Grämt euch nicht oder freut euch nicht zu früh, denn ich werde ja nicht ganz aus der Welt sein, sondern nur mein Amt als Community-Keks niederlegen und mich bei moviepilot nun mit anderen Themen beschäftigen. Für alle, die also ohnehin sorgenlos glücklich sind und nie Fragen haben, ändert sich praktisch gar nichts. Über Filme, Serien und so können wir weiter plaudern wie bisher. Nur mit Rat und Tat zur Seite stehen, das werde ich euch von nun an nicht mehr.

Das Wichtigste zuerst: Wer sind ab jetzt eure alten bzw. neuen Ansprechpartner?

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Eure Community-Ansprechpartner für alle Fragen und Sorgen sind ab jetzt der liebe Kängufant (wie bisher; community@moviepilot.de) und nun auch sciencefiction (blogs@moviepilot.de), die sich bislang ausschließlich um eure Blogs gekümmert hatte.

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Hier meine Verneigung zum Abschied: Den eigenen "Nachruf" zu schreiben, fühlt sich nicht nur merkwürdig an, sondern ist eine schrecklich selbstbezogene Tätigkeit. Wie so viele mag auch ich außerdem keine Abschiede und schleiche mich lieber klammheimlich allein als Letzte hinaus, schalte das Licht aus und ziehe die Tür hinter mir zu, ohne weitere Worte zu verlieren. Lasst es mich also hiermit hinter mich bringen...

Prag, 08. März 2007. Im 7. Stock des grau-blauen Containergebäudes in der Erasmus-Enklave am Stadtrand teile ich mir 15 Quadratmeter mit einer anderen Studentin. An meinem ersten Abend, einen Monat zuvor, habe ich mir dieses Promo-Poster von Children of Men übers Bett gehängt. Das Wohnheim besticht durch das denkwürdig unfreundlichste Rezeptionspersonal des Universums, dem Aufzug des Todes, keine Küchen und Gemeinschaftsräume (Flurpartys ahoj!), viel Nichts drumherum und einer knappen Stunde Fahrzeit ins Stadtzentrum. Doch es existiert eine Internetleitung, die einigen meiner zukünftigen moviepilot-Bürokollegen Tränen des Neids in die Augen treiben würde.

Ich sitze also an meinem Rechner und probiere an diesem Tag eine neue deutsche Filmseite aus, von deren Beta-Start ich in einer Pressemeldung eines Mediendiensts gelesen hatte: moviepilot.de. Ich bewerte zuerst Das Boot mit einer 8.5 und drücke danach bei Van Helsing zielstrebig auf den Totenkopf. Übers Wochenende bewerte ich zur Belustigung meines besten Erasmus- und Kinokumpels in Praha, der als Faber mein erster moviepilot-Freund wird, gleich mal über 1.000 Filme. Viel mehr Funktionen gibt es damals noch gar nicht, aber Spaß machte es mir sofort und den damaligen Look der Seite, den vermisse ich vermutlich als Einzige noch heute.

Habe mal in meinen Archiven gekramt und bin dabei in einen Kaninchenbau gefallen, aus dem ich folgende archäologische Funde aus der moviepilot-Steinzeit bergen konnte...

Mein erstes Feedback erhalte ich einen Monat später von moviepilot-Mitglied snow aus Ulm, der mich freundlich per Nachricht fragt: warum steht 300 auf deiner hassliste? und ich mit einem 300mal den Kopf geschüttelt antworte.

Mainz, 31.07.2009. Seit ein paar Monaten bin ich auf der Suche nach einem zweiten Job, weil man sich als HiWi an der Uni ja auch keine Zweit-Yacht in der Ägäis leisten kann. Da flattert mir diese PN von schnacksel in mein moviepilot-Postfach: Wir suchen aktuell einen Community Manager, also jemand, der sich um die Belange der moviepilot-Community kümmert, motiviert, schlichtet, usw. Ich habe dich vorgeschlagen. […] Hättest du denn Lust auf sowas? Ich antworte wahrheitsgemäß: Klingt super! Würde ich gerne machen. Ich verbringe einen Teil meiner Freizeit ja sowieso auf moviepilot. ;)

Mainz und Berlin, 26.01.2011. Und da waren es plötzlich Zwei. Anfang 2011 kommt Kängufant als weiterer Community-Manager hinzu, um euch und mich zu unterstützen. Meine Diktatur findet damit endlich ein Ende. Meine erste E-Mail an ihn schließe ich mit den Worten: Find ich super, dass ich nun nicht mehr allein bin! Wir werden den Kindergarten schon schaukeln. ;)

Später ziehe ich nach Berlin und mache diesen Job ab da Vollzeit und mit beständig wachsenden Herausforderungen kommen auch stets neue Aufgaben jenseits meiner eigentlichen Tätigkeit hinzu.

Berlin, 05.12.2014. Ich bin nicht mehr eure Community-Managerin und verabschiede mich hiermit heute von euch als eure Ansprechpartnerin für all eure Fragen, Kummerkasten für eure Sorgen und lege damit auch meine Lizenz zum Anschnauzen und Rauswerfen ab. Mein Profil feiert bald seinen achten Geburtstag und nach 2 1/2 Jahren als Community-Mitglied und 5 1/2 Jahren als eure Community-Managerin beginnt nun ein neues Kapitel. Ich wechsele von der "Front" in eine andere Abteilung im Hintergrund, in unser neues "Studio", wo ich mich um die Umsetzung diverser Projekte für u.a. moviepilot und gamespilot kümmern werde. Sehr viel Genaueres weiß auch ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, werde es aber sicher bald noch herausfinden. Ich freue mich über die Veränderung und darauf Neues zu lernen.

Manchmal wollte ich euch alle umarmen, mal verlor ich wieder ein Stückchen Glauben an die Menschheit. Anspruchsvoll und herausfordernd ist die Community-Manager-Existenz - und nicht selten frustrierend, nicht nur weil man zwischen allen Stühlen sitzt. Als Community-Manager bist du eine menschliche Piñata. Du wirst von allen Seiten geschlagen und musst trotzdem mit einem Lächeln und mit leeren Taschen Goodies verteilen, Glitter und Regenbögen pupen und verantwortungsbewusst mit deinen Befugnissen umgehen. Ein sonniges Gemüt hilft, das dicke Fell wächst einem mit der Zeit automatisch und trotzdem ist es nie dick genug. So sehr sich manche auch angestrengt haben, unerreicht bleibt meine Lieblingsnachricht, die mich erreichte, nachdem ich meinen Oberlehrerin-Pflichten nachkam und eine elfjährige moviepilot-Nutzerin freundlich darauf hinwies, dass es vielleicht nicht die beste aller Ideen sei, ihre E-Mail-Adresse offen in Kommentaren zu posten. Sie konterte mit einem emphatischen: Vick dich! (x) Was mich heute noch schmunzeln lässt.

Die Zeit ist also gekommen, um mich von euch als eure Piñata vom Dienst zu verabschieden. Ich tue dies hiermit, für alle, die mich kennen, stilecht mit K-Spa und mit Fozzie.

Danke euch allen da draußen für die spannende und lehrreiche Zeit!

Oder wer's lieber melodramatisch-kitschig möchte:

Also, sag ich's final mit Fozzie, mit dem ich die letzten Jahre mein Profilbild geteilt habe:

Somehow I know, we'll meet again. Not sure quite where, and I don't know just when.

You're in my heart, so until then.

Wanna smile. Wanna cry. Saying...

Goodbye.

So long, no fish - Sonse sagt Tschüss

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