Silentfreak - Kommentare

Alle Kommentare von Silentfreak

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    Eigentlich ein absolut fantastisches Kunstwerk, fast schon meditativ mutet Bays "Transformers" an. Doch leider ist der Einfluss Ingmar Bergmans zu stark zu sehen. Schade, sonst hat Michael Bay immer seine eigene künstlerische Vision gehabt. Aber hier hat man das Gefühl, man schaue einen Bergman-Film. Ich weiß, du kannst das besser, Michael!

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    • Silentfreak 03.07.2020, 07:22 Geändert 03.07.2020, 10:54

      Ich muss etwas gestehen.

      Ich habe nur eine Szene gesehen.
      Danach habe ich sofort ausgeschaltet.
      Und nur diese eine Szene hat mich nächtelang verfolgt.
      Ich hätte das nicht sehen sollen.
      Vielleicht ist das so auch eine gute Satire. Vielleicht hat Pasolini alles richtig gemacht. Vielleicht war das der Effekt, den er erzielen wollte.
      Ich weiß es nicht.

      Aber ich persönlich möchte mit diesem Film nichts mehr zu tun haben.

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        Silentfreak 02.07.2020, 20:31 Geändert 03.07.2020, 07:33

        Ein Film von großer Bedeutung, über den man stundenlang diskutieren könnte. Welchen Stellenwert haben religiöse Werte in unserer modernen Welt? Anders als bei Werken wie "Das goldene Zeitalter" oder "Die Milchstraße" treibt Bunuel Religion nicht einfach nur ins Absurde, eher zeigt er, wie verloren Religion und ihre Ideale in einer von Grausamkeit geprägten Welt sind. Jede Einstellung lebt durch ihre harsche, fast schon biblische Poesie. Hin und wieder mutet der Film fast schon bressonianisch an, doch Bunuels typischer Surrealismus kommt auch nicht zu kurz: Momente wie der Fiebertraum vom lachenden Jesus brennen sich für immer ins Gedächtnis ein.
        "If a Christlike figure stumbled onto the scene today, he'd be crucified all over again."
        (Ein MUBI-Nutzer namens Duncan Gray)

        https://youtu.be/uYrfjWqT824
        Enjoy!

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          Ich habe geweint. Ich weiß nicht genau warum, aber ich habe geweint. Irgendwas hat der Film in mir ausgelöst...irgendwo ganz tief.

          Was für ein Meisterwerk!

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            Silentfreak 02.07.2020, 11:19 Geändert 02.07.2020, 15:13

            Nur 2 Nutzer (inklusive mir) haben den Film bewertet? Echt jetzt?
            Hmm, da muss ich wohl ein bisschen (ehrliche) Werbung machen.

            Als hätten Parajanov, Bresson und Korosawa ein georgisches Bergdrama inszeniert...faszinierend in seiner Klarheit, rauen Schönheit und beflügelnden Poesie. Gespickt mit faszinierender Symbolik und leiser Gesellschaftskritik. Schon ganz am am Anfang konfrontiert uns Abuladze metaphernreich mit tief philosphischen Fragen und Selbstreflexionen. Besonders wichtig ist hierbei die Frage, was gut ist und was böse? Man könnte sagen, das Werk ist auf dieser Frage aufgebaut.
            Die in ihrer Flachheit fast schon an Sokurov errinnernden Landschaftsbilder lassen einen an klassische Gemälde denken. Irgendwann wirkt der Film schon fast wie eine Meditation, gar, wie der Titel es schon sagt, ein Gebet.
            Bitte mal reinschauen, es lohnt sich!

            https://youtu.be/pzH5MhA5GQE

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            • "Skazka Skazok" und "Fantasia" sind zwei Animationsfilme, die sich auf ewig in mein Gedächtnis gebrannt haben. Sollte jeder wenigstens einmal im Leben gesehen haben!

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                Silentfreak 19.06.2020, 14:26 Geändert 19.06.2020, 14:37

                Der friedvollste Film, den ich je gesehen habe.

