Berichten wir über soziale Netzwerke und die Tätigkeiten der Stars, stehen diese Nachrichten meistens leider in Verbindung mit einem Backlash, wie zuletzt etwa im Fall von Ruby Rose und ihrem Batwoman-Casting. Schauspieler und Regisseure sehen sich gezwungen, ihrem Twitter- und Instagram-Account den Rücken zu kehren, um dem Hass, der auf sie einprasselt, einen Riegel vorzuschieben. Gefühlt vergeht keine Woche mehr, ohne dass ein prominentes Gesicht aus der Timeline verschwindet. Nur einen Namen werden wir in diesem Kontext niemals lesen: Mark Hamill.

Mark Hamill und der wörtliche Star Wars 9-Trailer

Wie Luke Skywalker den Umgang mit dem Lichtschwert beherrscht, versteht Mark Hamill die Kunst des Tweets und hat als 67-Jähriger mehr Spaß auf Twitter als alle Millennials zusammen. Böse Zungen würden behaupten, er quält seine Fans mit frechen Sprüchen und vielleicht versteckt sich in Mark Hamills Twitter-Identität tatsächlich ein Teil des fiesen, unberechenbaren Jokers, dem er erstmals in der animierten Batman-Serie aus den 1990er Jahren seine Stimme geliehen hat. Das beste Beispiel dafür dürfte aktuell die Frage nach dem lang ersehnten Trailer zu Star Wars 9 sein, die Mark Hamill hingebungsvoll auf die denkbar wörtlichste Weise interpretiert:

Here it is as promised (& who didn't see THIS coming?)
A) An #EXCLUSIVE #StarWarsTrailer photo!!
B) Bonus vintage photo of #TrollMasterHamill (who's considering retirement now that it's impossible to trick you nerds!) #EpNeinFootageAvailable pic.twitter.com/KXzLS1rlvm
— Mark Hamill (@HamillHimself) 14. Dezember 2018

Hat Mark Hamill erst einmal einen Gag auf Twitter für sich entdeckt, wird er seiner Wiederholung und Variation nicht müde. Seit Jahren ist der mit Star Wars berühmt gewordene Schauspieler und Synchronsprecher auf dem sozialen Netzwerk aktiv und sorgt mit seinen Gedanken in mittlerweile 240 Zeichen für großartige Unterhaltung, gerne auch gekoppelt mit seinem Instagram-Account.

Mark Hamill bringt die Gelassenheit eines Jedi-Meisters ins Netz

Schlicht als @HamillHimself muss er dort niemandem etwas beweisen, erst recht keinen aufgebrachten Star Wars-Fans, die ihrer Enttäuschung über Star Wars 8: Die letzten Jedi freien Lauf lassen. Dem weit verbreiteten Hass im Internet begegnet Mark Hamill mit der Gelassenheit eines weisen Jedi-Meisters, der zwischen gewichtigen Worten ebenso zu scherzen versteht. Unantastbar ist er trotzdem nicht.

Im Gegenteil: Hamill selbst war zu Beginn der Dreharbeiten der jüngsten Sternenkriegs-Episode der größte Zweifler, doch der Dialog mit Regisseur und Drehbuchautor Rian Johnson hat ihm eine neue Perspektive auf Lukes Schicksal eröffnet, mit der er seinen Frieden schließen konnte. Eine versöhnliche Geschichte, die auch auf einer Plattform ausgelebt wurde, auf der für gewöhnlich Extreme in schnell formulierten Tweets aufeinandertreffen.

I regret voicing my doubts & insecurities in public.Creative differences are a common element of any project but usually remain private. All I wanted was to make good movie. I got more than that- @rianjohnson made an all-time GREAT one! #HumbledHamill https://t.co/8ujJfBuEdV
— Mark Hamill (@HamillHimself) 26. Dezember 2017

Seitdem herrscht eine innige Twitter-Freundschaft zwischen Mark Hamill und dem kreativen Kopf hinter Star Wars 8: Die letzten Jedi. Die lebt der Schauspieler bewusst im virtuellen Raum aus und ist damit all jenen ein Vorbild, die sich dem Dialog verschließen. Nach vier Dekaden im Filmgeschäft weiß Mark Hamill, wie schwer es ist, verkrustetes Denken aufzubrechen. Runterziehen lässt er sich davon nicht. In verspielter Konfrontation findet bei ihm Auseinandersetzung und Kommunikation statt.

Same here, but over the past 40 years for me. https://t.co/5p2eYexgO6
— Mark Hamill (@HamillHimself) 5. Juni 2018

Mark Hamill entwaffnet mit Aufrichtigkeit und Reflexion

Mit "Humor, Liebe und Respekt" - das hat Mark Hamill auf Twitter verinnerlicht wie kaum ein anderer. Obwohl er der Tendenz, zu trollen, niemals abgeneigt ist und auch politisch kein Blatt vor den Mund nimmt, strahlt zwischen seinen Tweets stets seine aufrichtige und reflektierte Persönlichkeit durch.

