie immer elegant aus der Schusslinie der Kritik genommen. Bond hat nichts mit Anspruch zu tun, jeder Versuch dies zu kombinieren, muss entweder dazu führen, dass es kein Bondfilm mehr ist oder, wie in diesem Fall, zu einem Mischfilm, dessen anspruchsvolle Gesten zu einer unfreiwilligen Ironie führen, die Bond als infantilen kleine-Jungen-Traum entlarvt.

                                                    Letztlich ist Bond nichts weiter als einer dieser unzählig plappernden Actionmonster, die mehr Kirmes als Film sind. Wer Transformers, Battleship, Fast and Furios 5 oder Mission Impossible 3/4 mag, wird auch hier seinen Spass haben. Allen anderen, die stringente und smarte Action suchen, denen sei gesagt: Finger weg!

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