Die besten Filme der 2020er aus Deutschland - Migration
- Maydegol?2Dokumentarfilm von Sarvnaz Alambeigi.
Die afghanische Jugendliche Maydegol lebt als Immigrantin im Iran und trainiert für eine Karriere als professionelle Mucay-Thai-Boxerin. Aber auch abseits des Rings ist ihr Leben ein Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit und Gewalt, die ihr täglich begegnen. (JoJ)
- Ein Traum vonRevolution?2Politische Dokumentation von Petra Hoffmann.
45 Jahren ist es her, dass es in Nicaragua zur Revolution kam. Mit dem Wiederaufbau begann das lange ausgebeutete wieder zu träumen und Zukunftsvorsätze zu fassen. Aus dem westlichen Deutschland reisten damals 15.000 Brigadist:innen in das lateinamerikanische Land, um mit dem Aufbau von Schulen, Krankenstationen und mehr zu helfen. Auch die Regisseurin von Ein Traum von Revolution, Petra Hoffmann, war damals Teil dieser außergewöhnlichen Bewegung. Doch was ist fast ein halbes Jahrhundert später aus den Plänen von damals geworden? (ES)
- Helen Dorn:Todesmut?2Kriminalfilm von Friedemann Fromm mit Anna Loos und Ernst Stötzner.
In Helen Dorn: Todesmut rettet die gleichnamige LKA-Kommissarin zwei Mordzeuginnen vor ihren Verfolgern und flieht mit ihnen nach Sylt. Der Mörder selbst wird geschützt durch eine einflussreiche Mischung aus Medienmacht, Geld und Korruption. Können Helen Dorn und ihre Kollegen ihm dennoch das Handwerk legen? (JoJ)
- SiegerSein6.7143Drama von Soleen Yusef mit Andreas Döhler und Dileyla Agirman.
Im deutschen Familienfilm Sieger Sein lebt Mona (Dileyla Agirman), nachdem sie aus Syrien geflüchtet ist, in Berlin. In der Schule im Bezirk Wedding, die sie fortan besuchen soll, regiert allerdings die Anarchie im Klassenzimmer und die Lehrerkräfte und Schüler:innen sind gleichermaßen am Ende. Deutsch spricht Mona deshalb kaum, dafür aber schließt sie sich einer Mädchenfußball-Mannschaft an. Unter der Leitung von Herrn Che (Andreas Döhler) lernt sie, dass man nicht immer allein kämpfen muss und vor allem die Zusammenarbeit zum Erfolg führen kann. (ES)
- NorwegianDream6.6152Drama von Leiv Igor Devold mit Hubert Milkowski und Karl Bekele Steinland.
Der 19-jährige polnische Immigrant Robert arbeitet in Norwegen in einer Fischfabrik. Er hat Gefühle für seinen Kollegen Ivar, will aber seine Homosexualität geheim halten, auch wenn das bedeutet seine Gefühle zu verleugnen. Er braucht das Geld seines Jobs, um die Schulden seiner Mutter zu tilgen. Als es im Drama Norwegian Dream aber zu einem Streik kommt, muss Robert eine Entscheidung treffen: Will er seine Liebe weiter verbergen oder will er solidarisch mit Ivar und den anderen Kollegen sein? (SK)
- Picknick in Moria - Blue RedDeport?31Dokumentarfilm von Lina Luzyte.
Das berüchtigte Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos war die größte Auffangstätte ihrer Art in Europa – bis sie im Herbst 2020 niederbrannte. Der afghanische, asylsuchende Filmemacher Talib Shah Hossaini lebte im Alter von 37 Jahren dort. Er stand kurz davor, die Hoffnung an diesem unmenschlichen Ort zu verlieren. Doch dann traf er die Entscheidung, einen Film namens Picnic zu drehen. In seinem Werk zum Thema Überleben nahm er das Dasein der Geflüchteten in den Blick und stellte ihre Hoffnungen der Realität gegenüber. Das zeigt die Doku Picknick in Moria - Blue Red Deport. (ES)
- Ella und der schwarzeJaguar5.7206Abenteuerfilm von Gilles de Maistre mit Lumi Pollack und Emily Bett Rickards.
Ella und der schwarze Jaguar ist der neue Abenteuerfilm des französischen Regisseurs Gilles de Maistre, der sich schon in seinen Filmen Mia und der weiße Löwe (2018) und Der Wolf und der Löwe (2021) der Beziehung von Raubtieren und Menschen widmete.
