Sigrun - Kommentare
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Alle Kommentare von Sigrun
Das Prinzip des "Fremdschämens" hat sich mir bis heute nicht völlig erschlossen, obwohl der Text oben das schon sehr anschaulich vermittelt. An dieser Stelle mal danke! Bin allerdings durch das eher nihilistische "No brain, no shame" sozialisiert worden, das genügt als Devise bzw. Beschreibung völlig.
My Beautiful Laundrette, Sammy and Rosie Get Laid, Dangerous Liaisons ... für mich wird er immer der unerbittlichste britische Chronist der Thatcher-Jahre bleiben! HAPPY BIRTHDAY, STEPHEN FREARS!
Den Stoff als "Coming of age"-Streifen zu verfilmen, ist gar keine üble Idee! Ich nenne die aus den Vorgängern altbekannte "Kollektiv-versus-Individuum"-Problematik um die Teenagerin Marti Malone - die noch dazu aus ihrer Sicht erzählt wird - einen im besten Sinne "doppelbödigen Invasionsfilm". Habe das Wort "doppelbödig" lange nicht benutzt, aber hier passt es genau. Reife Leistung :)
Zum Film will ich im Grunde nichts sagen. Bei einer 10-Punkte-Wertung möchte ich aber folgende fünf Sätze notieren:
1. Der Film erzählt langsam und wendet sich vor allem an Zuschauer, die sich Inhalten aussetzen wollen, die fast ausschließlich über Bilder, Töne und Stille transportiert werden.
2. "The Tree of Life" enthält eine deutliche Absage an die in vor allem in den USA grassierende Ideologie des Kreationismus, wofür ich ihn sehr schätze.
3. Malicks 'opus magnum' seziert die christliche, weiße US-Mittelschicht der 60er-Jahre, deren Nachwirkungen bis heute (und bis hierher) nach wie vor spürbar sind. Er plädiert nicht etwa für das Christentum (wie ich hier schon las) oder die Leistungsgesellschaft, ganz im Gegenteil: Er entfaltet ein Panoptikum präziser Beobachtungen.
4. Mehr als einmal trägt der Film zu dick auf, aber es ist ein klassisches Alterswerk und ich vermute, da hatte jemand noch einiges auf dem Herzen.
5. Am Schluss kommen zu viele Tür-Metaphern vor. Vermuteter Grund: siehe Punkt 4.
Enthaltung. Die zwei kämpfen weder im selben Ring, noch spielen sie überhaupt dasselbe Spiel! Ließe man allerdings die Fans gegeneinander antreten, würde sicher Kubrick gewinnen. Er hat die radikaleren Supporter.
Der "Green Lantern"-Trailer war der mit Abstand schlechteste, den es in der letzten Zeit im Vorprogramm zu sehen gab.
P.S. Was waschechte Angler zum Thema "Konfrontation Mann-Fisch" (!!!) sagen, kann man übrigens bestens hier nachlesen:
http://www.fischamhaken.de/category/filmempfehlungen/
Wollte grade dasselbe schreiben wie zouzou vor mir: "Man's Favorite Sport" ist eine der allerbesten Komödien! Romantisch isser zwar nicht, aber urkomisch.
Kenne ansonsten wenig Filme und keine weitere Komödie, in denen es ums Angeln geht. Außer "The Old Man and the Sea" (*epic fail* was das Angeln angeht) und im größeren Maßstab natürlich der gute alte MOBY DICK.
Malick arbeitet ähnlich wie Godard mit Geschichten/Inhalten, die im Grunde zwischen den sehr starken Bildern erzählt werden. Schätze, das mag nicht jeder. Und wenn die Bilder zu überdeutlich sind, funktioniert es auch nicht durchgehend. Trotzdem fahr ich drauf ab - selbst wenn's mir manchmal zu doll ist. Malick verzeihe ich das gern.
8,5 Punkte für zwei alte Buddies namens Nora & Nick. Meiner Meinung nach nicht so gut wie der erste Teil, aber der junge James Stewart entschädigt für einiges und ich habe (und nutze) die absolut fabelhafte Gelegenheit, mitten in der Woche einen echten Martini-Cocktail zu schlürfen, getreu der alten "Old-School-Industrial"-Maxime "Music, Martinis and Misantrophy" (die sehr gut zum Film passt). Sehe das Ganze natürlich mit der jederzeit gebotenen Skepsis, aber Martinis erlaube ich mir ansonsten nur an Geburtstagen und - ja genau - an Silvester. Danke an Nora & Nick, ah ja ... ich sehe ... das erwähnte ich bereits :)
Sind Foxx und DiCaprio nicht dicke Kumpel, die tolle Parties auf Yachten o.ä. feiern? Das hab ich zumindest der diesjährigen Cannes-Berichterstattung entnommen (den unseriösen Quellen!). Also: wenn DiCaprio, dann auch Foxx würde ich sagen. Und bei Tarantino ist ja im Vorfeld ohnehin immer (fast) alles offen... Das Besetzungsheckmeck gehört einfach dazu und macht mir auf jeden Fall immer genauso viel Spaß wie die Filme selbst.
