Die besten Komödien - Berlinale 2015
- ShortSkin?75Komödie von Duccio Chiarini mit Matteo Creatini und Franscesca Agostini.
Im Liebesdrama Short Skin hat ein 17-Jähriger ein gewisses medizinisches Problem, das sein Sexleben gewaltig beeinflusst.
- Boogaloo undGraham6.971Komödie von Michael Lennox mit Charlene McKenna und Jonathan Harden.
In Boogaloo and Graham bekommen zwei Söhne jeweils ein Küken von ihrem Vater geschenkt.
- Wonderful WorldEnd6.421Komödie von Daigo Matsui mit Ai Hashimoto und Gô Rijû.
Als Gothic Lolita erreicht die 17-jährige Shiori mit ihrem Blogcast viele Fans. Wann immer sie kann, spricht sie dort über sich, gibt Schminktipps und freut sich über die wachsende Zahl ihrer Besucher. Nach dem Shooting für einen Musikclip begegnet die selbstbewusste Shiori einem seltsamen Mädchen, der jungen Ayumi. Sie ist ein Fan von Shiori und kopiert deren Stil. Sie ist verstört, einsilbig, als hätte sie noch nichts Eigenes zu sagen. Sie ist von zu Hause abgehauen, um Shiori zu folgen. Verunsichert, aber auch geschmeichelt, lässt Shiori sich auf Ayumi ein. Die Geschichte der verqueren Freundschaft zweier Mädchen ist auch eine quietschbunte Reise durch die artifiziellen Welten japanischer Teenager. Sie machen verrückte Sachen und träumen von ihrem Durchbruch. Privates wird ausschließlich in Blogs besprochen. Die Auflösung tradierter Kommunikationsformen spiegelt der Film auch in seiner Ästhetik wider. Online-Chats überlagern das Geschehen. Der Smartphone-Bildschirm wird auf die Leinwand gebracht. Zwei Musikclips von Seiko Oomori – im Film Shioris Lieblingsmusikerin – aufgreifend, endet der Film wie ein Comictraum. (Text: Berlinale)
- Ein idealerOrt?21Drama von Anatol Schuster mit Matthias Neukirch und Jule Böwe.
Das Landleben in Vorpommern befindet sich in grundlegendem Wandel: Die Dörfer sterben aus, die Menschen gehen fort, die Häuser bleiben leer. Auch Franks Familie fühlt sich irgendwo abgestellt zwischen Gestern und Morgen. Die riesige Schweinezuchtfabrik, die vor einiger Zeit in der Nähe des Dorfs gebaut wurde, hat die Menschen sowohl von ihrer Vergangenheit wie auch von ihrer Zukunft abgeschnitten. Tagtäglich stinkt die Mastanlage vor sich hin, und wenn der Wind ungünstig steht, ist es kaum auszuhalten.
Als Trompeter der örtlichen Blaskapelle und Arbeiter in einem Tierheim scheint Frank dennoch eng mit dem Ort verbunden zu sein. Seine pubertierende Tochter Anna, kämpferische Tierschützerin und Techno-Fan, hält sein Leben ebenso auf Trab wie sein leicht autistischer Sohn Otto, der immer wieder aufs Neue durch seine spezielle Zeichenbegabung erstaunt. Franks Frau Kathrin hingegen hat sich mental bereits längst aus dieser Trostlosigkeit verabschiedet. Eine Familie zwischen Techno und Blasmusik. Ein Ort zwischen Naturreservat und Ferkelfabrik. Ein Film, der nach dem Außergewöhnlichen im Einfachen sucht und vermeintlich Unvereinbares in tragikomischer Schönheit vereint. (Text: Berlinale)
- LaCucaracha?4Komödie von Lloyd Corrigan.
La Cucaracha stellt feurige Speisen und Leidenschaften ins Zentrum einer Spielhandlung um die Tänzerin Chatita. Als diese befürchten muss, dass der gefeierte Tänzer ihres Cafe Cantante wegengagiert wird, setzt sie alles daran, den angereisten Theaterdirektor aus dem Lokal zu vergraulen. Da sie ihm jedoch höchstens die Zornesröte ins Gesicht treibt, stimmt sie das Lied „La Cucaracha“ an, um Pancho zu halten … Im mexikanischen Rotlichtmilieu angesiedelt, schlägt der Film erotische Funken aus einem exotischen Tanz. Wahrer Star des ersten Spielfilms im Drei-Farben-Verfahren aber ist das Blau. (Text: Berlinale)
- Der Geldkomplex (The MoneyComplex)?11Komödie von Juan Rodrigáñez mit Lola Rubio und Gianfranco Poddighe.
