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Games of Thrones Staffel 8, Folge 1

15.04.2019 - 23:00 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
Bild zu Games of Thrones Staffel 8, Folge 1
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Spoiler!!!! In diesem Text sind massive Spoiler zu der ersten Folge der achten Staffel zu finden.

Da ich heute morgen das Wagnis eingegangen bin und mir um 3 Uhr den Stream zur ersten Folge der achten Staffel angeschaut habe, gibt es jetzt hier eine kleine, erste Reaktion zum Staffelauftakt. Ins Auge fällt natürlich erstmal das neue Intro, das sich deutlich von den vorherigen unterscheidet. Wir sehen ein großes Loch in der Mauer und eine nahende blaue Flut die gen Süden zieht. Die Kamera zieht weiter dynamisch durch Winterfell und King's Landing und offenbart das ein oder andere neue Detail. Schön gemacht!

Eisige Stimmung

Die Armee der Unsullied, die Dothraki und die Drachen haben die Hauptstadt im Norden erreicht und mit ihnen Daenerys und ihre Entourage. Und genau wie wir den Norden bisher kennen gelernt haben, herrscht eine hier eien gewisse Kühle und Nüchternheit zwischen den Anhängern des König im Norden und der Drachenkönigin aus dem Süden. Die Nordmänner und -frauen sind äußerst skeptisch gegenüber den Invarsoren aus dem Süden, allem voran Sansa... Böse Blicke folgen zugleich.

Oberdiplomat und Völkerverständiger Jon Snow muss da wohl noch einiges an Arbeit leisten um die verschiedenen Kulturen zu vereinen, aber ist dafür wirklich Zeit? Denn wie wir alle wissen, ist im Staffelfinale der siebten Staffel die Mauer unter dem Eisdrachenfeuer von Viserion zerberstet.

Die Schicksale der ansässigen Tormund und Beric Dondarrion waren noch ein wenig unsicher. Jedoch konnten die vielen Fans der beiden recht schnell aufatmen und sahen die beiden, wie sie sich in eine verlassene Burg schleichen. Das ist eines der atmosphärischen Highlights dieser Folge, denn es stellt sich heraus, dass diese bereits von der Armee der Untoten überrannt wurde und nachdem man noch mehrere Leute der Nachtwache in den Katakomben der Burg auffindet, öffnet sich ein gruseliges Bild für alle Ansässigen.

Der kleine Lord Umber, der zuvor noch von Jon nach Last Hearth geschickt wurde um seine Armee zu holen, wurde vom Nachtkönig brutal an die Wand genagelt die auch noch dessen Zeichen zeigt. Das war ein schöner Moment, mit tollem Licht- und Schattenspiel und perfider Geräuschkulisse.


Eis und Feuer

Hier gibt es, wie auch zu erwarten war jede Menge Exposition und Wiedersehen. Jon trifft auf Bran, Bran trifft auf Jaime, Jon trifft auf Sam, Arya trifft auf Jon, Arya trifft auf Sandor Clegane, Arya trifft auf Gendry, Sam trifft auf Daenerys und Jorah... All diese Begegnungen sind irgendwie zufriedenstellend, da lose Enden wieder verknüpft werden und kleine Handlungselemente damit beendet werden können. Diese sind mit mehr oder weniger guten Dialogen gespickt und lassen das Fanherz auch gerne mal ein wenig höher schlagen aber so wirklich interessant sind eigentlich nur die Szenen rund um Sam.

Wenn er in die Krypta von Winterfell stolpert um Jon aufzusuchen gibt es nach dem freudigen Wiedersehen erstmal die erwartete Diskussion über die Hinrichtung von Samwells Vater und Bruder durch Daenerys. Aber das eigentlich Highlight folgt kurz danach, Sam offenbart Jon seine wahre Herkunft.

Er ist Aegon Targaryen, sechster seines Namens und wahrer Thronfolger des eisernen Thrones.

Jon kann die Nachricht gar nicht begreifen und scheint sogar fast wütend zu werden, da er das Andenken an seinen Vater Ned beschmutzt sieht, bis er schließlich akzeptiert was er hört. Könnte Jon damit in den Thron gezwungen werden, obwohl er keinerlei Ambitionen hegt?