Ella hat ihre Kindheit im Dschungel des Amazonas verbracht und ihre beste Freundin ist der schwarze Jaguar Hope. Als ihr Vater nach dem Tod der Mutter beschließt, den Dschungel zu verlassen, bricht für Ella eine Welt auseinander. Doch auch nach dem Umzug in die Großstadt New York, träumt sie von der Rückkehr in den Regenwald. Als Wilderer ihre alte Heimat unsicher machen, trifft sie eine Entscheidung.(ES/SK)
- Be water - Voices from HongKong?51Dokumentarfilm von Lia Erbal.
Der Dokumentarfilm Be water - Voices from Hong Kong von Lia Erbal zeigt die massenhaften Proteste der Demokratie-Bewegung, die 2019 in Hongkong tausende Menschen auf die Straße gehen ließen – wobei die chinesische Regierung die gewaltfreien Demonstrationen allerdings ohne Zurückhaltung niederschlagen ließ. Neben den Bildern der Aktivist:innen kommen außerdem Stimmen aus dem Exil zu Wort, die sich für einen Wandel aussprechen, während politische Vorträge des Regimes an der chinesischen Linie festhalten. (ES)
- Leonora imMorgenlicht?6.593Drama von Thor Klein und Lena Vurma mit Olivia Vinall und Alexander Scheer.
Nach dem Roman Die Surrealistin von Michaela Carter erzählt der biografische Film Leonora im Morgenlicht von der Engländerin Leonora Carrington, die 1937 auf den verheirateten Künstler Max Ernst trifft. Der surrealistische Künstler stellt die Malerin in Paris Größen wie Salvador Dalì und Pablo Picasso vor und sie beginnen eine Affäre. Doch der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verändert vieles, auch in der Beziehung des Paares. Leonora begibt sich auf einen Pfad der Emanzipation, der sie von Max Ernst entfernt. Als der Zweite Weltkrieg ausbricht, flieht sie nach Mexiko und findet dort ihre künstlerische Stimme. (ES)
- Mein Totemtier undich?51Tragikomödie von Sander Burger mit Jean-Philippe Amani und Ole van Hoogdalem.
Ama (Jean-Philippe Amani) ist die Tochter von senegalesischen Asylsuchenden, aber fühlt sich komplett als Niederländerin. Als ihre Mutter und ihr Bruder festgenommen werden, irrt Ama auf der Suche nach ihrem Vater mitten im Winter durch Rotterdam. Kann sie ihre Familie wiederfinden? Das aufregende Abenteuer in Mein Totemtier und ich kann Arma nur zusammen mit ihrem besonderen tierischen Begleiter bestehen: einem riesigen Stachelschwein, das hier als Totemtier bei ihren Unternehmungen hilft. (SK/ JoJ)
- Dreamers?2Dokumentarfilm von Stéphanie Barbey und Luc Peter.
Der Dokumentarfilm Dreamers begleitet Menschen, die ohne Einwanderungspapiere in den USA leben. Carlos ist einer von ihnen. Mit 9 Jahren kam er mit seinen Eltern und drei Brüdern aus Mexiko nach Chicago. Doch von der Vollendung seines 18. Lebensjahres an war seine Zukunft hier ungewiss, denn nach dem US-amerikanischen Gesetz ist er als Erwachsener illegal im Land. Der kleinste Fehler kann zu seiner Deportation führen. 30 Jahre später ist er immer noch da, gehört aber zu den 2,5 Millionen Einwanderern, die von den Vereinigten Staaten nicht als Bürger anerkannt werden. (ES)
- LetzterAbend6.66.5294Tragikomödie von Lukas Nathrath mit Sebastian Jakob Doppelbauer und Pauline Werner.
Während der Pandemie wollen Lisa und Clemens einen Neuanfang wagen: Sie wollen von Hannover nach Berlin ziehen, wo Lisa einen prestigeträchtigen Job an der Charité antritt. Clemens hingegen dümpelt in seiner Karriere als Singer-Songwriter eher erfolglos vor sich hin. Doch was als Letzter Abend geplant ist, eskaliert völlig: Einige Gäste kommen nicht, dafür kommen andere, ungebetene Besucher. Und alle beäugen gegenseitig ihre Karrieren und Leistungen kritisch und verlieren sich in Neid, Selbstzweifeln und Hass. (SK)
- Ararat?4Drama von Engin Kundag mit Merve Aksoy und Funda Rosenland.