Eine Finca in Südspanien: Hausherr Rafael residiert hier mit seinen Freunden – Lebenskünstler zwischen Verweigerung, Glücksrittertum und einem Rest revolutionären Begehrens. Gepflegt lungern sie in der idyllischen Umgebung herum, spielen, trinken, plaudern, rezitieren, posieren und performen. Zu Beginn taucht Rafaels Sohn mit einer Verlobten aus Deutschland auf, die jedoch nach einem vierhändigen Klavierspiel mit Julio durchbrennt. Henry ist unermüdlich auf der Suche nach neuen Geschäftsideen und schürft in einer geheimen Mine nach Gold; Franziska zieht es vor, die Notwendigkeit des Geldverdienens zu ignorieren; Lucas liest pausenlos über Ökonomie und Kultur. Und dann ist da noch Domingo, der Herrn Müller in Düsseldorf um drei Millionen Euro erleichtern soll.
Dieses mit leichter Hand und feinem Sinn für Komik und Absurdes inszenierte Debüt, das lose auf Franziska zu Reventlows gleichnamigem anarchischen Roman von 1916 basiert, ist ein Schelmenstück über den kurzen Auftritt auf der Bühne des Lebens und den Kampf um die Daseinsberechtigung unter den Bedingungen des gegenwärtigen Systems. Über „Geld oder Liebe“. Und über Freundschaft. (Text: Berlinale) - Bad atDancing?1Komödie von Joanna Arnow mit Joanna Arnow und Eleanore Pienta.
Interior, Tag. Matt und Isabel liegen nackt im Bett. Sie haben Sex. Sie sitzt auf ihm, die beiden geben sich leidenschaftlich hin. Joanna, die Mitbewohnerin, kommt ins Zimmer und setzt sich neben die beiden auf die Bettkante. Isabel und ihr Freund lassen sich nicht von ihr stören. Matt (nach einer kurzen Weile, ohne zur Seite zu blicken): “Was macht sie hier?” Joanna: “Ich kann nicht schlafen.” Isabel (ohne aufzuhören, Sex zu haben): “Waren wir zu laut?” Joanna (ohne Anstalten zu machen, zu gehen): “Nein.” Bad at Dancing ist ein Kammerspiel und eine Komödie. Ein Sexspiel. Isabel ist mit Matt zusammen, Joanna wäre gerne mit Matt zusammen. Joanna versucht einiges, um ihr Ziel zu erreichen. Die drei bewegen sich in Umarmungen von Körper zu Körper – angezogen und nackt. Immer im Innen. Immer direkt. Eifersucht und Emotion erhalten einen surrealen Rahmen. Die Frage nach der Notwendigkeit von Grenzen stellt sich neu. Eine Rikscha fährt immer auf drei Rädern. (Text: Berlinale)
- Die Insel ist Verzaubert vonEuch?11Komödie von Alexander Carver und Daniel Schmidt mit Raul De Nieves und Alexander Carver.
1511 verführen und ermorden die Native People in Puerto Rico einen Vertreter der Kolonialmacht. 300 Jahre später, ein weiteres Kapitel kolonialer Geschichte: Im Auftrag der spanischen Krone reist der Arzt Francisco Javier de Balmis 1803 zusammen mit einer Anzahl Waisenkinder nach Puerto Rico. Sie sind Träger des Lebendimpfstoffs, mit denen Balmis eine erste Massenimpfung gegen Pocken durchführt. Ein Blick in die Gegenwart: 2014 produziert Puerto Rico mit Subventionen aus den USA eine große Anzahl von Pharmazeutika. In La Isla está Encantada con Ustedes verbinden die Filmemacher Stränge kolonialer und postkolonialer Geschichte zu einem lyrischen Film, in dem sich die Dynamiken der Macht und die Lust des Einzelnen spiegeln und ergänzen. Ein moderner Reigen, der das Gestern im Heute neu inszeniert. Der sexuell konnotierte Blick dominiert. Eine Comédie, in der die Wirklichkeit den Machtstrategien untergeordnet ist – und die zeigt, wie Gesundheit und Ökonomie gestern und heute aufs engste miteinander verflochten sind. (Text: Berlinale)
- NullaNulla?1Komödie von Dylan River mit Khan Chittenden und Wayne Blair.
Manchmal sollte man sich doch besser raushalten. Vor allem, wenn man nicht versteht, worum es geht. Ein junger, weißer Cop, frisch von der Polizeischule, ahnt nicht, was ihn bei seinem ersten Einsatz in einer Community von Aboriginals erwartet. Zwei ältere Frauen schreien sich an und liefern sich mit Stöcken eine bizarre Schlägerei. Der junge Cop versucht, die Lage in den Griff zu bekommen. Verzweifelt klammert er sich an seinen Leitfaden über den “richtigen” Umgang mit Aboriginals mit dem Ergebnis, dass er die Wut der Frauen schnell auf sich selbst zieht. Ihrer geballten Energie nicht gewachsen, kassiert der junge Mann eine schmerzhafte Lehrstunde über die Vielseitigkeit des Lebens. (Text: Berlinale)
- The Mad HalfHour?11Komödie von Leonardo Brzezicki mit Julian Larquier Tellarini.