                Nichts ist friedvoller als die langen, ruhigen Kamerafahrten durch Felder, Seen, Wälder. Nichts ist friedvoller als die rührende Beziehung zwischen einer sterbenden Mutter und ihrem liebevollen Sohn. Er weiß, die Zeit des Loslassens ist gekommen. Deshalb trägt er seine Mutter durch die einsame Natur, erzählt ihr Geschichten und lässt Erinnerungen wieder wach werden. Schon nach wenigen Minuten kamen mir die Tränen, und das ganz ohne aufdringliche manipulative Musik.

                So einfach, so pur.
                So voll von tiefen Emotionen.

                PS: Wer will, kann sich gerne mein Video zu diesem Film ansehen: https://youtu.be/aUKGgjCNtvs

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                  Silentfreak 17.06.2020, 22:20 Geändert 02.07.2020, 11:27
                  über Opfer

                  Tarkovskys mystischster, verschlossenster, apokalyptischster und vielleicht auch spirituellster Film...ein Werk, so gewaltig, rätselhaft und heilig wie man es sonst nur von einem Gemälde der Renaissance annehmen könnte. Vier Anläufe hat es gebraucht, bis ich vollends in Tarkovskys poetische Endzeitvision eintauchen konnte...und auf einmal schien die Zeit still zu stehen und alles um mich herum wurde wie unsichtbar.

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                  • Ich habe ein kleines Video über Tarkovsky hochgeladen: https://youtu.be/Ck4SmN9IIc0
                    Würd mich sehr freuen, wenn ihr mal reinschauen würdet ;)

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                      Gestern zum dritten Mal gesehen und mir anschließend noch einige Interviews mit Tarkovsky angeschaut und gelesen. Und ich habe verstanden, dass vielleicht nicht "Zerkalo", sondern "Nostalghia" Tarkovskys persönlichster Film ist. Es sind nicht Szenen eines ganzen Lebens, es ist eine Momentaufnahme seines Unterbewusstseins zu der Zeit, in der er den Film drehte. Es war damals eine sehr schmerzhafte Zeit für ihn. Sein über alles geliebtes Heimatland musste er verlassen und wusste, dass er es höchstwahrscheinlich nie mehr wiedersehen werde. Seine Träume, Hoffnungen und (vor allem) Ängste hat er in diesen Film verpackt.

                      "It's absolutely clear now, that my work will take a new charakter, and I think this break is noticeable even in Nostalghia. My previous pictures were a creatice act for me; I made them as a professional filmmaker and I seperated my films from myself. Nostalghia on the other hand is an exact reprint of my state of mind; it was my deed. I really wouldnt want to watch it again. It would be the as someone who is ill looking at a x-ray of their illness."

                      Auch in Domenicos berühmter Rede findet man die Gedanken Tarkovskys wieder: Diese Rede verkörpert den Abgesang auf die Spiritualität des Menschen und so in einem gewissen Sinne auch das Ende der Welt.

                      Wow.

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                      • Silentfreak 15.06.2020, 10:16 Geändert 18.06.2020, 06:52

                        Ich habe den Drang, ganz besonderen Kanälen einen Kommentar zu widmen, da ich finde, dass ein einfacher Listen Eintrag diesen Kanälen nicht gerecht wird. Denn gerade vor ein paar Minuten habe ich ein ultimatives Filmparadies auf YouTube entdeckt: https://www.youtube.com/channel/UC8dEWkORnEh6c-mxH4ZiK3w.
                        An Arthouse-Vielfalt ist dieser Kanal kaum zu übertreffen. Hier gibt es Filme von Fassbinder, Tarr, de Sica, Vigo, Kobayashi, Godard, Bunuel, Joon-ho, Herzog, Yang, Tarkovsky, Visconti, Svankmajer, Rosselini, Bergman, Antonioni, Pasolini, Vigo, Lean, Fellini, Lynch, Scorsese, Melies, Tarantino, Leone und vielen weiteren weniger bekannten Filmemachern. Alles in HD! Jetzt muss man aber schnell sein, ich weiß nicht, wie lange dieser Kanal oder die Videos darauf bestehen werden.