Im deutschen Drama Ararat wird die junge Deutsch-Türkin Zeynep beschuldigt, ihren Freund in einem Autounfall absichtlich verletzt zu haben. Daraufhin nimmt sie aus Berlin Reißaus und kommt bei ihrer Familie in der Türkei unter. In der Provinz eckt die freigeistige Frau mit ihren konträren Weltanschauungen jedoch an. Ihrer selbstzerstörerischen, sexuellen Aggressivität begegnet man dort nur mit Irritation. Während sie die Ehe ihrer Eltern und die gesamte Gesellschaft auf den Kopf stellt, ragt über allem still der Vulkan Ararat auf. (ES)
- Born to Be Wild - Eine Band namensSteppenwolf?6Dokumentarfilm von Oliver Schwehm.
Der deutsche Dokumentarfilm Born to Be Wild - Eine Band namens Steppenwolf widmet sich dem Sänger Joachim-Fritz Krauledat, besser bekannt als John Kay, der in den 1950er als Jugendlicher aus Hannover in die USA auswanderte. Dort wurde seine Band Steppenwolf mit dem Hit "Born to Be Wild" weltberühmt. Eine Zeit lang galt er sogar als einer der berühmtesten deutschen Export-Stars überhaupt. Zudem trug er zur Geburt eines ganz neuen Musik-Genres bei: Heavy-Metal. Regisseur Oliver Schwehm widmet sich der Musiker-Persönlichkeit, die zwischen Amerika und Deutschland ihre Nische fand. (ES)
- Hao AreYou?2Dokumentarfilm von Dieu Hao Do.
Regisseur Dieu Hao Do erforscht in seinem Dokumentarfilm Hao Are You die Zersplitterung seiner Familie, die durch den amerikanischen Krieg in Vietnam auf drei unterschiedliche Kontinente verstreut wurde. Seit ihrer Flucht 1975, nach dem Fall von Saigon, ist der Kontakt zwischen den sieben Familienmitgliedern fünfzig Jahre später so gut wie abgebrochen. Über Traumata der Verfolgung und Gewalt wird vor den Kindern kaum gesprochen.
Hao Are You gewann 2023 den First Steps Award in der Kategorie Dokumentarfilm. (JoJ)
- Landshaft?3Dokumentarfilm von Daniel Kötter.
Landshaft ist ein Dokumentarfilm über die geopolitisch aufgeladenen Landschaften von Armenien und Aserbaidschan, geprägt von Krieg und Vertreibung. Die Landschaften erzählen von ihren Bewohnern und deren bewegter Geschichte, während die zwei Völker um die Kontrolle der Region Berg-Karabach ringen. Die Anwohner zwischen den Goldminen von Sotk und dem See Sewan pendeln 2020 zwischen Krieg und Vertreibung, bis die Situation im Herbst 2023 eskaliert und tausende Armenier die Flucht ergreifen müssen, weil Aserbaidschans Militär einrückt. (SK/ES)
- DieAmitié?11Dokumentarfilm von Peter Ott und Ute Holl mit Sylwia Gola und Yann Mbiene.
Im Drama Die Amitié reisen zwei Menschen mit dem Bus nach Deutschland ein. In dem Fahrzeug sitzen sie noch nebeneinander, angekommen in Lübeck trennen sich ihre Wege: Agnieszka (Sylwia Gola) stammt aus Polen und ist hier, um sich als Pflegerin um einen Rentner mit Demenz zu kümmern. Der Afrikaner Dieudonné (Yann Mbiene) kommt von der Elfenbeinküste und züchtet nun Tomaten in einem riesigen Gewächshaus. Beide werden Teil des Hilfs-Netzwerks Amitié, das als künstliche Intelligenz Menschen ohne Aufenthaltserlaubnis verbindet. Nur ein Polizist, der Schleuser jagt, könnte dabei zum Problem werden. (ES)
- Tamara?2Drama von Jonas Walter mit Linda Pöppel und Lina Wendel.
Tamara (Linda Pöppel) und Barbara (Lina Wendel) stammen beide aus der DDR. Doch während Barbara die Deutsche Demokratische Republik am eigenen Leib erlebte, gehört ihre Tochter der Generation an, die nach der deutschen Wiedervereinigung das ostdeutsche Zuhause hinter sich ließ. Nur zu großen Geburtstagen lässt sie sich immer mal wieder in der Heimat blicken. Doch dann droht die Familie in den wegen Tagen des Beisammenseins an den unterschiedlichen Vorstellungen zu zerbrechen. Nun steht Tamara vor der schweren Aufgabe, sich der Vergangenheit zu stellen, die sie selbst nie persönlich erfahren hat. (ES)
- Queer ExileBerlin?41Dokumentarfilm von Jochen Hick.