Das Konfliktpotenzial sehe ich hier hauptsächlich zwischen den Anhängern des unabhängigen Nordens (Sansa) und Daenerys (die nicht mehr ganz so eindeutige zukünftige Königin).


Eiserne Elefanten

Kommen wir nach King's Landing

Hier passiert gar nicht so viel.

Euron erreicht mit seiner Flotte und der Goldenen Kompanie Westeros und bringt einen neuen Charakter ein, den Buchleser schon kenne sollten. Harry Strickland, Kommandant der Goldenen Kompanie.

Außerdem sieht man noch äußerst kurz und knapp wie Theon mit ein paar Eisenmännern seine Schwester Asha befreit um sich dann gleich wieder von ihr zu trennen und nach Winterfell zu segeln. Dies könnte darauf schließen, dass Asha keine große Rolle mehr spielt in der restlichen Serie, da ich nicht erwarte, dass es einen Rückzug auf die Eiseninseln geben wird.

Durch die Ankunft der Kompanie schafft es Euron endlich sein großes Ziel zu erreichen - Er landet im Bett der Königin und erntet auch noch Lob dafür. Dabei interessiert Cersei eigentlich nur eine Sache: Warum hat die Kompanie nicht die versprochenen Kriegselefanten dabei? Die gesamte Episode in Kings Landing ist wirklich äußerst knapp bemessen und lässt darauf schließen, was schon eindeutig war. Cersei wartet ab.

Eine kurze und interessante Szene, zeigt erstmal einen entnervten Bronn beim Sex mit drei Prostituierten, jedoch stört Qyburn den Spaß drückt Bronn eine Armbrust in die Hand. Auch wenn es noch nicht ausgesprochen ist, weiß man recht schnell wen er damit töten soll. Falls die Untoten es nicht schon übernommen haben sollten, kann Bronn seine Treue gegenüber seiner Königin beweisen indem er seine ehemaligen Gefährten umbringt. Das ist ein schönes Detail und bringt Bronn in eine missliche Lage und bietet für den Zuschauer immerhin eine gewisse Fallhöhe. (Im Gegenteil zu der künstlich aufgeladenen Fallhöhe zwischen Greyworm und Missandei)

GoT=GZSZ?

Damit kommen wir zur Enttäuschung der ersten Folge.

Daenerys bekommt von ihren Dothraki die Nachricht, dass ihre Drachen nicht mehr richtig fressen. Was man als tatsächliches Problem etablieren könnte, weil z.B einer ihrer Drachenbrüder tot ist oder das kalte Klima die Kräfte einschränkt versinkt sehr schnell wieder im Boden und wird komplett obsolet.

Es gibt nämlich nur einen Grund für diese Szene, gemeinsame Screentime für Jon und Dany. Es folgen peinliche Dialoge, lächerliche Drachrittszenen und ein richtig ramontischer Kuss vor idyllischer Kulisse weit im Norden, bei dem die Drachen auch noch ganz peinlich berührt zugucken, hehe lol, voll witzig.

Diese Szene erinnerte mich sofort an die lächerliche Szenerie zwischen Anakin und Padme auf Naboo in Star Wars Episode 2, nicht ganz so schlimm aber vergleichbar. Ich weiß wirklich nicht was diese Szene bezwecken soll. Werden Jon und Dany anfangs noch von Tyrion, Varys und Ser Davos (beste Kombi ever) beobachtet und die drei lakonischen Berater diskutieren über eine mögliche Vermählung der Könige, verkommt diese Szene zum absoluten Selbstzweck und einer Peinlichkeit.

Ein guter Freund von mir hat vor langer Zeit mal gesagt: "Game of Thrones ist wie GZSZ, nur mit Drachen und Inzest." Was soll ich sagen - Er hat Recht.


Fazit: Die Figuren stehen bereit, jeder hat seinen Platz. Ein paar lose Enden sind verknüpft und abgeschlossen, wenig neue wurden aufgemacht. Es ist klar wohin die Reise geht und man kann sich sicherlich auf ein großes Spektakel freuen.

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