Cameron will sechsteilige Saga!

03.09.2010 - 09:04 Uhr
Ein Mann und seine Visionen: James Cameron
montage: moviepilot
Ein Mann und seine Visionen: James Cameron
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Dass es nach dem gigantischen Erfolg von Avatar eine Fortsetzung geben würde schien klar. Daran konnte auch die Oscar-Schlappe nichts ändern. Zum Start des Extended-Cut enthüllte Cameron seinen komplexen Plan: Es kommen fünf weitere Avatar-Filme!

Wie geht es mit Pandora weiter? Wer hat den Lebensbaum gepflanzt? Wie erhielt Colonel Miles Quaritch seine erste Mission. Viele Fans fiebern schon der Fortsetzung entgegen.

Im Interview zum Start des Extended-Cut von Avatar – Aufbruch nach Pandora, der in dieser Woche ins Kino kommt legt James Cameron jetzt selbstbewusst die Karten auf den Tisch. Wir trafen den Regisseur am Rande des Kreuzberger Pub-Crawl 2010 in Kathis Bierbar. Bei einem Schoppen Knallberger Hackezu, verriet Cameron, was er für die Na`vi noch alles geplant hat.

“Avatar war immer schon mehr als nur ein Film”, sagte Cameron während er eine kurze Skizze der verschachtelten Handlung auf ein paar Bierfilze zeichnet. “Ich wollte mit dem ersten Film einen Auftakt, der die Zuschauer sofort in die Handlung wirft. Der erste Film ist der actionreichste, aber er lässt natürlich auch in der neuen Version viele Fragen offen. Ganz absichtlich. Wir kennen nur einen Bruchteil von Pandora.”

Weltexklusiv hier jetzt das Handlungskonzept für die kommenden Teile:

Avatar II: Lost Memories

Er beginnt drei Jahre nach Avatar und schildert den Alltag von Jake und Neytiri, in dem nicht alles so unproblematisch abläuft wie es sich die jungen Liebenden erhofft hatten. Beide stehen kurz davor das Ritual des Hy’Rad einzugehen, das sie für immer miteinander Verschmelzen lassen soll – doch Jake hat erste Bedenken.

Er fühlt sich eingeengt und bevormundet. Auf einem Ausflug zu den schwebenden Glühbergen von Vegasia, will er zusammen mit seinen alten Freunden Norm, Mr’Kapau, Sagrotan (im Gespräch Jason Segel) und H’rst noch einmal einen drauf machen. Doch der scheinbar harmlose Ausflug gerät zum Desaster – als Jake und seine Freunde ohne jede Erinnerung in der Höhle des Avalon neben einen Tigroiden aufwachen und ihre abgestürzten Flugsaurier im Seelenbaum des Südlichen Na’Du-Stammes feststecken, machen sie sich auf den Weg die Orakel-Blüte zu befragen, um herauszubekommen was in der vergangenen Nacht passiert ist… und wer ist der geheimnisvolle Unbekannte, der verblüffend an Miles Quaritch erinnert?

Die Ereignisse überstürzen sich und am Ende kommt es zu einer gigantischen Schlacht mit nie gesehenen Actionszenen, ehe Jake zu seiner Geliebten zurückkehren kann.

Avatar III: Episode 1 – The Hurt-Mocker

Ist der erste Teil der Prequels zu Avatar. Hier wird die Vorgeschichte des ersten Films erzählt. Wir erfahren wie der Vater von Miles Quaritch, Weyland Quaritch versehentlich das Klima der Erde verseucht, weil ein von ihm erfundenes Laser-Raumspray die Ozonschicht nicht nur auflöst, sondern weltweit alles mit einem süßlichen Apfelduft überzieht.

Die Firma Quaritch-Yutani behauptet zwar, das ganze wäre Lemon-Fresh und die weltweit gestiegenen Raten an Brechhusten und Sonnenepilepsie wären reiner Zufall, dennoch beschließt die Welthandels-Regierung den Bau gigantischer Atmokonditioner, die gigantische Mengen an Energie benötigen.

Nur das seltene Mineral Unobtanium kann diese Energien liefern. Leider ist es sehr schwer zu bekommen. Ein Forschungsschiff, die Nostradamus II wird ausgesandt um Unobtanium-Vorräte zu entdecken. Der jugendliche Miles Quaritch meldet sich freiwillig für den Einsatz, weil er seinen Vater – der ihn nie wirklich respektiert hat – beeindrucken will.

