Ich, Freitag der 13. & das Camp Crystal Lake

17.06.2011 - 08:50 Uhr
Mein Herz für Klassiker: Freitag der 13.
Paramount Pictures/moviepilot
Mein Herz für Klassiker: Freitag der 13.
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Ein Filmklassiker kann aus jedem Genre stammen, er kann ein Drama, eine Komödie, ein Thriller oder ein Fantasyfilm sein. Oder aber auch ein Slasher-Horror. Deshalb vergebe ich mein Herz für Klassiker heute an Freitag der 13.

Im Jahr 1980 schockte ein Film die Zuschauer: Freitag der 13. Regisseur Sean S. Cunningham fügte dem Slasherfilm, ein Subgenre des Horror, damit einen Meilenstein hinzu, der von manchen als grausames und unheimlich rohes Gemetzel wahrgenommen wurde, von anderen als spannungsgeladenes und schonungsloses Horrorglanzstück. Zumindest war Freitag der 13. so beliebt, dass er ein riesiges Franchise nach sich zog. Neun Nachfolger, ein Reboot sowie ein Crossover wurden produziert. Damit ist das die langlebigste Horrorfilm-Reihe aller Zeiten. Und angefangen hat alles mit dem Ur-Teil Freitag der 13., dem ich heute mein Herz für Klassiker schenke – hoffentlich wird mir dieses nicht brutal rausgeschnitten…

Warum ich Freitag der 13. mein Herz schenkte
Meine Seele ist schwarz wie die Nacht und ich träume davon, Menschen abzuschlachten – das wären wohl ziemlich beängstigende Gründe, Freitag der 13. sein Herz zu schenken. Ganz so dramatisch ist es bei mir nicht, keine Sorge. Ich habe den Film um die Morde im Camp Crystal Lake lieben gelernt, da er einfach spannend ohne Ende ist. Teil 1 hat noch einen ordentlichen Schuss Suspense und ist trotzdem in gewisser Weise grobschlächtig – eine Symbiose aus Grusel- und Gewaltfilm, wie ein qualitativ hochwertiges Steak, das blutig gegessen wird. Dass der Hang zu Slasherfilmen weitläufig als recht abnorm betrachtet wird, geht mir dabei relativ weit am Hintern vorbei. Freitag der 13. ist kein Kindergeburtstag, aber auch kein völlig sinn- und verstandloses Massaker. Er ist einfach ein verdammt guter Horrorfilm.

Warum auch andere Freitag der 13. lieben werden
“Andere” ist in diesem Fall wohl tatsächlich auf einen exklusiven Kreis beschränkt. Vielen sagen Slasherfilme einfach nicht zu. Wer aber Freitag der 13. mit der Begründung ablehnt, dass Teil 3, 4, 5 oder sonst einer der Nachfolger schlecht und nur brutal waren, der tut dem Film von Sean S. Cunningham unrecht. Ganz klar hängte er sich an den Erfolg von Halloween – Die Nacht des Grauens dran, reduzierte aber alles drumherum auf das Wesentliche: Spannung. Gezielt wird auf Schockeffekte gesetzt, aus dem Nichts kommt die Attacke und obendrein gibt es, zumindest für diejenigen, die sich bisher noch nicht mit der Freitag der 13.-Reihe auseinandergesetzt haben, einen überraschenden Schlusstwist. Dort kommt nämlich raus, dass nicht, wie angenommen,… Quatsch, ich spoiler euch doch nicht! Guckt euch den Film doch selber an und lernt ihn schätzen!

Warum Freitag der 13. einzigartig ist
So einzigartig ist Freitag der 13. nicht, da brauchen wir uns nichts vormachen. Er spielt die Horrorfilmklaviatur mit reichlich Klischees und ohne größere Originalität. Aber darin liegt im Grunde der Reiz und macht Freitag der 13. doch zu etwas Besonderem: Die Töne werden getroffen, der gewünschte Effekt beim Zuschauer erreicht, kein Schnickschnack, sondern auf den Punkt gebrachter Horror ohne Kompromisse. Zack, Bauchstich, tot. Hack, Kopf ab, tot. Schnitt, Kehle durchtrennt, tot. Da wird keine Rumba mehr getanzt, nachdem der Killer zugeschlagen hat, sondern es ist Schluss. Einfach vorbei. Aus. Natürlich gibt es auch so etwas wie einen dramatischen Hintergrund, aber der ist weit weniger präsent wie in vergleichbaren Filmen. Freitag der 13. ist die Essenz des Slashergenre, der fiese kleine Film am Rande des Business.

Warum Freitag der 13. die Jahrzehnte überdauert
Aus eben den genannten Gründen wird Freitag der 13. dauerhaft einen Platz bei den Klassikern haben, auch wenn der unter Umständen nur bei den Genre-Klassikern ist. Freitag der 13. verknüpfte einen hohen Herzschlagfaktor mit beinharten Szenen, bildete den Auftakt eines der populärsten Horror-Franchises und machte nicht den Fehler, überladen zu wirken, wie es bei vielen solcher Filme heutzutage der Fall ist.

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