Sechs queere Menschen unterschiedlichster Herkunft haben Berlin als ihre Heimat gewählt – entweder weil sie es wollten oder weil sie es mussten. Persönliche Geschichten werden in der Doku mit historischen und aktuellen Entwicklungen verglichen und bilden das Porträt einer Stadt, die Sehnsuchtsort und Herausforderung zugleich ist. Queer Exile Berlin ist nach Out in Ost-Berlin - Lesben und Schwule in der DDR und Mein wunderbares West-Berlin der dritte Teil der Trilogie rund um die queere Kultur Berlins. (JoJ)
- Harraga - Those who burn theirlives?Dokumentarfilm von Benjamin Rost.
In einer Höhle unter einem Leuchtturm, in der spanischen Enklave Melilla, leben fünf marokkanische Jugendliche, die sich selbst Harraga bezeichnen. Imad, Walid, Hamza und Nourdine sind zwischen 15 und 18 Jahre alt und verbringen ihre Tage mit Videotelefonaten mit ihren Müttern, Drogen und Hafeneinbrüchen. Ihr großes Vorbild ist der Teenager Mohamed, der als YouTube-Influencer in Frankreich durch sein Schwimmen übers Mittelmeer bekanntgeworden ist. Ein halbes Jahrzehnt begleitet Regisseur Benjamin Rost diese Mikrogesellschaft mit eigenen Regeln und Fluchtversuchen nach Europa. (JoJ/ES)
- Mutterland?2Dokumentarfilm von Miriam Pucitta.
Regisseurin Miriam Pucitta war ein verbotenes Kind und wurde nach ihrer Geburt von ihrer Mutter zu Fremden gegen, damit sie ihren Arbeitsplatz behalten konnte. In Mutterland macht Pucitta sich gemeinsam mit ihrer eigenen Tochter auf die Suche nach Spuren ihrer Familie in Deutschland, Italien und der Schweiz. Dabei stößt sie auf ein bisher unbekanntes Kapitel der Arbeitsmigration. Denn als Gastarbeiter war die Zeit, die man in Bern als Mutter aussetzen durfte, klar und kurz geregelt. Wer sich nicht daran hielt, wurde ausgewiesen. (JoJ)
- Der Bremerhaven-Krimi: TödlicheFracht?1Kriminalfilm von Nicolai Rohde mit Elena Uhlig und Cynthia Micas.
Die neu gegründete Ermittlungsgruppe des Zolls stößt in ihrem ersten Fall Der Bremerhaven-Krimi: Tödliche Fracht auf einen organisierten Drogenschmugglering. Die nutzen die Notlage des illegal in Deutschland lebenden Dmitri (Bogdan Iancu) aus, und erpressen zudem Spediteur Sörgen Bargbrecht (Steve Windolf). (JoJ)
- Flucht ausLissabon?3Thriller von Steffi Doehlemann mit Hans Sigl und Hana Sofia Lopes.
Nach einem gescheiterten Interpol-Einsatz wird der untergetauchte Menschenrechtsaktivist und Fluchthelfer Tom Fährmann beauftragt, die in Lissabon verschwundene Informantin Sofia Morena zu finden. Die Flucht aus Lissabon wird jedoch erschwert, als Sofias achtjähriger Sohn Noa von einer Hacker-Organisation entführt wird. (JoJ)
- An Hour from the Middle ofNowhere?41Dokumentarfilm von Ole Elfenkämper und Kathrin Seward.
Die deutsche Doku An Hour from the Middle of Nowhere reist nach Stewart County, einem Landstrich im Südwesten des US-Bundesstaats Georgia. Hier befindet sich das größte Abschiebegefängnis der USA, wo bis zu 2000 Menschen ohne juristischen Beistand auf ihren Prozess warten. Im Umkreis von 200 Kilometern existieren keine Asyl- und Migrationsanwälte – außer Marty Rosenbluth, der allein auf weiter Flur Menschenrechte vertritt, wenn Gerichtsverhandlungen zum Härtetest werden. (ES)
- AufUmwegen?31Reisedokumentation von Timo Götz und Salima Oudefel.
In ihrer Reise-Dokumentation Auf Umwegen berichtet das reisende Paar Timo Götz und Salima Oudefelma aus Wiesbaden nach ihrem erstem Dokumentarfilm Auf dem Weg - Wenn Begegnungen verändern von ihren weiteren Abenteuern. Die Reise von Deutschland nach Indien entpuppt sich allerdings als unerwartete Herausforderung, weil die Behörden die schwangere Salima der illegalen Leihmutterschaft verdächtigen. Zehn Monate kämpfen sie darum, ihre Unschuld zu beweisen, bevor sie mit ihrer mittlerweile geborenen, zweiten Tochter nach Nepal flüchten können. (ES)