Der Film endet mit der Entdeckung Pandoras und einer gigantischen Schlacht mit Raumpiraten aus dem Pferdekopfnebel (im Gespräch Hilary Swank) und nie gesehenen Actionszenen. Als Miles den ersten Fuß auf Pandora setzt und gerade “Oh das ist aber ein schöner Planet, so malerisch-” sagen will, springt ein Wumburaptor aus dem Gehölz und zerfetzt ihm das Gesicht. Als er mit einer riesigen Narbe im Gesicht in der Krankenstation erwacht, sehen wir das Miles hasserfüllt in den Dschungel starrt.

Avatar IV: Episode 2 – Remember the Avatar

Teil IV überrascht wieder einmal mit technischen Innovationen. Camerons Visionen erreichen einen neuen Höhepunkt, als er verkündet in diesem Film eine völlig neue Technik einsetzen zu wollen: 12D, bei dem sich der Kinosaal passend zum Film mitbewegen soll und ausgeklügelte Wind, Regen und Kältemaschinen die fantastische Welt Pandoras noch erfahrbarer machen. Viele Kinos scheuen zwar noch den Umstieg auf die neue Technologie, doch Cameron ist überzeugt hier wieder einmal Maßstäbe zu setzen. Der Interessenverband der “Chronisch an Nebenhöhlen-Entzündung leidenden Zuschauern” meldet jedoch vorsorglich Bedenken an.

An der seit Teil 3 bewährten Technik, die Figuren von autark agierenden künstlichen Intelligenzen darstellen zu lassen, will er festhalten. “Die quatschen mir wenigstens nicht dauernd in meine Visionen”, gibt Cameron bei einem Caiprinha zu Protokoll. Zudem verspricht er den bisher actionreichsten Teil der Reihe, der damit endet, das Doctor Grace das erste mal ihren Avatar-Körper steuert, aber von den Na’Vi des Dorfes verwiesen wird, weil sie beim GNachPah-Ritual plötzlich lachen musste.

Der Film endet mit nie gesehenen Actionszenen, als Miles seine Rache auslebt und neben einer Herde Wumburaptoren auch den friedliebenden Na`Und-Stamm ausrottet. Gleichzeitig erleben wir Jakes Bruder, wie er beim Landurlaub auf der Erde in eine Barschlägerei verwickelt wird: Das Schlussbild zeigt ihn wie er in einer Seitengasse verblutet, während seine Freundin Shirley neben ihm auf die Knie fällt und “Neeeeeeeiiiin!” gen Himmel schreit.

Avatar V: Episode 3 – Pandora Revolutions

Beständig auf der Jagd nach Innovationen kommt das Drehbuch zu Episode 3 erstmals vollständig aus dem Computer. Das mit künstlicher Intelligenz arbeitende Programm Tantalus 12, soll bis zum Drehbeginn Drehbuchautoren komplett überflüssig machen. “Schon in Teil 1 kamen alle Dialoge komplett aus dem Rechner”, verrät Cameron augenzwinkernd, während er mit einem Kugelschreiber eine Wespe in seinem Doppelkorn ertränkt. “Wir haben da einfach die häufigsten Kinosprüche der letzten 50 Jahre eingefüttert und der Rechner setzt die einfach nach Stichworterkennung ein. Zuerst hatten wir das Drehbuch von Titanic eingegeben, aber das sind uns immer die Prozessoren durchgebrannt. Ein paar Kollegen aus dem MIT haben sich damals auch im Keller eingeschlossen und wollten nicht mehr rauskommen – aber das sind Anlaufschwierigkeiten. Bis zu Episode 3 klappt das dann a komplett mit der Handlung. Wir haben neulich einen vielversprechenden Testlauf gemacht (”Die Legende von Aang (Die Legende von Aang)“:/movies/die-legende-von-aang).”

Nach dem vorläufigen DigiScreenplay sieht die Handlung so aus: "Erzählt wird die Jakes Vorgeschichte, die sich aus Rückblenden erschließt. Der Film setzt direkt nach Avatar 1 ein, als Jake in der Hochzeitsnacht einen Kurzschluss in seinem Zopf erleidet, weil er sich versehentlich statt mit Neytiri mit einer Steckdose verbinden will. Während Neytiri an seinem Krankenbett wacht, erzählt ihr Jake wie er in den Klo-Kriegen auf Portapot Prime gekämpft hat. Wir erleben Jakes schwere Ausbildungszeit, wie er sich aber dennoch die Anerkennung des harten Ausbilders Horsebreath McClumsey erkämpft hat und schließlich sein eigenes Platoon leiten durfte.