Für Menschen, die einen durchaus selbstironischen Hang zur Dekadenz haben, sind Nick und Nora Charles echte "role models" einer funktionierenden Ehe im Zeitalter der Srcewball-Krimikomödie. Die Chemie zwischen den beiden Bohemians stimmt, ihr Charme ist umwerfend und ernst nehmen sie sich nur in wirklich wichtigen Situationen (dann aber 100%).
MORDSACHE DÜNNER MANN wurde 1934 produziert und man merkt einigen Nebendarstellern ihre Stummfilmvergangenheit noch deutlich an. Störend ist dies allerdings nicht, im Gegenteil: vom klassischen Knallchargen bis zum differenziert agierenden Actor ist im Ensemble alles vorhanden. Es ist schon ein besonderer Genuss, sich das alles (auch als Zeitdokument) einmal anzusehen, zumal einige Elemente des "Film noir" bereits anschaulich auszumachen sind.
Und last but not least: Ich habe ich schon lange nicht mehr soviel Spaß dabei gehabt, Schauspielern im Film beim (exzessiven) Trinken zuzuschauen! Man merkt deutlich, dass die Prohibition in den USA erst 1933 offiziell aufgehoben wurde und dass hier eine gnadenlos überdrehte filmische Antwort auf diese Zeit gegeben wurde. Cheers!
Klasse!
Bisschen offtopic: Der aller-erstaunlichste Cameo Hitchcocks (oder besser Fake-Cameo) kommt in "Letztes Jahr in Marienbad" vor. In 11. Filmminute (ca. bei 11:08) ist tatsächlich ein Standbild vom alten Hitch eingebaut.
Auf die Ausgangssituation würde heute wahrscheinlich niemand mehr kommen: Privatdetektivin Laura Holt erfindet in dieser 80er-Jahre-Serie die Figur "Remington Steele", um endlich ein paar Aufträge an Land zu ziehen. Sie ist überzeugt, dass ein Männername auf der Bürotür ihre Seriosität im Schnüffler-Business ungemein unterstreicht. Als Darsteller ihres fiktiven Detektivs (und Alter egos) engagiert sie Pierce Brosnan. Was dann folgt ist eine durchaus smarte (und clevere) Abwandlung des "Genie und Schnauze"-Prinzips: Trotteliger Superdetektiv ermittelt offiziell, im Hintergrund löst die toughe Detektivin die Fälle.
Pluspunkte: Unschlagbarer Serientitel. Doris Roberts als Mildred Krebs. Außerdem Brosnan in seiner besten Rolle! Der Clou jeder Folge war, dass Steele die Fälle jeweils mit einem Film-Klassiker vergleicht und Zitate zum Besten gibt. Soviel Filmwissen hat mir damals wirklich imponiert.
Hell yeah! Endlich mal eine ordentliche Altherren-Rolle für Ford. Muss ich sehen.
Hab nur zwei Bände der "Jack Reacher"- Reihe gelesen: 1. Band gut, 2. Band schlecht. Die Reacher-Figur hätte trotzdem einen richtigen Schauspieler verdient, bevorzugt einen mit leichtem Bauchansatz, das macht sich beim Typ "Koloss" immer gut.
Langweilig? 3 ENGEL FÜR CHARLIE (2000), bin aber nicht eingeschlafen wegen Drew Barrymore und Lucy Lui.
Noch langweiliger? MIT SCHIRM, CHARME UND MELONE (1998), vollkommen grundlos nicht eingeschlafen. Film dann sofort vergessen.
Zum Abschluss muss ich noch eine Lanze brechen für 2001:ODYSEE IM WELTRAUM - Im Open-Air Kino mit einer guten Anlage in einer lauen Sommernacht nebst Sternenhimmel ist der wirklich ein absoluter Genuss. Läuft leider nicht so oft, wie man das vielleicht gern hätte :)
Im Grunde, am Ende und überhaupt: Mein liebster Film der beginnenden 90er Jahre des 20. Jahrhunderts (= im Endeffekt aber der kongenialste 90er-Film - neben TOTAL RECALL): So "camp", so langsam und so dermaßen zeitbezogen war kein Film davor und (evtl.) danach. Man kann das heute vielleicht nicht mehr nachvollziehen, aber der Film hat seinerzeit (und für mich) sehr viel geleistet. Btw.: Der erste Film, bei dem ich die dargestellte Dysfunktion "Narkolepsie" im Lexikon nachschauen musste.