                        Ein cineastisches Hurra!

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                        • Silentfreak 14.06.2020, 07:29 Geändert 14.06.2020, 15:08

                          Eine wunderbare Liste, die mich zum Schmunzeln gebracht hat. Auch erwähnenswert ist Terrence Malicks Lieblingsfilm, die Ben-Stiller-Komödie "Zoolander".

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                          • Du Fu und Matsuo Bashu, zwei fast schon göttliche Dichter, konnte ich hier leider nicht finden.
                            Was sind eure Favoriten?

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                            • Silentfreak 09.06.2020, 13:08 Geändert 21.06.2020, 22:34

                              Fantastische Künstler, die ich hier nicht finden konnte: Giotto di Bidone, Mikhail Nesterov, Shitao, Ruben Isaakovich Shaverdyan, Piero della Francesca, Toros Roslin, Reuven Rubin, Odilon Redon, Hieronymus Bosch, Jan van Eyck

                              Was sind eure Favoriten?

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                              • Fantastische Liste! Mein Gott, es gibt noch so viel zu sehen...

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                                • (Achtung, folgender Text könnte Spuren von Kitsch enthalten. Sagt später nicht, ich hätte euch nicht gewarnt I-))

                                  Oh lieber Sergei,
                                  nicht lang ist es her,
                                  da trafen wir uns zum ersten Mal.
                                  Ich sah deinen Film
                                  Sayat Nova
                                  und mir blieb die Luft
                                  im Halse stecken.
                                  Dann sah ich deine anderen Filme,
                                  von den Feuerpferden bis zum Spielmann
                                  und ich fühlte mich,
                                  als würde ich fliegen,
                                  als würden deine wunderbaren Bilder
                                  mich in die Lüfte erheben.
                                  Du bist für mich ein Zauberer,
                                  ein Gigant der Kunst.

                                  Mögest du nie vergessen sein.

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                                  • Vorschläge sind herzlich willkommen!

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                                    • So ein unfassbar inspirierender Poet! Hier eine grandiose Doku, die mir den gesamten Tag versüßt hat: https://youtu.be/PlvWDc0InNo Danke, Tonino! Mögest du in Frieden ruhen ❤

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                                        Silentfreak 31.05.2020, 08:31 Geändert 31.05.2020, 20:41

                                        Ich würde jetzt so gerne einen Satz aus dem Film zitieren, aber ich kann mich einfach nicht entscheiden. Beinahe jeden gesprochenen Satz in diesem Film könnte man einrahmen und auswendig lernen.

                                        Liebe, Liebe, Liebe.

                                        Ich mag Kitsch, deshalb übersehe ich ihn auch öfters. Ich weiß nicht, ob dieser Film kitschig ist. Für viele ist alles kitschig, was nicht Motorräder und Maschinenpistolen hat. Zumindest im Kino.

                                        Dieser Film hat mir einen Denkanstoß gegeben wie nur wenige andere Filme und hat mich gleichzeitig zu Tränen gerührt. Bei "Lacrimosa" war es endgültig vorbei... als würde mein Herz mit dem Bildschirm verschmelzen.

                                        Malicks Werk ist weit mehr als episch, weit mehr als religiös, es ist ein Werk wie aus einer anderen Dimension. Als wäre ein Meteorit auf die Erde eingeschlagen, aber in Form eines Films.

                                        Bumm.

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                                          Hm. Schwierig. Ich gebe mal ganz vorsichtig eine 6.5. Ich lese mir hier die positiven Kommentare von euch durch und denke mir: Wow was für ein geniales Meisterwerk! Und dann sehe ich wieder einzelne Szenen des Filmes und denke mir: Was ist das für ein Blödsinn?! Unter meinen Freunden hier gibt es kaum einen kontroversen Regisseur. Naja, eine Zweitsichtung wird wohl alles klarstellen.

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                                            Dieser Film hat mich sehr ernsthaft darüber nachdenken lassen, ob es da oben doch irgendetwas gibt...irgendetwas.