Einmal am Tag drehen Hauskatzen buchstäblich am Rad. Totaler Energieausbruch, der maximal eine halbe Stunde dauert. Niemand weiß warum. Das ist einfach so. Juan geht es ganz ähnlich. Warum weiß auch er nicht, es hat ihn einfach gepackt. Der Verlust der Hingabe. Warum soll er einen Ball über das Netz spielen und warten, dass er zurückgeschlagen wird, und dabei darauf achten, dass er innerhalb der weißen Markierungslinien bleibt? Liebt er Pedro noch, nein, oder doch? Pedro kennt das schon und nimmt ihn an die Hand. Gemeinsam gehen sie in die Nacht und streunen, Katzen gleich, durch die Straßen von Buenos Aires. Der Film folgt weniger einer erzählerischen Logik als menschlichen Gefühlen, ohne jedoch jemals die Fäden der Handlung ganz aus den Händen zu geben. (Text: Berlinale)
- StayAwake?Komödie von Jamie Sisley mit Owen Campbell und David Rysdahl.
Routiniert ziehen sie durch die trostlosen Straßen einer Kleinstadt. Zwei Brüder auf der Suche nach ihrer Mutter. Sie wissen nicht, wo sie sie diesmal finden werden, aber sie wissen, dass es eine lange Nacht wird, eine Nacht, die im Warteraum des örtlichen Krankenhauses endet. Eine Nacht, in der die beiden versuchen, ihrer Mutter beizustehen, sie aufrecht-, sie wachzuhalten. Es sind Rituale, kleine eingeschworene Gesten zwischen den Brüdern, es sind die selbstverständlichen Gespräche zwischen ihnen und der altbekannten Krankenschwester, die diese Routine aufrechterhalten. Aber auch die Hoffnung darauf, es könnte einmal anders werden. Als sich diese Hoffnung mehr und mehr auflöst, fällt der Entschluss zu einer drastischen Tat. (Text: Berlinale)
- Papierflieger6.16.3191Familienkomödie von Robert Connolly mit Sam Worthington und David Wenham.
Im australischen Film Papierflieger träumt verschafft ein Papier-Flieger einem kleinen Jungen den Zugang in die weite Welt.
- Männer zeigen Filme und Frauen ihreBrüste5.97746Drama von Isabell Suba mit Anne Haug und Matthias Weidenhöfer.
In Männer zeigen Filme und Frauen ihre Brüste ist Isabell überglücklich darüber, einen ihrer Filme bei den Filmfestspielen in Cannes zeigen zu dürfen. Vor Ort wird ihr klar, wie hart es als Frau in der Filmwelt ist.
- Are YouHere5.64.7455Komödie von Matthew Weiner mit Owen Wilson und Zach Galifianakis.
In Are You Here kommt eine unerwartete Wendung in den Alltag der Kiffer-Freunde Owen Wilson und Zach Galifianakis, als einer von ihnen ein Vermögen erbt.
- WunderbareZeiten6.9161Tragikomödie von David Lean mit Robert Newton und Celia Johnson.
Eine Londoner Familienchronik, 1919 bis 1939. Im neu bezogenen Reihenhaus durchleben der Kriegsveteran Frank Gibbons und seine Frau Ethel gemeinsam mit ihren drei Kindern sowie der Schwiegermutter und einer Schwägerin kleine Dramen und echte Tragödien. Bei ihrem Auszug droht der nächste Krieg … Der im letzten Kriegsjahr uraufgeführte Film ist ein herausragendes Beispiel für die realistische Verwendung von Technicolor im britischen Kino. Auf dessen Einsatz legte der Produktionsleiter Anthony Havelock-Allan allerdings Wert, andernfalls entstünde der Eindruck “eines kleinen, grauen Bühnenstücks über eine kleine, graue Familie, das wie ein kleiner, grauer Film aussähe„. Technicolor den Glanz zu nehmen, war das erklärte Ziel des Kameramanns Ronald Neame. Trotz seiner hellen Ausleuchtung (“Für Technicolor Licht zu setzen, ist wie mit einem Stück Kohle zu zeichnen, nachdem man einen sehr feinen Stift gewöhnt ist„) wirken die Farben eher düster. Akzente setzen die Hutkreationen der Damen, Weihnachtsgirlanden, Fahnen während einer Militärparade und die vergoldete Kuppel eines indischen Tempelnachbaus auf einer Kolonialausstellung, die im Dasein der Gibbons das einzig Strahlende ist. (Text: Berlinale)