Another satisfied customer. pic.twitter.com/qefifX8WU5
— Mark Hamill (@HamillHimself) 26. Januar 2018

Damit überträgt er gewissermaßen die tollen Eigenschaften, die ihn schon seine gesamte Karriere lang auszeichnen, denn neben all den Scherzen ist Mark Hamill vor allem eines: selbst ein riesiger Star Wars-Fan, der am liebsten mit allen Jedi-Rittern rund um den Globus feiern und sie an seiner Freude und Begeisterung teilhaben lassen würde. Das war er schon immer und wird es immer bleiben, selbst wenn er dafür sein Lichtschwert über die Schulter werfen muss. Aber wenn er das tut, passiert es nicht achtlos.

Nun dienen die sozialen Netzwerke als verlängerter Arm seiner Leidenschaft und entgegen der sonst so negativen Assoziationen als Spielwiese zum Entdecken, Ausprobieren und Herumalbern. Auf Twitter teilt er Krieg der Sterne-Trivia und gedenkt der Menschen, die ihm wichtig sind. Wo Disney nach dem Kauf von Lucasfilm in erster Linie damit beschäftigt war, der Star Wars-Marke neues Leben einzuhauchen, ist Mark Hamill der lebende Beweis, dass der Funke des Weltraummärchens niemals erloschen ist, sondern sich weiterentwickelt und eine aufregende Zukunft hat.

It makes me so happy to know how overwhelmed & touched she would be by the worldwide outpouring of love & affection for her today... #AlwaysWithUs #CarrieOnForever #KeepMovingThingsAreBoundToBeImproving pic.twitter.com/JdAMjWwtPl
— Mark Hamill (@HamillHimself) 27. Dezember 2018

Selbst als Teil der Disney-Familie tritt Mark Hamill auf Twitter genauso unangepasst auf wie auf der Star Wars Celebration vor zwei Jahren, als Kathleen Kennedy versuchte, seinen eigenwilligen Redefluss zu unterbrechen, um dem Protokoll zu folgen. Schaden will er damit niemandem, er ist schlicht ehrlich, er ist einfach "Hamill himself".

Mark Hamill erlebt auf Twitter Abenteuer

Der Charme steht dabei ganz auf seiner Seite. Ehe sich Mark Hamill versieht, stolpert er dank drei unscheinbarer Worte in die Liste von Ariana Grandes Lieblingssmenschen, bevor er seinen Fans die nächste Vorlage für eine individuell anpassbare Geburtstagskartenvorlage zur Verfügung stellt. Warum auch nicht?

Die Bühne des Internets muss nicht immer als Frustventil dienen. Mark Hamills Twitter-Feed ist eine Fundgrube unerwarteter Begegnungen und hinreißender Augenblicke, die den Star nahbar wirken lassen. In einer Zeit, in der jeder Tweet auf die Goldwaage gelegt wird, ist es fast unheimlich, wie sich Mark Hamill nach Herzenslust in dem sozialen Netzwerk austobt und scheinbar ungefiltert die Gedanken teilt, die ihm in den Kopf schießen.

i’m gonna tattoo this to my forehead https://t.co/5JSOXVVfjI
— Ariana Grande (@ArianaGrande) 11. November 2018

Mal nachdenklich, mal genervt und dann wieder gut gelaunt: Wer Mark Hamill auf Twitter folgt, bekommt eine breite Palette an Emotionen geboten. Ein böser Troll, der die treuen Fans bestraft, ist da nirgends zu entdecken. So gerne er stichelt und falsche Fährten legt, am Ende erweist sich sein Twitter-Account stets als eine Schatztruhe der Inspiration.

Mark Hamill will uns teilhaben lassen - einfach nur an sich selbst. Das machen inzwischen viele Stars auf unterschiedlichstem Wege im Netz, stets mit einem gewissen Grad der Selbstinszenierung. Nur wenigen gelingt es aber so leicht und natürlich wie Mark Hamill. Ehe wir uns versehen, adaptiert er ein Meme, in das er zufällig gestolpert ist wie der junge Luke, der plötzlich in den Mittelpunkt eines Sternenkriegs geriet.

#MerryChristmas EVERYBODY- So grateful for my family, my friends, my loved ones & my followers- You ALL made 2018 so much better than I ever could have imagined. Madfrom Mar!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! #ThankUNextYearIsGoingToBeLitAsTheKidsLikeToSay pic.twitter.com/MEgotUVWze
— Mark Hamill (@HamillHimself) 25. Dezember 2018

Zaubert euch Mark Hamills Twitter-Auftritt auch regelmäßig ein Grinsen ins Gesicht?

Mark Hamill trollt die Star Wars-Fans und wir lieben ihn dafür

Kommentare zu Mark Hamill trollt die Star Wars-Fans und wir lieben ihn dafür

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