Auf dem Gülleplaneten Fäkalia geraten sie in einen Hinterhalt als die feindlichen A’ssolaes sie überraschend mit widrigen Winden in die Defensive drängen. Jake verliert bei dieser Schlacht viele seiner besten Freunde und wird selbst schwer verletzt.
Parallel sehen wir wie Miles hinter dem Rücke von Doctor Grace die Vernichtung der Na’Vi plant, während er nach außen hin versucht sie zu einem Date zu überreden. In einigen für Cameron ungemein humoristischen Szenen, erleben wir die verschiedenen vergeblichen Versuche Miles’ das Herz der Doktorin zu erobern. Als er sie jedoch eines Tages erwischt, wie sie im Na’vi-Körper mit dem jungen Na’vi-Heiler Sme’Gma herumturtelt dreht Miles durch und schwört nicht eher zu ruhen bis das Volk von Pandora endlich ausgerottet ist.

Die Schlussszene zeigt ihn wie er mit Grace in der Kommandozentrale steht und vieldeutig grinst als diese die Nachricht vom Tode von Jakes Bruder erhält, während gleichzeitig der verletzte Jake – viele tausende Lichtjahre entfernt – in den Kälteschlaf versetzt wird.

Avatar VI: Teil III – Avargeddon

Konsequent denkt Cameron weiter um den letzten und finalen Teil Avatars zu einer noch immersiveren Erfahrung zu machen. Doch nicht mit Holographischen Projektoren wie viele vermutet haben, sondern mit einem, wie Cameron betont, viel innovativeren Konzept: “Steigerung durch Reduktion! Der letzte Teil setzt die subtile Technikkritik der Serie in beeindruckender Weise um. Wir werden mit realen Schauspielern arbeiten, die den Film direkt im Kinosaal vor den Augen der Zuschauer aufführen. Wir bringen den Dschungel direkt in das Kino. Keine Leinwand, keine Trennung mehr zwischen Zuschauer und Film!”

Der Sprecher des deutschen Verbandes der Multiplex Kinos in Deutschland, Arnim van der Wiese, ist zuversichtlich, dass sich die umfangreichen Begrünungsanlagen, hydraulische Installationen und das Schauspiel-Ensemble letztlich auszahlen werden. Wir kreieren kleine Biosphären, kleine Zufluchtsorte in dieser übertechnisierten Welt. Dank Camerons Genius, können die Zuschauer den letzten finalen Kampf der Na’vi hautnah miterleben."

Gerüchten zufolge soll jetzt schon in Fussgängerzonen nach Indio-Bands gesucht werden, die bereit sind sich blau anmalen zu lassen, um den Na’vi ein realistisch-exotisches Flair zu verleihen.

Avargeddon wird übrigens komplett in der Sprache der Na’vi aufgeführt werden und schildert in Echtzeit die Vorbereitungen auf die letzte Schlacht mit dem Imperium, das inzwischen die Streu-Minen von Ka^zan in seiner Gewalt hat, was bei vielen Na’vi-Kriegern zu schweren hygienischen Konflikten führt. Die Kinder von Jake und Neytiri, inzwischen Erwachsen und selbst Eltern, müssen sich ihrer letzten großen Herausforderung stellen und beschließen über den Traumbaum von Noh-Lanlan ins Unterbewusstsein von Wigald Quaritch (den Neffen von Miles) einzudringen um ihn mit schamanischen Gesängen davon zu überzeugen, endlich mit der Natur Frieden zu schließen.

“Das Finale wird das größte verdammte Hug-Inn, dass es jemals zu sehen gab”, erklärt Cameron, als er seinen 17. Sex on the Beach in einem Zug herunterkippt. “Das wird wie Woodstock… mit mehr Explosionen! Und das Publikum ist mittendrin. Das ist die Zukunft des Kinos!”

Den vorsichtigen Einwand, ob das ganze nicht eine fancy Version der Karl May-Festspiele in Bad Segeberg wären, wischt Cameron mit glasigem Blick entschieden beiseite.

“Wer sowas sagt, dem fehlt einfach die Vision. Ich hab die Zukunft des Kinos gesehen und sie heißt 18-DoppelD!”

In diesem Sinne. Viel Spaß auf Pandora.

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