Die Brücke - TV-Remake eines deutschen Klassikers

29.09.2008 - 13:30 Uhr
Franka Potente und Lars Steinhöfel
Pro 7
Franka Potente und Lars Steinhöfel
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NEWS» Top oder Flop? – Heute Abend strahlt Pro 7 das Remake von Die Brücke mit Franka Potente aus.

Die Brücke (1959) von Bernhard Wicki ist ein Klassiker. Nach dem Roman von Manfred Gregor erzählt der Film vom strategisch völlig sinnlosen Befehl, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs eine längst zur Sprengung vorgesehene Brücke um jeden Preis zu verteidigen. Eine Gruppe 16-Jähriger wird dafür abkommandiert und wie sie nach und nach ihr Leben lassen, ist mitleidslos und krass in Szene gesetzt.

Als einer der wenige westdeutschen Nachkriegsfilme schaut Die Brücke (1959) auf die Gräuel des Krieges. Der Filmemacher Bernhard Wicki verdeutlicht Tod und Leid kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges. Er zeigt, wohin fanatisierte Menschen getrieben werden können. Regisseur Bernhard Wicki, verstorben im Jahr 2000, wird für diesen Film immer noch verehrt, jährlich verleiht das Filmfestival in Emden den Bernhard Wicki-Filmpreis, auch der Friedenspreis des deutschen Films, der auf den Filmfest in München vergeben wird, wurde nach dem Regisseur benannt.

Nun hat sich Pro 7 des Klassikers angenommen und strahlt den Film Die Brücke unter der Regie von Wolfgang Panzer aus. Auf dem Portal Der Westen kann P. Gangloff dem Film nicht viel abgewinnen. An das Original kommt er nicht heran, aber die “verschiedenen Scharmützel rund um die Brücke sind gelungen. Hier zieht Wolfgang Panzer alle Register aktuellen Filmschaffens. Es wird geballert, was das Zeug hält, Querschläger summen wie böse Insekten durch die Gegend. Besonders viel Wert scheint Panzer bei der Inszenierung (oder der nachträglichen Vertonung) auf Schmerzensschreie gelegt zu haben. Kein Wunder: Notorische Konsumenten von Ballerspielen werden ihre wahre Freude an den Feuergefechten haben.”

Laut Peter Zander in der Welt hat sich der Sender an dem Klassiker vergangen. “Hier dröhnen permanent Geigen und Choräle, um Gefühle zu erzwingen. Hier kramt man wieder die alten Feindbilder von strammen Nazis und verblendeten Ariern aus der Schublade. Und weil man dem Ganzen wohl noch immer nicht traute, wirbt man auch mit einem Star: Franka Potente. Weil aber Frauen im Buch wie im Film notwendigerweise nur eine Nebenrolle spielen, wird hier eine (im Original immerhin angedeutete) Liebesaffäre breit ausgewalzt.”

Alles in allem keine guten Vorschusslorbeeren für den Eventfilm von Pro 7.
Was meint Ihr: Hat das Remake überzeugt? Oder sollten die TV-Sender besser die Hände von den Klassikern lassen.

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