My Name is Khan begeistert Kritiker

15.02.2010 - 09:30 Uhr
My Name is Khan.
Dharma Productions
My Name is Khan.
Shahrukh Khan begeistert Fans und Kritiker mit seinem neusten Melodrama My Name is Khan. Das Drama erzählt die Geschichte eines Moslems bei seiner Reise durch die USA.

Die Fans waren in Scharen gekommen, um ihren Helden zu bejubeln. Am Freitag der letzten Woche feierte My Name is Khan, mit Shah Rukh Khan in der Hauptrolle, auf der Berlinale Premiere. Bei eisigen Temperaturen brachte Indiens bekanntester Schauspieler und Entertainer die Herzen seiner vielen Fans zum Kochen. Im Bollywood-Drama spielt Shah Rukh Khan den indischen Moslem Rizvan Khan, der an dem Asperger-Syndrom leidet. Bei einer Reise in die USA verliebt er sich in die schöne Mandira. Seine Liebe erwidernd werden die alleinerziehende Mutter und er ein Liebespaar. Durch ein dramatisches Ereignis zerfällt die glückliche Welt des Moslems. Seine Lösung des Problems ist eine Reise durch Amerika. So viel zur Story, aber was halten Kritiker von My Name is Khan? Sie bewerten das Melodrama durchgehend positiv.

Wie immer spielt Shah Rukh Khan mit vollem Einsatz, stellt Daniel Sander vom Spiegel fest: “Die ganz großen Themen, präsentiert in übergroßen Bollywood-Bildern (wenngleich auch mit deutlich weniger Gesang und Tanz als üblich), angereichert mit hemmungslosem Herzschmerz. Für europäische Sehgewohnheiten zumindest gewöhnungsbedürftig, für Fans von Understatement eine echte, nahezu dreistündige Prüfung.”

“Es scheint auf den ersten Blick eine höchst seltsame Grille des Regisseurs Karan Johar zu sein, ausgerechnet das auf pure Emotion erbaute Bollywoodkino mit einer Persönlichkeitsveränderung kurzzuschließen, die vor allem darin besteht, Gefühle nicht allgemeingültig zu empfinden und äußern zu können. Aber Shah Rukh Khan hat sich gut vorbereitet und schafft es trotz dieses Mankos, Gesang und Tanz in dem Liebes-Rassismus-Melodram unterzubringen”, urteilt die Berliner Zeitung.

“Regisseur Karan Johar behält alle Handlungsfäden in der Hand und spielt seine Karten perfekt aus. (…) Dennoch kann der Film niemandem etwas vormachen: Wie er im Minutentakt vom Komischen ins Tragische und zurück kippt, wie er sich völlig ironiefrei jeden politischen Diskurs einverleibt, wie er am Ende einen Jihaddisten ex machina aus dem Hut zaubert, um der melodramatischen Eskalationslogik genüge zu Tun: All das traut sich Hollywood schon lange nicht mehr, vieles davon hat es sich noch nie getraut”, meint Lukas Foerster von perlentaucher.de.

Christian Westheide von festivalblog.com bringt den Wert von My Name is Khan auf den Punkt: "Das europäisches Publikum hat in den letzten Jahren die eigenwillige Märchen-Form Bollywoods lieben gelernt und selbst wenn hier nicht getanzt, nicht gekämpft und kaum gesungen wird, kann jeder sich der Anti-Autorenfilm-Ernsthaftigkeit Bollywoods voll und ganz hingeben, nachdem man die Kitschallergie hinter sich gelassen hat. Die Botschaft von Versöhnung und Toleranz wird dabei in keinster Weise abgeschwächt, sie ist im wahrsten Sinne universal und unzerstörbar. “We shall overcome” wird trotzdem für die Begriffstutzigen zu jeder Gelegenheit und in vielen Sprachen gesungen, so dass keine Fragen offen bleiben. My Name is Khan ist ein Film für die ganze Familie."

Fans und Kritiker sind begeistert von My Name is Khan. Wer sich den Film nicht auf der Berlinale ansehen konnte, muss sich noch bis zum Kinostart am 06.05.2010 gedulden. Die Wartezeit verkürzen wir Euch mit dem Trailer zu My Name is Khan.

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