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                                              Heute zum sechsten Mal gesehen. Und sogar viele Stunden, nachdem der Film vorbei ist, Gänsehaut. Wow, wow, wow...

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                                                Silentfreak 28.05.2020, 16:02 Geändert 28.05.2020, 22:33

                                                Die wunderbare Reise eines Poeten zurück zu seinen Wurzeln.

                                                Es gibt Filme, die können einem nie gefallen. Filme, bei denen man sich nie irgendwie für das Konzept begeistern kann und egal wie viele Male man diese Filme sichtet, sie werden dadurch nicht besser.
                                                Es gibt Filme, bei denen ist man am Anfang sehr verwirrt oder gar gelangweilt, um schließlich nach einigen Minuten davon abgeholt zu werden und am Ende ganz fasziniert dazustehen.
                                                Es gibt Filme, die gefallen einem beim ersten Anlauf überhaupt nicht und erst bei der zweiten, dritten oder gar vierten Sichtung ist man vollkommen begeistert.

                                                Und dann gibt es Filme, und das sind nicht viele, die holen einen gleich ab, nehmen einen mit auf eine Reise, die man zuvor noch nie unternommen hat. Und von Anfang an ist man dabei und nach dieser Reise ist man traurig dass sie schon wieder vorbei ist. Jonas Mekas "Reminiscences of a Journey to Lithuania" ist einer von solchen Filmen. Ja, in einer gewissen Weise muss man sich dem Stil trotzdem öffnen. Ich habe schon viel von Jonas Mekas und seinen Einfluss auf den amerikanischen Avantgardefilm gehört. Amerikanische Avantgarde, das war die Zeit von einigen der extremsten und kontroversesten Filme aller Zeiten. Ja, ich muss gestehen dass ich mit Regisseuren wie Andy Warhol oder Stan Brakhage meine anfänglichen Probleme hatte und mit ihnen eigentlich immer noch nicht vollends befreundet bin. Ich versuche, die Poesie in diesen Werken zu finden, von der ja so oft gesprochen wird, aber ich finde sie nicht. Andy Warhols Werke taugen für mich nur als Entlarvung trügerischer "Kunstliebhaber" (Und dafür taugen sie wunderbar). Ich würde lügen, würde ich sagen Stam Brakhage hätte keine grandiosen Filme geschaffen. Ich bin ja auch ein Fan von ihm, besonders von seinen hypnotischen Farbklecks-Kurzfilmen. Doch mit so einigem, was der Mann gemacht hat und was so unheimlich geliebt wird, kann ich weder auf intellektueller noch auf emotionaler Ebene etwas anfangen. Jonas Mekas ist etwas anderes... und natürlich finde ich wieder nicht die richtigen Worte für diesen Mann. Vielleicht zeichnet das auch ein grandioses Filmkunstwerk aus. Wenn man keine Worte dafür findet. Naja, ich versuche es mal trotzdem. Was begeistert mich an diesem amateurhaften, ohne Schauspieler oder Set oder überhaupt irgendeiner Crew gedrehten Film? Genau das. Was Mekas erreicht hat, ist so etwas wie eine filmische Rohheit, oder besser gesagt: eine filmischen Natürlichkeit. Mekas ist für mich ein Alltagspoet. Er nimmt die kleinen, scheinbar so belanglosen Momente unseres Alltags und ästhetisiert sie auf eine Weise, die ich persönlich nur schwer, wenn gar nicht in Worte fassen kann. Er hat die wohl persönlichsten Filme aller Zeiten geschaffen. Man fühlt sich in irgendeiner Weise verbunden mit ihm, dem Alltag den er filmt, den kleinen Gedichten, Anekdoten und sogar Liedchen, mit denen er seine Filme begleitet. Ich weiß, meine Kommentare erscheinen immer ein wenig verwirrend, wenn ich sie nicht mindestens zwei Tage nach einer Sichtung schreibe. Doch bei einigen Filmen möchte ich nicht warten: Ich möchte die Emotionen irgendwie auffassen und sie mit meinen Kommentaren verarbeiten.

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                                                • https://youtu.be/6Xc4g00FFLk Wow ❤

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