Bin da zwiesgespalten: Wenn der Stoff alt genug ist, wie z.B. beim geplanten THE THIN MAN-Remake mit Johnny Depp, interessiert mich das als alte Old-Schoolerin schon, wohingegen mich sowas wie z.B. der nunmehr dritte Aufguss des WOLFMAN-Stoffs eher kalt lässt. Prequels und Sequels nerven mich im Grunde auch, obwohl ich mir natürlich trotzdem ganz inkonsequent X-MEN:FIRST CLASS anschauen werde. Und das, obwohl mich das WOLVERINE-"Spin-off" damals sehr geärgert hat, weil es so schlecht war.
Nackte Angst habe ich schließlich vor den bevorstehenden Neuauflagen von BEN HUR oder gar TOTAL RECALL.
Regisseur Richard Thorpe kam vom Vaudeville-Theater und hatte den Spitznamen "Mr. One Take". Genau das sieht man dieser - mitunter unfreiwillig komischen - Komödie auch heute noch an. Für Leute, denen Studiokulissen, unrealistische Settings, unlogische Plots, ein bisschen Screw-Ball-Überdrehtheit und generell Hollywood-Kitsch nichts ausmachen, ist der Film dennoch einen Blick wert. Außerdem handelt es sich um Paula Prentiss' (Man's Favourite Sport?, Catch-22) zweiten Film, den ich schon immer mal sehen wollte. Ein ganzer Pluspunkt noch für die Entdeckung, dass Daniel Craig sich beim jungen Steve McQueen eine ganze Menge abgeguckt hat, was "grimmiges Stirnrunzeln", "Hemd offenlassen", reduzierte Gestik und die Körperhaltung generell angeht. Nicht schlecht.
Iceman
So'ne "Omega-Level Mutation" ist doch immer gut für einen kühlen Kopf und einen coolen Drink.
Schön zynisch geschrieben! Musste an der Textstelle, in der von "Schauspieler" Shia LaBeouf die Rede ist, sehr grinsen :D
Zum konkreten Inhalt der News: Irgendwann ist auch mal genug!
Statt Bruno Ganz als depressivem Kellner in einem 'Hausfrauenbefreiungsfilm' hätte ich mir wenigstens einen Film von Nanni Moretti gewünscht!
Where no telephone box has gone before.
Die Neorealismus-Expertin Millicent Marcus nannte RISO AMARO einmal einen neorealistischen Hybrid-Film, denn der Streifen ist Meldodram, Gangsterfilm, Western und Musical gleichermaßen. BITTERER REIS spielt nicht wie FAHRRADDIEBE, UMBERTO D. oder ROM, OFFENE STADT in der italienischen Metropole, vielmehr verlagert Regisseur Guiseppe De Santis die Handlung ins ländliche Italien, genauer gesagt in die Poebene. Als Filmemacher, der innerhalb des italienischen Neorealimus wohl am meisten der PCI (das ist die Kommunistische Partei Italiens) verhaftet war, wollte er mit den dokumentarisch anmutenden Bildern vom Reisanbau nicht nur den Alltag der ohne Vertrag arbeitenden Frauen (den sogenannten "clandestinas") dokumentieren, sondern ganz bewußt - und eher untypisch für den Neorealismus - zugleich Wege aus der Misere weisen. Diese Indoktrination gelingt ihm allerdings rückblickend betrachtet eher weniger, denn die Szenen in den Reisfeldern bieten reichlich Gelegenheit, nackte Haut in Form schöner Frauenbeine und prächtiger Dekolletés zu zeigen. Wie man sich leicht denken kann, wurde der Film hierfür bekannt und weniger für seinen Agitprop.
Und warum schreibe ich hier darüber? a) Weil es bislang noch keinen Eintrag zu diesem eigentlich ziemlich bekannten Werk gibt. b) Weil der Film wunderschön fotografiert und zudem in bester neorealistischer Manier spannend ist, weil die Hauptdarstellerin Silvana Mangano eine faszinierende Schauspielerin war und weil die Dreiecksgeschichte zwischen ihr, ihrem Gangsterfreund und einer Kollegin (Doris Dowling) als packendes Melodram inszeniert ist. Dass öfter gesungen wird, stört in diesem Fall auch nicht weiter. Kurz: Dieser Hybrid stellt mit seinem kruden Stoff-Mix eine der schönsten Blüten der neorealistischen Filmbewegung dar, der vor allem da (nach-)wirkt, wo er eigentlich überzeichnet ist - und das alles in schwarz-weiß.