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Hercule Poirot und das Rätsel im Hotel

27.05.2015 - 21:50 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
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Der weltberühmte Meisterdetektiv Hercule Poirot wurde von Lord Charles Grenville, dem Besitzer des berühmten Grenville-Hotels in London zu sich gerufen. Grenville erhielt mehrere Drohbriefe und will nun Poirot damit beauftragen, diesen Fall aufzuklären. Die belgische Spürnase wird natürlich von seinem treuen Assistenten Arthur Hastings begleitet. In seinen Memoiren erinnert der sich an diesen Fall...

(Der Artikel enstand im Rahmen dieser Blogaktion.)

„Sie müssen Monsieur Poirot sein“, sagte der alte Herr mit dem grauen Spitzbart zu meinem Chef. „Treten Sie doch ein, Lord Grenville erwartet Sie bereits.“ Der kleine, dicke Mann mit dem grauen, schwung-voll gezwirbelten Schnurrbart drehte sich zu mir. „Kommen Sie, Hastings, wir wollen den Lord nicht warten lassen.“ Mein Chef schien Feuer und Flamme zu sein, zu lange hatte er seit der Reise im Orient-Express keinen kniffligen Fall mehr aufklären dürfen. „Meine kleinen, grauen Zellen sind schon ganz erschlafft“, hatte er einmal gesagt. Das war natürlich nicht ernst gemeint, schließlich besitzt mein Chef einen der genialsten Köpfe der westlichen Hemisphäre und hält sich nicht umsonst bei seiner Arbeit als Privatermittler einen erlesenen Kundenkreis aus der Welt des Adels und der reichen Wirtschaftsmagnaten. Da ich in all den Jahren gelernt hatte, Poirot besser nicht zu widersprechen, setzte auch ich mich in Bewegung und trottete meinem Chef nach. Wir gingen durch eine schwere Eichentür, die in ein hell erleuchtetes Zimmer führte. Dort, am breiten Marmorschreibtisch, saß ein Mann, wie man ihn nicht oft zu sehen bekommt. Er wog bestimmt drei Zentner und hatte ein froschartiges Gesicht. Der voluminöse Backenbart ließ seinen Kopf noch breiter erscheinen, als er ohnehin schon war, und doch sah man ihm auf den ersten Blick an, dass man es sich mit ihm besser nicht verscherzen sollte.

„Guten Tag Mister Porridge, ich habe nicht viel Zeit und werde gleich zur Sache kommen. Sie wissen, warum Sie hier sind?“. Die Begrüßung dieses Frosches konnte unfreundlicher nicht sein, doch mein Chef lächelte überlegen zurück. „Guten Tag, Mylord. Natürlich weiß ich, warum ich hier bin. Mein Name allerdings ist Poirot. Monsieur Hercule Poirot. Spitzen Sie ihre Lippen, es ist ganz einfach. Und das ist Colonel Hastings, mein Assistent.“ Ich deutete eine leichte Verbeugung an, sagte jedoch nichts. Poirot sprach weiter: „Wie Sie sicher noch wissen, haben Sie mir ja bereits telefonisch mitgeteilt, dass Ihnen ein anonymer Brief zugesendet worden ist, in dem ein merkwürdiges Rätsel steht. Ist das soweit korrekt?“ Lord Grenville war es scheinbar nicht gewohnt, eine solche Antwort zu erhalten. „Ja, ähm, gut, Misiö Poaroo, ich ähm… so ist es. Es ist bereits der dritte Brief. Die ersten beiden habe ich entsorgen lassen. Wissen Sie, in meiner Position kann ich mich nicht um jeden albernen Jungenstreich kümmern. Doch bei dieser Hartnäckigkeit komme ich dann doch ins Grübeln. Am besten, Sie lesen sich den Brief selbst durch.“

Ächzend und stöhnend stand der Lord auf, nahm ein gefaltetes Blatt Papier zwischen seine wurstigen Finger und schritt auf uns zu. „Hier ist der Brief. Ich habe mir keinerlei Reim auf dieses Wirrwarr machen können. Vielleicht sind Sie ja eher dazu imstande. Ihr Ruf eilt Ihnen ja voraus.“

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